Von majortom – Endlich im Programm: die Pyrenäen von West nach Ost. Vom Atlantik bis zum Mittelmeer. Von Saint-Jean-de-Luz bis Argelès-Plage. Mit allen namhaften Pyrenäen-Pässen der Tour de France, aber aber mit einigen unbekannten Schönheiten der zweiten Reihe. Acht Etappen durch die wunderbaren wilden Pyrenäen.
Von Sebastian383 – Ein ereignisreicher Auftakt als Reiseleiter liegt hinter mir. Vor Start der Reise am Donnerstag wurde ich durch den Anruf von Markus, dem Guide der Gruppe 2 überrascht. Er hatte einen Unfall und teilte mir mit, dass er als Guide nicht mit in die Pyrenäen fahren kann. So war schon vor Start der Reise, ausgebucht mit 30 Teilnehmern, gleich einiges zu tun. Zum Glück hatten wir Frank unter den Teilnehmern dabei, der spontan auch zusagte, als Guide einzuspringen. Somit Premiere zwei auf der Reise.
In Anreise mit dem Reisebus verlief ohne Probleme und wir waren zur Mittagszeit am Atlantik angekommen, wo uns Regenwetter empfing. Auf der Anreise hatte ich viel Zeit, die Teilnehmerliste zu studieren, wobei gleich in den Blick fiel, dass fast zwei Drittel der Teilnehmer für Gruppe 2 gemeldet hatten. Eine der üblichen Verteilungen, wie sie auch statistisch nicht unwahrscheinlich ist. Die Einrollrunde, die sich aufgrund der zeitigen Anreise anbot, erledigte ich in Solomanier mit 14 Teilnehmern, die sich so schon mal einen Eindruck von der Geschwindigkeit in Gruppe 2 machen konnten.
Das Regenwetter hielt sich hartnäckig die ganze Nacht, sodass wir zur ersten Etappe mit leichtem Nieselregen starten mussten. Es war aber auch schnell klar, dass es ausschliesslich im Küstengebiet feucht sein würde. Die Gruppenverteilung entzerrte sich auch recht schnell, Frank konnte mit 11 Teilnehmern in Gruppe 1 starten, Dagmar nahm 4 Teilnehmer in Gruppe 3 mit, sodass ich zwar noch eine grosse Gruppe 2 mitnahm, diese aber harmonisch und gut lief.
Die Pyrenäen fuhr ich letztes Mal 2014, aber vom Atlantik habe ich selbst diese Etappe noch nicht in Angriff genommen. Über den kurzweiligen Puerto de Etxondo und den Col d'Isepeguy kamen wir zügig voran, beides noch mit angenehmen Prozenten zu fahren. Zum Glück auch für Georg, der vergessen hatte, seine elektronische Schaltung zu laden und somit mit einem Single-Speed unterwegs war. Nur die letzte Rampe, die schaffte er dann nicht bis oben.
Hier in den Pyrenäen sind die Farben noch kräftig, anders als aktuell überall in den Alpen, der Regen scheint hier wohl noch ziemlich ergiebig zu sein. Schön, dass es auch solche Orte noch gibt. Da wir heute nur eine kurze Etappe hatten, machten alle Gruppen auch noch eine Cafépause in Saint-Jean-Pied-de-Port, ein bekannter Ort, wo auch die Pilgerreisenden zum Sankt-Jacob-Weg starten. Die letzten Kilometer zum Hotel, gaben dann schon einmal einen Eindruck, was uns morgen erwartet, wenn es in die Rampen der Westpyrenäen geht. Mit schönen Eindrücken geniessen wir nun noch unser Schmutzbier in der warmen Sonne.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Wir starten am Atlantik, im Badeort Saint-Jean-de-Luz. Dass "Einrollen" an dieser Stelle ein Euphemismus ist, wird spätestens nach acht Kilometern klar, wenn mit dem Col de St. Ignace die erste Bergwertung auf dem Programm steht - auch wenn sie mit 169 m Höhe wahrlich kein Riese ist. Wir wechseln dann von der französischen auf die spanische Seite des Baskenlandes, wo wir mit dem Puerto de Otxondo und dem Col d'Ispeguy ein schönes Pässedouble fahren. Dann geht es nur noch das Nive-Tal hanauf über Saint-Jean-Pied-de-Port - übrigens Ausgangspunkt des Jakobsweges - und Esterencuby bis zur Quelle des Flusses zu unserem Hotel im absoluten Niemandsland mit leckerem baskischen Essen.
Von Sebastian383 – Heute morgen wache ich mit dem Rauschen des Baches auf. Langsam wird es Herbst, die Sonne steht noch nicht am Himmel.
Beim Frühstück wird schon über die Rampen der Anstiege diskutiert, die uns erwarten. Auf der Anfahrt zum Hotel konnten wir bereits den Einstieg zum Arthaburu schon in Augenschein nehmen. Gruppen 1 und 2 wollen nach dem ersten Hochprozentmassaker über besagten Pass zum Ende auch noch den Col de Soudet bezwingen, wo uns weitere Rampen erwarten.
