Von gws – Quaeldich reist endlich wieder und diesem Motto folgend startete heute ein Gruppe von 20 Personen in Chur relaxed in die Rätischen Alpen. Genau genommen war die heutige Etappe rein von den Daten her aber gar nicht so relaxed, wurde aber trotzdem gemeistert.
Von den zwei angebotenen Varianten, die sich in Länge und Höhenmetern nur geringfügig unterschieden, fuhren die zwei schnelleren Gruppen die Langversion die entspannte Gruppe entschied sich für einen Mix aus längerem hügeligen einrollen und Tunnelvermeidung auf der Hauptstraße Richtung Julier-Pass.
Mit 18 Teilnehmern auf Rädern konnten wir drei Gruppen zu je sechs Personen bilden und rollten pünktlich um 9 Uhr aus dem Hof des Hotel im Zentrum von Chur. Dem gemütlichen Einrollen auf weitgehend leeren Straßen - Sonntag morgen eben - folgten die ersten kurzen Wellen, die noch recht locker wegdrückt wurden.
Währen sich zwei Gruppen östlich des Hinterrheins ein paar Zusatzhöhenmeter auf Nebenstraßen erarbeiteten rollte die entspannte Gruppe weiter auf der Hauptstraße nach Thusis. Kurz danach trafen beiden Varianten wieder auf einander und es wurde der Anstieg hoch über der Albulaschlucht in Angriff genommen. Auf dieser Strecke nahm der Verkehr dann aber doch deutlich zu. Nach zwei flachen Tunnels, wollten alle den dritten auf der Nebenstraße über Alvaschein umfahren. Ein guter Plan, da wir mit kaum Verkehr und herrlichen Tiefblicken belohnt wurden.
Ab Tiefencastel reduzierte sich der Verkehr auf der Fahrt Richtung Albula wieder erheblich. Schnell war Filisur erreicht und damit begann der eigentliche Anstieg zu einem der schönsten Pässe der Alpen - wie zumindest der Autor meint, bestärkt auch durch die Meinung einiger Teilnehmer. Albula mit 1350 Hm auf 22 km unterbrochen durch die Mittagsverpflegung in Bergün, in etwa nach dem ersten Drittel des Anstiegs, stellte unser heutiges Gipfelerlebnis dar.
Das wohl einzigartige Zusammentreffen von Eisenbahnviadukten mit einer Passstraße, an die Felswand geklebten Straßenabschnitten hoch über der tief eingeschnittenen Schlucht, die Fahrt vorbei an einem tiefgrünen See durch eine weitgehend unberührte Natur mit herrlichen Ausblicken auf die umgebende Bergwelt sprechen eine deutliche Sprache.
Einziger Vermouthstropfen war mitten im steilsten Abschnitt eine Baustelle mit übler Schotterpiste und Stopp bei der Ampelregelung.
Trotzdem wurde weitgehend problemlos die Passhöhe erreicht und ein kurzer Stopp in der Sonne auf 2315 m eingelegt bevor wir die Genussabfahrt nach La Punt im Engadin in Angriff nahmen.
Von dort aus rollten wir - unterbrochen durch eine weitere Baustelle - mit Rückenwind und weitgehend abfallend bis zum Hotel in Zernez.
Das erste Highlight unserer Tour vermochte also durchaus zu beeindrucken und baut so schon mächtig Konkurrenz für die kommende Tage mit noch prominenteren Höhe/Hochpunkten auf.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Wir beginnen mit der vielleicht härtesten Etappe unserer Tour. Bleiben aber dem relaxed-Motto treu: ein langer Pass pro Tag, und für den nehmen wir uns die Zeit. Die Anfahrt erfolgt recht gemütlich von Chur entlang des Rheintals bis Thusis, dann sind wir schon im schluchtartig verengten Albulatal, das uns nach Tiefencastel, dem Ausgangspunkt der Auffahrt führt. Und der Albulapass lohnt die Strapazen. Ursprüngliche, hochalpine Landschaft. Eine einsame Passstraße, begleitet von der kühnen Konstruktion der Rhätischen Bahn. Dann eine kurze Abfahrt ins Engadin, und wir rollen die Etappe aus bis Zernez.
Von gws – Die heutige Etappe führte uns doch deutlich relaxter vom Schweizer Engadin in den Südtiroler Vintschgau.
Es heute viel entspannter anzugehen macht nach der gestrigen Etappe und dem für morgen vorgesehenen Stilfser Joch aber wohl durchaus Sinn.
Die für 9 Uhr geplante Abfahrt aus Zernez wurde wegen des genau zu diesem Zeitpunkt einsetzenden heftigen Regens verschoben. Als sich die Wolken gegen 10 Uhr lichteten, und es nur noch leicht tröpfelte, starteten wir dann zu unserem heutigen Hochpunkt, dem Ofenpass. Die Auffahrt bietet eigentlich zwei Hochpunkte, die durchaus auch getrennt gefahren werden könnten. Zuerst gut 350 Höhenmeter nach Ova Spin, teils noch unter Galerien als willkommenen Regenschutz. Eine kurze Abfahrt mit obligater Baustelle diesmal aber mit nasser Schotterpiste - die armen Räder - hinunter nach Punt-la Drossa, wo man durch den Tunnel nach Livigno abbiegen könnte.
Wir nahmen aber statt dessen die Auffahrt mit noch einmal 450 Höhenmetern zu unserem Tagespass in Angriff. Im ständigen Wechsel aus relativ steilen Rampen und längeren flachen Stücken kurbelten wir der Passhöhe entgegen. Nach der zweiten und dritten Baustelle des Tages, auch immer mit einem Stopp bei der Ampelregelung, wartete noch der finale und gut über 10 % steile Schlussanstieg hinauf zum Schutzhaus in 2149 m Höhe auf uns. Zwei Tage, zwei 2000er Pässe - quaeldich eben!
Am Pass empfing uns dann schon ein Hauch von Sonne und erfreulicher Weise war auch die Straße weitgehend aufgetrocknet, so dass alle Teilnehmer die schöne Abfahrt nach Santa Maria auch entsprechend genießen konnten.
Der Wartetrick hatte sich also wirklich bezahlt gemacht ...
Nach der Verpflegung am örtlichen Parkplatz, ging's vorbei am Abzweig zum Umbrail, den heute doch niemand in Angriff nehmen wollte, flott das Münstertal abwärts Richtung Südtirol - nicht ohne zuvor noch einmal eine Schotterstrecken-Baustelle passieren zu dürfen.
Irgendwie entwickelt sich das zu einer Tour de chantier. Wir hoffen aber zuversichtlich, dass die Italiener weniger investionsfreudig agieren.
Nach einem kurzen Abstecher nach Prad mit einem ersten Blick Richtung Stilfser Joch, wartete noch die kurze aber umso knackigere Rampe nach Tschengels auf uns. Mangels passender Infrastruktur im Ort wurde der Espresso-Stopp kurzer Hand nach Laas verlegt. Solchermaßen gestärkt rollten wir trotz Gegenwind locker zu unserem Schmutzbier im Etappenhotel in Goldrain aus.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Durch den Schweizerischen Nationalpark beginnen wir unsere Anfahrt zum Ofenpass. Man hat ihn nicht unbedingt auf der Rechnung, wenn man seine Traumpässe auflisten sollte – warum eigentlich nicht? Es ist ein Zweitausender in einsamer Landschaft... Die Abfahrt führt uns zunächst ins abgelegene Münstertal, dann über die Grenze ins Südtiroler Vinschgau, wo wir auf dem herrlichen Vinschgau-Radweg noch gemütlich bis zum Etappenort Goldrain fahren. Variante: Nicht genug Höhenmeter? Vom Münstertal aus kannst du natürlich auch über den Umbrailpass zum Stilfserjoch fahren und so in den Vinschgau gelangen. 118 km, 2500 Hm.
Von majortom – Ein großes Monument haben wir bei jeder Relaxed-Reise im Programm. In den Rätischen Alpen ist die Dichte monumentaler Pässe ja besonders hoch, doch das Stilfserjoch sticht dann doch nochmal hervor. Zurecht natürlich. Wahlweise die „Königin der Passstraßen“ oder der „höchste Rummelplatz Europas“, je nach Betrachtungsweise. Auf jeden Fall aber eine mythische 48-Kehren-Auffahrt, mit herrlichen Panoramen des Ortler-Massivs. Nach kurzem Einrollen im Vinschgau erreichen wir Prad, und dann geht es hinauf. Weit hinauf auf 2757 m Höhe. Und wieder hinab das Bormio. Und das wars.
Von gws – Auch wenn es bei Quaeldich offiziell keinen Ruhetag gibt, so wurde der heutige Tag - wir übernachten noch einmal im selben Hotel - von einigen Teilnehmern dazu verwendet nicht Rad zu fahren. Die anderen wählten entweder individuelle Ziele wie den Mortirolo, fuhren das entspannte Standardprogramm zum Gavia oder nahmen die so ganz und gar nicht entspannte Variante aus Gavia und Mortirolo mit jenseits der 3000 Höhenmetergrenze unter die Räder.
Auch wenn der Hotelier ein Frühstück um 7 Uhr absolut ablehnte, starteten die geguideten Gruppen trotzdem pünktlich um 9 Uhr zur jeweiligen Tagestour.
Wie leider fast schon üblich gibt es auch am vierten Tag wieder nur einen Bericht aus dem entspannten Teilnehmerfeld ...
Durch die reduzierte Teilnehmerzahl bei der relaxten Variante - Gavia als Stichstraße - leisteten wir und den Luxus die beiden Gruppen, immer noch der Corona-Maximalgruppengröße entsprechend, zusammenzulegen und die Strecke mit Grandtour-Flair in Angriff zu nehmen. Die Taktik einen Guide vorne und einen hinter zu haben fand nach wenigen Kilometern mit der ersten Reifenpanne der Reise aber ein jähes Ende - schade eigentlich.
Ein Teil der Gruppe fuhr vor auf ein legales/illegales, who knows, Doping in Form eines Espressos in Santa Catarina. Dort trafen sich wieder alle und starteten in die finalen 900 Höhenmeter zum - so die Meinung vieler Pässekenner - schönsten Pass der Alpen. Nach dem gestern teils sehr heftigen Verkehr am Stilfser Joch konnten wir die Ruhe am Gavia heute in vollen Zügen genießen.
Ein kurzer Regenschauer im steilsten Abschnitt der Auffahrt, trübte zwar die Aussicht auf die ansonsten so grandiose Bergkulisse, nicht aber die rund um positive Stimmung in der Reisegruppe. In einem Wechsel aus Wind, Wolken, Nebel garniert mit dem einen oder anderen Sonnenstrahl rollten wir der Passhöhe entgegen, wo schon die inzwischen gewohnt perfekte Mittagsverpflegung wartete.
Da das Wetter im Val Canonica eher noch schlechter aussah, verspürte niemand das Bedürfnis noch zum Lago Nero auf der Südseite abzufahren und so zumindest einen Teil der angeblichen Schokoladenseite des Gavia kennen zu lernen.
Da sich das Wetter nicht wirklich bessern wollte, verließen wir bald aber gestärkt und warm eingepackt die Passhöhe wieder. Bei der Auffahrt war uns schon der teilweise doch recht löchrige und mit Längs- und Querrillen übersäte Belag aufgefallen, entsprechend vorsichtig starteten wir los.
Es stellte sich dann aber rasch heraus, dass sich zumeist doch ein 23 mm-Streifen akzeptabler Güte finden lässt. Auch das Wetter hatte Mitleid mit uns und gab in der Abfahrt doch noch den Blick auf die Bergwelt im Nationalpark Stelvio frei - einfach grandios!
Noch die geniale Kehrenserie im Wald - auch hier die vielleicht noch zahlreicheren Löcher und Risse vermeidend - hinunter nach Santa Catarina mit erster Kopfstein-Holper-Einlage und kurzem Stopp zur Reduktion des Kälteschutzes. Dann noch über die zweite deutlich längere Pavé-Strecke in Sant' Antonio, gemütlich bergab zum Hotel ausrollen und zum abschließenden Schmutzbier auf der Hotelterrasse als letzten offiziellen Tagespunkt!
Die inzwischen bewältigte 2000er-Pässe-Serie lässt sich durchaus sehen, immerhin fünf Stück - auch wenn der Umbrail 1 plus 1 gratis war - in vier Tagen und davon zwei unter den Top-Sechs der Alpen. 5 Sterne oder eine absolute Empfehlung für diese (nicht immer ganz) relaxte Reise durch die Rätischen Alpen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Im Schatten des allgegenwärtigen Stilfserjochs verbirgt sich ein weiterer monumentaler Pass, der auf der Top-Liste vieler Pass-Connaisseure ganz weit oben landet. Die Rede ist vom Gaviapass. Und wo widmen wir dem Gaviapass die heutige kurze Etappe, die auch die Möglichkeit zu einem halben Ruhetag gibt. Zugegeben, dessen Schokoladenseite ist die Südseite, aber auch von Bormio im Norden aus kann sich die Passauffahrt sehen lassen. Da wir noch eine weitere Nacht in Bormio bleiben, fahren wir heute ganz relaxed einfach nur rauf und wieder runter. Und hätten theoretisch auch noch genug Zeit, zumindest ein kleines Stück der fantastischen Südseite runter und wieder rauf zu fahren.
