Von dr_dyspnoe – Wegen der vielen Fragen zu Frühlingstouren in den Bergen: Hier ist was knackiges. Starten kann man eigentlich an jedem Punkt der Runde. Ich würde aber die Richtung im Uhrzeigersinn empfehlen, da der Anstieg von Chur nach Lenzerheide ziemlich knackig und verkehrsreich ist. Ich fahre in Davos los. Es rollt zunächst schön durchs Tal bis zum Schmelzboden. Hier nehem ich eigentlich immer den Tunnel: Der Weg durch die Zügenschlucht ist zwar auch mit dem Rennrad befahrbar, aber ungeteert, mit vielen Wanderern und im Frühling auch noch (offiziell) gesperrt. Der Landwassertunnel ist mit 2,7 km , die in dieser Richtung leicht bergabgehen, gut befahrbar. Ein kleines Licht am Hinterrad erhöht zumindest das eigene Sicherheitsgefühl. Gleich hinter dem Tunnel kommt der erste Anstieg nach Wiesen. Kurz, aber recht knackig bis zum schluss. Hier wird man zum ersten Mal wieder warm, zumal hier das meist deutlich mildere Klima im Gegensatz zur Landschaft Davos herrscht. In Wiesen unbedingt an Scheitelpunkt anhalten und die grandiose Aussicht auf Tinzenhorn und Piz Ela geniessen. Dann weiter mit tollen Ausblicken über Schmitten und Alvaneu immer bergab bis zum Abzweig nach Lenzerheide. Es folgen 6 km, die für mich zum schönsten in Graubünden zählen. Leicht rauf und runter gehts bis nach Brienz, Lenz. Dann weiter über die Lenzerheide bis Valbella. Hier ist wieder mehr Verkehr, vor allem am Wochenende. Ab dem Kulm hinter Valbella gehts bis Chur nur noch bergab. Ziemlich knackige Abfahrt mit viel Verkehr. Ich freue mich jedesmal wieder, dass ich hier nicht herauffahrenmuss. Ziemlich schnell erreicht man Chur, wo sich eine kleine Mittagspause anbietet. Hier den Schildern Transit folgen, Richtung Autobahn. Am Ende der Stadt folgt dann der Abzweig auf die Kantonsstrasse nach Landquart. Leicht hügelig jetzt weiter bis Landquart. Tip ( nicht im Tourenplaner drin ) In Zizers nach Igls abzweigen, dann auf einem Radweg Landquart umfahren. Es folgt jetzt der berüchtigte Anstieg nach Davos. Wenn man hier das Strassenschild 48 km nach Davos sieht, bekommt einen kurzen Moment weiche Knie ( wenn man sie nicht ohnehin schon hat ) . Bis Küblis gibt es jetzt einen sehr schönen Radweg, leicht ansteigend, oft mit Rückenwind, einfach toll. Achtung: Viele Leute mit Rollerblades, Famielien, etc..bischen wie Bodenseeradweg. Ab Jenaz muss man dann auf die Kantonsstrasse. Ich fahre die Tour eigentlich nur im Frühjahr, wenn die Lifte schon zu sind und die Einheimischen alle im Urlaub: Der Verkehr ist dann erträglich. Die Saaser Rampe von Küblis nach Saas beendet das gemütliche dahinrollen. Mit immer spektakuläreren Blicken ins Monbieltal auf die Silvretta geht es weiter berauf nach Klosters, nie wirklich steil, nie wirklich hart, aber kontinuierlich. Ab Klosters dann wirds wieder steiler und anstrengender, mit 100 km in den Beinen ist der Wolfgangpass nach Davos dann schon eine echte Herausforderung, zumal Frühjahr, ich erwähnte es glaub ich schon...Nach Wolfgang dann am See vorbei gemütliches rollen nach Davos.
Fazit: Wenns Wetter und der Verkehr stimmen Fantastische Frühjahrstour die einen schon gehörig fordert.Bin sie dieses Jahr am 3.5.09 gefahren: Einfach klassen. Als Frühlingstour bietet sie den weiteren Vorteil, dass man jederzeit in öffentliche Verkehrsmittel steigen kann: Bis Lenzerheide das Posti, ab Cur un im ganzen Prättigau die Räthische Bahn. Gerade Klosters bietet sich hier an, denn bei viel Verkehr ist der Wolfgangpass nach Davos keine Freude.