Pyrenäen-Geheimtipps: Bonuslevel 116,4 km / 1908 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von majortom
Von majortom –
In der vergangenen Woche konnten die Leser*innen unseres Reiseblogs gleich von drei verschiedenen quäldich-Reisen lesen. @Jan hat aus den Cottischen Alpen berichtet, @tortentom von den Monumenten der Ostalpen, und @bergauf beschleunigen und @Mamalisa von Freiburg-Nizza. Was habe ich mir alles von Jan anhören müssen, weil ich bei der von mir geleiteten Grand Tour Freiburg-Marseille nicht zum Bloggen gekommen bin. Deshalb mache ich es diesmal hundertprozentig und fange die Bericht-Orgie sogar schon einen Tag vor der ersten Etappe der Pyrenäen-Geheimtipps an. Bonuslevel sozusagen.
Wie kommt es dazu, dass ich heute schon was zu berichten habe? Es war meine etwas experimentelle Anreise-Planung, die dazu geführt hat, dass ich heute morgen schon gegen 9 Uhr in Lourdes eingetroffen bin. Ich versuche ja schon seit einiger Zeit, meine Anreise zu quäldich-Reisen ohne Diesel- oder Kerosin-Verbrennung zu gestalten (worin ich leider beim Balearischen Saisonauftakt auf Mallorca krachend gescheitert bin), und als ich irgendwo gelesen hatte, dass auch die französische SNCF ihr Nachtzug-Angebot ausbaut, habe ich beschlossen, das mal zu testen. Von meinem Wohnort nahe Aachen aus bin ich mit dem Thalys glücklicherweise in unter drei Stunden in Paris, was in Kombination mit dem Nachtzug von Paris nach Lourdes den Plan ergab, Freitag am späten Nachmittag in Aachen zu starten und morgens schon in Lourdes einzutreffen. Ich muss zugeben, als ich in den Nachtzug eingestiegen war, und mir klar wurde, dass ich das SNCF-Buchungssystem wohl falsch verstanden hatte und statt eines Schlafplatzes einen Sitzplatz gebucht hatte, habe ich meinen Plan verflucht. So ging es mir auch noch am Morgen, als ich nach einer extrem unbequemen Nacht aus dem Zug gestiegen bin. Doch der Blick in Richtung der Pyrenäen hat mich gleich wieder mit meinem Plan versöhnt. Hier bin ich in Lourdes und habe einen ganzen Tag gewonnen. Um rechtzeitig zum Abendessen da zu sein, hätte ich sowieso schon freitags starten müssen, und statt einer Übernachtung im Nirgendwo und einer langen Zugfahrt über Tag war es doch eindeutig die bessere Alternative.
Nach ein wenig Smalltalk und Frühstück im Start-Hotel (danke, Jolanda!) ist das Rad schnell zusammengebaut und der Major startklar. Dank akribischer Vorplanung lagert auch ein Track auf dem Garmin, der mich zum Cirque de Troumouse und wieder zurück führt. Nebenbei kann ich so gleich den Start der morgigen ersten Etappe testen, der ebenfalls Richtung Luz-Saint-Sauveur und weiter zum Col du Tourmalet führen wird.
Die Ampeln in Lourdes sind etwas nervig, doch in bin schnell auf dem Radweg, auf dem ich das Tal hinauf bis Pierrefitte-Nestalas gleite. Ich beschließe schon unterwegs, auch die Etappe morgen komplett auf den Radweg zu verlegen, denn hier rollt es wirklich gut und ohne jeden Verkehr. Danach wird es auf der Straße nach Luz etwas verkehrsreicher, aber alles noch im Rahmen. Auch die Steigung zieht nun an, das Tal verengt sich, und es wird richtig schön. In Gegenrichtung bin ich hier schon bei den Pyrenäen-Klassikern gefahren, aber daran habe ich kaum noch Erinnerung.
In Luz trennt sich meine Route von der Tourmalet-Strecke, und ich befinde mich im 25 km langen Anstieg zum Cirque de Troumousse. Es geht hier auch zum wesentlich bekannteren parallel-Cirque, dem Cirque de Gavarnie, und ich hoffe, dass dieser wie ein schwarzes Loch allen Touristenverkehr ansaugt und ich Richtung Troumousse weitgehend alleine unterwegs bin. Nach einem hervorragenden Croque Monsieur in Gèdre stelle ich fest, dass der Plan aufgeht. Zum Troumousse fährt keine Sau.
Ich mag die Auffahrt sofort, auch wenn die Steigung extrem unregelmäßig ist und ich ganz schön zu beißen habe. Herrliche Hochgebirgskulisse, schmale Straße, felsige Landschaft. Dann der Übergang in einen schönen Serpentinenhang. Und schließlich noch die letzten drei Kilometer ohne jeden Autoverkehr, nur begleitet vom Pfeifen der Murmeltiere. Ich bin ziemlich geflasht vom Cirque de Troumousse, und er wird wohl Einzug in meine Favoritenliste halten.
Fast sechzig Kilometer bergab zurück nach Lourdes, leider mit Gegenwind. Jetzt Bier! Und schöne Grüße an @Jan.
Wie kommt es dazu, dass ich heute schon was zu berichten habe? Es war meine etwas experimentelle Anreise-Planung, die dazu geführt hat, dass ich heute morgen schon gegen 9 Uhr in Lourdes eingetroffen bin. Ich versuche ja schon seit einiger Zeit, meine Anreise zu quäldich-Reisen ohne Diesel- oder Kerosin-Verbrennung zu gestalten (worin ich leider beim Balearischen Saisonauftakt auf Mallorca krachend gescheitert bin), und als ich irgendwo gelesen hatte, dass auch die französische SNCF ihr Nachtzug-Angebot ausbaut, habe ich beschlossen, das mal zu testen. Von meinem Wohnort nahe Aachen aus bin ich mit dem Thalys glücklicherweise in unter drei Stunden in Paris, was in Kombination mit dem Nachtzug von Paris nach Lourdes den Plan ergab, Freitag am späten Nachmittag in Aachen zu starten und morgens schon in Lourdes einzutreffen. Ich muss zugeben, als ich in den Nachtzug eingestiegen war, und mir klar wurde, dass ich das SNCF-Buchungssystem wohl falsch verstanden hatte und statt eines Schlafplatzes einen Sitzplatz gebucht hatte, habe ich meinen Plan verflucht. So ging es mir auch noch am Morgen, als ich nach einer extrem unbequemen Nacht aus dem Zug gestiegen bin. Doch der Blick in Richtung der Pyrenäen hat mich gleich wieder mit meinem Plan versöhnt. Hier bin ich in Lourdes und habe einen ganzen Tag gewonnen. Um rechtzeitig zum Abendessen da zu sein, hätte ich sowieso schon freitags starten müssen, und statt einer Übernachtung im Nirgendwo und einer langen Zugfahrt über Tag war es doch eindeutig die bessere Alternative.
Nach ein wenig Smalltalk und Frühstück im Start-Hotel (danke, Jolanda!) ist das Rad schnell zusammengebaut und der Major startklar. Dank akribischer Vorplanung lagert auch ein Track auf dem Garmin, der mich zum Cirque de Troumouse und wieder zurück führt. Nebenbei kann ich so gleich den Start der morgigen ersten Etappe testen, der ebenfalls Richtung Luz-Saint-Sauveur und weiter zum Col du Tourmalet führen wird.
Die Ampeln in Lourdes sind etwas nervig, doch in bin schnell auf dem Radweg, auf dem ich das Tal hinauf bis Pierrefitte-Nestalas gleite. Ich beschließe schon unterwegs, auch die Etappe morgen komplett auf den Radweg zu verlegen, denn hier rollt es wirklich gut und ohne jeden Verkehr. Danach wird es auf der Straße nach Luz etwas verkehrsreicher, aber alles noch im Rahmen. Auch die Steigung zieht nun an, das Tal verengt sich, und es wird richtig schön. In Gegenrichtung bin ich hier schon bei den Pyrenäen-Klassikern gefahren, aber daran habe ich kaum noch Erinnerung.
In Luz trennt sich meine Route von der Tourmalet-Strecke, und ich befinde mich im 25 km langen Anstieg zum Cirque de Troumousse. Es geht hier auch zum wesentlich bekannteren parallel-Cirque, dem Cirque de Gavarnie, und ich hoffe, dass dieser wie ein schwarzes Loch allen Touristenverkehr ansaugt und ich Richtung Troumousse weitgehend alleine unterwegs bin. Nach einem hervorragenden Croque Monsieur in Gèdre stelle ich fest, dass der Plan aufgeht. Zum Troumousse fährt keine Sau.
Ich mag die Auffahrt sofort, auch wenn die Steigung extrem unregelmäßig ist und ich ganz schön zu beißen habe. Herrliche Hochgebirgskulisse, schmale Straße, felsige Landschaft. Dann der Übergang in einen schönen Serpentinenhang. Und schließlich noch die letzten drei Kilometer ohne jeden Autoverkehr, nur begleitet vom Pfeifen der Murmeltiere. Ich bin ziemlich geflasht vom Cirque de Troumousse, und er wird wohl Einzug in meine Favoritenliste halten.
Fast sechzig Kilometer bergab zurück nach Lourdes, leider mit Gegenwind. Jetzt Bier! Und schöne Grüße an @Jan.
Ein gefahrener Pass
Cirque de TroumouseStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am