Shimanami Kaido und Mt. Isizuchi Hill Climb 282,0 km / 4616 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Kosa
Von Kosa –
Dieses Jahr hatte ich wieder mal die Gelegenheit beruflich nach Japan zu fahren, diesmal nach Hiroshima. Im Gegensatz zu vorherigen Besuchen wollte ich die freie Zeit nicht nur mit dem Anschauen von Sehenswürdigkeiten verbringen, sondern auch etwas mit dem Rennrad fahren.
Zwei Tage am Wochenende hatte ich mir für eine ausgiebige Rennradtour reserviert. Schnell war klar, dass ich für die zwei Tage mein eigenes Rad nicht mitnehmen wollte, da ich doch relativ viel in Japan reisen musste. Einen Rennradverleih in Japan zu finden erwies sich als nicht ganz so einfach, aber glücklicherweise verleihen die Giant stores in Onomichi und in Imabari, ganz in der Nähe von Hiroshima, auch verschiedene Rennräder.
Als dann noch in der Tour Anfang 2015 noch ein Bericht über den Shimanami Kaido Radweg von Onomichi (Hokaido) nach Imabari (Shikoku) las, war klar das es dorthin geht. Allerdings ist dieser Weg nur etwas für einen Tag und nicht für zwei Tage. Etwas Recherche im Internet und der Fund einer online Karte ergab dann noch den Mt. Isizuchi Hill Climb für den zweiten Tag. Mit Hilfe eines japanischen Freundes habe ich dann herausgefunden, dass in Onomichi ein Mitarbeiter sehr gut Englisch kann und man ihn am Besten via email kontaktiert. So habe ich dann ein Rad für das Wochenende reserviert. Ich konnte es am Samstag ab 9:00 Uhr in Onomichi abholen und sollte es am Sonntag bis 18:00 Uhr in Imabari wieder abgeben.
Für die Übernachtung hatte mein Freund ein sehr preiswertes Zimmer in einem japanischen Business Hotel in Saijo über ein japanisches Internetportal reserviert.
Glücklicherweise war die Wettervorhersage für die Regenzeit ganz gut. Für den Samstag war Bewölkung und trockenes Wetter angesagt, am Sonntag sollte ein Tiefausläufer eintreffen, aber es sollte nur vereinzelte Schauer geben. Bei durchaus möglichem Dauerregen hätte ich die Tour abgesagt. Ich hatte mir zur Vorbereitung die japanische Version der OpenCyclingMap aufs GPS kopiert und mir zusätzlich noch eine Motorradkarte der Umgebung gekauft.. Im Nachhinein war das eine gute Idee, da diese Karten auch die kleinsten befestigten Strassen enthalten und entsprechend anzeigen.
Zwei Tage am Wochenende hatte ich mir für eine ausgiebige Rennradtour reserviert. Schnell war klar, dass ich für die zwei Tage mein eigenes Rad nicht mitnehmen wollte, da ich doch relativ viel in Japan reisen musste. Einen Rennradverleih in Japan zu finden erwies sich als nicht ganz so einfach, aber glücklicherweise verleihen die Giant stores in Onomichi und in Imabari, ganz in der Nähe von Hiroshima, auch verschiedene Rennräder.
Als dann noch in der Tour Anfang 2015 noch ein Bericht über den Shimanami Kaido Radweg von Onomichi (Hokaido) nach Imabari (Shikoku) las, war klar das es dorthin geht. Allerdings ist dieser Weg nur etwas für einen Tag und nicht für zwei Tage. Etwas Recherche im Internet und der Fund einer online Karte ergab dann noch den Mt. Isizuchi Hill Climb für den zweiten Tag. Mit Hilfe eines japanischen Freundes habe ich dann herausgefunden, dass in Onomichi ein Mitarbeiter sehr gut Englisch kann und man ihn am Besten via email kontaktiert. So habe ich dann ein Rad für das Wochenende reserviert. Ich konnte es am Samstag ab 9:00 Uhr in Onomichi abholen und sollte es am Sonntag bis 18:00 Uhr in Imabari wieder abgeben.
Für die Übernachtung hatte mein Freund ein sehr preiswertes Zimmer in einem japanischen Business Hotel in Saijo über ein japanisches Internetportal reserviert.
Glücklicherweise war die Wettervorhersage für die Regenzeit ganz gut. Für den Samstag war Bewölkung und trockenes Wetter angesagt, am Sonntag sollte ein Tiefausläufer eintreffen, aber es sollte nur vereinzelte Schauer geben. Bei durchaus möglichem Dauerregen hätte ich die Tour abgesagt. Ich hatte mir zur Vorbereitung die japanische Version der OpenCyclingMap aufs GPS kopiert und mir zusätzlich noch eine Motorradkarte der Umgebung gekauft.. Im Nachhinein war das eine gute Idee, da diese Karten auch die kleinsten befestigten Strassen enthalten und entsprechend anzeigen.
