Sackgassen, Balkone und verlassene Dörfer in den Muntanyes de Prades 109,3 km / 1875 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Flugrad
Von Flugrad –
Diese Tour durchquert die Muntanyes de Prades von Nordosten nach Südwesten, samt einigen ausufernden aber lohnenswerten Schlenkern. Die Muntanyes de Prades sind ein Gebirgszug der Serralada Prelitoral in der Provinz Tarragona.
Da die Rojals-Sackgasse noch nicht getrackt ist fehlen ein paar hm/km, tatsächliche Tourdaten: 123 km und 2790 hm
Schon Tradition im Tarragona-Urlaub: um dem Strandleben zu entfliehen leihe ich mir für ein paar Tage ein Rennrad, und ab geht es in die Berge. Die Pyrenäen liegen etwas zu weit weg von Tarragona, aber wozu in die Ferne schweifen, wenn das Schöne doch so nahe liegt - und das ist beispielsweise die landschaftlich und radsportlich wunderbare Bergwelt um Prades. Einziges Manko: dazwischen liegt die Industrie- und Chemiewüste der Francoli-Ebene zwischen Tarragona und Reus. Doch es gibt die RENFE, und deren Regionalexpress-Züge befördern Räder obendrein noch gratis. Einzig die Fahrpläne sollte man genauer studieren, denn gerade Richtung Lleida sind die zur Verfügung stehenden Verbindungen nicht gerade üppig. U.a. deshalb bietet es sich an, die beschriebene Richtung zu wählen. Andererseits hat die Bahnanreise den unschätzbaren Vorteil, dass man keinen Rundkurs zu fahren hat, und somit längere Strecken möglich werden.
Der Startort der Radtour, Montblanc, ist der Neugier geschuldet: schon jahrelang steht die Sackgasse von Montblanc nach Rojals auf meiner Wunschliste, nie hat es geklappt. Meist führten die Priorat/Prades-Bergtouren "andersherum", so dass am Schluss die Energie fehlte, als Bonus noch eine anstrengende Sackgasse dranzuhängen.
Diesmal also Nord-Süd. Ich nehme am Tarragonenser Stadtbahnhof geradezu zivilisiert erst um 8 Uhr den Expreso Richtung Lleida.. Nach einer Stunde stehe ich in Montblanc, in der sehenswerten mauernbewehrten Altstadt. Einen Kaffee später starte ich hinauf nach Rojals - mit dem Hintergedanken, dass eine der in der Topografischen Karte verzeichneten weiterführenden Forststraßen dort oben fahrbar aussieht, Richtung Prades oder Farena.
Das Sträßchen nach Rojals erweist sich wie auf der Karte versprochen als herrliche Serpentinen-Bergstraße von allerfeinster Asphaltqualität, ein Vergnügen. Und trotz diesigen Wetters kann ich mich an der zunehmenden Aussicht erfreuen. Oben erreiche ich ein nur noch sehr spärlich bewohnt aussehendes, aber gepflegtes Dorf. Die einzige Kneipe hat allerdings offenbar schon längere Zeit "vorübergehend" geschlossen. Ich durchquere das auf einem Kamm liegende Dorf, bis der Asphalt ausgeht. Die weiterführenden Wege allerdings sehen belagsmäßig absolut nicht rennradtauglich aus. Schade, aber dafür komme ich in den Genuss einer äußerst flotten 800 hm-Abfahrt zurück nach Montblanc. Gleich am Ortseingang zweige ich scharf rechts ab auf die alte Hauptstraße Richtung Vilaverd. Wieder ein Experiment, denn diese seit mehr als 30 Jahren infolge eines Hangrutsches gesperrte Straße wird von mir alle 3-5 Jahre auf ihre radtechnische Befahrbarkeit geprüft. Und ja, sie ist auch 2019 noch durchgehend befahrbar. Somit ist der nahezu verkehrsfreie Weg zur alten Schluchtstraße von Vilaverd nach La Riba frei. Schließlich will ich mir den Tag nicht unbedingt durch stark befahrene Schnellstraßen versauen.
Die Ortsdurchfahrt von La Riba, eng bebaut am Hang liegend und obendrein mit einer mächtigen Papierfabrik in Ortsmitte, hat was. Und der folgende Abschnitt durch die Brugent-Schlucht mit ihren verlassenen und mehr oder weniger ruinösen Mühlen sowieso. Den kenne ich bisher nur aus der Windschutzscheiben-Perspektive. In wunderschönen Kehren geht es dann hinauf auf eine kleine landwirtschaftlich genutzte Hochfläche, auf der das zu Rojals bzw. Montblanc gehörende, praktisch verlassene Dorf El Pinetell liegt. In dieses hinein führt eine Sackgasse. Natürlich drehe ich eine Dorfrunde, einige wenige Häuser scheinen zumindest als Feriendomizile hergerichtet zu sein. Weitgehend verlassen, aber gepflegt, samt der Mini-Rambla ist mein Eindruck. Auch Landwirtschaft wird noch betrieben, da sieht es im unmittelbaren Umfeld von Tarragona teilweise trostloser aus.
Nun folgt eine kleine Zwischenabfahrt in Richtung des folgenden Dorfes, Farena. Kurz vor diesem ebenfalls auf einer kleinen Hochfläche liegenden Dorf darf ich die verlorenen Höhenmeter mittels einiger Kehren wieder hocharbeiten. Farena macht einen zumindest für Ausflügler hergerichteten belebteren Eindruck, sogar eine aktive Kneipe findet sich hier. Die bis hierher hervorragend asphaltierte Provinzstraße mutiert nun allerdings zu einem gut einspurigen eher schlecht geteerten Verbindungssträßchen, zuerst steil hinunter zum Riu Brugent und auf der südlichen Talseite ebenso steil wieder hinauf zur Hauptstraße von Capafonts nach Alcover. Als ich diese erreiche erschrecke ich ein bißchen beim Blick auf den Tacho: 47 km, noch nicht annähernd Halbzeit, und schon 1500 hm.
Der folgende Abschnitt ist Genussradeln pur: kurvenreich, wellig, flott zu fahren und aussichtsreich, eine meiner Lieblingsstrecken hier. Am Abzweig nach Mont-ral bleibe ich auf der Höhe, fahre an Mont-ral vorbei in eine kurze Zwischenabfahrt und dann hinauf Richtung Alt de la Mussara. Noch will ich aber meine 900-er Höhenlinien nicht verlassen, verschmähe den Abzweig zur Passhöhe und fahre weiter zu einem weiteren Höhepunkt: dem seit über 50 Jahren verlassenen Dorf La Mussara, abenteuerlich auf einem Sandsteinfelsen gelegen. In La Mussara war ich schon lange nicht mehr, mittlerweile ist auch die Kirche wegen Einsturzgefahr gesperrt. Dafür ist die Aussicht hinunter in die Francoli-Ebene und auf das Meer gigantisch - hier muss eine Vesperpause eingelegt werden.
Ich fahre wieder zurück zur Hauptstraße und nehme den Weg zum Alt de Gallicant. Die Passhöhe fahre ich allerdings von "oben" an, und verabschiede mich damit für heute von den 900m-Höhen. Auf der Abfahrt auf dem schmalen Sträßchen kann ich noch einmal die Meeresaussicht genießen. Ich passe auf, den Abzweig nach Arbolí nicht zu verpassen, schließlich will ich noch nach Siurana. Bis zum sehenswerten Ort mit gutem Brunnenwasser gleich am EIngang - an dem ich mich sehr gerne bediene - ist die Straße wieder gut ausgebaut, hinter Arbolí ändert sich das jedoch. Zwar ist das steil hinunter zur Staumauer des Pantà de Siurana führende Stäßchen grob asphaltiert, aber mit reichlich Rollsplit belegt. Kein Vergnügen bei 16 % Gefälle. Vor diesem schwiergigsten Stück ergötze ich mich an einem Aussichtspunkt noch beim Anblick meines greifbar gegenüberliegenden Zieles Siurana. und dem darunter liegenden Stausee. Mit Erreichen der Staumauer bin ich froh, die Rollsplitt-Abfahrt heil überstanden zu haben. So kann ich mich entspannen am Ausblick auf diese unwirklich wirkende Szenerie mit dem Felsennest Siurana. Doch ehe es dort hinaufgeht fahre ich am arg leeren Stausee entlang, hinauf zur Hauptstraße, die ich am nördlichen Ortsausgang von Cornudella de Montsant erreiche. Ein paar m bergwärts zweigt nach rechts die Sackgasse Richtung Siurana ab. Diese Straße erweist sich zunächst als Abfahrt zu einem Seitenarm des verzweigten Stausees Auch die folgende Rampe ist noch nicht die eigentliche Auffahrt, sondern eine Zwischenhöhe, nach der es entlang der Felsen wieder ins nächste Seitental hinuntergeht. Doch an der gegenüberliegenden Felswand ist die eigentliche Auffahrt erreicht, abenteuerlich trassiert und undurchschaubar. Mehrmals rätsle ich, wo um Himmelswillen diese Straße in der Felswand einen Weg hinauf findet. Zwischendurch muss ich an einer Steilrampe auch eine kurze Energieriegel-Verschnaufpause einlegen. Doch bald danach ist die Kehre auf den schmalen Felsengrat hinauf erreicht, Nun läuft es wieder, am Schluss kann ich es sogar rollen lassen bis zum groben Pflaster des ins Dorf hineinführenden Weges. Beeindruckend, diese Lage! Ich drehe zu Fuß eine Dorfrunde, schieße zahlreiche Bilder, überlege - und verwerfe ob des Tagwerkes Rest - eine Einkehr und mache mich auf den Weg wieder hinunter. Die Höhenluft dieses unwirklich gelegenen Felsennestes hatte offenbar unglaublich endorphinreiche Drogenanteile, jedenfalls wurden die schon bekannten Gegenanstiege auf dem Weg nach Cornudella regelrecht weggedrückt. Diesmal wähle ich die Hauptstraße zum Fußpunkt des letzten Anstieges des Tages, dem Coll d'Alforja. Und auch an diesem finalen Anstieg reichten die eingeatmeten Endorphine für eine recht flotte Bergfahrt auf erstmals etwas stärker befahrenen Straße. Der Rest: flotte Genussabfahrt bis Les Borges del Camp. Dort endlich gab es die Einkehr-Pause und samt einem gepflegten roten oder eigentlich "schwarzen" örtlichen vino. Gelungene Tour, die wenige Meter weiter am Bahnhof des Ortes zu Ende ging. Für die Heimfahrt nehme ich entspannt und glücklich in den Polstern des Regionaexpress Platz.
Da die Rojals-Sackgasse noch nicht getrackt ist fehlen ein paar hm/km, tatsächliche Tourdaten: 123 km und 2790 hm
Schon Tradition im Tarragona-Urlaub: um dem Strandleben zu entfliehen leihe ich mir für ein paar Tage ein Rennrad, und ab geht es in die Berge. Die Pyrenäen liegen etwas zu weit weg von Tarragona, aber wozu in die Ferne schweifen, wenn das Schöne doch so nahe liegt - und das ist beispielsweise die landschaftlich und radsportlich wunderbare Bergwelt um Prades. Einziges Manko: dazwischen liegt die Industrie- und Chemiewüste der Francoli-Ebene zwischen Tarragona und Reus. Doch es gibt die RENFE, und deren Regionalexpress-Züge befördern Räder obendrein noch gratis. Einzig die Fahrpläne sollte man genauer studieren, denn gerade Richtung Lleida sind die zur Verfügung stehenden Verbindungen nicht gerade üppig. U.a. deshalb bietet es sich an, die beschriebene Richtung zu wählen. Andererseits hat die Bahnanreise den unschätzbaren Vorteil, dass man keinen Rundkurs zu fahren hat, und somit längere Strecken möglich werden.
Der Startort der Radtour, Montblanc, ist der Neugier geschuldet: schon jahrelang steht die Sackgasse von Montblanc nach Rojals auf meiner Wunschliste, nie hat es geklappt. Meist führten die Priorat/Prades-Bergtouren "andersherum", so dass am Schluss die Energie fehlte, als Bonus noch eine anstrengende Sackgasse dranzuhängen.
Diesmal also Nord-Süd. Ich nehme am Tarragonenser Stadtbahnhof geradezu zivilisiert erst um 8 Uhr den Expreso Richtung Lleida.. Nach einer Stunde stehe ich in Montblanc, in der sehenswerten mauernbewehrten Altstadt. Einen Kaffee später starte ich hinauf nach Rojals - mit dem Hintergedanken, dass eine der in der Topografischen Karte verzeichneten weiterführenden Forststraßen dort oben fahrbar aussieht, Richtung Prades oder Farena.
Das Sträßchen nach Rojals erweist sich wie auf der Karte versprochen als herrliche Serpentinen-Bergstraße von allerfeinster Asphaltqualität, ein Vergnügen. Und trotz diesigen Wetters kann ich mich an der zunehmenden Aussicht erfreuen. Oben erreiche ich ein nur noch sehr spärlich bewohnt aussehendes, aber gepflegtes Dorf. Die einzige Kneipe hat allerdings offenbar schon längere Zeit "vorübergehend" geschlossen. Ich durchquere das auf einem Kamm liegende Dorf, bis der Asphalt ausgeht. Die weiterführenden Wege allerdings sehen belagsmäßig absolut nicht rennradtauglich aus. Schade, aber dafür komme ich in den Genuss einer äußerst flotten 800 hm-Abfahrt zurück nach Montblanc. Gleich am Ortseingang zweige ich scharf rechts ab auf die alte Hauptstraße Richtung Vilaverd. Wieder ein Experiment, denn diese seit mehr als 30 Jahren infolge eines Hangrutsches gesperrte Straße wird von mir alle 3-5 Jahre auf ihre radtechnische Befahrbarkeit geprüft. Und ja, sie ist auch 2019 noch durchgehend befahrbar. Somit ist der nahezu verkehrsfreie Weg zur alten Schluchtstraße von Vilaverd nach La Riba frei. Schließlich will ich mir den Tag nicht unbedingt durch stark befahrene Schnellstraßen versauen.
Die Ortsdurchfahrt von La Riba, eng bebaut am Hang liegend und obendrein mit einer mächtigen Papierfabrik in Ortsmitte, hat was. Und der folgende Abschnitt durch die Brugent-Schlucht mit ihren verlassenen und mehr oder weniger ruinösen Mühlen sowieso. Den kenne ich bisher nur aus der Windschutzscheiben-Perspektive. In wunderschönen Kehren geht es dann hinauf auf eine kleine landwirtschaftlich genutzte Hochfläche, auf der das zu Rojals bzw. Montblanc gehörende, praktisch verlassene Dorf El Pinetell liegt. In dieses hinein führt eine Sackgasse. Natürlich drehe ich eine Dorfrunde, einige wenige Häuser scheinen zumindest als Feriendomizile hergerichtet zu sein. Weitgehend verlassen, aber gepflegt, samt der Mini-Rambla ist mein Eindruck. Auch Landwirtschaft wird noch betrieben, da sieht es im unmittelbaren Umfeld von Tarragona teilweise trostloser aus.
Nun folgt eine kleine Zwischenabfahrt in Richtung des folgenden Dorfes, Farena. Kurz vor diesem ebenfalls auf einer kleinen Hochfläche liegenden Dorf darf ich die verlorenen Höhenmeter mittels einiger Kehren wieder hocharbeiten. Farena macht einen zumindest für Ausflügler hergerichteten belebteren Eindruck, sogar eine aktive Kneipe findet sich hier. Die bis hierher hervorragend asphaltierte Provinzstraße mutiert nun allerdings zu einem gut einspurigen eher schlecht geteerten Verbindungssträßchen, zuerst steil hinunter zum Riu Brugent und auf der südlichen Talseite ebenso steil wieder hinauf zur Hauptstraße von Capafonts nach Alcover. Als ich diese erreiche erschrecke ich ein bißchen beim Blick auf den Tacho: 47 km, noch nicht annähernd Halbzeit, und schon 1500 hm.
Der folgende Abschnitt ist Genussradeln pur: kurvenreich, wellig, flott zu fahren und aussichtsreich, eine meiner Lieblingsstrecken hier. Am Abzweig nach Mont-ral bleibe ich auf der Höhe, fahre an Mont-ral vorbei in eine kurze Zwischenabfahrt und dann hinauf Richtung Alt de la Mussara. Noch will ich aber meine 900-er Höhenlinien nicht verlassen, verschmähe den Abzweig zur Passhöhe und fahre weiter zu einem weiteren Höhepunkt: dem seit über 50 Jahren verlassenen Dorf La Mussara, abenteuerlich auf einem Sandsteinfelsen gelegen. In La Mussara war ich schon lange nicht mehr, mittlerweile ist auch die Kirche wegen Einsturzgefahr gesperrt. Dafür ist die Aussicht hinunter in die Francoli-Ebene und auf das Meer gigantisch - hier muss eine Vesperpause eingelegt werden.
Ich fahre wieder zurück zur Hauptstraße und nehme den Weg zum Alt de Gallicant. Die Passhöhe fahre ich allerdings von "oben" an, und verabschiede mich damit für heute von den 900m-Höhen. Auf der Abfahrt auf dem schmalen Sträßchen kann ich noch einmal die Meeresaussicht genießen. Ich passe auf, den Abzweig nach Arbolí nicht zu verpassen, schließlich will ich noch nach Siurana. Bis zum sehenswerten Ort mit gutem Brunnenwasser gleich am EIngang - an dem ich mich sehr gerne bediene - ist die Straße wieder gut ausgebaut, hinter Arbolí ändert sich das jedoch. Zwar ist das steil hinunter zur Staumauer des Pantà de Siurana führende Stäßchen grob asphaltiert, aber mit reichlich Rollsplit belegt. Kein Vergnügen bei 16 % Gefälle. Vor diesem schwiergigsten Stück ergötze ich mich an einem Aussichtspunkt noch beim Anblick meines greifbar gegenüberliegenden Zieles Siurana. und dem darunter liegenden Stausee. Mit Erreichen der Staumauer bin ich froh, die Rollsplitt-Abfahrt heil überstanden zu haben. So kann ich mich entspannen am Ausblick auf diese unwirklich wirkende Szenerie mit dem Felsennest Siurana. Doch ehe es dort hinaufgeht fahre ich am arg leeren Stausee entlang, hinauf zur Hauptstraße, die ich am nördlichen Ortsausgang von Cornudella de Montsant erreiche. Ein paar m bergwärts zweigt nach rechts die Sackgasse Richtung Siurana ab. Diese Straße erweist sich zunächst als Abfahrt zu einem Seitenarm des verzweigten Stausees Auch die folgende Rampe ist noch nicht die eigentliche Auffahrt, sondern eine Zwischenhöhe, nach der es entlang der Felsen wieder ins nächste Seitental hinuntergeht. Doch an der gegenüberliegenden Felswand ist die eigentliche Auffahrt erreicht, abenteuerlich trassiert und undurchschaubar. Mehrmals rätsle ich, wo um Himmelswillen diese Straße in der Felswand einen Weg hinauf findet. Zwischendurch muss ich an einer Steilrampe auch eine kurze Energieriegel-Verschnaufpause einlegen. Doch bald danach ist die Kehre auf den schmalen Felsengrat hinauf erreicht, Nun läuft es wieder, am Schluss kann ich es sogar rollen lassen bis zum groben Pflaster des ins Dorf hineinführenden Weges. Beeindruckend, diese Lage! Ich drehe zu Fuß eine Dorfrunde, schieße zahlreiche Bilder, überlege - und verwerfe ob des Tagwerkes Rest - eine Einkehr und mache mich auf den Weg wieder hinunter. Die Höhenluft dieses unwirklich gelegenen Felsennestes hatte offenbar unglaublich endorphinreiche Drogenanteile, jedenfalls wurden die schon bekannten Gegenanstiege auf dem Weg nach Cornudella regelrecht weggedrückt. Diesmal wähle ich die Hauptstraße zum Fußpunkt des letzten Anstieges des Tages, dem Coll d'Alforja. Und auch an diesem finalen Anstieg reichten die eingeatmeten Endorphine für eine recht flotte Bergfahrt auf erstmals etwas stärker befahrenen Straße. Der Rest: flotte Genussabfahrt bis Les Borges del Camp. Dort endlich gab es die Einkehr-Pause und samt einem gepflegten roten oder eigentlich "schwarzen" örtlichen vino. Gelungene Tour, die wenige Meter weiter am Bahnhof des Ortes zu Ende ging. Für die Heimfahrt nehme ich entspannt und glücklich in den Polstern des Regionaexpress Platz.
3 gefahrene Pässe
Coll d'Alforja, Coll de Castillejos, SiuranaStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am