Von tobsi –
Eine Woche ist es nun her, dass der Saisonabschluss in Mainfranken stattfand und das bei sehr abwechslungsreichem Wetter. In den vier Tagen wurde uns viel an Wetter geboten und die Wettervorhersage am Freitag- und Samstagabend wohl das beherrschende Thema. Denn während am Freitag und Montag annehmbares Herbstwetter zum Radfahren geboten wurde, geizte der Samstag und der Sonntag noch viel mehr mit überzeugendem Wetter.
Das zeigt auch eindrucksvoll die Anzahl der gemachten Bilder für jeden Tag und auf die verzehrten Speisemengen am Abend. Am Sonntag mit kürzerer Runde blieben die Teller noch einigermaßen gefüllt und am Montag füllten sich die Speicher der Handys, während sie die anderen Tage kaum Speicherplatz verbrauchten.
Am Freitag, 30.09. trafen sich 13 Radfahrer in der Würzburger Innenstadt zur ersten Tour. Gemeinsam gingen wir die ersten Radwegkilometer gemeinsam noch im Dunst an, bevor sich hinauf zum Leinacher Berg die Gruppen kurz trennten, diese aber wieder zusammenfanden. Dieses Spiel setzte sich bis zum Terroir f in Stetten fort. Bis dorthin verkroch sich allmählich der Nebel und wir fuhren eine Schleife über das Weichnachtspostamtdorf Himmelstadt, den Englertsberg, nach Mühlbach, um dann über Himmelstadt den ersten richtigen Weinberganstieg zum Terroir f. Der Aussichtspunkt wollte nach einigen Navigationsproblemen erst einmal gefunden werden. Die entspannte Gruppe kam genau zur rechten Zeit, damit sie richtig geleitet werden konnten. Bei Sonne und Aussicht musste fast zum Aufbruch gezwungen werden, so schön war es dort. Über das Werntal, Thüngen, dem Toten Mann ging es nach Retzbach zur Benediktushöhe, mit schönem Blick aus den Weinbergen ins Maintal. Mit Schleicher und Kettenanriss für zwei Radler ging es hinunter nach Thüngersheim zum Verpflegungspunkt und der Behebung der technischen Probleme.
Die günstige Dorfbäckerei wurde von uns geplündert, die gegenüberliegende Metzgerei wurde dank Mittagspause verschont, auch wenn sich einige schon auf etwas herzhaftes gefreut hatten. Für manche war die Mittagspause der Metzgerei ein Segen, denn so mussten sie nicht mit verrenktem Magen die Thüngersheimer Berg-Rampe hinauf. Einige klagten doch ein wenig ihr Leid.
In Güntersleben gab es dann von keinem eine Gegenwehr, die kurzfristig ausgedachte Verlängerungsoption durch den Ochsengrund und Gramschatzer Wald unter die Räder zu nehmen. Zu schlecht sah die Wetterprognose für Samstag und Sonntag aus und man wollte diesen Sonnentag voll auskosten, auch wenn es am Ende für den ein oder anderen ein paar Wellen zu viel waren. Einige wurden in der Hybridgruppe 1/2 sogar noch umfahren, was aber zwei Platten verursacht haben könnte, die zu beheben waren.
Nach kurzer Pause am Mittelpunkt der EU fuhren wir über Unterdürrbach hinauf zur Steinburg. Und spätestens hier zückte jeder sein Handy, um den Blick auf Würzburg festzuhalten. Nun war es fast geschafft, nur noch durch den Stein hinunter in die Stadt rollen und der erste Tag war geschafft.
Tag 2 Wind und Nässe auf dem Weg zum Schwanberg
Trotz Regen und Kälte fuhren am Samstag alle eine verkürzte Runde zum Schwanberg bzw. nach Kitzingen und wieder zurück. So machten sich beide Gruppen wieder gemeinsam auf den Weg aus der Stadt. Auf dem Radweg ging es bis Randersacker und von dort hinauf zur Gieshügler Höhe. Zu diesem Zeitpunkt hörte der Regen sogar auf, weshalb wir die Abfahrt auf 11:30 Uhr festgelegt hatten. Es ging aber ein strammer Wind, den wir spätestens auf dem Stück von Westheim in Richtung Eibelstadt spüren sollten. Die Geschwindigkeit wurde ordentlich durch seine Stärke gedrosselt. Dazu gesellte sich auch noch ein kleiner Regenschauer. Zwei Radler verweigerten den kleinen Umweg durch die Weinberge und nahmen sofort den Weg hinunter nach Eibelstadt, doch die Vereinigung der Verirrten mit der Gruppe gestaltete als dank Ortskenntnis bestens. Weiter ging es gen Osten und mit Rückenwind auf dem Radweg über Sommerhausen, Frickenhausen nach Segnitz. Die beiden Schlenker in die Weinberge fielen dem Wetter zum Opfer, auch wenn es nicht mehr regnete. In Segnitz trennten sich die Wege der beiden Gruppen. Während die entspannte dem Main in Richtung Kitzingen folgte, fuhr die etwas schnellere Gruppe über Marktbreit und Willanzheim nach Iphofen, wo man sich für eine Pause in Kitzingen entschied. Es ging also vor der Pause nochmals zweimal bergan, zunächst in die Weinberge hinauf zum Julius-Echter-Berg, danach hinauf zum Schwanberg.
In den Weinbergen genoss jeder den Blick und das Farbenspiel der Wolken, die mal dunkel, mal weniger dunkel ein durchaus schönes Herbstbild zauberten und die Frage aufkommen ließ, ob ein trockenes Durchkommen möglich sein könnte.
