Von majortom – Die Touren führen ausgehend von unserem Standort Buis-les-Baronnies im herrlichen Ouvèze-Tal zum Mont Ventoux, auf das Plateau de Vaucluse, durch die Drome Provençale und ins Diois. Es erwarten dich monumentale Pässe, aber auch viele herrliche kleine, nahezu verkehrsfreie Straßen, auf denen man sich mit dem Rennrad nach Herzenslust austoben kann und unter provenzalischer Sonne an seiner Form feilen.
Das dargestellte Programm ist exemplarisch. Wir werden die Tourenplanung noch spontan den Witterungsbedingungen anpassen.
quäldich-Reise Provence – Drome, Vaucluse, Mont Ventoux
Von majortom – Wir sind mitten in den Provenzalischen Alpen zwischen Olivenhainen - da wollen wir natürlich noch am Anreisetag aufs Rad. Die Gegend ein wenig kennenlernen, die Berge der Baronnies, die unserem Basislager Buis-les-Baronnies den Namenszusatz geben. Es geht also los, direkt in die Hügellandschaft nördlich des Ouvèze-Tals, so dass der niedrige aber sehr schöne Col de Propiac zum ersten Pass unserer Trainingswoche wird. Dann wenden wir uns jedoch Richtung Süden, fahren bis vor die Tore von Malaucène, und über die einsame Höhenstraße zum Col de Veaux geht es wieder ins Ouvèze-Tal zurück.
Von majortom – Traditionell wird bei unseren Provence-Reisen im Frühjahr die Gorges de la Nesque auf der ersten richtigen Etappe befahren. Sie ist wie gemacht dafür, denn sie ist landschaftlich überragend, aber bei moderaten Steigungen nicht allzu schwer – ideal also, um in die Woche zu starten. Am Morgen geht es jedoch erstmal das Ouvèze-Tal hinab und dann durch hügeliges Terrain bis Malaucène, wo auch eine der Auffahrten zum Mont Venotux startet. Diesen lassen wir heute jedoch links liegen; wir umrunden das Ventoux-Massiv gewissermaßen und heben uns den Giganten für einen der folgenden Tage auf. Durch das weitgehend flache Comtat geht es bis Ville-sur-Auzon, wo die Auffahrt durch die Nesque-Schlucht startet. Spektakuläre Tiefblicke sind von der in den fast senkrechten Fels gebauten Straße garantiert, bei schönem Wetter auch ein tolles Ventoux-Panorama von Aussichtspunkt am höchsten Punkt der Schlucht. Die erste Mittagspause der Woche könnte dann auf der Panormaterrasse in Sault zu Füßen des Ventoux erfolgen. Und ein weiteres Highlight haben wir für die Etappe: den einsamen, wunderschönen Col d'Aulan, der uns zurück ins Ouvèze-Tal führt.
Von Mamalisa – Zum Auftakt unserer Standortreise rund um das provenzalische Örtchen Buis-les-Baronnies am nördlichen Fuße des Mont Ventoux starteten bereits gestern die ersten bereits eingetrudelten Gäste mit dem Team um René, Tom und Lisa zum gemeinsamen Prolog. Allen Voraussagen diverser Wetterapps zum Trotz verschonte uns der Wettergott zunächst mit dem für den Nachmittag angekündigten Gewitter. So bescherte uns die Auftaktrunde größtenteils sonnige Eindrücke der Gegend und bereits erste kleinere Passauffahrten. Der Blick aus dem Fenster vor dem Start der ersten "richtigen" Etappe heute Morgen lässt auf einen ebenso freundlichen Tag hoffen. Nach reichhaltigem Frühstücksbuffet treffen wir uns zur Gruppeneinteilung vor dem Hotel, nachdem wir uns pünktlich um 9 auf den Weg machen: Die wunderschöne Schlucht Gorges de la Nesque will heute von uns befahren werden! Die ersten Kilometer bis Malaucène rollen bestens, die Stimmung ist super und die Freude über das überragende Landschaftsbild, über dem erhaben der "Géant de Provence" thront, ist groß. Bei allen ist deutlich die Vorfreude auf unsere gemeinsame Radsportwoche zu spüren. Dabei befinden wir uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal beim Highlight unserer heutigen Etappe - der wunderschönen Schlucht Gorges de la Nesque mit 18 Kilometern Anstieg bis zum höchsten Aussichtspunkt, die wie im Fluge zurückgelegt werden. Leicht geflashed von dieser einzigartigen Kulisse, fahren wir nach einem kurzen Fotostopp weiter in Richtung Sault, wo wir im Restaurant 'Promenade chez Justin' unsere Speicher mit Spaghetti, Pommes oder Tarte aux pommes wieder auffüllen. Kein Wunder eigentlich, dass der dortige Anblick des Ventoux bereits erste Sehnsüchte weckt! Doch wir reißen uns zusammen, führen unsere Tour wie geplant fort und erreichen nach kurzer Abfahrt auf einsamen und von Lavendelfeldern gesäumten Straßen den Col d'Aulan. Kurz stellen wir uns vor wie das Landschaftsbild wohl aussehen würde, stünde der ganze Lavendel hier in voller Blüte! Doch dafür ist es leider noch ein bisschen zu früh im Jahr. Nach einer rasanten Abfahrt trotzen wir dem Gegenwind und cruisen in geordneter Einerreihe wie beim Mannschaftszeitfahren durch das Ouvèze-Tal zurück nach Buis. Der anschließende Kaffee oder wahlweise Schmutzbier in einer Bar im hübschen Ortskern haben wir uns redlich verdient!
Ursprünglicher Etappenbericht:
Ein bisschen mehr geht immer, und so nehmen wir auf dem Hinweg ab Malaucène noch einen Abstecher in die Dentelles de Montmirail mit ihren dolomitenartigen Felsformationen mit.
Von kristin – Nachtrag zur letzten Provence-Etappe am Freitag! :)
24 kleine Rennradfahrerlein
… machten sich vor einer Woche auf, die Provence zu erkunden. Gestern Abend waren es immerhin noch 23. Das heutige Frühstück hingegen wird schon dominiert von Abschiedsszenen und beim Abendessen sind wir nur noch 14. Aber vermutlich sind das die typischen Auflösungserscheinungen zum Ende einer Standortreise?
Zum Glück sind jedenfalls weder Verletzungen noch Krankheiten Ursache für die frühzeitige Abreise. Vielmehr ist für heute erneut starker Regen angekündigt, der auf einige große abschreckende Wirkung zeigt.
Bis 14:00 soll es aber trocken bleiben. Somit lautet die Frage für den Rest von uns “Abkürzen oder Tempo machen?”. Gruppe 3 entscheidet sich direkt für eine spontan kreierte, kürzere Variante. Gruppe 1 und Gruppe 2 lassen nur die Stichstrasse auf den Hochpunkt in der Montagne de Bergiès aus und setzen ansonsten auf Tempo. “20 Minuten inklusive Pinkeln” lautet entsprechend Toms Ansage für die Pause. Hatte Lisa ihm nicht erst gestern beigebracht, dass es “Austreten” (oder bestenfalls “Nase pudern”) heißt? Ja nun, wenn schon die Erziehungsversuche nicht fruchten, passt wenigstens das Ergebnis. Gemäss Tom liegen wir gut in der Zeit.
Wie sich später herausstellt leider doch nicht gut genug. Auf der letzten Abfahrt der Reise runter vom Col de Perty holt uns die angekündigte Regenzelle ein und zeigt, was sie kann. Auf das letzte Schmutzbier wird daher zugunsten einer heissen Dusche verzichtet.
Mit der heutigen Etappe 2 haben wir die letzte noch austehende Etappe absolviert. Wochensoll erfüllt! Highlight war natürlich der Mont Ventoux, den wir nun alle in unsere Palmares eintragen dürfen. Aber auch sonst hat uns die Provence mit ihren tollen Schluchten, den schönen Ortschaften, den fast autofreien Strassen und dem tollen Essen begeistern können.
Und Renés Bitte, die Guides bei der baldigen Umfrage gut zu bewerten, werden wir besten Gewissens Folge leisten können. René, Lisa, Tom, ihr wart ein großartiges Team und erklassige Guides, mit denen wir gerne wieder auf Tour gehen werden. Herzlichen Dank!
–––ursprüngliche Etappenbeschreibung–––-
Ein Buis-Klassiker. Das Pässequartett der Drome Provençale. Vier Pässe, jeder ein wenig höher als der vorangegangene, zum Abschluss der 1302 m hohe Col de Perty, der mit Ventoux- und Hochalpen-Panorama von der Passhöhe eindeutig ein Highlight der Region ist. Keine leichte Etappe, aber sie lohnt sich! Der erste Pass ist der Col de Fontaube auf der Nordseite des Ventoux-Massivs, schöne Ausblicke auf den Giganten. Der zweite Pass ist der schön trassierte Col de Macuègne, der uns ins Méouge-Tal führt. Der dritte Pass ist der Col Saint-Jean, zwar der steilste des Tages aber dennoch gemächlich, durch schöne Felslandschaften führend. Und dann der Perty als Nummer vier, mit schon etwas schweren Beinen vielleicht härter erscheinend als er wirklich ist, aber die einsame Passstraße und das Hochalpenpanorama beflügeln ja... Und als Sahnehäubchen dann die lange rauschende Abfahrt durchs Ouvèze-Tal. Eine tolle Provence-Etappe weit abseits der überlaufenen Ventoux-Routen.
Von majortom – Der heutige Tagesabschnitt führt uns nach Norden, hinaus aus der Drome Provençale und hinein ins Diois, das sich nördlich anschließende Voralpenmassiv. Auftakt bildet wiederum der Col d'Ey, der uns ins Eygues-Tal führt. Hier geht es dann hinauf zum Col de la Sausse, dessen spektakulärster Abschnitt im unteren Bereich die enge Schlucht Défilé des Trente Pas ist. Dann zeigt sich das einsame Diois von seiner schönsten Seite, wir wenden uns nach Osten über den Col Lescou und kehren so an die Eygues zurück. Der Col de Soubeyrand ist einer der steilsten Pässe der Region und führt durch dichte Kiefernwälder, aber auch er erreicht kaum mal die zehn Prozent Steigung, kein Grund zur Panik also. Ein paar Kräfte sollte man sich allerdings noch für den Col d'Ey aufgespart haben, der den heutigen Pässereigen abschließt.
Nachdem sich in der von René dürchgeführten (notariell nicht beglaubigten…) Abstimmung gestern Abend eine Mehrheit gegen einen früheren Start entschieden hat, stehen wir auch heute wieder um punkt 9 Uhr bereit zur Abfahrt vor unserem sympathischen Hotel. Dass uns dabei erstmalig die Sonne im Stich lässt, hat den Vorteil, dass wir Danielas bis ins Letzte durchgestylte Outfit in seiner vollen Pracht bewundern können: Vom Helm über Trikot, Hose, Socken und Schuhen bis hin zu Tasche und Lenkerband präsentiert sich alles im einheitlichen Blumendesign. Sensationell!
Alle drei Gruppen machen sich zeitgleich auf denselben Weg, der uns zunächst über den bereits bestens bekannten Col d’Ey führt. Vor dem anschliessenden Anstieg zum Col de la Sausse entscheidet Holger, sich doch lieber der Gruppe 3 anzuschliessen und sich so ein paar Pässe zu ersparen. Angesichts von Wind und Kälte kurz darauf kommt kurz der Wunsch auf, Holgers Beispiel gefolgt zu sein. Rund um den Col des Roustans, mit 1030 Metern heute unserem höchsten Punkt, herrscht aber zum Glück wieder Frühlingwetter.
Bei der Abfahrt zur Mittagspause enteilen uns Stefan und Marc soweit, dass wir sie erst glücklich vereint mit Gruppe 1 vor einer Bäckerei in Cornillon-sur-l’Oule wiedertreffen. Der Bäcker hatte eigentlich schon geschlossen, hat für die Gruppe 1 aber extra sein vollbeladenes Marktfahrzeug geöffnet, das ordentlich geplündert wird. Wir anderen fahren weiter zur Auberge de l’Oule, wo die Gruppe 3 bereits ordentlich am Schlemmen ist. Immerhin sind sie in dem für einen Mittwochmittag erstaunlich vollen Restaurant die einzigen, bei denen keine Flasche Wein auf dem Tisch steht. Während der etwas längeren Wartezeit auf das Essen nehmen wir unter anderem mit Interesse zur Kenntnis, dass Jörg Beziehungen zum Sportchef eines der renommierten Profi-Teams hat, über den er evtl. an ausgemusterte Spitze-Räder herankommt – sofort füllt sich sein Auftragsbuch!
Nach der Pause gibt es keine Varianten mehr. So müssen sich alle mit vollem Magen zunächst die recht steilen 8 Kilometer auf den Col de Soubeyrand hochquälen. Danach kann der Col de Peyruergue auch niemanden mehr schrecken, zumal es anschliessend die letzten 20 Kilometer zurück nach Buis-les-Baronnies nur noch bergab geht.
Nach den erneut gut 130 Kilometern trifft Toms Ankündigung, am morgigen Feiertag wegen erstmaligen Regens vermutlich erst um 14 Uhr und nur zur Ruhetag-Etappe zu starten, auf grosse Gegenliebe. Das wie immer sehr gute Abendessen können wir somit in aller Ruhe geniessen und uns darauf freuen, morgen früh mal richtig auszuschlafen.
Hier aus der Sicht von Dominique:
Mittwoch ist Ruhetag. Das galt aber nicht für diese Reise 😁 Aufgrund der Wetterprognose für die restlichen Tage wurde entschieden, den letzten trockenen Tag der Woche nochmals ausgiebig zu nutzen und die Route 3 in Angriff zu nehmen.
Diese tolle Runde führte uns in den Norden, zur Auswahl standen eine A und B Variante, sowie ausnahmsweise eine "kurz" Variante für mögliche, kurzfristige wetterbedingte Anpassungen.
Das Warm-Up übernahm direkt nach Start im Hotel der Hausberg Col d'Ey, spätestens er trieb allen die Müdigkeit aus den Augen und brachte die Wärme und Energie in die doch schon etwas müden Beine zurück.
Nach der rasanten Talfahrt in das Eygues Tal ging es flott weiter zum Col de la Sausse. Wunderbare Felswände, üppige Wiesen und eine tolle Aussicht erleichterten den Aufstieg enorm.
Bei der Abfahrt durch die wunderschöne Schlucht Défile des Trente Pas fiel es einem öfter mal schwer den Blick auf der Strasse zu halten. Vor der Mittagspause galt es nun noch den Col Lescou zu bezwingen. Ein ebenfalls wunderbarer Aufstieg mit üppiger Natur und einer Weitsicht oben auf dem Plateau die für alle Schweisstropfen entschädigte.
Warm angezogen und mit der Aussicht auf die Mittagspause nahmen wir die etwas längere Abfahrt in Angriff, welche auf dem unteren Teil nochmals wunderschöne Kurven inmitten schroffer Felswände zauberte.
Dann ging es auf Nahrungssuche in diesem einsamen Tal. Nach einem kurzen erfolglosen Abstecher nach La Motte fanden wir dann doch noch eine Auberge mit typisch regionalem Essen. Gruppe 2 stiess ebenfalls kurz darauf hinzu, lediglich Gruppe 1 machte ihrem Namen alle Ehre und verpflegte sich on the go bei einem mobilen Bäcker.
Mit der französischen Gemütlichkeit und wohl genährt nahmen wir nach der Pause mit dem Col de Soubeyrand die letzen Höhenmeter in Angriff. Nach einer rasanten Talfahrt bogen wir rechts in die Passstrasse ein, schalteten zurück und schlängelten uns gemütlich die ruhige Passstrasse hinauf. Durch Wälder und Wiesen und wiederum mit spektakulärer Aussicht vergass man auch fast das eher schwere Mittagessen, welches dem einen oder anderen noch im Magen lag.
Gut gelaunt erreichten alle den Gipfel für ein gemeinsames Foto. Mit dem Weitblick hinüber zum Col d'Ey, dem letzten Gipfelziel für heute, genossen alle die rasante, aber sehr windige Abfahrt hinunter ins Tal.