Nachdem Gruppe 1 nach kurzer Abfahrt vom Hotel bereits im Anstieg aus meinem Blickfeld entschwunden ist sind, muss ich feststellen, dass meine Schaltung nicht mehr sauber funktioniert, die beiden kleinsten Gänge mit 30 und 32 Zähnen kann ich nicht schalten. Viele werden nun sagen, genau aus diesem Grund fahre ich nur manuelle Schaltungen. Da bereits der erste Anstieg mehr als 10% Durchscnittssteigung hat, wird mir etwas bammel, mit 28er Ritzel den Anstieg zu bewältigen. Hilft aber nichts, da muss ich wohl durch.
Nach 300 Meter im Anstieg erhalte ich jedoch den Anruf von Manfred, dass in Gruppe 3 Cathrin (Name von der Redaktion geändert) in der Abfahrt vom Hotel verunfallt ist. Also schicke ich meine Gruppe 2 in den Anstieg und fahre zum Unfallort zurück. Cathrin ist zum Glück ansprechbar und die Rettungskräfte nach ca. 25 min am Unfallort. Die Versorgung erfolgt sehr professionell, sodass ich dann nach einer Stunde meiner Gruppe folgen kann.
Im Anstieg ist es sehr windig, meinen Lenker muss ich gut festhalten und werde mehrere Male an den linken Rad der Strasse getragen. Die Beine werden mit der grossen Übersetzung ordentlich gefordert, aber die Pyrenäen mit ihrem Schroffen Profil beeindrucken mich immer noch. Die letzte 20% Rampe drücke ich noch drüber und dann bin ich in einer weitläufigen Hochebene. Fantastische Blicke gehen in die Ferne.
Meine Gruppe ist mir weit voraus, der Wind an der Passspitze war auch ziemlich heftig. So gehe ich nach der ersten Zwischenabfahrt von der Hochebene, wo ich mehrmals abbremsen muss, um nicht mit grösseren Horden an Schafen zu kollidieren, in den letzten Anstieg vor der Mittagspause. Der Pass liegt mir gar nicht, ständig auf und ab, aber ich komme voran und treffe kurz vor der Mittagspause auf Frank, dessen Kette sich einmal verdreht hat. Mit ziemlich dreckigen Händen hat er das Problem aber bereits gelöst.
So kommen wir zusammen an der Mittagsverpflegung an, wo wir auf unsere Gruppen treffen. So starten wir kurz nacheinander in der Mittagshitze in den Anstieg. Zunächst läuft es recht gut, bis mich die erste Rampe in die Realität zurückholt. Bei über 30 Grad und eingeschränkt funktionierender Schaltung ein hartes Unterfangen. Auch einigen Anderen geht es nicht besser. Ich halte kurz im Schatten eines Baumes, trinke nochmal eine halbe Flasche und fahre weiter. Ich bin froh, als ich die Passspitze erreiche.
Die Abfahrt ist flowig und nach Kaffeepause in Arette sind wir schnell im Hotel, wo der Pool gleich in Beschlag genommen wird. Morgen dann ein erstes Highlight, der Aubisque.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Auch heute folgt wieder Pass auf Pass, auch heute sind die baskischen Namen wieder schwer auszusprechen. Es beginnt mit dem recht steilen Arranohegi, womit wir erstmal auf einer Art Hochplateau angekommen sind, so dass Col de Zurzai und Col de Bagargui uns nicht mehr so viele Höhenmeter bescheren. Aufpassen müssen wir in der steilen Abfahrt nach Larrau. Die zweite Etappenhälfte nach Oloron ist dann weniger anspruchsvoll.
Von majortom – Der zweite lange Anstieg des Tages führt über den Col de Soustousse zum Col de Soudet - wer ganz sicher die 3000 Höhenmeter knacken möchte, kann auch noch zum schönen Grenzpass Col de la Pierre Saint Martin hinauf fahren. Dann geht es aber bis in den Etappenort Oloron nur noch abwärts.
Von Sebastian383 – Wir schreiben Tag 3, die Wettervorhersage sagt für die ganze Woche gutes Wetter voraus. Welch schande, hab ich die Regenklamotten und warmen Sachen wieder umsonst eingepackt. Heute starten wir 30 respektive 60 Minuten später. Manfred muss noch einkaufen, dies war mit der langen Zeit im Krankenhaus gestern nicht mehr möglich und die Verpflegung in Eaux-Bonnes kommt bereits nach zwei Stunden recht früh.
Gruppe 1 startet daher bereits um 9:30 Uhr, nimmt noch ein paar Teilnehmer aus Gruppe 2 mit, um den Col de Marie Blanque unter die Reifen zu nehmen. Den lasse ich heute aus, die 4 km Rampe unfahre ich geschickt mit meiner restlichen Gruppe 2. Über kleine Strassen kommen wir schnell voran und sind alsbald im Anstieg zum Aubisque. Die Seite von Laruns bin ich noch nicht gefahren. Wir starten mit gemächlichen Prozenten und sind in Eaux-Bonnes bald bei der Mittagsverpflegung. Welch schmucker Ort und toller Park wir für die Verpflegung gefunden haben. Eine Schande, dass ich kein Bild gemacht habe.
Bald kommt auch Gruppe 1 und ich muss mir anhören, welch tolle Landschaft und flowige Abfahrt ich mit dem Fraangeexpress verpasst habe (wir haben eine grössere fränkische Gruppe dabei). Nach exzellentem Menü, der lokale Käse und das gute Brot sind echt ein Gedicht (danke dafür Manfred) gehe ich auch in den Anstieg. Nach kurzer Einrollrunde läuft es recht entspannt und ich komme gut voran. Die Strecke führt zunächst durch einen Wintersportort, kann mich aber im oberen Teil mit den Farben und schroffen Felsen begeistern. Auch meine Gruppe schwärmt bei leckerem Café und Cola in der Auberge am Gipfel vom Anstieg. Wir verbringen recht lange am Gipfel, obwohl es doch sehr windig ist und ich fast eine unfliegende Cola im Nacken habe, aber die Sonne wärmt gewaltig. Über den Cirque de Litor geht es noch mit 100 Hm zum Soulor, quasi geschenkt. Aber die Strasse im Fels, der Wahnsinn. Nur eine Schrecksekunde bei allen, bei der Durchfahrt durch den dunklen Tunnel. Vom Soulor geht es dann über kleine Strassen nach Luz Saint-Sauveur, den Tourmalet kann man quasi schon spüren. Am Hotel angekommen, gehe ich meine heutige Checkliste duch:
- tolle Etappe mit toller Gruppe: check
- Team wieder komplett: check
- Schaltung wieder in Stand gesetzt: check
- Nach Luz-Ardidenne eine Testfahrt gemacht: check
Der Tourmalet kann kommen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Auch das dritte Teilstück ist höhenmeterreich, und wir erreichen endlich auch das Terrain der Tour-de-France-Klassiker. Es beginnt noch ganz harmlos, das schöne Vallée d'Ossau hinauf. Ein hartes Stück Arbeit ist dann der hors catégorie-Anstieg zum Col d'Aubisque. Über den schönsten Pass der Pyrenäen lässt sich streiten, ein ganz besonderes Sahnestück ist aber der Cirque du Litor, die Höhenstraße, die den Col d'Aubisque mit dem Col de Soulor verbindet. Eine Etappe der Extraklasse also, die schließlich in Luz-Saint-Sauveur endet.
Von Sebastian383 – Etwas übernächtigt wache ich heute morgen in Luz Saint Sauveur auf. Gestern hatte ich alle noch offenen AUfgaben erst nach Mitternacht erledigt gehabt. So trotte ich etwas müde zum Frühstück und lade mir ausreichend Kalorien auf den Teller, schliesslich liegt der lange Anstieg zum Tourmalet vor uns. Heute guide ich erstmals bei dieser Gruppe 1, so kann Frank sich etwas schonen und ich werde nach 4 Tagen erstmals etwas mehr gefordert.
So rollen wir bei angenehmen Morgentemperaturen und mit Schatten in den Tourmalet. Der Tourmalet liegt mir richtig, 18 km mit gleichbleibender Steigung, einfach meine Welt. So fahre ich an der Spitze zunächst durch Barége, bevor sich die weite Ebene vor mir ausbreitet. Die Hänge mit Moosen und Gräsern bedeckt, welch tolles Panorama. Oliver und Jenny kann ich am Anfang noch eine Kehre unter mir sehen, mit zusehender Länge des Anstiegs verliere ich sie jedoch aus den Augen und geniesse die Landschaft und das Kurbeln in Richtung Passhöhe. Als ich oben ankomme, muss ich leider feststellen, dass der zuvor mit einfachem Kisok und Auberge geschmückte Tourmalet, in eine richtige Festung umgebaut wird. Hoffentlich kein zweiter Stelvio-Marktplatz. Ich fahre wieder eine Kehre weiter nach unten und empfange die ganze Gruppe mit aufmunternden Worten und Foto mit tollem Bergpanorama. Nachdem sich alle verpflegt haben, begeben wir uns in die Abfahrt. Zunächst durch den Skiort La Mangie geht es in die lange Abfahrt nach Saint Marie de Campan. In der zu durchfahrenden Galerie muss ich zweimal schauen, stehen dort doch Pferde seelenruhig herum und lassen sich auch durch bergwärts fahrende Automobilisten nicht aus der Ruhe bringen. Thorsten berichtet mir später, dass ihn dies auch noch zum Singen inspiriert hat. Frei nach Klaus & Klaus: Da steht ein Pferd auf dem Flur.
