Von Torsten –
Die Königsetappe stand am Samstag auf dem Programm: Turracher Höhe (1783 m), Schistelscharte (2024 m), Eisenthalhöhe (2042 m) und Schönfeldsattel (1775 m), satte 100 km, fast 2700 Höhenmeter.
Nach einem zeitigen Frühstück (u.a. mit selbstgemachter Marillenmarmelade) fuhren wir mit den Autos nach St. Margarethen im Lungau. Es war noch bewölkt, doch der Wetterbericht sagte Sonne voraus und so blieb die Regenkleidung im Auto. Leider blieben vorher bereits die Trinkflaschen von Detlev im Ferienhaus, aber Martin hatte noch Mineralwasser in Kunststoffflaschen im Auto. Nach einer 30 Kilometer langen Anfahrt began in Turrach dann der Aufstieg auf gleichnamige Höhe. Eine steile und breite Straße, immer der Sonne direkt ausgesetzt, der Härtetest gleich zu Anfang. Christoph und ich kamen zuletzt am Restaurant an, in dem die anderen bereits saßen. Diese Konstellation sollte wegweisend sein für den Tag.
Die Straße nach Süden ist noch steiler als die von Norden und man verliert rasch an Höhe ... Bis auf 1150 m geht es abwärts, dann geht es nach rechts weg auf die Nockalm-Straße. Sofortige Trennung der Gruppe, Treffpunkt sollte die Eisenthalhöhe sein, der zweite Hochpunkt innerhalb der Nockalm-Straße. Schnell waren Matthias, Christoph und ich wieder alleine auf weiter Flur, immer wieder mal kam eine Motorradgruppe vorbeigerauscht, dann wieder die Stille des Waldes im unteren Teil. Wir erreichten irgendwann die Baumgrenze, den See samt Lehrpfad und endlich auch die Schistelscharte. Apfelschorle und Energieriegel waren unsere Freunde.
In der Gruppe vor uns fuhr auch Peter, der als einziger seinen Rucksack dabei hatte. Als die Jungs in der Abfahrt waren und schon einige Höhenmeter hinab gerauscht waren, bemerkte er, dass er seinen Rucksack oben vergessen hatte. Wieder rauf fahren war nicht drin, also sprang Peter vor das nächste Mottorrad, erklärte dem verdutzten Fahrer die Situation, lies sich hinauf kutschieren (einen Helm hatte er ja), nahm den Rucksack und wurde vom freundlich Motor-Biker auch wieder hinab gebracht.
Das Gruppetto vergaß an der Schistelscharte nichts, nahm die Abfahrt und began mit der Auffahrt zur Eisenthalhöhe. Langsam aber sicher ging es hinauf, wenn auch bei Christoph eher schlecht als recht, der leider von der überwältigenden Landschaft nichts mitbekam. Dafür gibt es ja zum Glück Fotos.
Im etwas größeren Kiosk auf der Höhe saßen tatsächlich noch die anderen fünf, so dass wir noch kurz gemeinsam pausen konnten. Die Anstrengung war allen anzumerken, aber der Schönfeldsattel lag noch vor uns. Außer Christoph und mir stürzten sich alle in die Abfahrt, um bei ganz leerem Akku mit dem Auto eingreifen zu können. Aber mit eisenhartem Willen und vereinten Kräften erreichten wir auch den letzten Hochpunkt und fuhren das traumhafte Thomatal hinab nach Norden.
Eine Tour, die den Namen Königsetappe verdient!
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren