Sauerland - Bauernland 111,1 km / 2206 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Uwe
Von Uwe –
Auf der Suche nach dem Pfingstochsen
Pfingstmontag 2020
01.06.2020
Nach einer bisher nicht schlecht verlaufenen (Corona)Saison war es an der Zeit, endlich mal eine ordentliche Runde im Sauerland zu drehen. Eine Planung mit einigen bisher unbekannten Abschnitten lag schon einige Zeit im Speicher. Da die Tour für mich nur sinnvoll mit einer Autoanfahrt machbar ist, war sie bisher nicht zur Ausführung gekommen. Bei der Vorplanung der Strecke hatte ich auch besondere Aufmerksamkeit darauf gerichtet, möglichst keine Motorradstrecken bergauf zu fahren und auch wenn möglich Hauptverkehrsstraßen zu meiden. Der Wetterbericht versprach schon im Vorfeld, dass an diesem Pfingstmontag ein furchtbarer Mopedterror zu erwarten war.
Nach einer Autoanfahrt nach Meschede, der Kreisstadt des Hochsauerlandkreises, konnte ich schon ca. 9 Uhr starten und hätte beinahe noch lange Ärmel angezogen, aber für den ganzen Tag war unglaubliches schönes Wetter angekündigt, dass ich es vorzog, mich einfach nur etwas warm zu fahren. Schon fast vom Start weg war ich auf völlig verkehrsfreien Nebenwegen unterwegs. Vogelgezwitscher statt Mopedlärmterror! Abwechselnd ging es durch Wald und ruhige Wiesentäler und natürlich immer wieder auf und ab. Nicht wie in den Alpen, sondern echte „Kackwellen“, aber auch immer wieder mit netter Aussicht über grüne Hügel und leider auch vertrocknete Nadelwälder (Borkenkäferbefall). An einer verfallenden Klinik mitten im Wald komme ich vorbei (nein, ich suche keine Lost Places). Auch durch einen Ort mit dem illustren Namen Einhaus fahre ich. Nein, man fährt eigentlich nicht durch, da es nur ein Haus dort gibt. Irgendwann komme ich in einem Waldstück auch an einer Bushaltestelle mit Namen „Teufelsloch“ vorbei und bald erreiche ich auf dem Rimberg einen der wenigen Streckenabschnitte mit etwas Verkehr, wo ich aber nach einem nur sehr geringen Aufstieg in die Abfahrt nach Bad Fredeburg, einem Ortsteil der Stadt Schmallenberg gehe. Bergab schwimme ich in der Autokolonne mit, kann aber schon in Bad Fredeburg wieder in eine Nebenstraße abbiegen. Dort treffe ich bald im Sorpetal (hat mit dem Sorpesee im Sauerland nichts zu tun) auf eine angekündigte Streckensperrung, die mich später am Tag noch betreffen wird. Ist mir aber jetzt egal und nach einem Umweg über einen kleinen, steilen Hügel, anstatt direkt über die Bundesstraße nach Oberkirchen zu kommen, habe ich wieder einen etwas nervigen Abschnitt unter den Rädern, wo ganze Motorradkolonnen an mir vorbei knattern. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und schon in Westfeld bin ich wieder weg von der Straße auf einem herrlichen, aber auch eigentlich überflüssigen Umweg unterwegs und muss erst später wieder auf die besagte Motorradstrecke nach Altastenberg (meines Wissens das höchstgelegene Dorf in NRW). Auf den kleinen Abstecher zum Kahlen Asten kann ich dieses Mal gerne verzichten und fahre weiter zum Großen Bildchen, wo mich die schon erwähnte Streckensperrung ins Sorpetal vor die Frage stellt, ob, die Tour wie geplant durchführbar ist. Aber, was soll es. Versuch macht klug und ich fahre trotz Sperrung zunächst nach Rehsiepen im Sorpetal, dort noch mal an einer Absperrung vorbei und durch eine ruhende Baustelle mit nur wenigen Aufbrüchen in der Fahrbahn. In Obersorpe ist das Thema Baustelle sowieso vorbei und ich gehe in den steilen, aber schönen Anstieg zur Hunau. Da ich im vergangenen Jahr hier schon mal herunter gefahren bin, weiß ich, dass mich gut 3 km unbefestigter, aber fast flacher Waldweg erwarten. Ich bin heute aber sowieso mit etwas breiteren Reifen (28 mm) unterwegs und bei etwas vorsichtiger Fahrweise ist das kein Problem. Ausgerechnet hier begegnet mir sogar ein Rennradler. Ich kann aber so schnell nicht erkennen, ob er nicht auch Breitreifen fährt ;-)
Auf der Hunau angekommen, lege ich endlich eine kleine Pause ein und verzehre einige Riegel und sitze in der Sonne auf einer Bank. Leider hat man von hier nur einen kleinen Blickwinkel mit Aussicht. Man müsste auf den Funkturm steigen können. Aber ich weiß nicht, ob ich zuhause dafür einen Schlüssel hätte oder bekommen könnte und solo ohne konkrete Berechtigung mache ich keine solchen Experimente. An einem anderen prominenten Funkturm in der Nähe habe ich leider vor wenigen Monaten eine solche Gelegenheit verpasst, bei bestem Wetter einen (berechtigten) Besuch zu machen.
Vom Hunauturm geht es dann über eine inzwischen etwas verfallende Straße bergab zum Rimberg, wo man an einer offenen Schranke und einem Verbotsschild „Ausgenommen Fahrzeuge der Deutschen Telekom“ vorbei wieder auf die Landstraße trifft. Diese verlasse ich aber schon bald in eine verkehrsärmere Nebenstraße nach Bödefeld und dort weiter ins Valmetal. Ab Valme finde ich wieder eine verkehrsfreie aber dafür steigungsreiche Straße über einen Hügel ins benachbarte Tal (man hätte auch einfach bergab direkt dorthin kommen können…) und nach einige weiteren Zwischenanstiegen erreiche ich den Hennesee. Hier muss ich ja nur noch flach am Ostufer entlang nach Meschede fahren, aber es herrscht ein zäher Fußgänger- und E-Bike-Verkehr, wo mein Slalom noch mal eine echte Herausforderung für alle Beteiligten darstellt. Leider machen meine Scheibenbremsen keinen Krach, wie einige bekannte Kritiker immer behaupten. Auch die heutigen Freiläufe von Fulcrumrädern sind leise. So muss ich fast permanent „Klingelingelingelingelingel…klingel…..klingel…“ rufen. Freundliche Fragen „Ham se keine Klingel?“ ignoriere ich genau so freundlich, denn die übliche Antwort „Ja, aber nur den Klöppel, den Rest haben Sie“ hören viele Leute komischerweise nicht so gerne…
Wieder in Meschede beim Auto angekommen muss ich mich beeilen, nach Hause zu kommen, denn nach einem kurzen Bad usw. muss ich schon wieder weiter zu Freunden, die zum Grillen eingeladen haben. Die Einladung lautete: „Die Feuerschale ist schon wieder voller Holz. Könnt ihr kommen und uns beim Verbrennen helfen?“ So endet der Tag nach stundenlanger Fettverbrennung unter Zuhilfenahme isotonischer Sportgetränke. Es geht eben nichts über eine gesunde Lebensweise!
Fazit: Mit viel Mühe viele Kühe gefunden, aber die Pfingstochsen gab es erst zum Schluss.
Pfingstmontag 2020
01.06.2020
Nach einer bisher nicht schlecht verlaufenen (Corona)Saison war es an der Zeit, endlich mal eine ordentliche Runde im Sauerland zu drehen. Eine Planung mit einigen bisher unbekannten Abschnitten lag schon einige Zeit im Speicher. Da die Tour für mich nur sinnvoll mit einer Autoanfahrt machbar ist, war sie bisher nicht zur Ausführung gekommen. Bei der Vorplanung der Strecke hatte ich auch besondere Aufmerksamkeit darauf gerichtet, möglichst keine Motorradstrecken bergauf zu fahren und auch wenn möglich Hauptverkehrsstraßen zu meiden. Der Wetterbericht versprach schon im Vorfeld, dass an diesem Pfingstmontag ein furchtbarer Mopedterror zu erwarten war.
Nach einer Autoanfahrt nach Meschede, der Kreisstadt des Hochsauerlandkreises, konnte ich schon ca. 9 Uhr starten und hätte beinahe noch lange Ärmel angezogen, aber für den ganzen Tag war unglaubliches schönes Wetter angekündigt, dass ich es vorzog, mich einfach nur etwas warm zu fahren. Schon fast vom Start weg war ich auf völlig verkehrsfreien Nebenwegen unterwegs. Vogelgezwitscher statt Mopedlärmterror! Abwechselnd ging es durch Wald und ruhige Wiesentäler und natürlich immer wieder auf und ab. Nicht wie in den Alpen, sondern echte „Kackwellen“, aber auch immer wieder mit netter Aussicht über grüne Hügel und leider auch vertrocknete Nadelwälder (Borkenkäferbefall). An einer verfallenden Klinik mitten im Wald komme ich vorbei (nein, ich suche keine Lost Places). Auch durch einen Ort mit dem illustren Namen Einhaus fahre ich. Nein, man fährt eigentlich nicht durch, da es nur ein Haus dort gibt. Irgendwann komme ich in einem Waldstück auch an einer Bushaltestelle mit Namen „Teufelsloch“ vorbei und bald erreiche ich auf dem Rimberg einen der wenigen Streckenabschnitte mit etwas Verkehr, wo ich aber nach einem nur sehr geringen Aufstieg in die Abfahrt nach Bad Fredeburg, einem Ortsteil der Stadt Schmallenberg gehe. Bergab schwimme ich in der Autokolonne mit, kann aber schon in Bad Fredeburg wieder in eine Nebenstraße abbiegen. Dort treffe ich bald im Sorpetal (hat mit dem Sorpesee im Sauerland nichts zu tun) auf eine angekündigte Streckensperrung, die mich später am Tag noch betreffen wird. Ist mir aber jetzt egal und nach einem Umweg über einen kleinen, steilen Hügel, anstatt direkt über die Bundesstraße nach Oberkirchen zu kommen, habe ich wieder einen etwas nervigen Abschnitt unter den Rädern, wo ganze Motorradkolonnen an mir vorbei knattern. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und schon in Westfeld bin ich wieder weg von der Straße auf einem herrlichen, aber auch eigentlich überflüssigen Umweg unterwegs und muss erst später wieder auf die besagte Motorradstrecke nach Altastenberg (meines Wissens das höchstgelegene Dorf in NRW). Auf den kleinen Abstecher zum Kahlen Asten kann ich dieses Mal gerne verzichten und fahre weiter zum Großen Bildchen, wo mich die schon erwähnte Streckensperrung ins Sorpetal vor die Frage stellt, ob, die Tour wie geplant durchführbar ist. Aber, was soll es. Versuch macht klug und ich fahre trotz Sperrung zunächst nach Rehsiepen im Sorpetal, dort noch mal an einer Absperrung vorbei und durch eine ruhende Baustelle mit nur wenigen Aufbrüchen in der Fahrbahn. In Obersorpe ist das Thema Baustelle sowieso vorbei und ich gehe in den steilen, aber schönen Anstieg zur Hunau. Da ich im vergangenen Jahr hier schon mal herunter gefahren bin, weiß ich, dass mich gut 3 km unbefestigter, aber fast flacher Waldweg erwarten. Ich bin heute aber sowieso mit etwas breiteren Reifen (28 mm) unterwegs und bei etwas vorsichtiger Fahrweise ist das kein Problem. Ausgerechnet hier begegnet mir sogar ein Rennradler. Ich kann aber so schnell nicht erkennen, ob er nicht auch Breitreifen fährt ;-)
Auf der Hunau angekommen, lege ich endlich eine kleine Pause ein und verzehre einige Riegel und sitze in der Sonne auf einer Bank. Leider hat man von hier nur einen kleinen Blickwinkel mit Aussicht. Man müsste auf den Funkturm steigen können. Aber ich weiß nicht, ob ich zuhause dafür einen Schlüssel hätte oder bekommen könnte und solo ohne konkrete Berechtigung mache ich keine solchen Experimente. An einem anderen prominenten Funkturm in der Nähe habe ich leider vor wenigen Monaten eine solche Gelegenheit verpasst, bei bestem Wetter einen (berechtigten) Besuch zu machen.
Vom Hunauturm geht es dann über eine inzwischen etwas verfallende Straße bergab zum Rimberg, wo man an einer offenen Schranke und einem Verbotsschild „Ausgenommen Fahrzeuge der Deutschen Telekom“ vorbei wieder auf die Landstraße trifft. Diese verlasse ich aber schon bald in eine verkehrsärmere Nebenstraße nach Bödefeld und dort weiter ins Valmetal. Ab Valme finde ich wieder eine verkehrsfreie aber dafür steigungsreiche Straße über einen Hügel ins benachbarte Tal (man hätte auch einfach bergab direkt dorthin kommen können…) und nach einige weiteren Zwischenanstiegen erreiche ich den Hennesee. Hier muss ich ja nur noch flach am Ostufer entlang nach Meschede fahren, aber es herrscht ein zäher Fußgänger- und E-Bike-Verkehr, wo mein Slalom noch mal eine echte Herausforderung für alle Beteiligten darstellt. Leider machen meine Scheibenbremsen keinen Krach, wie einige bekannte Kritiker immer behaupten. Auch die heutigen Freiläufe von Fulcrumrädern sind leise. So muss ich fast permanent „Klingelingelingelingelingel…klingel…..klingel…“ rufen. Freundliche Fragen „Ham se keine Klingel?“ ignoriere ich genau so freundlich, denn die übliche Antwort „Ja, aber nur den Klöppel, den Rest haben Sie“ hören viele Leute komischerweise nicht so gerne…
Wieder in Meschede beim Auto angekommen muss ich mich beeilen, nach Hause zu kommen, denn nach einem kurzen Bad usw. muss ich schon wieder weiter zu Freunden, die zum Grillen eingeladen haben. Die Einladung lautete: „Die Feuerschale ist schon wieder voller Holz. Könnt ihr kommen und uns beim Verbrennen helfen?“ So endet der Tag nach stundenlanger Fettverbrennung unter Zuhilfenahme isotonischer Sportgetränke. Es geht eben nichts über eine gesunde Lebensweise!
Fazit: Mit viel Mühe viele Kühe gefunden, aber die Pfingstochsen gab es erst zum Schluss.
3 gefahrene Pässe
Großes Bildchen, Rimberg (Sauerland), HunauStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am