Von Matt_ –
Tag 4, 1. Mai 2013:
Zum Tag der Arbeit heisst es: Arbeit! Aber in Form von Höhenmetern, ja!! und dazu noch Sonnenschein, was will der Radler mehr.
Gemütlich fuhren wir von Dro nach Sarche, wieder ohne Verkehr via Ponte Oliveti. Ab hier fuhren wir einige Kehren auf der recht stark befahrenen Strasse Richtung Ponte Arche, bevor der (neue?) Radweg beginnt. Dieser verläuft spektakulär an der Felswand entlang. Nach einigen Kilometern jedoch standen wir an einer Absperrung. Vielleicht ein Erdrutsch? Also ein paar Meter zurück und auf die Strasse gewechselt. Der folgende, recht lange Tunnel war aufgrund der vorbeirasenden Autos eher unangenehm zu fahren. Ausgangs Tunnel dann der Grund für die Absperrung: Der Radweg ist noch in Bau! Es dürfte wohl noch etwas dauern bis die ganze Strecke fertiggestellt ist. Aber was soll's so fuhren wir eben auf der Strasse immer leicht abwärts nach Ponte Arche. Ab hier ging es dann für uns weiter Richtung Tione, leicht bergan, zwischendurch durch eine lange, nasse Galerie mit schlechtem Belag.
Dann erreichten wir Preore. Hier begann der Anstieg auf den Passo Daone, welcher bei Quäldich noch ohne Beschreibung war. Wir wussten daher nicht was uns erwartet: Ein ordentlich steiler Anstieg. Zuerst ging es in einigen Serpentinen bei nicht heftiger, aber doch starker Steigung in der prallen Sonne bergauf. Ein paar Meter hinter uns immer ein Italiener auf seinem Renner. Ob der denn Pass wohl kannte? Nach dem ersten Dorf Cort wurde die Strasse kurz eben und schmaler. In der Folge ging es dann wieder steil bergan. Der nächste Ort bot dann keine Erholungsmöglichkeit, im Gegenteil, hier dürfte wohl die Maximalsteigung des Aufstiegs zu bewältigen sein. Anschliessend geht es überwiegend im Wald (endlich Schatten) wieter. Eingangs des Ortes Binio bogen wir links ab Richtung Passhöhe. Diese lag jedoch noch einige Kilometer entfernt, auf welchen wir unseren Vorsprung auf den Verfolger kontinuierlich ausbauten, bis dieser nicht mehr zu sehen war. Aber auch wir hatten doch ziemlich zu kämpfen auf nun schlechtem Belag. Am Ende kamen wir auf der etwas enttäuschenden Passhöhe an (mitten im Wald, also keinerlei Ausblick). Einige Minuten darauf auch der Kollege, der sich sogleich hinsetzte und verschnaufte. Wir dagegen stürzen uns in die Abfahrt. Die verlief eher wenig prickelnd auf schmaler, feuchter und teils steiler Strasse. Gut dass uns keine Autos entgegen kamen, weniger schön dagegen der viele Dreck von Waldarbeiten. Mit vom vielen Bremsen leicht schmerzenden Händen errechten Wir Borzago, von hier gings es locker talabwärts nach Tione.
Hier begann der nächste noch unbeschriebene Pass, der Durone. Die Rampen im ersten Abschnitt waren steil und taten mir richtig weh, die übrigen flachen Kilometer bis zur Passhöhe fuhr ich arg leidend. Dazu kommt dass der Pass einfach nicht schön ist. Breite, langweilig verlaufende Strasse, keine Ausblicke, relativ viel motorisierter Verkehr (am Schlimmsten: Ein Piaggio-Dreirad das sich bergauf quält. Zu hören bereits von gaaaanz weitem und stinkt fürchterlich. Wie kann man nur so bekloppt sein mit sowas nen Pass zu befahren?). Aber alles hat Ende (nur die Wurst hat zwei), so auch dieser Pass. Zum Glück. Auch hier, Passhöhe im Wald, keine Aussicht. Dafür entschädigt aber wenigstens teilweise die rasante Abfahrt auf breiter Strasse. Dann ging es noch auf den Passo del Ballino, von dieser Seite eingetlich ein Klacks, aber ich war nun doch seht geschafft. Die Abfahrt vom Ballino war dann aber klasse, vor allem ab Tenno: Breite Strasse, schöne Serpentinen, immer wieder tolle Blicke auf den Gardasee, Riva etc.
Wir waren uns denn auch einig dass die Highlights heute die Auffahrt zum Daone und die Abfahrt vom Ballino waren.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren