Von Jan – Chiavari – das bedeutet vielfältigste Streckenplanung nach Westen, Norden und Osten, mit ungezählten Bergen, die von den drei Tälern ausgehen, die bei Chiavari, dem Schlüssel der Täler, ins Mittelmeer fließen.
Und abends tauchen wir ein in die Restaurants und Bars der wunderschönen Altstadt und erleben die authentische cucina italiana. Wunderbar!
Die hier dargestellten Touren sind exemplarisch. Die tatsächlich gefahrenen Touren werden vor Ort geplant und den Witterungsverhältnissen angepasst.
quäldich-Reise Saisonauftakt in Ligurien (Chiavari)
Von Jan – Einrollrunde in Ligurien! Ich war letztes Jahr nicht hier, und ich habe es vermisst! Wie schön, vor dem Monterosa in der Sonne zu stehen und zur Einrollrunde zu starten. Klassisch geht es nach Moneglia, natürlich am Meer entlang und über die Panoramica, auf der wir schon nach wenigen Kilometern für uns alleine durch Olivenhaine fahren, mit Blicken auf das glitzernde Meer unter uns. In Sestri biegen wir ins Val Petronio ein und fahren über Masso zur Via Aurelia, wo wir uns sammeln. Ups... steil ist es hier, das war mir in den letzten zwei Jahren entfallen. Aber die Frühlingsblüten und die Rückblicke ins Tal lenken davon ab. Oben stehen die Schnelleren schon eine geraume Weile – so ist das auf der Einrollrunde. Alle fahren gemeinsam, und hier in dem Anstieg finden sich auch die Gruppen, wie sie morgen fahren.
Zügig rollen wir mit tollen Blicken auf die Bucht von Moneglia hinunter zum Mittelmeer und genießen die Atmosphäre, bevor wir uns zu unserem ersten Caffè niederlassen. Urlaubsstimmung!
Der Anstieg zurück auf die Aurelia ist dann etwas knackiger, nach etwas Konfusion sind auch alle wieder eingesammelt, und schon geht es in die rasante Abfahrt nach Sestri Levante. Klaus sichert das Feld nach hinten ab, und so kann ich es hier laufen lassen. Aaaah! SO eine sensationelle Abfahrt!
Klaus führt die Nimmersatten noch über Santa Giulia. Dennoch ist er vor mir am Hotel, denn wir trinken noch mit einer Kleingruppe einen Prosecco auf den Tourstart am Meer. Schön wars! Morgen mehr!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Schon am Ankunftstag bieten wir eine kleine Einrollrunde an. Sie startem am Samstag um 14 Uhr und führt Richtung Cinque Terre nach Moneglia.
Ankunft in Chiavari, die Sonne lacht, das Meer glitzert, die Berge rufen. Klar, dass man da gleich aufs Rad möchte. Um dieser Sehnsucht Rechnung zu tragen, bieten wir eine Nachmittagsrunde schon am Samstag, dem Anreisetag, an. Von unserem Basislager, der malerischen Kleinstadt Chiavari, orientieren wir uns nach Osten entlang der Küste, wo bis Sestri Levante das einzige Flachstück der Umgebung existiert. Doch schon bald warten die ersten Höhenmeter, und es geht hinauf in die ligurische Bergwelt. Eine rasante Abfahrt führt uns zurück ans Meer, genauer gesagt nach Moneglia, dem ersten Dorf der Cinque Terre. Nun heißt es wieder auf die Küstenstraße hinauf klettern und den Rückweg nach Chiavari anzutreten, wo ein authentisches Abendessen in der Altstadt auf uns wartet.
Von Jan – Ein unglaublich schöner Tag in Ligurien liegt hinter uns. Die eigentlich für gestern geplante Etappe führt uns zunächst am Meer entlang über Rapallo und Recco nach Sori, wo wir zur Casa Cornua abbiegen wollen. Pinien und Palmen zeichnen sich vor blauem Himmel und blauem Meer ab – wunderbar. Hoch zur Casa Cornua liegt das umtriebige Leben an der Via Aurelia ganz schnell hinter uns. Sanfte Steigungen erlauben uns, den eigenen Rhythmus zu finden, und so zerfasert die ausdauernde Gruppe, aus der in diesen Tagen berichtet wird, in drei Kleingruppen. An der Casa Cornua halten wir uns gar nicht lange auf, sondern wenden uns nach links dem Monte Fasce, dem Hausberg Genuas zu. Das Plateau ist schnell und relativ schmerzfrei erreicht, aber der letzte Stich hoch zu den Sendemasten ist giftig. Und auf desaströsem Asphalt.
