Rundfahrt durchs Thüringer Schiefergebirge und Erzgebirge
698,1 km / 12746 Hm
Saalfelder Höhe, Thüringer Schiefergebirge, Thüringer Wald, Erzgebirge, Vogtland, Sachsen, Thüringen, Ústecký kraj/Region Ústi, Karlovarský kraj/Region Karlsbad
Redaktionell bestätigte Tour von climbing chaiser
Thüringer Schiefergebirge und Erzgebirge statt Vogesen heißt es dieses Jahr für die verrückten Radsportler der Thüringer Bergziegen. Corona hatte uns einen Strich durch die Planung gemacht aber warum Trübsal blasen und an die Ferne schweifen wenn wir feinste Anstiege praktisch vor der Haustür haben. In 4 Etappen fahren wir über einige der schönsten Anstiege in Thüringen, Sachsen und Tschechien.
30 gefahrene Pässe
Fichtelberg, Keilberg, Graupener Pass, Auersberg, Ringel, Hefekloß, Schwartenberg, Langewiese, Altenberg, Pass Mühlleithen, ...Gesamtstrecke
Einzelstrecken
Tag 1 der Thüringen-Sachsentour der Bergziegen.Der Wetterbericht sagt nicht viel gutes voraus aber so ein klein wenig Regen soll uns nicht vom radeln abhalten. Pünktlich 9 Uhr setzten sich 11 Bergziegen in Bewegung und wie soll es auch anders sein, ist der erste Anstieg unser Hausberg, der Kulm.Manch großen Radsportler soll ja die Buckelpiste hinauf zum Kulminationspunkt schon zu Rekordfahrten animiert haben.Das nächste Highlight erwartet uns schon gleich nach der Abfahrt vom Kulm hinunter nach Saalfeld. Malerisch geht es am Mellestollen vorbei nach Wittmansgereuth. Hier wird gibt es den ersten Schlagabtausch der Bergfahrer .Die Abfahrt in Lockwitztal lässt uns verschnaufen und beschert uns die einzigen trockenen Kilometer des Tages bevor es mit Steigungsprozenten von bis zu 20% hinauf nach Käppele geht. Wellig geht es weiter an der Bleilochtalsperre vorbei bis zur Pause in Tanna. Durchnässt, und ich persönlich ziemlich durchgefroren, kommen wir an der Verpflegung an. Es gibt warmen Tee und Kaffee.Ein Blick auf Regenradar verrät uns aber das es nicht besser wird. Regen,Regen,Regen. Egal, weiter gehts auf 30 wellige Kilometern an der Talsperre Pirk vorbei bis nach Ölknitz im Vogtland.Ab hier geht es endlich wieder bergauf und das bis nach Schöneck, die höchste Stadt im Vogtland oder auch Balkon des Vogtlandes genannt.zu sehen gibt es an diesem Tag leider nichts ausser grauen Nebel und Regen.Nach einer kurzer Abfahrt folgen gleich zwei weitere Anstiege. Zuerst der Schneckenstein auf dem sich ein Bergbaumuseum befindet und der mit einer unspektakulären Sackgasse endet. Danach folgt der Pass Mühlleiten, der uns an das westliche Ende des Erzgebirges bringt und die Überfahrt zum Zielort des heutigen Tages bildet.Natürlich könnten wir jetzt direkt unser Ziel, den Aschberg, ansteuern aber da nach 7 Stunden im Regen eh alles egal ist, fahren wir hinunter nach Klingenthal um über Bublava nochmals 400 hm mitzunehmen. Ankommen, warme Dusche und Essen, das ist was das Radlerherz nach so einem Tag nun braucht.
