Von hagen306 – Einmal im Leben. Europas Rennraddach. Der Pico del Veleta.
Diese Tour lebt ihr Prädikat "Hors Catégorie": Natürlich ist der Pico del Veleta als Europas höchster mit dem Rennrad fahrbarer Berg auf 3.396m das unbestrittene sportliche Highlight, doch "Hors Catégorie" heißt bei der Sierra-Nevada-Umrundung noch so viel mehr: Eine regelrechte Perlenschnur bekannter und unbekannter Bergstraßen und Pässe, zumeist nicht allzu steil. Ragua, Chaleco, Puerto del Sol, die unglaubliche Cabra...
Weiße Bergdörfer wie Cómpeta oder Trevélez im Kontrast zum vibrierenden Granada.
Schinken, natürlich. Tapas unlimited.
Ungeahnte landschaftliche Vielfalt: Auf der Sierra-Nordseite duftende Pinien, die Alpujarras auf der Südseite: Tagträumerei. Zeit nehmen wir uns an den meisten Etappenorten und bleiben oft gleich 2 Nächte. Zum Abschluss in Schussfahrt zum Ziel nach Viñuela.
Das sprichwörtliche andalusische Lebensgefühl - auf und neben dem Rennrad -, angekommen!
quäldich-Reise Sierra Nevada-Umrundung und Pico del Veleta
Von hagen306 – Endlich sind wir wieder daheim: Kuschelige 28°C, albóndigas (Fleischklösschen), adäquate Startzeiten um 10:00... - Richtig: Der Herbstknaller in Spaniens Süden steht an: Die Sierra Nevada Umrundung hat uns wieder. Ein ganzes Jahr mussten wir warten - jetzt sind wir wieder hier. Die Vorkommnisse des Tages:
Radsport = Teamsport: Das Peloton besteht gleich heute seine erste Feuerprobe: Ein Koffer ist beim Hinflug irgendwie über Tahiti fehlgeleitet worden, doch führt das nicht zum notgedrungenen Pausentag: Kathrin erstrahlt heute pünktlich zur Abfahrt in einem feshcen Cross Over Kostüm - Radtrikots, Hosen und auch Radschuhe sind in mehrfacher Ausfertigung an Bord. Und da Sidi-Schlappen schön schmal sind, passt dem Fuß in Gr. 39 auch ein 42er Schuh. Aber wir müssen ja auch nicht gehen, sondern nur treten. Aber irgendwann wird der Koffer wohl noch seinen Weg hianuf in unser Bergdorf Alcaucín finden.
Diesen Startort lieben wir ja aus den verschiedensten Gründen: Morgens startet der Tag mit einer Abfahrt - so herrlich erfrischend. Oben im Dorf können wir alle aus dem "Dirnenbrunnen" Wasser schöpfen - es heißt, wer dies tut, ehelicht binnen Jahresfrist eine holde Maid (gegendert auch: einen feschen Kerl) aus dem Dorfe. Es gibt so einige Lokale, in denen sich verweilen lässt, sofern man denn nicht im Sattel keult. Und ja, am Ende des tages lauert die Bergankunft. Dazu gleich noch.
Nun die Stil- und Regelkunde (selbstverständlich anonymisiert, fiktive Beispiele): Regel Nr 1: Denke nie, dass Deine Schaltung nicht funktioniert, sondern gib Dich dem Hebelspiel der mechanischen Ultegra hin statt Di2-Knöpfe zu drücken. Regel Nr 2: Soll das Kettentattoo richtig kräftig werden, lehn Dich energisch zur Seite und klicke nicht aus. Regel Nr 3.: Finde einen dirnen- ähem dornenfreien und windsicheren Abstellplatz am Pass für Dein Rad.
Letzteres war ja auch kein Problem: der Pass des Tages heute heißt ja "Puerto del Sol" - und der "Puerte del Viento" ist ein ganzes Stück weiter westlich bei Ronda. Oben am Passe bekommen wir übrigens eine Live Show, was man mit seinem Lieferwagen lieber nicht macht: Kastenwagen mit zug Steinplatten völlig überladen, dann (leicht alkohilisiert?) im Schrittempo von der Straße abkommen und sich in den einzigen Graben weit und breit am Straßenrand überschlagen. Nun ja, dem guten Mann ist nichts passiert. Aber in die Bar in Alfarnate kommt er heute wohl nicht mehr.