In Saint Marie sammeln wir die Gruppen, machen ein Foto vom bekannten Standbild und füllen unsere Flaschen, um den zweiten Pass des Tages, den Aspin in Angriff zu nehmen. Ich muss zugeben, diese Seite des Aspin bin ich noch nicht gefahren. Am Anfang stelle ich auch fest, ist es irgendwie kein Pass, nur 2%, dann 4%, dann wieder 2% pro Kilometer Durchschnittssteigung. Erst nach Erreichen von Payolle nimmt die Steigung fahrt auf. Ich beschliesse weiter nach vorne zu fahren, muss aber feststellen, dass meine Beine ziemlich müde wirken. Hätte ich doch auch oben am Tourmalet noch etwas essen sollen. So rolle ich den Berg hinauf und sehne das Buffet von Manfred herbei. Anders als die Auffahrt zum Tourmalet führt fast der ganze Anstieg des Aspin durch einen Fichtenwald, durch die geringere Höhe erreicht man hier die Baumgrenze erst am Gipfel.
Wir machen eine ziemlich lange Pause, geniessen den Blick auf den fast wolkenfreien Pic du Midi und Manfred wird fast alles Getränk und Essen los. Mit den Resten füttert er noch drei Niederländer durch, die sich ohne Verpflegung in die Auffahrt gemacht hatten. Wir sind zu dieser Zeit schon auf dem Weg zum Peyresourde. Ich habe eigentlich nur gute Erinnerungen an der Anstieg, ist er doch ebenso wie der Tourmalet mit gleichmässiger Steigung schön zu fahren. Die Mittagssonne brennt wieder recht ordentlich von oben und ich bin froh, zwei volle Flaschen dabei zu haben. Oben angekommen bestellen wir erstmal Getränke und die berühmten Crêpes. Am Vorabend hatte ich noch vollmundig von 12 Crêpes für 6 EUR berichtet, die Jan 2019 bezahlt hatte. Jedoch hat auch hier die Inflation zugeschlagen und so zahlen wir unglaubliche 7 EUR für unsere 12 bestellten Crêpes. Wo bekommt man eine solche Anzahl noch zu diesem Preis? In Deutschland wohl kaum. Wir geniessen die Spezialität und gehen daann in die finale Abfahrt. Diese ist schnell erledigt und so residieren wir heute Abend im schmucke Städtchen Bagnière de Luchon. Gute Nacht.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Königsetappe? Es gibt auf unserer Reise einige Etappen, die diesen Titel verdient haben, und wirklich festlegen wollen wir uns nicht. Aber eines ist klar: mit den Klassikern Tourmalet, Aspin und Peyresourde geht es auch heute wieder höhenmeterreich zur Sache. Bei der Tour de France wird am Col du Tourmalet ja oft das Souvenir Jacques Goddet vergeben, zu Ehren des ehemaligen Tour-de-France-Organisators gleichen Namens. Also vergeben wir am Dach unserer Tour das Souvenir Jan Sahner, zu Ehren des quäldich-Gründers. Nebenbei bemerkt: wir erklimmen den Tourmalet von der deutlich schöneren Westseite. Vom sich anschließenden Col d'Aspin genießen wir dann die schöne Abfahrt in Richtung Arreau. Damit wäre eigenltich schon eine vollwertige Etappe absolviert, doch wir fahren auch noch über den Col de Peyresourde - Gerüchten zufolge gibt es dort immer noch die sensationelle Crêpes-Bude mit noch sensationellerem Preis-Leistungs-Verhältnis...
Von Sebastian383 – Heute morgen in Bagniére werde ich etwas unschön geweckt. Die Müllabfuhr kommt mitten in der Nacht zur Leerung der Tonnen und ab 7 Uhr wird mit dem Laubbläser die Strasse gereinigt. Aber so langsam bin ich auch im Urlaubsmodus angekommen. Am Morgen muss ich erstmals überlegen, welcher Wochentag ist. Mittlerweile haben wir schon Tag 5 und damit das Bergfest erreicht. Wie kurzweilig und unglaublich die letzten Tage doch waren, immer bestes Wetter, tolle Anstiege und wie gut die ganze Gruppe auch zwischenmenschlich harmoniert.