Keiner nimmt mir etwas davon übel, denn die Aussicht auf Genua von oben ist einfach nur phantastisch! Gruppenbild.
In alter Tradition werden auch diesmal wieder zwei Streckenvarianten angeboten. Die Verlängerung kehrt nicht am Monte Fasce um, sondern verlängert die Runde über Genua, um dann von hinten im Fontanabuona wieder auf die Standardvariante zu führen. So kommen wir in den Genuss der nicht minder schönen Ausblicke auf der anschließenden, immer schmaler werdenden Straße hinunter nach Genua. Leider kommt es hier nicht mehr zu einem Gruppenbild, weil der Kölner Express die Scheuklappen aufsetzt und gen Tal rauscht. Nunja, heute leider kein Biene-Maja-Aufkleber für euch!
Der anschließende kleine Schupfer über Bavari wird einvernehmlich noch vor dem Mittagessen genommen, auch wenn im Anstieg schon der Hunger aufsteigt. Leider ist die oben liegende Bar schon geplündert, so dass wir erst nach der Abfahrt in Struppa fündig werden. Und auch erst nach längerer Suche, weil die erste Bar am Platz schon von der sportiven Gruppe heimgesucht wurde. Was für ein trostloser Ort im Speckgürtel Genuas! Und dennoch lebensrettend.
Nun steht nur noch der steile Anstieg nach Sant'Alberto auf unserer Tagesordnung, über den wir ins Fontanabuona abkürzen können, auch wenn die Abfahrt seit Jahren aufgrund eines Murenabgangs gesperrt ist. Wir kommen über eine kurze Tragepassage durch.
Im Anstieg verstummen die Gespräche. Langsam summieren sich die Taggeshöhenmeter auf einen stattlichen Wert, und so ertönt oben am Gipfel der ein oder andere Seufzer der Erleichterung.
Dafür läufts das Fontanabuona hinab umso besser in unserem Achter-Zug. Eine schnelle Cola in Calvari stärkt uns für den abschließenden Anstieg nach Leivi (der Hausberg Chiavaris geht immer!), und von dort genießen wir die Abfahrt bis fast direkt vors Hotel, wo sich noch eine Strandgruppe auf einen Absacker absondert. Ich aber muss ins Hotel, Bericht schreiben. Was für eine schöne Etappe, die mit 120 km und 2600 Höhenmetern zwar hart, aber machbar ist! Und wir haben Genua gesehen!
Wie war es bei euch in der Provence, Tom? Der Mont Ventoux ist fahrbar, ich habe es auf Strava gesehen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Am Sonntag fahren wir wieder entlang der Küste, diesmal nach Westen mit dem Ziel Monte Fasce, der einen wunderschönen Ausblick auf Genua bietet.
Auch die zweite Etappe gehört der ligurischen Küste. Wir machen uns heute in westlicher Richtung auf und bleiben zunächst auf der Küstenstraße. Wobei Küstenstraße nach flacher Strecke entlang von endlosen Sandstränden klingt. Weit gefehlt. Beinahe sofort geht es bergauf, denn die Küstenstraße schlängelt sich am Hang des Apennin entlang. So erreichen wir zunächst Recco und dann Sori, wo der schöne Anstieg zur Case Cornua beginnt. Je nach Wetterverhältnissen geht es jetzt noch weiter westlich bis zum Monte Fasce, dessen Gipfel wir über eine steile Stichstraße erreichen, und den fantastischen Ausblick auf Genua genießen können. Auf dem Rückweg fahren wir über den Colle Caprile ins Val Fontanabuona, das uns wieder nach Chiavari zurück bringt. Natürlich nicht, ohne den kleinen Hügel nach Leivi noch mitzunehmen.