Tag 2. Blick aus dem Fenster und siehe da, es ist ein bisschen Sonne zu erkennen. Zwar windig aber es regnet nicht. Das hat nach dem gestrigen Tag ja schon einen Hauch von Euphorie.Frühstück war gut und reichlich. Es kann also los gehen.Mit einer kleinen Abfahrt beginnt unser Tag.Vorbei an der Vogtlandarena geht es auf den Passübergang am Kielfloßgraben.Wellig geht es weiter über Morgenröthe-Rautenkranz und Carlsfeld nach Oberwildenthal.Alles schön in harmonierender Gruppe. Erster richtiger Höhepunkt ist der Auersberg, der einstige "Horch und Guck" Berg der DDR.Hier genießen wir den Ausblick.Weiter geht es dann über Johanngeorgenstadt auf den Plattenberg.Der raue Asphalt bis zum Aussichtsturm ist aber nicht gerade einladend.Also Kehrtwende und zurück nach Horni Blatna und siehe da, ab hier feinster Asphalt.Mit Rückenwind geht es im Tieflug bis auf dem Fichtelberg.Kurzes Foto und weiter auf den Keilberg.Auf der Abfahrt wartet unsere Verpflegungscrew schon auf uns.Nach der Pause bleiben wir auf dem Erzgebirgskamm und fahren auf kleinen Strassen bis zum Wirbelstein ehe es den Südhang hinunter nach Klösterle geht. Leider fahren wir hier kurz auf einer viel befahrenen Bundesstrasse. Ein unschöner Teil des Tages den der Tourenplaner unbedingt ändern muss.Runter von der Bundesstrasse wird es dann wieder schön.Der zweitlängste Anstieg des Tages zum Preßnitzer Pass hat immerhin fast 500 Hm. Weiter geht es auf dem Kamm Richtung Osten. Wellig und nicht langweilig fahren wir bis zum Hirtstein.Hier befindet sich eines der faszinierendsten Naturdenkmäler Europas: der Bassaltfächer. Üoeber den Rungstock kommen wir nun nach Olbernhau, wo der letzte Anstieg des Tages beginnt. Es geht nochmals 250 Hm hinauf zum Schwartenberg wo wir fast unsere heutige Unterkunft in Seiffen sehen können.
Die Nacht in Seiffen war verregnet aber der Wettergott meint es gut mit uns denn zum Start der Etappe ist es zumindest von oben trocken.9 Uhr geht es los auf die härteste der 4 Etappen.Über den Erzgebirgskamm geht es hinunter ins böhmische Becken. In Litvinov erreichen wir die Talsohle. Ab jetzt gehts endlich bergauf nach Dlouha Louka. Ein Anstieg der sich mit 550 Hm auf gut 7 Km sehen lassen kann und wieder mal die Bergfahrer animiert zum Gas geben.Oben angekommen geht es wellig weiter auf dem Kamm bis wir einen der höchsten Berge im Osterzgebirge erreichen. Auf dem Stürmer bzw. Bournak soll man rund 200 Ortschaften sehen können.Kurzer Fotostop und Aussicht genießen und weiter gehts. Es folgt die 2. Abfahrt ins böhmische Becken bis nach Krupka. Der 2. lange Anstieg des Tages bringt uns zum Mückentürmchen. Wir verschnaufen oben kurz und fahren nach dem obligatorischen Foto weiter zur Verpflegung in Cinovec. Unsere Crew erwartet uns wieder mal mit reichlich Essen und Trinken. Nach der Pause erwarten uns keine langen Anstiege mehr aber es geht über Altenberg wellig bis nach Holzhau wo wir die Weltrekordstrecke des Höhenmeterweltrekords von Robert Petzold befahren. Über das "Ringel", eine Strassenkreuzung auf dem Höhenrücken zwischen dem oberen Flöhatal und dem oberen Tal der Freiberger Mulde, fahren wir, vorbei an der Talsperre Flöha, bis nach Pockau. Hier erwartet uns nochmals ein Anstieg, der 2-stellige Prozente aufweist.Die letzten 20 km bis zum letzten Übernachtungsziel in Hormersdorf fliegen nur so dahin. Im Ziel sind dann alle ordentlich K.O. aber glücklich und genießen den Grillabend bei besten Wetter. Lediglich die 10000 Mücken stören diesen wunderbaren Ausklang des Tages.
Tag 4.Es geht Richtung Heimat. Die 4. Etappe ist nun leider auch die Letzte. Dafür begrüßt uns der Morgen mit strahlenden Sonnenschein. Aber auch heute gibt es wieder Berge.In geschlossener Gruppe geht es auf den Teufelsstein, der nochmals einen fantastischen Weitblick bietet. Die Abfahrt führt uns dann über Sachsens steilste Strasse.Leider bergab, worüber einige dann doch froh sind.Harmonisch rollen wir über Spahnhübel bis nach Bockau. Hier beginnt ein 15 km langes und welliges Bergaufstück bis nach Rothenkirchen. Ab jetzt heisst es rollen lassen. Fast 30 km geht es durchs Göltzschtal bis zur legendären Brücke. Ein letztes Mal zaubert unsere Verpflegungscrew hier ein Buffet vom feinsten für uns.Nach der Pause rollen wir über Mylau bis nach Greiz. Jetzt noch eine kleine Welle bis Zeulenroda bevor es über viele kleine Dörfer hinunter in die Orlasenke geht.Der letzte Anstieg zum Chaussseehaus bei Hummelshain läutet das Finale ein. Die letzten Kilometer rollen wir über feinste Radwege ehe der Ortseingangssprint in Uhstädt ausgefahren wird. Ausrollen, Zielbier genießen und alles Revue passieren lassen.4 anstrengende aber fantastische Tage waren es.
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