Gesamtstrecke
Einzelstrecken
Von Kosa –
Am Samstag wollte ich den Shimanami Kaido und dann weiter nach Saijo fahren.
Wenn man, so wie ich, keine Japanisch Kenntnise hat, ist einheimische Unterstützung sehr hilfreich. Um die umständliche (und zeitraubende) Busfahrt zu vermeiden hat mein Freund mich Morgens von der Unterkunft abgeholt und mir geholfen am
Bahnhof den richtigen Nahverkehrszug nach Onomichi zu nehmen. Dort war ich dann auch gegen 8:30 Uhr und hatte alle Zeit der Welt die 200 Meter zum Giant store zu gehen, der sich zusammen mit einem speziellen Rad-Hotel, Restaurant, Bar und anderen Geschäften in einem alten Schuppen befindet. Direkt am store gab es sogar Toiletten, sowie kostenlose Dusch- und Umkleidemöglichkeiten speziell für Radfahrer. Schnell umgezogen und dann zum store. Dort standen schon Grüppchen von jugendlichen Japanern und begutachteten die ausgestellten Leihräder. Ich hatte ja reserviert und konnte gleich das Rad in Empfang nehmen (nach der Bezahlung natürlich). Meine Pedale angeschraubt, Sattel eingestellt und los gings.
Nach 200 Metern am Ufer entlang kommt gleich das erste Hindernis in Form einer Fähre. Gemeinsam mit anderen (Renn)Radfahrern und unter Bezahlung von 120 Yen (weniger als 1 Euro) setzt man schnell zur ersten Insel (Mukaishima) über. Der Shimanami Kaido ist dann durch eine blaue Linie narrensicher angezeigt und in regelmässigen Abständen
auch durch (englische und japanische) Wegweiser markiert. Der Weg führt auf relativ wenig befahrenen Nebenstrassen über die grossen Brücken die die verschiedenen Inseln der japanischen Inlandsee verbinden. Eigentlich müsste man auch Brückenmaut bezahlen, aber für Radfahrer ist diese Maut zumindest bis Ende März 2016 ausgesetzt.
Da der Shimanami Kaido ausser den Brückenauffahrten keine nennenswerten Steigungen aufweist und touristisch sehr stark vermarktet wird, gibt es eine Menge Radverkehr auf der Strecke. In kürzeren Abständen fährt man durch mehr oder weniger kleine Orte und auf fast jeder Insel gibt es auch Radfahrerterminals, wo man Räder mieten und sich auch verpflegen kann. Natürlich findet man auch an jeder Ecke die in Japan allgegenwärtigen Getränkeautomaten, so dass man keine Probleme mit der Flüssigkeitszufuhr hat.
Aufgefallen sind mir zwei Dinge: Rennradfahrer grüssen sich freundlich und natürlich typisch japanisch mittels einer angedeuteten Verbeugung, und viele Rennradfahrer fahren auch bei wärmerem Wetter (über 25°C in meinem Fall) komplett angezogen mit Arm- und Beinlingen. Zweiteres hat mich zuerst total irritiert, bis ich später auch einigen Fahrern im kurzen Dress begegnet bin.
Ausser den imposanten Brücken und den wunderschönen Ausblicken auf die japanische See mit den vielen Inseln gibt es eigentlich keine quaeldich-typischen Höhepunkte auf dem Weg. Ich bin dann zügig, aber nicht allzu schnell der blauen Linie gefolgt. Ein Photo für jede Brücke musste sein. Mittags habe ich eine kurze Pause am Setoda sunset beach gemacht. Viel war
dort nicht los und trotz des diesigen Wetters habe ich die Aussicht genossen.
Die Strecke war angenehm zu fahren, nicht viel Verkehr und schöne Nebenstrassen. Das ändert sich, sobald man die lezten grossen Brücken passiert und Shikoku erreicht. Wie in Japan üblich sind die flachen Küstengebiete dicht besiedelt und es gibt naturgemäss viel Autoverkehr. Kurz vor Imabari endet auch der blaue Strich und man findet nur noch ab und an Hinweise für Radler die auf die Fahrbahn gemalt sind. Gleich wird man auch über eine Hauptstrasse in Richtung Imabari geführt und trotz GPS musste ich öfter mal anhalten und die Richtung sondieren.
Mit kleineren Umwegen fand ich dann doch den Weg nach Sijo, immer in einer Siedlung oder in den Reisfeldern. Oft gab es auch ausserorts einen Radweg, die aber oft in sehr schlechtem Zustand waren und nicht immer rennradtauglich. Ich hatte mich vorher extra bei meinem Freund erkundigt, Radfahrer dürfen offensichtlich immer auf der Strasse fahren, auch
wenn es einen Rad/Fussweg gibt (ausser natürlich auf Autobahnen und wo es durch Schilder ausdrücklich verboten ist).