Von Jan – Ich LIEBE Montebruno. Und ich LIEBE Barbagelata. Wir haben schon RICHTIG schöne Mittagspausen in Montebruno gehabt, zum Beispiel mit einem grandiosen Wildschwein-Gulasch, vermutlich im Jahr 2011, das natürlich alle haben wollten, wodurch die Rationen dann nicht mehr ganz radfahrertauglich waren... Und in den letzten Tagen hatte ich den Mund schon sehr voll genommen, mit Pranzo di Lavoro für zehn Euro, dem klassischen italienischen Arbeitsessen. Dieses Pranzo di Lavoro ist der Grund, warum auch im hintersten Hinterland, und auch im sonst sehr armen Trebbiatal, jeder kleine Ort noch sein Restaurant hat, in dem man gutes Essen bekommt. Denn das Arbeitsessen für die Bauarbeiter ist bei italienischen Bauvorhaben eingepreist, und diese gehen ins örtliche Restaurant. Zum Pranzo di Lavoro eben.
Unser Glück, denn so kann ich allen den Mund wässrig machen nach dem Pranzo di Lavoro in Montebruno. Oha... wenn die jetzt zugemacht haben... Aber schon der Weg dorthin ist wunderbar. Wir wählen den sanftesten Anstieg der Region auf den Passo Forcella, dann ruppig hinauf zum Passo di Fregarolo. Es läuft, wir sind schnell! Und schon im Trebbiatal. Noch kein Anruf von Klaus, also hat das Rifugio di Cacciatore wohl offen. JA! Klaus nimmt mit seinen verbleibenden zwei sportiven Strategen Panino, aber wir wollen das ganze Programm. Pranzo di Lavoro auf der Straße in der Sonne. YEAH! Antipasto, Primo, Secundo, Contorni, Caffè, jede Menge Wasser und Cola. Und dann der Schock: 12 Euro pro Nase. Wir geben 15. Es ist einfach genial. Das Trebbiatal ist fürs Erste die mittagsträgste Region Italiens!
Aus der Trägheit reißt uns schnell der fordernde Anstieg nach Barbagelata. Ich liebe ihn. Er ist fordernd, die Ausblicke ins Trebbiatal, und oben sowohl in Richtung Meer und Seealpen sowie nach Sestri in die andere Richtung sind genial. Heute allerdings keine Meeralpensicht, nur mit gaanz gutem Zureden können wir uns eine Kontur davon einbilden.
Dafür aber tolle Blicke Richtung Meer und Sestri Levanta in der Abfahrt. Dann berauschend hinunter vom Scoglina ins Fontanabuona, und über Leivi und die Panoramica ab zur Strandpromenade Chiavaris zum Schnutzbier.
Morgen Ruhetag. Na, das kann ja lustig werden heute Abend!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute geht es ins Landesinnere, wir erklimmen die Pässe Forcella und Fregarolo sowie den Anstieg nach Barbagelata.
Von null auf 900 Meter Höhe, so beginnt unsere dritte Tagestour. Von Meereshöhe in Chiavari klettern wir am Stück bis zum Passo della Forcella. Was sich schlimmer anhört als es ist, denn der Forcella ist ein gemütlicher Rollerberg, der sich sehr gut fährt. Nach kurzem Transitstück im ligurischen Hinterland geht es weiter zum Passo del Fregarolo, wo wir weitere 400 Höhenmeter aufs Konto einzahlen und so ins Val Trebbia gelangen. Wir fahren kurz entlang des Tals, dann geht es schon wieder hinauf nach Barbagelata, und über die herrliche Serpentinenabfahrt des Passo della Scoglina ins Val Fontanabuona. Leivi zum Abschluss einer herrlichen Tagestour darf natürlich nicht fehlen.
Von Jan – Die ganze Woche schon war für den heutigen Sonntag schlechtes Wetter angesagt. Regen und niedrige Temperaturen. Gestern Abend erschien ab 11 Uhr der Regen weitestgehend durch zu sein und in Richtung Genua abzuziehen. Also nicht nach Genua, sondern über Bocco ins Hinterland nach Varese Ligure und über den Biscia zurück. Die Runde war eigentlich für Dienstag geplant, jetzt also heute. Das hat den Vorteil, dass sie mit 90 km auch noch einen sanften Trainingsaufbau mit sich bringt. Und die 20 km längere Genua-Runde für Morgen bei bestem Wetter stattfinden kann.
Und tatsächlich kommt beim Start um 11 Uhr sogar die Sonne raus. Die Gruppeneinteilung erfolgt ohne Gegenwehr, und schon verlassen wir die Stadt wenige Meter vom Hotel entfernt in Richtung Via Panoramica nach Leivi. Der Tag verspricht trocken zu bleiben, was für ein Glück. Entspannt rollt Gruppe 2 durchs Sturlatal und hoch zum Bocco. Ich liebe diesen sanften Anstieg, der dich den Grad der Qual frei wählen lässt. Wir wählen: keine Qual und lassen die Heißsporne ziehen, die als kleine Rache oben am windigen Bocco ein paar Minuten warten müssen. In der Weiterfahrt zum Malanotte wird der Belag immer schlechter, aber wir freuen uns um etwas Wärme, denn derr Wind pfeift kühl das Tarotal hinauf. Hinunter ins Varatal wird die Straße aber zunehmend besser, sodass am Ende sogar noch Begeisterung über den Kurvenverlauf aufkommen kann.
Die sportive Gruppe sitzt in Varese Ligure schon in der Bar und hat das Paninoaufkommen deutlich dezimiert. Dennoch bekommen auch wir noch genug, dazu Cola und RICHTIG guten Caffè. Italien!
Zum Biscia lassen wir uns auch nicht stressen und rollen zügig hoch. Nach dem Passschild-Bild rollen wir in die Abfahrt, wo uns eine kleine Herde Jungbullen fast vom Rad holt. Die schmale Straße des Anfangsteils liegt wunderbar zwischen blühenden Obstbäumen. Schade, dass die Sonne hier nicht scheint! Und weiter unten begeistert die Abfahrt einfach nur durch ihre langgezogenen Serpentinen, die man voll durch fahren kann und häufig direkt in die schmalen Brücken über das Val Graveglia übergeht. Genial! Eine meiner liebsten Abfahrten hier. Vielleicht DIE liebste.
Wir entscheiden uns heute gegen die optionale Befahrung des Monte San Giacomo und fahren direkt an die Uferpromenade zum Schutzbier. Gut. Für mich heute nur Schmutz-O-Saft. Prosit!
Dem Wetter ein Schnippchen geschlagen, trotz mieser Prognose trocken geblieben und trotz des späten Starts RICHTIG früh am Hotel. Hehe!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf der vierten Etappe nehmen wir das Pässedouble Bocco/Biscia unter die Räder.
Eine etwas gemächlichere vierte Tour erwartet uns heute. Wieder geht es ins Hinterland Liguriens, in die einsamen Berge. Es beginnt mit dem sehr angenehm zu fahrenden Passo del Bocco, einem Rollerberg par excellence, so dass man die Auffahrt in vollen Zügen genießen kann. Wer es ein wenig steiler möchte, kann auch die parallel verlaufende Etappe über den berüchtigten Passo del „Mamma Mia“ Ghiffi fahren. So oder so, die anschließende Abfahrt führt uns hinab ins Varatal, wo wir in Varese Ligure Mittagspause machen können. Der zweite Anstieg des Tages ist der ruppige Passo della Biscia, der uns mit einer sehr schönen Abfahrt durch das Val Graveglia wieder zurück nach Chiavari führt.
Von Jan – Abweichend von der Ausschreibung wählen wir heute Fontanabuona, Colle Caprile, Felsenbar, Via Aurelia. Spät los gefahren, viel Pause gemacht, früh zurück gekommen und dann noch einen Absacker am Mittelmeer. 80 km und 1000 Hm sind nebenbei auch bei rumgekommen. Urlaub!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Eine kürzere Etappe haben wir für den Mittwoch geplant; sie führt über den Colle della Chiappa und den Monte San Giacomo.
Ruhetag heißt in Ligurien immer „nomineller Ruhetag“ denn topografiebedingt stehen auch heute wieder Berge auf dem Programm. Durch Optionen auch beliebig erweiterbar. Es beginnt mit einem flachen Ritt Richtung Sestri Levante, von wo aus es über eine schöne Strecke hinauf zum Colle della Chiappa geht. So erreichen wir das Val Graveglia und schließen mit dem Monte San Giacomo einen zweiten Anstieg an, allerdings einen der rustikaleren Sorte. Die herrliche Aussicht auf den tigullischen Golf entschädigt jedoch für die Strapazen.
Von Jan – Heute wage ich einmal ein Experiment. Normalerweise kombinieren wir den Portello gerne mit Barbagelata, und schieben vorher noch optional die Casa del Romano ein. Ich möchte heute Meer und Hinterland kombinieren, und so starten wir wie immer um 9 Uhr morgens von unserem Hotel in der Innenstadt Chiavaris und fahren zunächst bis Rapallo auf der Via Aurelia. Auch wenn uns einige Baustellen ausbremsen, ist die Strecke einfach schön, und die Kombination aus Meer- und Bergsicht einfach phänomenal. In Rapallo wenden wir uns dem Passo del Crocetta zu, den ich schon lange nicht mehr gefahren bin. Igor gesellt sich zu mir, und so fahren wir mit Zug auf der Kette, aber nicht zu schnell, dass das Gespräch leiden würde.
Oben warten wir länger, bis die Gruppe zusammen ist. Der gestrige Abend in der Cucina Reggiana war lang, und einige Limoncello-Leichen kommen heute nicht recht in den Tritt. Passt schon, es war wirklich sehr lustig gestern, und schließlich muss man die Feste feiern wie sie fallen. Gestern war definitiv ein Feiertag mit dem Antipasto Misto al Mare, viel Weißwein und noch mehr Limoncello, da kann man heute schonmal ein wenig leiden.
Aber wer Feste feiert, kann auch feste Radfahren, und so halten wir uns oben nur gerade so lange auf, dass die sportive Gruppe an uns vorbei ziehen kann, die in der Hotelgarage noch von Klaus' Hinterradbremse aufgehalten wurde. Die Abfahrt hinunter ins Fontanabuona liegt in der Sonne und macht richtig Spaß. Das Fontanabuona weniger. Ich mag es nicht sonderlich, und wir haben es gestern schon in Gänze bergauf passiert. Also drücke ich ein wenig, wohl wissend, dass hinten einige leiden müssen. Aber die Limoncellos müssen rausgeschwitzt werden, und so habe ich wenig Mitleid. Sorry! Es bleibt aber auch still, und so hält sich mein schlechtes Gewissen in Grenzen.
Gattorna ist durch diesen Zug schnell erreicht, und endlich können wir auf die ruhige Straße Richtung Passo del Portello abbiegen, einem der Klassiker im quaeldich-Reiseprogramm seit 2009. Ruhig, pittoresk, mit einigen Kehren durch Obstblüten unten und kargen Felsregionen oben, dazu wie der Crocetta mit einer Kappelle am Gipfel garniert. Wunderbar. Aber frisch ist es. 11 Grad. Das geht noch, aber wir sind in den letzten Tagen etwas verwöhnt worden. Also verlieren wir Christoph und Martin an die schnelle Gruppe, die nicht in der Kälte auf die Limoncello-Gruppe warten will, die ich in guter Guide-Manier auf den Portello geleite. Wir werden die beiden heute nicht mehr wieder sehen.
Die Abfahrt lässt die Körperkerntemperatur dramatisch sinken, und so müssen wir kurz darauf im Trebbiatal ordentlich Druck machen, um hinauf nach Torriglia wieder etwas Wärme zu erzeugen. Paul hat mich schon per SMS instruiert, wo seine Gruppe Mittag macht, und so stoßen wir kurz darauf dazu. Die Taverna dei Pieschie in Torriglia gehört zur feineren Sorte, und nachdem wir vorgestern in Montebruno, nur ca 25 km entfernt 12 Euro für ein Pranzo di Lavoro gezahlt haben, sind wir hier mit 25 Euro dabei. Nur Salat und Nudeln. Nunja... lecker wars, aber auch nicht viel.
Die sportive Gruppe nahm stattdessen Panino für 3 Euro in der Sportbar. Inklusive unserer beiden Limoncello-Exilanten.
Weiter gehts Richtung Scoffera, aber vorher links weg über die Colla dei Rossi. Schön! Und dann lang oberhalb des Fontanabuona am Hang entlang, dann runter und mit 40 Sachen gen Calvari, wo wir uns erneut gegen den Romaggi, gegen Caffè und für die schnelle Weiterfahrt Richtung Leivi entscheiden. Ein Teil der Limoncello-Gruppe lässt sich in der Spitzengruppe blicken, und wir bieten uns ein feines Gemetzel. Letztes Mal für diese Woche gehen wir dann die Abfahrt von Leivi an, tanken noch einmal Sonne und Wärme. Heute geht's direkt ins Hotel, keinen zieht es zum Schmitzbier an den Strand. Der gestrige Abend steckt doch noch hier und da in den Knochen. Und morgen ist auch noch ein Tag: Cinque Terre! Bis dann.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Ein Höhepunkt der Woche ist die lange Runde ins Hinterland über den einsamen Passo di Portello.
Wir beginnen ganz gemächlich. Nach dem kurzen Stich nach Leivi geht es zunächst das Val Fontanabuona hochDurchs Fontanabuona kann man sich gemächlich einrollen. Der Portello ist wunderbar einsam und abgelegen. Trebbiatal hinauf, dann das Fontanabuona wieder runter. Zum Beispiel über den Crocetta hinunter zum Meer. In etwa bei Kilometer 25 beginnt dann der lange, einsame, wunderschöne Anstieg hinauf zum Passo di Portello. Über den Passo della Scoffera geht es dann wieder über denselben Gebirgszug zurück, allerdings ist die Auffahrt nur noch ein kurzer Stich. Zum Abschluss geht es dann über den schönen Passo della Crocetta an die Küste, wo nur noch wenige hügelige Kilometer zurück nach Chiavari auf uns warten.
Von Jan – Wow! Ich war zugegebenermaßen nie ein sonderlicher Freund der Cinque-Terre-Runde, aber heute bei bestem Wetter hat sie mich gepackt. Ich mag das Val Petronio. Von Sestri zieht sich die Hauptstraße Richtung Vara-Tal, aber sie hat kaum Verkehr, und die Ausblicke sind fantastisch. Nach dem ersten Abzweig Richtung Velva wird die Straße schmal, nach dem zweiten Abzweig zum Vallico della Mola erst recht. Die Abfahrt ins Varatal hat feinsten Flow, und die Auffahrt zum Termini rollt. OK, ich gebs zu, Gerhard. Sie IST zäh wie Kaugummi. Aber dann, die Passage an Monterosso vorbei rüber nach Foce, und auf schmaler, schlechter Straße hinunter ins Cinque-Terre-Dorf Vernazza. KRASSER Kontrast zu der Ruhe oben auf der Straße zu diesem Touristendorf. Greoteske Bahnhofsunterführung, und Rummel im Ort. Wir machen es genau richtig und holen uns Focaccia im Geschäft und setzen uns an die Bucht. Wunderbar. Dann noch zwei Caffè und der Tag beginnt.
Gruppenfoto über Monterosso. Rasante Abfahrt nach Levanto mit einem gestörten Münchener, der uns arg bedrängt und hupt. Manchmal ist es so peinlich, Deutscher zu sein!
M ZR 7211 – schwarzer Mercedes A 180. Lebensgefährlich!
Hoch zum Bracco über den Pantanibrunnen. Epischer Kampf um die letzten Podiumsplätze der Tour. Pflichtstopp am Brunnen. Platten am Bracco. Sehr flüssig runter mit Rainer. Fein!
Dann verkehrsfrei über die Panoramica zum Hotel. Yeah! Geile Woche. High Five und gute Laune.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die berühmten Cinque Terre sind das Ziel unserer letzten Tagestour.
Heute wollen wir es wissen und kratzen zum Abschluss einer wunderbaren Woche an den 3000 Höhenmetern. Bei einem Besuch in Ligurien darf ein Abstecher in die Cinque Terre natürlich nicht fehlen. Über den Passo della Mola erreichen wir das Varatal, das wir über den Scheiteltunnel verlassen. Über den Passo del Termine fahren wir nach Vernazza, einem der äußerst sehenswerten Orte der Cinque Terre, und über den Passo del Bracco und die Küstenstraße wieder zurück.
Wem die Gesamtkilometerleistung zu weit ist, kann bis Levanto mit dem Zug fahren und spart somit 50 Kilometer / 1000 Höhenmeter.