Auch heute fahre ich wieder mit Gruppe 1 los und wir rollen zunächst das Tal über eine etwas ausgebaute Strasse hinunter in den Einstieg zum Col de Menté. Die Stimmung ist gut und nach der gestrigen höhenmeterreichen Runde beschliesse ich mit Jenny und Christian in der Gruppe hochzufahren. Wir kommen gut voran, auch wenn die Steigung fast immer jenseits von 8% weilt. Im Anstieg treffen wir auch auf eine erste holländische Gruppe, die ebenfalls den gleichen Anstieg befuhr. Uns fällt gleich auf, dass fast die gesamte Gruppe ohne Helm unterwegs ist, bei quäldich seit Jahren undenkbar. Der gesamte Anstieg bewegt sich durchgehend in Kiefernwald und erinnert mich doch etwas an die heimischen Anstiege im Schwarzwald und die Sonne bleibt zunächst etwas von den Wolken verdeckt. Auch einige Nebel wabern in den ungebenden Waldstücken herum. Von hinten kommt nach der Hälfte des Anstiegs plötzlich Oliver angerauscht, der wohl Morgenluft gewittert hat und den Anstieg noch ganz vorne beenden möchte. Doch Jan-Marc ist schon ein gutes Stück voraus. Oben angekommen, verbringen wir nur kurze Zeit, da es deutlich frischer ist als die letzten Tage und begeben und zur Abfahrt zum Portet d'Aspet, der sich direkt an die Abfahrt anschliesst. An der Kreuzung gebe ich auf dem grossen Kettenblatt nochmals ordentlich Gas, um mit Schwung in den Anstieg zu fahren und noch bis zum Denkmal für Fabio Castelli zu gelangen. Auch heute noch sind mir die Fernsehbilder seines Unfalls präsent. So halten wir kurz inne, bevor wir in den Anstieg starten. Der Anstieg faszieniert alle, wie ein kleiner Regenwald winden sich rechts und links die Bäume in die Höhe. Wir sind für 4 Kilometer in einer ganz anderen Welt gefangen und vergessen, dass die Steigung in diesem Teil bei über 10% liegt. Oben am Pass wartet Manfred mit dem Buffett. Die Wassermelone ist heute der absolute Hit. Auch die holländische Radgruppe, die wir am Montag im Hotel trafen, ist vor Ort. Etwas neidisch sind wir schon auf ihre gelestefarbenen Bianchi-Leihräder, Thorsten hatte sogar bereits versucht, seines gegen ein solches zu tauschen. Jedoch ohne Erfolg. Dafür haben wir aber den besseren Picknickplatz in der Sonne ergattert und wir bekommen Besuch vom dort ansässigen Hund. Ein richtiges Fellknäuel, das sich von allen herzen liess und das wir gerne als Maskottchen mitgenommen hätten, doch Manfred liess sich da nicht erweichen.
Da einige aus Gruppe 2 ebenfalls noch die Zusatzvariante zum Col de la Core in Angriff nehmen wollten, stieg meine Gruppe auf 15 Mitfahrer an. Ich schickte alle in die Abfahrt, doch allzuweit kam ich hier zunächst nicht. Christian hatte in Portet-d'Aspet einen Nagel aufgegabelt, sodass wir zunächst die Panne beheben mussten. Nachdem er das Hinterrad ausgebaut hatte, erklärte er Arne, der gerne hehilflich war, noch den dringenden Hinweis, nicht den Scheibenbremsgriff zu betätigen, da sonst die Weiterfahrt jäh unterbrochen würde. Arne, der mit Alurad, Felgenbremse und manueller Schaltung unterwegs war, fühlte sich wie in den letzten Tagen mit der Wahl seins Rades und der Komponenten, mehr und mehr bestätigt. Das könnte ihm so schnell nicht passieren. Zu dritt gingen wir nach Pannenbehebung dann in die Verfolgung der restlichen Gruppe, wurden aber nach wenigen Kilometern erneut ausgebremst. Matthias, der mit Tubeless unterwegs war, hatten sich eine grösseren Schnitt im Mantel zugezogen, den die Milch nicht mehr abdichtete. Beim Abnehmen des Mantels spritzte die Milch in alle Richtungen, traf auch mich, ein richtiges Schlümpfemassaker dachte ich mir, bezogen auf die blaue Farbe. Arne hat schon recht, dachte ich mir noch in diesem Moment, mit Schlauch kann mir diese Sauerei nicht passieren. Zum Glück hatte ich am Morgen die Babytücher in mein Guidegepäck gepackt, sodass wir die grösste Sauerei recht schnell beseitigen konnten. Nach Behebung der Panne und einholen der Gruppe, wurden wir anschliessend erneut ausgebremst. Plötzlich fiel auf, das Arturo fehlte. Der hatte während des Wartens eine Katze entdeckt und war zum Katzenflüsterer mutiert, wie ein Video eindrucksvoll dokumentiert. Nachdem wir wieder vollständig waren, konnten wir uns endlich dem finalen Anstieg zum Col de la Core widmen. Auch mir war dieser Pass bisher unbekannt, rollte aber sehr gut dahin. Bei Gesprächen über die schönsten Anstiege und Geschichten aus der Kindheit, vernichteten wir die Kilometer im Nu. Schön wie der Pass im oberen Teil die Talseite wechselt, der Blick zurück ganz eindrucksvoll. Nach Abfahrt nach Seix und einer Kaffeepause verbingen wir den restlichen Tag in der Sommersonne am Pool. Die Welt kann so schön sein.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Und weiter geht der Pässereigen, zwei weitere Klassiker können wir heute dem persönlichen Palmarès hinzu fügen. Etwas Schonfrist verschafft uns die flache Auftaktpassage zwischen dem Etappenort Luchon und Saint-Béat, dann macht der Col de Menté den Auftakt. Und weiter geht res mit der steilen Westrampe zum Col de Portet d'Aspet, wo einst Fabio Casartelli in der Abfahrt tödlich verunglückte. Die Abfahrt geht in eine weitere tendenziell bergab verlaufende Rollerpassage bis Saint-Girons über, dann geht es noch ein Stück das Salat-Tal hinauf bis in den Etappenort Oust.
Von Sebastian383 – Heute morgen werde ich von einem Vierklang geweckt: Zunächst fährt um 6 Uhr die Müllabfuhr mit riessen Lärm durchs Dorf und lehrt mit Gepolter die Tonnen, kurz danach springt Manfred mit einem lauten Platsch in den Pool, gefolgt vom Öffnen der Läden im Frühstücksraum und final dem Krähen des Hahnes. An Schlafen war da leider nicht zu Denken.
Heute ist es am Morgen erstmals richtig frisch, viele Ziehen bevor wir losfahren noch die Weste an. Es geht entlang des Flusses Garbet das Tal auf kleiner Strasse zum Einstieg des Col d'Agnes hinauf. Da es gleich mit 10% in den Anstieg geht, gebe ich direkt die Freigabe und fahre zunächst mit Jan-Marc und Oliver in die Gerade hinein. Ich enteile jedoch schon im unteren Teil, die Beine sind gut und der Anstieg führt recht kurzweilig durch meist offene Graslandschaft, was blicke in die Ferne auf die bewaldeten Berge ringsum erlaubt. Auf die lange Gerade folgt eine abwechslungsreiche Vielzahl an Kehren und die Steigung lässt etwas nach. Autos begegnen uns am Morgen fast keine und Motorradfahrer sucht man hier vergebens, welch ein Genuss. Ich fahre noch die Flachpassage, die durch Kühe gesäumt wird und bin nach zwei weiteren Kehren oben. Fast kam es mir vor, als wäre ich gerade erst losgefahren. Als die Gruppe komplett ist, begeben wir uns in die kurze Zwischenabfahrt, die weite Blicke in die umgebende Berglandschaft gestattet. Den schön gelegenen Bergsee bewundern wir kurz und stehen nach weiteren 4 Kilometern bereits am zweiten Pass des Tages, dem Col de Lers. Die Mittagspause in Vicdessos erreichen wir nach abwechlungsreicher Abfahrt, werden dort schon von Manfred und der uns kreuzenden Pyrenäen Klassikerreise erwartet, auch ich treffe alte Bekannte von vergangenen Reise wieder. So klein ist die Quäldich-Welt.
Manfred hat sich beim Buffet heute selbst wieder übertroffen, lautet die eingellige Meinung in allen Gruppen. Vera ist vom Bergkäse hin und weg. Und der Kuchen vom im Ort gerade stattfindenden Markt findet reisenden Absatz, super lecker. Jennys absoluter Hit sind die sauren Orangina-Süsswaren. So verwöhnt, fällt es schwer, wieder weiterzufahren. Zum Glück geht es das Tal noch weiter hinunter in Richtung Tarascon. Um die dortige Nationalstrasse zu umfahren, geht es für uns über eine schmucke Höhenstrasse weiter in Richtung Ax-les-Thermes, unserem heutigen Zielort. Gruppe 3 biegt dann bereits in Cassou schon in Richtung Ziel ab, Gruppen 1 und 2 freuen uns noch über den Rollerberg Col de Marmare, der sich um den Berg mit 5% nach oben windet, zum anschliessenden Chioula. Vor allem Thorsten schwärmt davon, wie er mit 240 Watt das Ding weggedrückt hat.
Für den Grossteil von Gruppe 1 und 2 geht es dann abwärts zum Schmutzbier oder den heissen Quellen im Ort, für die Ax-les-Thermes berühmt ist. Ich beschliesse noch mit Christian, Jenny und Oliver zum Col de Pradel zu fahren. Ein richtiges Schmuckstück finde ich. Vor allem im oberen Teil, wenn die Strasse deutlich schmäler, das Tal auch etwas enger wird. Erst kurz vor der Passhöhe kommen wir aus dem Wald und betrachten nochmals die umgebende Berglandschaft. Nach Passfoto geht es auch für uns in die finale Abfahrt. Morgen bereits die vorletzte Etappe, wir fahren ein absolutes Highlight, den Pailhères, laut Quäldich-Gründer Jan der schönste Pass der Christenheit. Wir werden berichten.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Wieder wird es landschaftlich gesehen grandios, denn ein einsames Pässedouble in der Ariège steht auf dem Programm. Die lange Auffahrt zum Col d'Agnès wird nach nur kurzer Zwischenabfahrt gefolgt durch die schmale Straße über den Port de Lers. Anstelle der einfacheren, aber verkehrsbelasteten Talstraße entlang der Ariège nehmen wir eine schöne Höhenstraße oberhalb des Tals, die uns direkt in den Kurort Ax-les-Thermes führt.
Von majortom – Eine Variante für die Höhenmeterhungrigen. Wir bleiben auf der Höhenstraße und nehmen über den Vorpass Col de Marmare noch den Col de Chioula mit.
Von Sebastian383 – Wie jeden Morgen bin ich eine der letzten am Frühstücksbuffet. Heute komme ich nur 10 Minuten später, jedoch ist bereits das ganze Brot, Joghurt, Käse und Kaffee geplündert. So schnappe ich mir noch die beiden letzten Croissants, um zumindest eine Grundlage zu schaffen. Die Herbergsmutter rauft sich schon die Haare, bereits gestern haben wir alle Nudeln beim Abendessen aufgegessen, sodass Sie uns schon mit Reis sättigen muss. 62 Croissants hat sie für das Frühstück geordert und alle sind schon aufgegessen. Ich glaube, sie ist froh, wenn wir heute das Hotel verlassen.
Heute fahren wir den Pailhères, leider von der Westseite, die Ostseite soll noch sensationeller sein. Wir starten mit Bewölkung, bereits am Hotel gebe ich die Freigabe, da der Pass direkt in Ax beginnt. Den ersten Teil sind wir bereits gestern nach Ax reingefahren. Nach einigen Serpentinen geht es dann rechts weg und wir folgen der Strasse bis zum Stausee. Noch ist vom spektakulären Pass nichts zu sehen. Kurz danach teilt sich die Strasse, gestern sind wir hier zum Pradel abgebogen, heute fahren wir rechts zum Pailhères weiter. Dort treffen wir auf eine deutsche Radgruppe, die uns sofort als Quäldich-Reisegruppe erkennt. Auch sie fahren die beiden heutigen Pässe. Christian zieht uns langsam davon und so fahre ich mit Jenny weiter, die Strasse steigt nun mit 10% durch den Nadelwald an. Spektakulär wird es aber erst nach passieren der Skistation, wo wir mit einigen Serpentinen nochmals an Höhe gewinnen. Dort wird es spektakulär, die Landschaft ändert sich, die Hänge sind ab hier mit Büschen bedeckt und man hat Blicke auf die höheren Berge und die umliegenden Täler. Das Ziel erblicke ich in weiter Ferne, doch sind noch einige Höhenmeter zu bezwingen. Von hinten kommen noch Jan-Marc nach vorne gerollt und so kommen wir als Trio an der Passspitze an. Die Blicke in die Ferne entschädigen für die geleistete Arbeit und wir geniessen das Panorama eine ganze Zeit lang.
Die Ostseite begeistert uns in der Abfahrt alle, die Streckenführung ein Gedicht. Wie diese übereinander in die Landschaft gelegt war, spektakulär. Auf dieser Seite kann ich Jan verstehen, der diesen als schönsten Pass der Christenheit tituliert. Das Treffen der Gruppe in Usson klappt leider nicht, so fahren die einzelnen kleinen Grüppchen weiter bis zur Mittagsverpflegung.
Manfred hat heute nur ein Brot gekauft, allerdings hat das einige Pfund mehr und eine super leckere Kruste. Wir zerteilen das Brot mit grossem Messer. Dazu gibt es heute die Käsereste von gestern. Schweinsohren und Teilchen und noch saftige Birnen. Hoffentlich können wir da noch den zweiten Berg fahren. Ich sammle meine Gruppe und fahre in den Col de Jau. Zunächst fahren wir durch die Gorges de St. Georges, sie ist nicht ganz so spektakulär wie andere Schluchten, die ich schon gefahren bin, lässt uns aber langsam wieder warm werden. Hinter Saint-Colomb nimmt die Steigung schlagartig zu und die Gruppe zieht sich wieder auseinander. Die fahre mit dem vorderen Feld bis zum Abzweig an der Brücke, dort lasse ich die anderen ziehen und warte bis alle den Abzweig genommen haben. Das gibt mir die Gelegenheit auch mal mit Ronja einen Pass zu fahren. Von hinten kommt dann auch noch Frank von Gruppe zwei, der aber bald vorbeizieht. Der Pass fährt sich gut und wir überholen nach und nach die Fahrer der bayerischen Gruppe. AUch zwei E-Bike-Fahrer schlucken wir noch. Oben am Pass angekommen ist es frisch, die Sonne lässt sich nicht mehr blicken, sodass ich den ersten Teil der Gruppe bereits in die Abfahrt schicke. Wir warten noch auf Arturo und folgen dann. Die Vorhut hat in unteren Teil ein Café ausgemacht, dass wir zum Ende hin mit allen 30 Leuten füllen. Hier kommt auch nochmals die Sonne heraus, aber so richtig warm wird mir nicht. Die letzten Kilometer sind schnell gefahren und so ist der vorletzte Tag im Kasten. Morgen dann Mittelmeer, ich freu mich, was eine tolle Tour bis hierhin.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
So langsam verlassen wir die hohen Pyrenäen mit den hohen Klassiker-Pässen. Einen Hammer haben wir uns jedoch noch für diese vorletzte Etappe aufbewahrt. Der Port de Pailhères ist ebenfalls ganz vorne mit dabei, wenn es um das Prädikat des schönsten Pyrenäenpasses geht - zumindest quäldich-Chef Jan hat ihn ganz oben auf seiner persönlichen Hitliste stehen. Die fantastische Serpentinenabfahrt auf der Ostseite führt uns dann ins Aude-Tal, das sich zu einer sehenswerten Schlucht verengt. Dann ist noch der hübsche Col de Jau zu überwinden, der immerhin auch nochmal mit etwa 1000 Höhenmetern zu Buche schlägt.
Von Sebastian383 – Heute fahren wir nun die letzte Etappe unserer Reise. Endlich Mittelmeer, ich freu mich richtig drauf. So langsam sind bei einigen die Strapazen der letzten Tage sichtbar und die Beine doch schon etwas schwer. Ich fühle mich noch recht frisch, wobei ein Ruhetag meiner Regeneration sicher zuträglich wäre. Die Wolken, die uns in Prades empfangen hatten, haben sich über Nacht verzogen und wir starten Richtung Meer wieder mit Sonne.
Heute fahren wir noch sagenhafte sieben Pässe, wobei wir über fünf einfach in der Abfahrt drüberrollen. Aber einen Leckerbissen haben wir dann doch im Programm, den Palomere. Ich führe die Gruppe gesammelt in den Einstieg, die Strasse ist schmal, aber mit drei bis vier Prozent rollt der Pass im unteren Teil gut. Nach Erreichen von Baillestavy nimmt die Steigung weiter zu und ich habe ein Erbarmen mit den von hinten drückenden schnellen Beinen und gebe die Freigabe. Sogleich stürmen Christian, Jenny, Oliver und Jan-Marc nach vorne und übernehmen die Führung. Ich rolle gut mit, aber Christian ist nicht zu halten und sichert sich auch am letzten Tag die Bergwertung. In Valmanya biegt der Pass nach rechts weg und so lasse ich die Gruppe ziehen und warte bis alle den Abzweig passiert haben. Auch Gruppe zwei ist schon im oberen Teil angekommen, Frank hat bereits im unteren Teil die Freigabe gegeben. Nach Zwischenabfahrt warten noch drei Kilometer bis zur Passhöhe. Ich drücke mit dem grossen Blatt nochmals ein paar Meter in den Gegenanstieg, sehe aber dass das vordere Feld enteilt ist und pedalliere dann noch gemütlich nach oben.
Heute sind wir vor Manfred am Verpflegungsplatz, kein Wunder, haben wir doch erst 30 Kilometer zurückgelegt. Aber ab hier geht es fast nur noch bergab. Der Hunger hält sich bei vielen in Grenzen, doch als Manfred Melone, Käse und Teilchen auftischt, geht doch noch einiges weg. Manfred, unser Held, er weiss eben, was uns schmeckt. Einige haben sich sogar schon erkundigt, welche Touren Manfred im nächsten Jahr begleitet, um sein Mittagsbuffet geniessen zu dürfen. Ich sammle meine Gruppe und es geht in die Abfahrt, die nur kurz durch den Col de Xatard unterbrochen wird. Über die schmalen Strassen rollen wir in Einerreihe hinunter, sicher die richtige Variante mit engen Kurven. Dann sind wir in der Ebene und haben noch knapp 20 Kilometer vor uns. Der Wind nimmt zu, aber die Gruppe läuft rund und so sind wir bereits kurz vor drei in Angeles sur Mer. Erst mal Fotos am Meer. Fünf fahren noch die Rundtour über den Madeloc, von wo man sensationelle Blicke auf den Küstenbereich hat. Der Rest geniesst das sonnige Wetter bei dem einen oder anderen Schmutzbier (manche auch ein paar mehr) am Strand, wo wir uns auch mit Radklamotten ins Meer stürzen. Die Reise beschliessen wir mit Wein, gutem Essen mit Blick zum Meer, wo uns am Abend auch der Vollmond beehrt. Eine tolle Tour geht zu Ende, mit tollen Strecken, bestem Wetter und unterhaltsamen Teilnehmern. Ich werde die Gruppe und die Gespräche vermissen. Ich hoffe, ich sehe den ein oder anderen bei einer der nächsten Reisen wieder. Und somit reiche ich den Staffelstab der Berichterstattung an Jan weiter, der heute in Rumänien startet.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Ausrollen bis ans Mittelmeer. Die Euphorie dürfte also groß sein am Morgen der Schlussetappe. Dennoch geht es auch heute nochmal in die Berge. Wir verlassen das Tal des Tet für die letzte ernst zu nehmende Bergwertung unserer Reise, den Col de Palomère, erneut mit schönen Ausblicken auf den Pic de Canigou. Von hier aus werden zwar nochmal ein paar Passschilder passiert, aber eigentlich geht es nur noch tendenziell bergab. Bergab bis Argelès-Plage. Bis wir quasi mit dem Vorderrad in der Brandung stehen... Pyrenäen von Atlantik bis zum Mittelmeer, geschafft.