Von marcellosendos – Einige Runden rund um Basel, mal schön, mal anspruchsvoll, mal ganz schön anspruchsvoll. Start- und Zielort ist jeweils Basel, die drittgrösste Schweizer Stadt, bei der man sich jedoch nach wenigen Kilometern bereits im Grünen und mitten in den Hügeln des Juras befindet.
Von Basel aus geht es zuerst hoch auf das Bruderholz, einem Ausläufer des Tafeljuras, der gleich ein bisschen die Muskeln in Schwung bringt, und uns vom Verkehr im Tal wegbringt. Der Hauptverkehrsachse der Region entkommen wir jedoch nicht ganz, denn nach einer kurzen Abfahrt nach Reinach hinunter, landen wir auf dem Radweg neben der Hauptstrasse nach Aesch, auf dem es sich aber gemütlich plaudern lässt.
Hinter Aesch wird es dann für ein kurzes Stück ein wenig haarig, wenn wir auf der Hauptstrasse die Autobahnausfahrt kreuzen müssen, um danach gleich links auf die Nebenstrasse nach Duggingen abzuweigen. Hier sind wir den Verkehr für längere Zeit los, und können entlang den Jurahängen noch ein wenig Einrollen, bevor in Grellingen dann der erste richtige Anstieg der Tour ansteht.
Am Bahnhof Grellingen geht es erstmal mit einem knackigen Anstieg los und wir gewinnen schnell an Höhe, bevor es nach den ersten 100Hm dann flacher wird und die Strasse mit moderaten Steigungsprozenten sich im Wald nach Nunningen hochschlängelt. Wer sich auf dieser Tour nicht die volle Packung geben will, kann hier via Bretzwil, Reigoldswil und Liedertswil nach Oberdorf abkürzen, und so die grossen Steigungen von Nunningerberg, Passwang und oberer Hauenstein auslassen.
Allen anderen empfiehlt es sich, die Wasservorräte aufzufüllen, denn die kleine, aber gut ausgebaute Strasse auf den Nunningerberg hoch weisst zeitweise Steigungen von 12% auf, der nachfolgende Anstieg zum Passwang ist praktisch durchgehend 10% und beide Auffahrten liegen bei schönem Wetter in der prallen Sonne. Zwischenzeitlich werden die Höhenmeter des Nunningerberges in einer teilweise kriminellen Abfahrt (Achtung: Kuhgitter!) nach Oberbeinwil fast gänzlich wieder vernichtet.
Der Passwang hat aber, ausser einem Scheiteltunnel und (zu) vielen Motorradfahrern, nicht viel zu bieten, weshalb wir gleich ein Stück zum Restaurant Alpenblick runterrollen. Dort hat es zwar immer noch viele Motorradfahrer, aber immerhin kann man bei schönem Wetter die Alpen (deshalb der Name) sehen, was für alle Bewohner nördlich des Juras eine attraktive Aussicht ist.
Nach einer anfangs serpentinenreichen und später geraden Abfahrt nach Mümliswil wählen wir wiederum die verkehrsarme Strasse mit angenehmer Steigung durch den Wald zum oberen Hauenstein. Wer die ganz schön anspruchsvolle Variante via Chilchzimmersattel wählt, sollte hier seine Wasservorräte auffüllen, alle anderen können dies beim Mittagsstopp in Waldenburg oder Oberdorf tun.
Frisch gestärkt geht es vor allem schön und weniger anspruchsvoll über einige kleinere, aber trotzdem teilweise ziemlich giftige, Hügel via Arboldswil, Ziefen und Seltisberg zum Fusse des - im Volksmund sogenannten - Gempens, des Hausbergs aller Radfahrer der Region.
Alternativ kann nach der Mittagspause auch die schön anspruchsvolle Variante gewählt werden, welche über Bennwil, Diegten - wo man auf die Runde über den Chilchzimmersattel trifft - und Zunzgen nach Sissach führt. Dort bietet es sich an, noch die Sissacherflue als tollen Aussichtspunkt mitzunehmen, um auf einer Nebenstrasse, die Hauptverkehrsachse im Tal links liegen lassend, und einer halsbrecherischen Abfahrt nach Liestal zu gelangen. Nach dem knackigen Anstieg über die Sichteren trifft man wieder auf die weniger anspruchsvolle Variante.
Der letzte Anstieg für alle Runden wird mit dem Ausflug auf die Schartenflue belohnt, wo man auf dem Aussichtsturm nochmals alle Pässe und Hügel des Tages aus der Ferne betrachten kann. Von hier aus geht es dann nur noch abwärts durch die Vororte nach Basel zurück. Die letzten Kilometer werden wieder im Stadtverkehr gefahren, weshalb es sich anbietet, der GPS-Route, den vorhanden Wegweisern bzw. dem ortskundigen Guide zu folgen. :)