Am frühen Nachmittag war ich dann in Saijo, fand auch das Hotel recht problemlos und hatte noch Zeit ein wenig die Stadt zu erkunden. Wie fast immer in Japan war die Hotelchefin sehr hilfreich und erlaubte mir das Mietrad im Flur des Privatbereiches unterzubringen. Ich hätte es auch mit ins Zimmer nehmen können, aber das wäre nun wirklich sehr eng geworden.
Abends habe ich dann noch ein sogar für japanische Verhältnisse merkwürdiges Restaurant gefunden. Dort gab es für wenig Geld eine grosse Portion Spagetthi Napoli japanese style. Es war natürlich so zubereitet, dass es auch mit Stäbchen essbar ist. Sah wild aus, war aber schmackhaft und genau richtig für so eine Tour.
Wenn man, so wie ich, keine Japanisch Kenntnise hat, ist einheimische Unterstützung sehr hilfreich. Um die umständliche (und zeitraubende) Busfahrt zu vermeiden hat mein Freund mich Morgens von der Unterkunft abgeholt und mir geholfen am
Bahnhof den richtigen Nahverkehrszug nach Onomichi zu nehmen. Dort war ich dann auch gegen 8:30 Uhr und hatte alle Zeit der Welt die 200 Meter zum Giant store zu gehen, der sich zusammen mit einem speziellen Rad-Hotel, Restaurant, Bar und anderen Geschäften in einem alten Schuppen befindet. Direkt am store gab es sogar Toiletten, sowie kostenlose Dusch- und Umkleidemöglichkeiten speziell für Radfahrer. Schnell umgezogen und dann zum store. Dort standen schon Grüppchen von jugendlichen Japanern und begutachteten die ausgestellten Leihräder. Ich hatte ja reserviert und konnte gleich das Rad in Empfang nehmen (nach der Bezahlung natürlich). Meine Pedale angeschraubt, Sattel eingestellt und los gings.
Nach 200 Metern am Ufer entlang kommt gleich das erste Hindernis in Form einer Fähre. Gemeinsam mit anderen (Renn)Radfahrern und unter Bezahlung von 120 Yen (weniger als 1 Euro) setzt man schnell zur ersten Insel (Mukaishima) über. Der Shimanami Kaido ist dann durch eine blaue Linie narrensicher angezeigt und in regelmässigen Abständen
auch durch (englische und japanische) Wegweiser markiert. Der Weg führt auf relativ wenig befahrenen Nebenstrassen über die grossen Brücken die die verschiedenen Inseln der japanischen Inlandsee verbinden. Eigentlich müsste man auch Brückenmaut bezahlen, aber für Radfahrer ist diese Maut zumindest bis Ende März 2016 ausgesetzt.
Da der Shimanami Kaido ausser den Brückenauffahrten keine nennenswerten Steigungen aufweist und touristisch sehr stark vermarktet wird, gibt es eine Menge Radverkehr auf der Strecke. In kürzeren Abständen fährt man durch mehr oder weniger kleine Orte und auf fast jeder Insel gibt es auch Radfahrerterminals, wo man Räder mieten und sich auch verpflegen kann. Natürlich findet man auch an jeder Ecke die in Japan allgegenwärtigen Getränkeautomaten, so dass man keine Probleme mit der Flüssigkeitszufuhr hat.
Aufgefallen sind mir zwei Dinge: Rennradfahrer grüssen sich freundlich und natürlich typisch japanisch mittels einer angedeuteten Verbeugung, und viele Rennradfahrer fahren auch bei wärmerem Wetter (über 25°C in meinem Fall) komplett angezogen mit Arm- und Beinlingen. Zweiteres hat mich zuerst total irritiert, bis ich später auch einigen Fahrern im kurzen Dress begegnet bin.
Ausser den imposanten Brücken und den wunderschönen Ausblicken auf die japanische See mit den vielen Inseln gibt es eigentlich keine quaeldich-typischen Höhepunkte auf dem Weg. Ich bin dann zügig, aber nicht allzu schnell der blauen Linie gefolgt. Ein Photo für jede Brücke musste sein. Mittags habe ich eine kurze Pause am Setoda sunset beach gemacht. Viel war
dort nicht los und trotz des diesigen Wetters habe ich die Aussicht genossen.
Die Strecke war angenehm zu fahren, nicht viel Verkehr und schöne Nebenstrassen. Das ändert sich, sobald man die lezten grossen Brücken passiert und Shikoku erreicht. Wie in Japan üblich sind die flachen Küstengebiete dicht besiedelt und es gibt naturgemäss viel Autoverkehr. Kurz vor Imabari endet auch der blaue Strich und man findet nur noch ab und an Hinweise für Radler die auf die Fahrbahn gemalt sind. Gleich wird man auch über eine Hauptstrasse in Richtung Imabari geführt und trotz GPS musste ich öfter mal anhalten und die Richtung sondieren.
Mit kleineren Umwegen fand ich dann doch den Weg nach Sijo, immer in einer Siedlung oder in den Reisfeldern. Oft gab es auch ausserorts einen Radweg, die aber oft in sehr schlechtem Zustand waren und nicht immer rennradtauglich. Ich hatte mich vorher extra bei meinem Freund erkundigt, Radfahrer dürfen offensichtlich immer auf der Strasse fahren, auch
wenn es einen Rad/Fussweg gibt (ausser natürlich auf Autobahnen und wo es durch Schilder ausdrücklich verboten ist).
Am frühen Nachmittag war ich dann in Saijo, fand auch das Hotel recht problemlos und hatte noch Zeit ein wenig die Stadt zu erkunden. Wie fast immer in Japan war die Hotelchefin sehr hilfreich und erlaubte mir das Mietrad im Flur des Privatbereiches unterzubringen. Ich hätte es auch mit ins Zimmer nehmen können, aber das wäre nun wirklich sehr eng geworden.
Abends habe ich dann noch ein sogar für japanische Verhältnisse merkwürdiges Restaurant gefunden. Dort gab es für wenig Geld eine grosse Portion Spagetthi Napoli japanese style. Es war natürlich so zubereitet, dass es auch mit Stäbchen essbar ist. Sah wild aus, war aber schmackhaft und genau richtig für so eine Tour.
Von Kosa –
Am nächsten Morgen gab es ab 6:00 Uhr Frühstück, was auch ein Grund gewesen war das Hotel zu buchen. Ich war um 3 Minuten nach 6:00 Uhr bei Frühstück. Ein älteres japanischen Pärchen hatte mich aber wohl um 2 Minuten geschlagen. Das Frühstück war minimalistisch, 1 (schlechter) Kaffee aus dem Automaten, 1 Glas O-Saft (auch aus dem Automaten) und 2 winzige Brötchen. Dem Frühstück angemessen war ich dann bald fertig und in Richtung Süden unterwegs, den Bergen entgegen.
Zuerst ging es die Strasse No. 194 immer leicht bergauf nach Süden. Die Strasse ist gut ausgebaut, aber der Radweg ist grottenschlecht und teilweise zugewachsen. Also habe ich ihn natürlich ignoriert. Der Verkehr war am Sonntag früh minimal und so konnte ich ganz in Ruhe dem Tal folgen. Nach etwa 20 km kommt ein längerer Tunnel (Kampuzzan) der für Radfahrer gesperrt ist. Hier hatte ich dann etwas Mühe den richtigen Weg zu finden. Der Track auf meinem GPS war nicht sehr genau und ich war durch die Strassenschilder etwas irritiert, denn den Mt. Kampuzzan hatte ich irgenwie nicht auf meiner Liste. Ich bin dann erst rechts in eine Sackgasse gefahren, aber als ich auf einen überschwemmten unbefestigten Weg kam und der Track dann doch in eine andere Richtung ging, bin ich umgekehrt. Im Nachhinnein wäre es ganz einfach gewesen, einfach der Ausschilderung nach Mt. Kampuzzan folgen und vor dem Tunnel links (statt rechts) abbiegen.
Die Strasse ist dann schmal, der Belag eigentlich ganz gut, aber die Büsche links und rechts wachsen in die Strasse hinein und es liegt viel Laub und Dreck auf der Strasse. Dafür gibt es an jeder etwas unübersichtlicheren Kurve einen Spiegel, der insbesondere bergab recht hilfreich ist.
Die Steigung nimmt nun richtig zu, erreicht aber niemals extreme Werte. Ich fahre hier also ganz gemütlich hoch und geniesse die Berglandschaft und die Einsamkeit. Insgesamt ist mir auf dieser Strasse nur ein Auto entgegengekommen und auch danach gab es sehr wenig Verkehr.
Irgendwann wunderte ich mich ein wenig, welche Tiere hier auf der Strasse Tretminen auslegen. Als ich dann in einiger Entfernung schnell einen grösseren Affen über die Strasse huschen sah, waren die Übeltäter identifiziert.
Nach etwa 10 km bergauf kommt eine längerer unbeleuchteter Tunnel und ich war recht froh, dass an meinem Mietrad ein kleines LED-Licht am Lenker angebracht war. Im übrigen ist in Japan ein Frontlicht am Fahrrad Pflicht, aber nach Hinten muss nur ein ein Rückstrahler angebracht sein.
Nach dem Tunnel kommt ein Parkplatz mit Toiletten und einem geschlossenen Kiosk und ich biege rechts in Richtung Westen zum Mt. Kamegamori ab. Bis hierher habe ich dann immerhin schon mal 1100 Höhenmeter geschafft.
Nun wird es für einige Kilometer etwas steiler, aber immer noch nicht richtig steil, so dass ich weiterhin ohne grosse Mühe vorankomme. Allerdings wird es auch immer nebeliger. Von Süden und Südwesten ziehen die Wolken hoch und man kann nur ab und an einen Blick in das Tal erhaschen.
Irgenwann verlässt man den Wald und die Vegetation wird spärlicher. Leider sehe ich davon nicht viel, da ich mich mitten in den Wolken befinde und so langsam finde ich es auch ehr kühl.
Der höchste Punkt der Strasse, knapp oberhalb von 1600m, wird irgendwo am Mt. Kamegamori erreicht, aber einen richtigen Pass gibt es nicht. Danach geht es auf eine Kammstrasse und ich kann wunderbar sehen, wie die Wolken links den Hang hochkommen und genau an der Strasse verschwinden. Zur anderen Seite gibt eine eine gute Sicht zum Mt. Ishizuchi, dem höchsten Berg auf Shikoku. Einige japanische Ausflügler haben es mit dem Auto auch bis hierher geschafft und sind schon eifrig am fotografieren.
Nach einer kurzen Strecke bergab erreiche ich ein Restaurant/Cafe/Hotel wo ich beschliesse mich ein wenig aufzuwärmen. Es sind zwar keine Gäste da, aber ich werde sehr freundlich und mit leidlichem Englisch mit einem Cappuchino und einem kleinen Stückchen Kuchen bedient. Ich staune nicht schlecht über den Preis, dafür hätte ich am Abend zuvor zwei mal Nudeln mit Bier haben können. Die Freundlichkeit der Wirtsleute und die fehlenden Alternativen helfen mir über den Schock hinweg. Nach einem kurzen Gespräch über woher, wohin und wo ich das Fahrrad gemietet habe, geht es weiter.
Nach einigen Kilometern gabelte sich die Strasse und ich bin, ohne viel nachzudenken, weiter bergab gefahren. Eine sehr schöne enge Schlucht, steile Wände und kein Verkehr und so rolle ich beglückt bergab. Dann gibt es eine kleine Brücke mit
schöner Aussicht und ich halte zum Fotografieren an. Dann der Schock, beim Blick auf das GPS stelle ich fest, ich bin falsch abgebogen. Wenn ich weiterfahre habe ich einen längeren Umweg, im Sinne von richtig lang, und werde um 18:00 Uhr sicher nicht mein Fahrrad abgeben können. Umkehren heisst etwa 600 HM bergauf zurück und auch dann muss ich mich sputen um
rechtzeitig das Rad abgeben zu können. Ich entscheide mich zum umkehren und lege nun mal ein gutes Tempo vor. Nach etwa 45 Minuten komme ich wieder dort an wo ich falsch abgebogen bin. Diesmal nehme ich dir richtige Strasse und fahre
einige Kilometer ohne grösseren Höhenunterschied bis ich auf die Strasse No. 12 treffe.
Dort gibt es einen Kiosk und einen Getränkeautomaten und ich kann endlich meine Wasserflaschen auffüllen. Auf der Bank vor dem Kiosk sitzt auch ein japanischer Rennradler und stillt seinen Durst. Ich habe mich gerade gesetzt um zu Trinken und noch etwas zu Essen, da fängt es nun doch an zu regnen. Der Kollege ergreift die Flucht nach Unten und auch ich packe mein
Zeug zusammen, ziehe den Regenschutz an und rolle ihm hinterher. Ganz stark regnet es allerdings nicht und richtig kalt ist es auch nicht, so dass ich eigentlich ganz gut auf der breiten Strasse abfahren kann. Bald sehe ich auch den japanischen Kollegen, er ist wohl mit dem Auto bis zu einem Parkplatz kurz vor dem Gipfel gefahren und packt gerade sich und sein Fahrrad ins Auto.
Nach einer Weile hört der Regen dann wieder auf und ich bin recht schnell wieder trocken. Auf der Strasse sind nun auch Radweghinweise zum Kuromori Pass eingezeichnet. Immer leicht bergab komm ich schnell voran und erreiche bald die Abzweigung die mich wieder nach Norden über den Pass in Richtung Imabari führen soll. Die Strasse fängt breit und gutausgebaut an, wird aber bald einspurig und schmal. Auch hier gibt es wenig Verkehr. Ab und an durchquert
man kleine Weiler mit wenigen typisch japanischen Holzhäuschen.
Die Steigung ist meist moderat, bis auf einige wenige Rampen wo es kurz etwas steiler wird. Wieder bei leichtem Regen erreiche ich die Passhöhe, einem kleinen Parkplatz im Wald wo eine japanische Familie im Auto ein Picknick macht. Mich hält nichts hier oben und so langsam merke ich, dass ich mich beeilen muss um rechtzeitig in Imabari zu sein.
Auf geht es in die Abfahrt, sofort wird es wieder trocken und ich geniesse die Abfahrt über die kleine Strasse.
Weiter unten weitet sich das Tal und ich erreiche die Nationalstrasse No 11, eine stark befahrene Strasse
den deutschen Bundesstrassen vergleichbar. Ich habe mich gewundert, die dort aushängende Radkarte studiert, die Nationalstrasse ein Stück gefolgt und wieder umgedreht, nochmals Radkarte, GPS und Motorradkarte studiert, mich nochmals gewundert und dannentschieden das es wohl richt ist. Ich muss die Strasse nehmen, auch wenn es keinen Radweg gibt. Zuerst geht es wieder bergauf und dann kommt ein langer enger Strassentunnel. Eine Alternative gibt es nicht, also rein und die drängelnden Lastwagen von hinten ignoriert. An der Seite gibt es einen sehr schmalen erhöhten Seitenstreifen,der aber nicht breit genug ist um darauf zu fahren. Mitten im Tunnel sehe ich, dass auf der anderen Seite eine junge Frau ihr
Fahrad ohne Beleuchtung durch den Tunnel schiebt. Die Einheimischen scheinen da ja erheblich schmerzloser als ich zu sein.
Ich überstehe den Tunnel ohne nervliche Schäden und stelle fest, dass es nun bergab geht und versuche im Verkehr mitzuschwimmen. Das Tempolimit von 50 hilft dabei und ich komme gut voran. Bald erreiche ich die Ausläufer von Saijo
und kann die Hauptstrasse verlassen um auf einer Nebenstrasse nach Imabari zu fahren. Das Wetter ist nun auch
wieder besser und die Sonne zeigt sich. Mir bleibt nun noch etwas über eine Stunde um das Rad
zurückzugeben und ich habe noch etwas mehr als 30 km zu fahren. Zu meinem Entsetzen sehe ich nach einer Weile, dass ich noch einige Hügel überqueren muss und ich fürchte, dass sie mich mit den müden Beinen ewig lange aufhalten werden. Obwohl es nur 100 Höhenmeter sind, scheinen sie viel höher und ich quäle mich hoch so schnell ich noch kann. Dann noch in die Abfahrt und die letzten Reserven mobilisieren. Um 17:55 Uhr erreiche ich wirklich den Radladen direkt am Bahnhof und kann mein Rad zurückgeben. Der Ladeninhaber erlaubt mir sich in einem Nebenraum umzuziehen. Leider gibt es hier keine öffentliche Dusche und so zieh ich mich halt nur um. Dann gehts zum Kiosk der Buslinie vor dem Bahnhof und ich kann mit Hilfe eines vorbereiteten Zettels ein Busticket erwerben. Der Fernbus bringt mich zurück nach Onomichi wo mich mein
Freund mit dem Auto aufliest.
Insbesondere der zweite Tag der Tour hat mir sehr gefallen, auch wenn ich durch kleinere und grössere Umwege auf über 190 km und fast 4000 Hm gekommen bin. Ich bin mir sicher, bei meinem nächsten Trip nach Japan werde ich wieder eine Radtour einschieben.
Zuerst ging es die Strasse No. 194 immer leicht bergauf nach Süden. Die Strasse ist gut ausgebaut, aber der Radweg ist grottenschlecht und teilweise zugewachsen. Also habe ich ihn natürlich ignoriert. Der Verkehr war am Sonntag früh minimal und so konnte ich ganz in Ruhe dem Tal folgen. Nach etwa 20 km kommt ein längerer Tunnel (Kampuzzan) der für Radfahrer gesperrt ist. Hier hatte ich dann etwas Mühe den richtigen Weg zu finden. Der Track auf meinem GPS war nicht sehr genau und ich war durch die Strassenschilder etwas irritiert, denn den Mt. Kampuzzan hatte ich irgenwie nicht auf meiner Liste. Ich bin dann erst rechts in eine Sackgasse gefahren, aber als ich auf einen überschwemmten unbefestigten Weg kam und der Track dann doch in eine andere Richtung ging, bin ich umgekehrt. Im Nachhinnein wäre es ganz einfach gewesen, einfach der Ausschilderung nach Mt. Kampuzzan folgen und vor dem Tunnel links (statt rechts) abbiegen.