In Kitzingen angekommen, nahmen wir den Pausenpunkt der entspannten Gruppe in Beschlag, die kurze Zeit vor uns aufbrach. In der fränkischen Lebküchnerei sorgten Lebkuchen, Torten, Nussecken und heiße Getränke für Seelenwäre. Gestärkt ging es abschließend dem Wind entgegen über die Höhe nach Westheim, zurück nach Randersacker und auf dem Radweg zurück nach Würzburg.
Tag 3 Im stetigen Regen zur Weininsel und Volkacher Mainschleife
Mit der Wettervorhersage hatte ich die leise Hoffnung, dass der Tag gut werden würde, was sich allerdings als Trugschluss herausstellen sollte. Im Prinzip war der ganze Radtag Vollsiff. Dennoch fuhren um 9 Uhr alle Radler die Runde in Richtung Volkach. Wieder in einer Gruppe fuhren wir an der Residenz vorbei aus der Stadt heraus in Richtung Gattinger Straße, wo die letzten Besucher des Airports ihren Weg nach Haus versuchten zu bahnen. Der Regen wurde stärker und eine wirkliche Gruppentrennung gab es nicht. Auf einsamen Wegen bahnten wir uns den Weg über Rottendorf, Effeldorf, Biebergau nach Dettelbach bis nach Schwarzach. Hier endlich gab es eine scharfe Trennung der Gruppen, die sich kurzzeitig wieder im Ansteig von Sommerach zum Aussichtsturm fanden. Keinem war heute nach Aussicht zumute, auch nicht auf Aussichtsberg inmitten der Weininsel. Jeder wollte nur weiter, um nicht dem Regen unnötig lange ausgesetzt zu sein. In Volkach entschied sich die schnelle Gruppe für zügiges Weiterfahren ohne Einkehr, während die Entspannten es vorzogen sich in einer Bäckerei ein wenig aufzuwärmen. Durch die Weinberge ging es für beide Gruppen hoch zur Vogelburg und bei schönem Wetter wären die Handys wohl heißgelaufen. Heute wurde kein Speicherplatz in Anspruch genommen, um die Weinberge rund um Escherndorf und Nordeheim in Bild zu bannen.
Nach kurzer Schussfahrt hinunter nach Escherndorf und nach dem Anstieg hinauf nach Neuses ging es auf einsamen Straßen über Euerfeld zum Rothof, um ab Rottendorf schnellstmöglich nach Würzburg zu gelangen. In Würzburg bremste uns ein Platter rund 1 Km vor dem Hotel und zu allem Überfluss gab es am Marktplatz noch einen kleinen Sturz.
Aber immerhin hatten wir doch wieder rund 80 Kilometer zurückgelegt, auch wenn am Abend wegen des geringen Tagwerks die Teller doch noch teilweise voll wieder zurückgingen.
Tag 4 Sonnenscheinrunde nach Wertheim und zum Himmelreich
Nach zwei Tagen mit bescheidenem Wetter freute sich jeder auf diesen Tag und mögliche Abkürzungsmöglichkeiten wurden kategorisch ausgeschlossen. Jeder wollte nochmals in die vollen gehen. Um 9 standen alle vor dem Hotel und scharrten mit den Hufen. Es war noch relativ kalt, doch der blaue Himmel zeigte sich schon, auch wenn in Richtung Festung und Frankenwarte der Nebel noch zu sehen war.
Über die alte Mainbrücke wollten wir auf die andere Seite des Mains, um auf den Hausberg Würzburg zur Frankenwarte zu fahren. Nach kurzer Fotosession auf der alten Mainbrücke mit der im Hintergrund im Nebel eingehüllten Festung bogen wir kurz darauf in den Anstieg ein. Der Nebel ließ mit jedem Meter Höhe nach und gab den Blick hinüber zur Festung frei. Oben angekommen war uns allen aufgrund des Anstiegs warm und die Sonne tat ihr übriges, die hier den Nebel verdampft hatte. Über ein paar Wellen ging es kurze Zeit darauf über Radwege nach Uettingen und ins Aalbachtal. Es rollte, bevor wir hinüber zur Tiefenthaler Höhe fuhren, um nach Homburg am Main abzufahren. Vorbei an der bekannten Weinbergslage Kallmuth und Burg erklommen wir nun eine Trilogie an Frankenanstiegen, mit Columbushof, Haubenberg und Urpharer Berg.
Oben auf dem Plateau angekommen, wurde das Himmelreich in Augenschein genommen, auch wenn manche meinten, schon im Anstieg zum Urpharer Berg die Engel singen zu hören. Mit den Eindrücken des Mainblicks hinüber zum Himmelreich ging es in Schussfahrt nach Wertheim, wo ein Cafe geentert wurde.
Dank wärmender Sonnenstrahlen ließ es sich am Markplatz aushalten. Beide Gruppen gaben sich die Klinke in die Hand. Während die schnellere nur kurz entlang der Tauber fuhr, konnte die entspannte Gruppe lange Zeit der Tauber folgen. Die Schnelleren nahmen den Weg hinauf nach Sachsenhausen, um der Tauber dann doch bis Gamburg zu folgen, bevor es auch für sie nach Höhefeld ging. Kurze Zeit später trennten sich die Routen erneut, die Schnellen wollten mit dem Böttigheimer Berg und den Wurmberg die letzten Körner verschießen, was auch bei manchen gelang.
Aber noch folgten einige Wellen, bevor es dann in Höchberg endlich an der Festung vorbei hinunter nach Würzburg ging. Eine rundum gelungene Abschlusstour ließ bestimmt auch die vergangenen Regentage vergessen.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren