Von Jan – Dieses Jahr richten wir die Erzgebirgstouren als Standortreise ob Olbernhau aus. Von den drei Touren führt je eine ins Ost- und Westerzgebirge, eine erkundet die Umgebung von Olbernhau. Planer Alex hat sich wieder voll reingehängt und zeigt euch sein geliebtes Erzgebirge von der anspruchsvoll-schönen Seite.
Von Jan – Auf einer der Lieblingsstrecken des Tourenplaners Alex bei seinen alltäglichen Trainingsrunden verlassen wir das "Tor zum Spielzeugland" Olbernhau im fast nicht spürbarem ansteigendem Tal der Flöha. Kurz vor Neuhausen und seinem wundervoll sanierten Schlossanlagen erhebt sich rechter Hand fast markant der Schwartenberg. Je weiter wir dem Flusslauf folgen desto ruhiger und naturbelassener wird die Landschaft. Die Rauschenbach sowie Fleyh Talsperre stauen den Flusslauf an. Spätestens hier hat man als Rennradler die Strasse fest im Griff und kann seine Leidenschaft nahezu ohne Verkehr geniesen. Kurz nach der Staustufe der "Fleyh" erreichen wir erstmals dem Erzgebirgshauptkamm und können die Aussicht auf den 1000 m hohen Wieselstein geniesen.
Bevor wir uns den besagten Südhanganstiegen der erzgebirgischen Pultscholle widmen, erkunden wir Neuland um die durch Bohbahn und Biathlonstadion bekannte Berg- und Sportstadt Altenberg. Über das malerische Rehefeld-Zaunhaus erklimmen wir über eine Forststraße - teilweise feinste Naturstraße - den Kahleberg. Von der höchsten Erhebung auf deutscher Seite im Osterzgebirge kann man bei günstiger Sicht bis zum Riesengebirge blicken und die Schneekoppe erspähen. Weiter geht es am bekannten Sport-Rehazentrum Raupennest, dem Sportgymnasium von Altenberg über die sogenannte "Baukarre" ins Tal Richtung Dresden hinab. Kurz vor Schmiedeberg biegen wir scharf recht in einen versteckten asphaltierten Waldweg ab. Hier wartet die Hirschstange einer der härtesten Anstiege Sachsens auf die Pedaleure. Über eine kurze "Waldautobahn" kommen wir nach Bärenfels und streifen die weltbekannte Bohnbahn. Über Altenberg und Geising geht es mit zwei unspecktakuläreren Anstiegen nach Zinnwald - bekannt durch eine der kältesten Wetterstationen in Deutschland - bevor wir uns über die nach dem Autobahnbau Dresden - Prag kaum frequentierten Bundesstraße erstmals in rasenten acht Kilometer langer Abfahrt ins böhmische Becken stürzen.
Kaum unten angekommen geht es das Erzgebirge auf der steilen Seite der Pultscholle das erstmal wieder hinauf. Unzählige Serpentienen windet sich die Straße bis auf den fast 900 Meter hohen "Stürmer". Wir folgend den Kamm bis nach "Langewiese" wo wir den schönsten Ausblick des Tages auf den Mileschauer im Böhmischen Mittelgebirge genisen können, bevor es einen der härtesten Erzgebirgsanstiege überhaupt wieder hinunter in die böhmische Tiefebene Richtung Kloster Osek geht. Nun steht mit dem Göhrener Pass ein 600 Höhenmeter hohes Hinterniss im Weg bevor wir die Talabfahrt des Schweinitztales nach Olbernhau-Grünthal geniesen können.
Von Jan – Wir verlassen das historische Saigerhüttengelände quasi zum Hinterausgang und sind wenige Meter später auf tschechischen Teretorium in der Ortschaft Brandau. Je weiter weiter wir durch das Dörfchen fahren desto mehr geht es bergauf. Am Ortsaugang biegen wir scharf rechts ab in den Wald und fahren, mit einer kurzen Maximalsteigung jenseits der 20 Prozent gen Lesnamassiv. Kurz nach einem kleinem Waldsee und etwa 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels treffen wir auf die böhmische Radroute 23 die auf dem Erzgebirgskamm entlangführt. Dieser folgen wir auf meist kleinen asphaltierten Waldwegen, u.a. durch die malerischen Dörfchen Kallich und Natzschung, am Hirtstein und Hassberg vorbei bis zur Pressnitztalsperre und dem Kupferhübel.
In rasanter Abfahrt geht es ob Oberhals nach Perstejn in das Egertal. Die stark befahrene Straße am Nordufer der "Ohre" schlängend sich romantisch am Flusslauf entlang. In Ostrau beginnt einer der legendärsten Anstiege der Friedensfahrt. Hier konnte zum Beispiel Jan Ullrich bei der Deutschlandtour spüren, dass das Erzgebirge extrem unterschätzt wird. Bis Joachimstal steigt die Straße nur allmählich an. Ab dem Markt des Kurortes muss man für mindestens drei Kilometer alles geben, um zu den "Tops" des Erzgebirges zu gelangen. Nach circa 18 Kilomter Anstieg stehen wir nun auf dem Keilberg mit 1.244 m üNN der höchsten Erhebung des Erzgebirges. Wie schon bei der quealdich.de Deutschlandrundfahrt 2012 nehmen wir standesgemäss nach den Abfahrt zurück zum Gottesgaber Pass den mit 1.214 m üNN Sachsens höchsten Berg den Fichtelberg unter die Räder. Bei bestem Wetter kann man von hier das ganze Erzgebirge überblicken und sogar das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig erspähen.
Die nächsten 25 Kilomter können wir bis Königswalde das Tal entlang rollern oder die Strecke im Highspeed absollvieren. Nun geh es nicht zu verachtende 300 Höhenmeter hinauf nach Jöhstadt wo man nochmals herrlich das Panorama fast der gesamten bisherigen Etappe überblicken kann. Mit etwas Glück begegnen wir im Pressnitztal einem historischem Schmalspurbahndampfzug. Im Grenzübergangsdorf Reitzenhain haben wir die letzte nennenswerte Barriere zum Natzschungtal überwunden. Ab dem Dörfchen Rübenau schlängend sich die Straße zwischen dem Grenzbach und steilen Felsklippen hinab in unseren Start- und Zielort Olbernhau.
Von Jan –
Viel zu kurz wird vielen das Einrollen sein. Ab Kilometer drei geht es am "Verlängertem Dörfeweg" mit einer 25 Prozent Passage über 400 Meter steil aus dem Flöhatal heraus. Spätestens nach dieser "Tortour" am Haingut wo im Winter die Langlaufloipen der Stadt gelegt sind, sollte jeder wach und auf Betriebtemperatur sein. Über den "Königsweg" kommen wir auf den Organisators Haubergstrecke die uns auf einer schmalen sehr gute asphaltierten Forststraße auf 800 m Meereshöhe bringt. Auf dem "Nordkamm" des Erzgebirges folgen der Straße bis Kühnhaide. Auf einer Straße die im Winter wie einige andere normalen Straßen im Winter im Erzgebirge auch zur Loipe umfunktioniert wird, kommen wir ins Bergdorf Pobershau. Über die Straße "Steiler Aufstieg" die ihren Namen alle Ehren macht, kommen wir zum sehr bekannten Katzenstein. Hier hat man Aussicht auf den Nonnenfelsen, könnte am "Grünen Graben" oder dem "Schwarzwassertal" entlang wandern oder seine Füsse im Kneippbecken regenerieren. Über den "Hinteren Grund" kommen wir ins Pockautal welchem wir bis zum gleichnamigen Ort folgen, bevor ab Nennigmühle die Annahöhe einem der fünf härtesten Anstiege in Sachsen wartet.
Nun queren wir wir durch unseren Ausgangsort das Flöhatal und nehmen wie am Morgen die östliche steile Auffahrt aus Olbernhau den "Tellweg". Wellig zieht sich die Strecke bis zur Bergstadt Sayda. Hier können wir schon unserer nächstes Ziel "Jeschken des Erzgebirges" - den Schwartenberg sehen. Bevor wir dort die tolle Aussicht geniesen können, dürfen wir noch einmal hinab in Flöhatal nach Neuhausen wo das Schloss Purschenstein trohnt und 300 Höhenmeter hinauf. Über die zwei niedrigsten Pässe des Erzgebirgshauptkammes, aber wohl den serpentinenreichsten - den Einsiedler Sattel - geht es nocheinmal hinunter ins böhmische Becken und über den "Neudorfer Sattel" direkt wieder hinauf. Nach einer Durchfahrt durch das weltbekannte erzgebirgische Spielzeugdorf den Kurort Seiffen und einer zehn Kilometer Talabfahrt geht es über die Ziellinie der Erzgebirgsrundfahrt 2015.