Von gigi – Im März über die berühmten 4 Pässe in den Dolomiten
Am letzten Wintertag des Jahres starte ich bei bestem Wetter in Bozen. Zum Warmfahren ist der Eisackradweg Richtung Norden mit seiner leichten Steigung perfekt. In Waidbruck biege ich dann rechts ab ins Grödnertal und nach dem einzigen kurzen Tunnel beginnt die Auffahrt. Mit einer Steigung bis zu 14% fahre ich langsam hinauf bis nach Pontives. Ab hier geht es schön flach weiter durch St. Ulrich bis nach St. Christina, wo ich Keith treffe. Hier beginnt die offizielle 13 Kilometer lange Westanfahrt mit 701 Höhenmetern auf Quäldich. Zusammen fahren wir nach Wolkenstein, wo der Skizirkus noch voll im Gange ist. Im Dorf gibt es sogar eine Ampel, damit die Skifahrer die Piste überqueren können...
Jetzt beginnt die eigentliche "Arbeit". Ohne Verkehr und mit wahnsinns Ausblicken zum Langkofel und auf die Cirspitzen ziehen wir aufwärts zum Grödnerjoch (2121m). Oben machen wir eine kurze Fotorast und ab geht es hinunter nach Corvara. Meine Winterjacke war trotzdem nicht zuviel Gepäck und hält mich mollig warm bis zur Mittagspause.
Der Nordanfahrt zum Passo Campolongo (1875m) mit nur 5,9 Kilometern und 368 Höhenmetern ist schnell gemacht. Und bei der Abfahrt nach Arabba lohnt sich bei dem Sonnenschein nicht mal die Jacke anzuziehen.
Es folgt die härteste Nummer: der Ostanstieg zum Passo Pordoi (2239m) mit seinen 9,3 Kilometern und 674 Höhenmetern. Es wird etwas windiger und ein paar Wolken kommen auf. Oben am Pass kehren wir kurz ein und erfrischen uns. Auf der 7 Kilometer langen Abfahrt Richtung Canazei lassen wir es dann richtig laufen. Allerdings muss man im Winter sehr auf den Rollsplit und eventuelle Eisplatten achten.
Finaleeeee. Der letzte 6,5 Kilometer lange Anstieg zum Sellajoch (2244m) ist dann nur noch großes Kino und Genuss pur. An der Südwand des Sellamassivs entlang windet sich die Straße aufwärts und schon bald stehen wir auf unserem letzten Pass.
Mit längeren Schatten rollen wir hinunter nach Wolkenstein und weiter nach St. Christina, wo wir uns verabschieden. Ab hier ernte ich dann nur noch die Früchte des Anstiegs vom Morgen und bin bald zufrieden und voller toller Eindrücke zurück in Bozen.
Das wichtigste bei so einer Wintertour über Alpenpässe ist natürlich gutes Wetter, eine schon vorhandene Grundkondition und man sollte nicht ins Schwitzen kommen. Der autofreie Sellaronda Bikeday ist dieses Jahr übrigens am 21.06.2015. Und die Pässesperrung für die Eco Dolomites ist am 13.09.2015.