Der moderate, sehr angenehmen Aufstieg zum Col d'Ey hatten dann alle nochmals gut überstanden. Zum letzten Mal wurden die Windjacken angezogen und die Abfahrt Richtung Buis unter die Räder genommen.
An der Hotelbar stiessen dann alle auf einen unfallfreien, trockenen und wunderschöneTag auf dem Rennrad an. Cheers!
–––-ursprüngliche Etappenbeschreibung–––-
Es geht natürlich immer noch mehr. Im heutigen Fall geht es einfach noch tiefer ins Diois hinein, und zur Regelplanung kommen der einsame Col de Muse und der sehr schöne Col des Roustans noch hinzu.
Wenn man sich den Claim für diese Reise auf der quaeldich.de-Seite so ansieht, dürfte es schon gerne ein wenig sommerlicher sein. Aber zumindest sind wir bis heute trocken durchgekommen. Zudem haben unsere Guides das Vertrauen in sie bestätigt, indem sie - bei allen widersprüchlichen Aussagen der verschiedenen Wetter-Apps – heute genau auf die richtige Prognose gesetzt haben! Somit wird bei strömendem Regen erst einmal in aller Ruhe und Gemütlichkeit gefrühstückt und der Rest des Vormittags mit Indoor-Aktivitäten eigener Wahl verbracht. Nur Thomas, Oliver, Michael und Jörg kennen kein Halten und stürzen sich bei der ersten Aufhellung umgehend auf ihre Räder. Chapeau!
Alle anderen, die den Tag nicht ohnehin schon von vornherein abgeschrieben haben, sind um 11:47 Uhr noch geneigt, der Nachricht von Tom Glauben zu schenken. Demnach ist der Regen ab 14:00 Uhr vorbei und es bleibt bei der für diese Uhrzeit geplanten Ruhetag-Tour. In einem Anflug von Übermut scheibt René sogar gleich noch die um 700 Höhenmeter reichere Verlängerungsoption hinterher. Ja nun, träumen erlaubt… Die Realität erreicht uns spätestens mit Thorstens Nachricht von 13:35. Aufgrund des erneut einsetzenden Regens verabschiedet er sich als erster weiterer Kandidat. Sogleich hagelt es weitere „Ich bin raus“-Nachrichten. Allerdings auch ein fast schon verzweifelt klingendes „Würde irgendjemand mitfahren?“ von Marc.
Und tatsächlich: Um 14:00 Uhr stellen nicht nur unsere drei Guides ihre (sowieso jedem Zweifel erhabene) professionelle Einstellung unter Beweis, sondern es finden sich neben Marc noch drei weitere unbeirrbare!!! / unbelehrbare???Teilnehmende. Da die zunächst kurz angedachte „ein Guide je Gast“-Idee rechnerisch knapp nicht aufgeht, entscheiden wir uns stattdessen für eine gemeinsame Fahrt im Septett.
Selbstverständlich vergessen wir dabei nicht, dass Jan uns aus der verregneten Toskana so grosszügig wegen unserer kurzfristig hinzunehmenden Windböen bedauert hat. Dementsprechend starten wir im – mittlerweile schon wieder eher schwachen – Regen mit gleichermass generös solidarischen Gefühlen für unsere „Mitstreitenden“ (@Jan Sahner, bitte das Gendern nicht vergessen…) im fernen Italien. Soviel Großzügigkeit wird vom Wettergott natürlich umgehend belohnt, und so ist nach nur 5 Kilometern die Straße trocken und kurz darauf zeigt sich sogar die Sonne.
Ganz trocken kommen wir dann aber doch nicht nach Hause. Die zum Ende etwas widrigen Bedingungen halten Lisa und Tom jedoch nicht davon ab, auf den letzten 100 Höhenmetern ein letztes „jetzt noch mal Vollgas“ auszurufen.
Fazit: Es war trotz allem ein gelungener Tag. Aber ja, auch wir frohlocken und wünschen uns allen – sei es in der Toskana oder in der Provence – morgen einen wunderschönen, warmen und sonnigen letzten Tag. Und Hagen, Maresa, Philipp und allen anderen Freunden des Baskenlandes ab übermorgen eine tolle anschliessende Tour in Nordspanien!
––-ursprünglich Etappenbeschreibung–––
Mitte der Woche – Zeit für einen Ruhetag. Einen Ruhetag façon quäldich natürlich... also eine etwas kürzere Etappe. Man kann natürlich auch den Hotelpool oder einen Stadtbummel in Buis oder einen Ausflug nach Orange oder Avignon vorziehen, aber wir sind ja wegen der Berge und Pässe hier. Also geht es durch das Ouvèze-Tal, durch die Weinberge und schließlich die Olivenhaine von Nyons zum Col de la Croix Rouge. Dann geht es über den Hausberg von Buis, den Col d'Ey, zurück. Für den Hotelpool ist auch jetzt noch Zeit.
Von tortentom – Wir melden uns aus der unerwartet sonnigen aber erwartet windigen Provence!
Schon Heute, am Montag, wollen wir die Königsetappe auf den Mythos Ventoux vorziehen. Wetter gut, Wind akzeptabel, wir diskutieren intern lange und erwecken Redebedarf.
Wir bei quaeldich können alles, außer Wettergott spielen.
Wir bekommen es so hin, dass jeder fahren kann wie er möchte ohne auf etwas verzichten zu müssen!
Lisa startet mit 4 Leuten am Malaucene um in den Club der verrückten aufgenommen zu werden.
Eine Splittergruppe startet ebenfalls in Malaucene und macht 2 Auffahrten.
Renè und ich starten ab dem Hotel und nehmen die Bedoin Auffahrt in Angriff.
Davor noch den kleinen col de la Madeleine, nicht einen von denen in Savoyen. Thomas macht hier in der quaeldich Passjagd seinen 500. Alpenpass! Sauber!
Diese ist im bewaldeten Bereich unrhythmisch und steil. Bin zum Chalet Reynard tropft bei vielen der Schweiß, trotz perfekten Temperaturen und Schatten.
Wir gönnen uns etwas Pause und fahren dann hoch. Natürlich! Was auch sonst! Wer hier noch nie war der zieht die restlichen Kilometer durch und freut sich auf das Passschildfoto!
Oben angekommen in der unwirklichen Mondlandschaft dann: kein Passchild! 2 verwaiste Pfosten, in der Mitte gähnende leere! Ich bin etwas enttäuscht, wäre es doch Instagramable gewesen!
Trotzdem schmälert das unseren Erfolg kein bisschen! Wir treffen immer wieder die 3-fach Auffahrer und auch Ina und Ralf erklimmen den Giganten ab Sault.
Ein paar Fotos oben und dann ab nach Malaucene wo wir im Vorfeld schon ein Restaurant gescoutet haben um es uns noch besser gehen zu lassen.
Pizza und Pommeskuchen, pardon Tarte de Pommes, lassen unsere Herzen noch höherschlagen als der Puls bei der Auffahrt.
wir rollen glücklich und zufrieden die letzten 25km heim und freuen uns über Schmutzbier und unsere Giganten-Bezwingung.
Die verrückten kommen etwas später und haben 140km und 4500HM in den Beinen.
Chapeau!
–––ursprüngliche Etappenbeschreibung––––––
Man sieht ihn hier von fast jedem Pass – den 1912 m hohen „Großen Haufen“. Der Géant de Provence, Mythos der Tour de France, und mit Sicherheit werden einige aus der Gruppe die Reise wegen des Mont Ventoux ausgewählt haben. Ein legitimer Grund, denn auch ohne den Tour-Rummel und die entsprechende Vermarktung wäre der sich hoch über die Provence erhebende Berg ein ganz besonderes Erlebnis. Von Buis geht es wieder mal durchs Ouvèze-Tal bis Malaucène, über den Hügel nach Bédoin, und schließlich die klassische Auffahrt zum Mont Ventoux hoch. 21 km, 1600 Hm – das ist ein Wort. Doch spätestens wenn nach dem Chalet Reynard die berühmte Geröllwüste erreicht ist und das Observatorium vom Gipfel grüßt, wird die Euphorie übernehmen und uns hinauf tragen. Auf der Nordseite fahren wir schließlich ab nach Malaucène und kehren dann nach Buis zurück.
Von majortom – In den legendären Club des Cinglés du Mont Ventoux wird nur aufgenommen, wer alle drei Auffahrten auf den Giganten (Malaucène, Bédoin, Sault) an einem Tag fährt. Ein Lebenswerk... aber wenn wir schonmal in der Gegend sind...
Für das Ventoux-Tripel müssen wir uns so organisieren, dass wir schon früh am Morgen mit Fahrgemeinschaften nach Malaucène fahren. Immerhin warten fast 4500 Höhenmeter auf uns. Im Morgengrauen die Auffahrt von Malaucène, mit guten Beinen noch vor der Mittagshitze der Hammer von Bédoin, und zum Ausrollen noch die Nasenbohrer-Variante von Sault. Ein epischer Tag!
Von Mamalisa – Nach der gestrigen Königsetappe stand heute mit 1.500hm fast schon eine Flachetappe auf dem Programm. Die Höhenmeter des Ventoux gingen an den meisten von uns nicht ganz spurlos vorbei, sodass sich für den heutigen Tag mit der Befahrung des Col de Perty und der Mèouge-Schlucht eine (vermeintlich) leichtere Tour anbot. Vermeintlich - denn der Wind in der Provence bläst gnadenlos, mal von vorne, selten von hinten und meistens von der Seite. So ganz kann er sich nicht entscheiden, was auch das Gruppefahren zur Challenge macht! In einer Formation, irgendwas zwischen Einerreihe und Windkante, kämpfen wir gegen die Böen im Ouvèze-Tal an. Manch einer wünscht sich einen Pass herbei, auf den man gleichmäßig und rhythmisch hochpedalieren kann. Zum Glück steht auch auf dieser Etappe wenigstens einer auf dem Programm: Der Col de Perty, der sich mit angenehmen Steigungsprozenten gut fahren lässt. Nachdem wir kurz den wunderschönen Weitblick genossen und ein Gruppenfoto am Passschild gemacht haben, geht es auch schon in die Abfahrt. In Laragne verlassen wir kurz den Track und biegen in den Ortskern ab. Wir finden eine kleine Boulangerie, die wir Gruppe für Gruppe überfallen, und lassen uns belegte französische Baguettes schmecken. Zurück auf dem Track gibt's für Gruppe 1 den ersten Platten, den Torsten aber routiniert im Griff hat. Der Boxenstopp ist also nur von kurzer Dauer. Die anschließende Durchfahrung der Méouge-Schlucht ist landschaftlich ein echtes Highlight! Einige Kilometer mit viel harter Arbeit im Wind weiter, finden wir ein kleines Café und genießen die Sonne. Und nach erfolgreicher Plünderung des Magnum-Eis Bestandes machen wir uns auf die letzten Kilometer Richtung Buis-les-Baronnies. Auch heute haben wir keinen einzigen Regentropfen abbekommen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Schluchten gibt es in der Provence irgendwie wie Sand am Meer. Heute wartet abermals ein sehr schönes Exemplar auf uns, die Gorges de la Méouge, für die wir am letzten Tag nochmal eine etwas längere (wenn auch nicht sehr höhenmeterreiche) Etappe auf uns nehmen. Der Löwenanteil der Höhenmeter wartet auf den ersten 33 Kilometern auf uns, denn wir fahren rauf zum Col de Perty. Den kennen wir schon, aber die facettenreiche lange Auffahrt entlang des Ouvèze-Tals ist so schön, da kann man den Pass auch nochmal von der anderen Seite fahren. Dann geht es hinab fast bis an den Buëch; weiter nach Osten werden wir in unserer Trainingswoche nicht kommen. Ein paar Hügelchen entlang des Flusstals, dann haben wir das Méouge-Tal und die schöne Schlucht erreicht. Ganz langgezogen uns sanft geht es wieder bergauf, und der letzte Pass der Woche, der Col de Mévouillon, hat diese Bezeichnung eigentlich kaum verdient... dann hinabrollen nach Buis, und leider ist die Woche schon zuende.