Von majortom – Heute brechen wir einmal mit dem Relaxed-Motto und haken mehr als einen Pass pro Tag ab. Was noch leicht untertrieben ist, denn am Ende des Tages werden ganze vier Pässe im Palmarès stehen. Es beginnt mit einem Doppelschlag: über das Pässedouble Foscagno und Eira kommen wir ins abgelegene Zollfreigebiet nach Livigno. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zur Forcola di Livigno, und dann schaffen wir mit dem Berninapass auch noch die Nummer vier. Um dann ins mondäne Engadin abzufahren, wo wir im Wintersportort Pontresina unterkommen.
Von gws – Sankt Deoreus oder wie auch immer der Schutzpatron der Radfahrer heißt, hatte heute wieder Mitleid mit der gequaelten Truppe und ließ das Wetter deutlich besser werden als es uns so manche App vorgaukeln wollte. Oder wie sagte ein Teilnehmer so schön ,von einer schlechten App ist noch keiner nass geworden' - stimmt perfekt!
Gewohnter Zeitablauf im Sporthotel Pontresina: 7 Uhr Frühstück diesmal mit Galcéehandschuhen am personenlimitierten Frühstücksbuffet, Abfahrt um 9 Uhr. Start mit kurzen Abfahrt nach Celerina nicht ohne wieder eine Baustelle zu passieren und den Hügel hinauf nach St. Moritz. Dann wirklich richtig flach weiter zum ersten Pass des Tages. Was dem Maloja in der Ostanfahrt an Attraktivität fehlt, macht er mit der Abfahrt nach Chiavenna wieder mehrfach wett. Alleine die sorgfältig übereinander gestapelten Kehren in der senkrechten Wand, ein Musterbeispiel Schweizer Ingenieurskunst, vermitteln Fahrspaß vom Feinsten, wenn man nicht gerade von einem bergab rollenden Camion (zu deutsch LKW) ausgebremst wird.
Die Abfahrt durch das Bergell das Val Bregaglia bietet Bergkulisse der Extraklasse und wurde entsprechend auch mit ,schon phänomenal, was uns quaeldich auf dieser Reise alles bietet' kommentiert.
Voll im Abfahrtsflow hatten die langsameren Gruppen natürlich nicht mitbekommen, dass der Verpflegungsplatz verlegt werden musste und gönnten sich so ein paar Zusatzhöhenmeter und einen ersten Eindruck von den Rampen des zweiten Tagespasses.
Nach Klärung der neuen Modalitäten rollten wir noch ein Stück weiter talauswärts nach Mesa, wo das Begleitfahrzeug wartete und uns wie üblich mit allen erdenklichen Köstlichkeiten verwöhnte - vielen Dank an Sylvia und Malte.
Nachdem wir so den Tiefpunkt der Reise erreicht hatten, brannten alle Teilnehmer darauf den letzten großen Pass unserer Radwoche in Angriff zu nehmen. Und der Splügen ist fürwahr ein mächtiger Gegner. Mit einer Anstiegshöhe von deutlich über 1800 m kann er sich jedenfalls mit der Crème de la Crème der Alpenpässe messen. Aber nicht nur die zu überwindende Höhe ist hier außergewöhnlich. Die Anlage der Straße vor allem der Streckenabschnitt vor Pianazzo, steht der Straßenbaukunst der Schweizer Kollegen vom Maloja um nichts nach. Fein säuberlich reihen sich hier 10 Kehren mit einer Vielzahl kurzer Tunnels und Galerien aneinander um die Steilwand zu überwinden. Wie genial schön muss diese Strecke erst als Abfahrt sein ?
Je weiter wir in das Val San Giacomo hineinfuhren um so stärker wurde der Gegenwind. Es kam schon die Vermutung auf, dass sich das Schlechtwetter am Splügenpass stauen könnte um uns so die wohlverdiente Abfahrt zu vermiesen.
Aber nichts dergleichen traf zu, es blies lediglich ein eisiger Wind durch den schmalen Einschnitt des Passes. Nach einem kurzen Zwangsstopp an der ampelgeregelten Baustelle - die wievielte in dieser Woche war das? Irgendwann hatte der Autor aufgehört mitzuzählen - ging's in die Abfahrt zu unserem letzten Etappenhotel in Splügen. Auch diese Strecke ist wieder Schweizer Präzisionsarbeit bei der haargenauen Ausrichtung der Kehren im oberen Bereich, neuerlich eine wahrer Abfahrtsgenuss.
Im Ort noch kurz über das holprige Pavé hinauf zum Hotel und zum Schmutzbier auf der Terrasse, sogar die Sonne zeigte sich noch kurz. Was für ein Traumtag !
Hatte gestern der Garmin schon eine etwas eigenartige Mathematik an den Tag gelegt, wollte er uns doch 4 Mal 2000 als 1985 verkaufen, näherte er sich heute den gängigen Regeln wieder etwas besser an mit 1 x 2000 = 1970. Ungeklärt bleibt, wo die für die letzten Tage versprochenen jeweils mehr als 2000 Höhenmeter abgekürzt worden sind ?
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Den ersten Pass des Tages bekommen wir geschenkt. Durchs flache Engadin rollen wir am Morgen auf den Malojapass zu, wohl die einzige Passanfahrt der Alpen ohne nennenswerte Höhenmeter. Und rauschen dann hinab ins italienische Chiavenna, für eine Stippvisite auf der Alpensüdseite. Doch hier geht die Kletterarbeit für heute dann los. Die Südanfahrt zum Splügenpass zählt unter Pass-Connaisseuren auch zu einer der schönsten im gesamten Alpenraum. Und dann müssen wir nur noch über die akkurat in den Hang gebauten Kehren hinab nach Splügen fahren.
Von gws – Wer hätte vor noch ein paar Wochen gedacht, dass eine Reise durch die Rätischen Alpen tatsächlich Realität werden könnte. Aber letztlich konnten wir dann doch - wohl mit etwas mehr Anspannung als üblich - letzten Sonntag diese phantastische Reise durch Graubünden und die italienischen Provinzen Bozen und Sondrio antreten.
Was wäre uns andernfalls alles entgangen !
Mit Albula, Stilfser Joch, Gavia und Splügen vier herausragende Pässe, die wohl zu den schönsten aber auch schwierigsten Anstiegen in den Alpen zu zählend sind und so schon den einen oder anderen Zweifel an der Relaxtheit dieser Reise aufkommen ließen. Weitere sechs Pässe mit einer Scheitelhöhe jenseits der 2000 Metermarke. Und das vor den Traumkulissen dieser Grenzregion, die sich durch einen seltenen Reichtum an vielfältigster Naturschönheit auszeichnet.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen natürlich auch die hervorragenden Hotels sowie die Top-Verpflegung, sowohl in den Unterkünften als auch vom Begleitfahrzeug, also die Basis für das erfolgreiche Bezwingen der zahlreichen Hoch- und Höhepunkte.
Da sich heute alle Teilnehmer für die doch deutlich längere B-Variante entschieden, fuhren wir als letzte Höhepunkte noch durch die Schluchten des Hinter- und Vorderrheins, die geniale Kehrenserie hinauf nach Versam (auf Kaffee und Kuchen), weiter auf dem leider sehr verkehrsreichen Anstieg nach Laax und Flims bevor es wieder zurück in Chur Abschied zu nehmen hieß. Einerseits von dieser wunderschönen Region im Herzen der Alpen, mit ihrer seltenen Dichte phänomenaler Anstiege und von den Teilnehmern dieser wohl doch ziemlich außergewöhnlichen Radtour.
Ich glaube im Namen aller Teilnehmer und Teammitglieder ein herzliches Dankeschön für diese tolle Woche ausdrücken zu dürfen. Dieses richtet sich nicht nur an die Quaeldich-Reiseorganisatoren für ihr Engagement und Durchhaltevermögen in diesen so schwierigen Zeiten, sondern nicht minder an all jene, die uns diese Tour mit ihrem beherzten Eintreten für Quaeldich erst ermöglichten.
Bitte beschert uns auch weiterhin derartig fulminante Erlebnisse in den schönsten Rennrad-Regionen Europas und darüber hinaus.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Und das war unsere Relaxed-Woche auch schon wieder. Fast. Denn auch für die Schlussetappe haben wir uns noch einen kleinen, aber feinen Pass aufgehoben. Zunächst fahren wir jedoch das Hinterrheintal hinab und genießen die Passage durch die wildromantische Viamala-Schlucht. Wir könnten entlang des Rhein bis Chur durchfahren, aber in Thusis zweigen wir ab ins Albulatal, um schließlich über den Lenzerheidepass zu fahren. Nach einer Woche voller Monumente schaffen wir den auch noch...