Die Strasse ist dann schmal, der Belag eigentlich ganz gut, aber die Büsche links und rechts wachsen in die Strasse hinein und es liegt viel Laub und Dreck auf der Strasse. Dafür gibt es an jeder etwas unübersichtlicheren Kurve einen Spiegel, der insbesondere bergab recht hilfreich ist.
Die Steigung nimmt nun richtig zu, erreicht aber niemals extreme Werte. Ich fahre hier also ganz gemütlich hoch und geniesse die Berglandschaft und die Einsamkeit. Insgesamt ist mir auf dieser Strasse nur ein Auto entgegengekommen und auch danach gab es sehr wenig Verkehr.
Irgendwann wunderte ich mich ein wenig, welche Tiere hier auf der Strasse Tretminen auslegen. Als ich dann in einiger Entfernung schnell einen grösseren Affen über die Strasse huschen sah, waren die Übeltäter identifiziert.
Nach etwa 10 km bergauf kommt eine längerer unbeleuchteter Tunnel und ich war recht froh, dass an meinem Mietrad ein kleines LED-Licht am Lenker angebracht war. Im übrigen ist in Japan ein Frontlicht am Fahrrad Pflicht, aber nach Hinten muss nur ein ein Rückstrahler angebracht sein.
Nach dem Tunnel kommt ein Parkplatz mit Toiletten und einem geschlossenen Kiosk und ich biege rechts in Richtung Westen zum Mt. Kamegamori ab. Bis hierher habe ich dann immerhin schon mal 1100 Höhenmeter geschafft.
Nun wird es für einige Kilometer etwas steiler, aber immer noch nicht richtig steil, so dass ich weiterhin ohne grosse Mühe vorankomme. Allerdings wird es auch immer nebeliger. Von Süden und Südwesten ziehen die Wolken hoch und man kann nur ab und an einen Blick in das Tal erhaschen.
Irgenwann verlässt man den Wald und die Vegetation wird spärlicher. Leider sehe ich davon nicht viel, da ich mich mitten in den Wolken befinde und so langsam finde ich es auch ehr kühl.
Der höchste Punkt der Strasse, knapp oberhalb von 1600m, wird irgendwo am Mt. Kamegamori erreicht, aber einen richtigen Pass gibt es nicht. Danach geht es auf eine Kammstrasse und ich kann wunderbar sehen, wie die Wolken links den Hang hochkommen und genau an der Strasse verschwinden. Zur anderen Seite gibt eine eine gute Sicht zum Mt. Ishizuchi, dem höchsten Berg auf Shikoku. Einige japanische Ausflügler haben es mit dem Auto auch bis hierher geschafft und sind schon eifrig am fotografieren.
Nach einer kurzen Strecke bergab erreiche ich ein Restaurant/Cafe/Hotel wo ich beschliesse mich ein wenig aufzuwärmen. Es sind zwar keine Gäste da, aber ich werde sehr freundlich und mit leidlichem Englisch mit einem Cappuchino und einem kleinen Stückchen Kuchen bedient. Ich staune nicht schlecht über den Preis, dafür hätte ich am Abend zuvor zwei mal Nudeln mit Bier haben können. Die Freundlichkeit der Wirtsleute und die fehlenden Alternativen helfen mir über den Schock hinweg. Nach einem kurzen Gespräch über woher, wohin und wo ich das Fahrrad gemietet habe, geht es weiter.
Nach einigen Kilometern gabelte sich die Strasse und ich bin, ohne viel nachzudenken, weiter bergab gefahren. Eine sehr schöne enge Schlucht, steile Wände und kein Verkehr und so rolle ich beglückt bergab. Dann gibt es eine kleine Brücke mit
schöner Aussicht und ich halte zum Fotografieren an. Dann der Schock, beim Blick auf das GPS stelle ich fest, ich bin falsch abgebogen. Wenn ich weiterfahre habe ich einen längeren Umweg, im Sinne von richtig lang, und werde um 18:00 Uhr sicher nicht mein Fahrrad abgeben können. Umkehren heisst etwa 600 HM bergauf zurück und auch dann muss ich mich sputen um
rechtzeitig das Rad abgeben zu können. Ich entscheide mich zum umkehren und lege nun mal ein gutes Tempo vor. Nach etwa 45 Minuten komme ich wieder dort an wo ich falsch abgebogen bin. Diesmal nehme ich dir richtige Strasse und fahre
einige Kilometer ohne grösseren Höhenunterschied bis ich auf die Strasse No. 12 treffe.
Dort gibt es einen Kiosk und einen Getränkeautomaten und ich kann endlich meine Wasserflaschen auffüllen. Auf der Bank vor dem Kiosk sitzt auch ein japanischer Rennradler und stillt seinen Durst. Ich habe mich gerade gesetzt um zu Trinken und noch etwas zu Essen, da fängt es nun doch an zu regnen. Der Kollege ergreift die Flucht nach Unten und auch ich packe mein
Zeug zusammen, ziehe den Regenschutz an und rolle ihm hinterher. Ganz stark regnet es allerdings nicht und richtig kalt ist es auch nicht, so dass ich eigentlich ganz gut auf der breiten Strasse abfahren kann. Bald sehe ich auch den japanischen Kollegen, er ist wohl mit dem Auto bis zu einem Parkplatz kurz vor dem Gipfel gefahren und packt gerade sich und sein Fahrrad ins Auto.
Nach einer Weile hört der Regen dann wieder auf und ich bin recht schnell wieder trocken. Auf der Strasse sind nun auch Radweghinweise zum Kuromori Pass eingezeichnet. Immer leicht bergab komm ich schnell voran und erreiche bald die Abzweigung die mich wieder nach Norden über den Pass in Richtung Imabari führen soll. Die Strasse fängt breit und gutausgebaut an, wird aber bald einspurig und schmal. Auch hier gibt es wenig Verkehr. Ab und an durchquert
man kleine Weiler mit wenigen typisch japanischen Holzhäuschen.
Die Steigung ist meist moderat, bis auf einige wenige Rampen wo es kurz etwas steiler wird. Wieder bei leichtem Regen erreiche ich die Passhöhe, einem kleinen Parkplatz im Wald wo eine japanische Familie im Auto ein Picknick macht. Mich hält nichts hier oben und so langsam merke ich, dass ich mich beeilen muss um rechtzeitig in Imabari zu sein.
Auf geht es in die Abfahrt, sofort wird es wieder trocken und ich geniesse die Abfahrt über die kleine Strasse.
Weiter unten weitet sich das Tal und ich erreiche die Nationalstrasse No 11, eine stark befahrene Strasse
den deutschen Bundesstrassen vergleichbar. Ich habe mich gewundert, die dort aushängende Radkarte studiert, die Nationalstrasse ein Stück gefolgt und wieder umgedreht, nochmals Radkarte, GPS und Motorradkarte studiert, mich nochmals gewundert und dannentschieden das es wohl richt ist. Ich muss die Strasse nehmen, auch wenn es keinen Radweg gibt. Zuerst geht es wieder bergauf und dann kommt ein langer enger Strassentunnel. Eine Alternative gibt es nicht, also rein und die drängelnden Lastwagen von hinten ignoriert. An der Seite gibt es einen sehr schmalen erhöhten Seitenstreifen,der aber nicht breit genug ist um darauf zu fahren. Mitten im Tunnel sehe ich, dass auf der anderen Seite eine junge Frau ihr
Fahrad ohne Beleuchtung durch den Tunnel schiebt. Die Einheimischen scheinen da ja erheblich schmerzloser als ich zu sein.
Ich überstehe den Tunnel ohne nervliche Schäden und stelle fest, dass es nun bergab geht und versuche im Verkehr mitzuschwimmen. Das Tempolimit von 50 hilft dabei und ich komme gut voran. Bald erreiche ich die Ausläufer von Saijo
und kann die Hauptstrasse verlassen um auf einer Nebenstrasse nach Imabari zu fahren. Das Wetter ist nun auch
wieder besser und die Sonne zeigt sich. Mir bleibt nun noch etwas über eine Stunde um das Rad
zurückzugeben und ich habe noch etwas mehr als 30 km zu fahren. Zu meinem Entsetzen sehe ich nach einer Weile, dass ich noch einige Hügel überqueren muss und ich fürchte, dass sie mich mit den müden Beinen ewig lange aufhalten werden. Obwohl es nur 100 Höhenmeter sind, scheinen sie viel höher und ich quäle mich hoch so schnell ich noch kann. Dann noch in die Abfahrt und die letzten Reserven mobilisieren. Um 17:55 Uhr erreiche ich wirklich den Radladen direkt am Bahnhof und kann mein Rad zurückgeben. Der Ladeninhaber erlaubt mir sich in einem Nebenraum umzuziehen. Leider gibt es hier keine öffentliche Dusche und so zieh ich mich halt nur um. Dann gehts zum Kiosk der Buslinie vor dem Bahnhof und ich kann mit Hilfe eines vorbereiteten Zettels ein Busticket erwerben. Der Fernbus bringt mich zurück nach Onomichi wo mich mein
Freund mit dem Auto aufliest.
Insbesondere der zweite Tag der Tour hat mir sehr gefallen, auch wenn ich durch kleinere und grössere Umwege auf über 190 km und fast 4000 Hm gekommen bin. Ich bin mir sicher, bei meinem nächsten Trip nach Japan werde ich wieder eine Radtour einschieben.