Nun denn, das Peloton zieht weiter und cruist die lange Abfahrt zum Vinuela-Stausee hinab. Unten gibt es einen Bäcker. Dort kann man wunderbares Brot holen, es sich in eine Tüte packen, damit dann einhändig den Zielanstieg nach Alcaucín hinauf fahren und nebenbei als erster der Gruppe anfahren - Chapeau! Leider konnten wir dieses finale Ereignis nicht fotografisch festhalten - wir waren zu langsam..- aber dafür stand die Fotofalle natürlich in der Applauskurve im Anstieg des Tages, denn was gibt es wohl Schöneres als völlig entspannt über diese Ikone der Vuelta-Straßenmalerei hinwegzurollen, die da schreibt: "No hay dolor" (Es gibt keinen Sc. hmerz) - Nun, das sehen wir tatsächlich ganz genauso und starten morgen auf die erste echte Rundfahrtetappe hinab (wie jetzt?!?) ans Mittelmeer. Selbstverständlich garniert mit kleinen Stichen, ehrlichen Anstiegen, miesen Rampen, Rollerbergen - irgendwie müssen wir uns ja mental dem Pico del Veleta (3396m) am kommenden Samstag annähern. Sierra - wir kommen!
Das war der offizielle Plan für heute:
Warm up: Von Alcaucin aus stürzen wir uns zunächst hinunter in Richtung Vinuela, um dann allmählich ansteigend auf der A356 dem Südwestufer des Viñuela-Stausees zu folgen. Unmittelbar vor Ríogordo ("der dicke Fluss") zweigen wir dann auf die A7204 nach Norden ab. Die Landschaft wechselt ganz allmählich von grün auf karg .
Hinter Mondrón haben wie dann die erste Serpentinenorgie der Tour aufgetischt: Hinauf zum Puerto del Sol. Zunächst etwas steiler, dann wieder moderater. Herrliche Tiefblicke. Ab jetzt geht es im Wesentlichen bergab. Wir passieren Periana und rollen weiter bis r Viñuela.
Von hagen306 – Heute ist der Tag der Entscheidung in Andalusien, und das gefühlt im Stundentakt: Authentisch oder romantisch?
Da starten wir doch gleich am Morgen mit einem Unentschieden: Unser Frühstücksbalkon - nebst zugehörigem Frühstück - im Hotel in Alcaucín mit Blick auf die Berge und die aufgehende Sonne (ja: erst um 8:00 ist es soweit!) bis hinüber zum noch weit entfernten Klettergrauen des allerletzten Tages bei Comares ist schlichtweg beides. Bereits heute Abend werden wir uns zurücksehnen an die authentisch-romantische Unterkunft, aber dazu gleich noch.
Jäh wird zumindest die Romantik unterbrochen, denn der erste Plattfuß des Tages ereilt uns schon vor Abfahrt - ECHT schlecht. Während die einen den Schlauch wechseln, üben sich andere im Kofferroulette: Der eine oder andere Koffer findet schon heute seinen Weg ins Zielhotel statt mit uns auf die Reise zu gehen.
Nun ja, mittlerweile ist alles dort, wo es sein soll, puh.Wir können also fröhlich unsere "Balkontour" entlang der Hänge der Sierra Tejeda starten. Anstieg 1: leichter Sonnenschein, ehrliche 8%, knarzende Knie - klarer Romantikpunkt. Es wird also wieder Zeit für einen authentischen Ausgleich: ECHT finster wird es in einer kleinen Rampe bei Arches, die Lichter dürfen das erste Mal für heute ein wenig gelöscht werden. Irgendwer raunt was von 17% ... huch ;-)! - Doch schnell sind wir oben, testen mal wieder einen Dorfbrunnen, erfinden nebenbei noch die FFP4-Maske (man nipple einfach gleichzeitig an zwei Deckeln der Bidons und fertig ist zumindest optisch die Atemschutzmaske) und rollen weiter zum nächsten Authentizitätsstop:
Hoch oben über Cómpeta als einem der weißen Dörfer hier kehren wir ein: Das Straßencafe ist wohl das, welches in Andalusien den Rekord im Minimalabstand zwischen Stühlen und vorbeifahrenden Baulastern hält. Wahrlich nicht romantisch, aber wir werden das später am Tage wieder ausgleichen: Zum ersten mit "on the way - Obstkunde" von Avocado bis Mango (auch derentwegen sind die Stauseen derzeit ziemlich leer hier), zum zweiten belohnen wir uns nach dem kleinen Giftzwerg hinter Torox mit wirklich romantischen Meerblicken (und blenden die zwar wenig befahrene, aber sehr breite alte Nationalstraße aus), zum dritten steuern wir die Herradura-Bucht zum erneuten Caféstop an . das gibt dann wieder einen Doppelpunkt; sehr romantisch, sehr authentisch und daher gibt´s auch einen Extra-Edelkitsch-Punkt!
Fix hügeln wir uns noch nach Almuñécar, das zwar als eine der Hochburgen des Warmwassertourismus weniger romantisch, aber dafür sehr authentisch hotelliesiert ist: Nur echt mit Ü70-Alarm in der Bahnhofshalle, ähem dem Hotelrestaurant, nur echt mit Alleinunterhalter in der Hotelbar und nur echt mit solchen unglaublichen Poolanlagen, wo die Leute den ganzen Tag einfach nur LIEGEN. (Letzteres Schauspiel war allerdings nur der Crew vorbehalten, die wegen Ü70-Überfüllung ins speziell-charmante Schwesterhotel gezogen ist. Must have ;-)!
Warum geben wir uns diese Konfrontationstherapie: Nun, natürlich wollen wir auch für Toleranz gegenüber anderen Reiseformen werben. Aber eigentlich wollen wir morgen früh nur direkt auf die Carretera de la Cabra einbiegen und uns also schnellstmöglich diesem authentisch-romantischen Bergaufspektakel ohne jeglichen Verkehr hingeben.
Viele Grüße also von der Poolliege!
Und dies sah das offizielle Werbetextchen vor:
Die Etappenfahrt startet! Vom Start in Viñuela geht es alsbald hinauf auf die Balkonstraße Richtung Cómpeta: Entlang der Sierra de Almijara mit ihren "Unterabteilungen" Sierra Tejeda, Sierra Játar, Sierra de Enmedio, Cerros del Puerto... hübsch garniert mit einigen kleinen Stichen und weißen Dörfern. Anschließend geht es hinab bis fast nach Torox. Heldenhaft nehmen wir aber am Kreisel den Abzweig in Richtung Frigiliana. Zunächst noch durch ein kleines Tal, schraubt sich das Sträßchen in Richtung Frigiliana. Teils ist der Asphalt hier sehr rauh. Es folgt die zweite Abfahrt hinunter nach Nerja. Weiter entlang der Costa Tropical auf der durchaus mal welligen Nationalstraße bis zum Tagesziel Almuñécar.
Von hagen306 – Was haben wir schon für Elogen rund um die Carretera de la Cabra gesungen - heute würde dieses Sinnbild der Schönheit (eine Befahrung in der quäldich-Passjagd müsste eigentlich wie 4 Pässe zählen) nun endlich bezwungen werden.
Uns hält am Morgen nicht viel unten im Strandhotel in Almunécar beim Ü70-Frühstück. Doch lernen wir, welch gewiefte Taktiken angewendet werden, um sich möglichst selten an der Buffet-Schlange anstellen zu müssen: Man nehme einen Rollator mit, denn dieser ermöglicht das Platzieren von 3-4 Tellern auf einmal.
Und los geht´s! Keine 2km sind es, bis wir wieder im Grünen sind. Die Obstplantagen des Río Verde-Tals werden uns die ersten km begleiten. Der Fluss übrigens führt keine 2km weiter an seiner Mündung keinen Tropfen Wasser mehr. Wir kurbeln los - und schwatzen.- Die Freigabe wird heute erst nach einigen km im Berg erfolgen - und so bekomme ich ganz entspannt auch so ziemlich jeden vor die Linse. Schwupps sind wir in Otívar - ab hier kommt bis zum Gipfel der Cabra-Straße nichts als nichts. Außer der immer schöner werdenden Landschaft. Wir schwatzen uns weiter hinauf, bis es dann doch zum scharfen Start kommt. Reiner meint, bereits in den unteren Abschnitten die spektakulären Felsen zu sehen, doch die heben wir uns für ganz oben auf. Und schwatzen weiter. Das alte Refugio auf halber Strecke ist schnell passiert. Letzte Blicke hinunter Richtung Meer - heute ist zum Glück nicht ganz so viel Sahara-Sand in der Luft, der Himmel ist stahlblau. Die Beine des Pelotons sind heute eher Stahl als blau. So darf es bleiben.
Der Blick nach vorn deutet nun schon auf das felsige Finale hin. Wir nähern uns Gudrun, die im Sinne des Wohlseins zusammen mit einigen anderen heute etwas eher gestartet ist. Wir schwatzen immer noch. Vorbei ist´s mit der meditativen Stille. "Schwatzt nicht so viel!" - Ok, machen wir - denn: Unsere Sehorgane melden alsbald "Sie haben ihr Ziel erreicht" - mitten in den Felsen staunen wir ehrfürchtig. Gelegentlich wird umgedreht, um noch einmal die Fotoperspektive zu verbessern. Und schwupps again: Wir sind oben - das Buffet wartet. Herrlich lungern wir auf Bänken und Treppen des dienstags geschlossenen Ausflugslokals herum und schauen, was so alles an Essbarem aus unserem Food Truck quillt. - Wollen wir noch weiter? - hmmm. Das einzige Argument nach dieser Orgie der Schönheit wäre noch unsere Lieblingsbar in Pinos. Also los, fix durch die etwas zugigen Orte südlich von Granada hinübergehügelt ins Lecrín-Tal und rein in die Pinte (heute verzichten wir noch auf die andalusischen Schweinereien, aber für morgen haben einige Wagemutige schon angekündigt, sich dem Alpujarra-Teller zu stellen). Noch ein wenig homöopathische Dosen Kultur auf den letzten Metern nach Lanjarón und dann lauert die eigentliche Herausforderung des Tages: Punkt 16:30 eine geöffnete Bar zu finden (Siesta). Das bekommen wir natürlich hin und da wir mittlerweile in der Provinz Granada angekommen sind, gibt´s hier auch die ersten richtigen Tapas (also umfangreich und kostenlos) zum Getränk. Salud!
Spanisch-Pflichtvokabular des Tages:
- borrachuelos (oder so): Nachtisch ähnlich crema catalana mit versenktem Keks drin. Nicht zu verwechseln mit "borracheros" (die Trinker)
- helado: Eiscreme. Nicht zu verwechseln mit "hielo" (Eis, also das zum Schlittschuhlaufen). Ebenso nicht zu verwechseln mit "congelados" (Tiefkühlkost)
- pinchazo: Plattfuß (also der am Rad); potencia (neiiiin, nicht was Du denkst, sondern "Vorbau" - neiiin auch hier nicht das, was Du denkst); plato (Kettenblatt)
- cabra: Ziege (Vorsicht aber bei cabrón = Ziegenbock, traditionelles Schimpfwort)
Goldene Worte des Tages:
- "Meine Hose ist nass vom Stuhl" (gemeint ist der Plastikstuhl in der Bar)
- "Mein A**** brennt" (nachdem die schwarze Radhose beim Fahren schön von der sengenden Nachmittagssonne beschienen wurde)
- "Geben Sie jetzt alles!" (im Zielanstieg nach Lanjarón) - "ich fahre schon den ganzen Tag bei 110%" - "Aber Du siehst doch noch klar?" - "Ja." - "Eben, da geht noch was!"
So voll nahmen wir den Mund in der offiziellen Tourenbeschreibung
Heute wartet ein absolutes Sahnestückchen für den 34er "Teller" (Kettenblatt ="plato"): Die Carretera de la Cabra - und es geht erst durch die Mispelplantagen, dann durch Olivenhaine über Otívar die "Cabra" (Ziege) hinauf. Eigentlich ist die Straße aber nicht "zickig", sondern nur unglaublich schön, spektakulär von grün bis felsig-monumental-schroff. Ihren Namen im Rennfahrerjargon verdankt sie einem Aussichtspunkt (Mirador de Cabra Montés). Nach satten 30 Kletterkilometern haben wir mit dem Doppelgipfel am Cruze de Jayena den höchsten Punkt erreicht. Über den Suspiro del Moro geht es ins Lecríntal bergab, Kurzer Gegenanstieg und schon sind wir im alten Kurort Lanjarón - dem Ort des magischen Wassers und Tor zu den Alpujarras. HIer übernachten wir zwei Nächte. Erstmals sehen wir heute auch den Kulimantionspunkt unserer Tour: Bereits am Suspiro baut sich im Osten der Pico del Veleta auf. aber der kann noch ein paar Tage warten...
Von hagen306 – Natürlich nehmen wir heute den großen Schinken (wahlweise auch den langen Kanten) durch die Alpujarras. Serviert werden je nach Gusto ein oder zwei Bergschinken: Die Flanke der Sierra de Lújar bis zur Haza del Lino und der "Schlächter" in Gestalt des Portichuelo de Cástaras. Nebst dem Serrano-Schinken oben in Trevélez.
Nach gemeinschaftlichem Start des Pelotons gelingt die Feldersortierung noch vor der Startabfahrt hinab nach Órgiva: Fix die "molina grande" (den dicken Gang) aufgelegt, über die erste Asphaltblase geflogen und schon rauschen wir geordnet hinab. Lieblicher Grasduft umweht unsere Nasen beim Passieren des Aussteigerdorfs. Wollen wir wirklich weiter? Aber ja!
Natürlich, denn der Nordstieg zur Haza ist wirklich eine Perle der Einsamkeit: Nur Himmel, Oliven, Mandeln gibt es hier en masse - hinter uns thront im Breitbandformat die Sierra Nevada, der Pico del Veleta mit seiner markanten Haifischflosse grüßt (Wollen wir da wirklich hinauf? Aber ja!). Währenddessen kurbelt Matthias´s Zug weiter unten das Tal des Guadalfeo entlang. Die heute mal gut verstecket Verpflegung ist für unser entspanntes Team somit heute eigentlich etwas früh. Konsequenterweise passieren einige den offiziellen Stop, können sich dann aber gut ein Bergdorf weiter am Schwimmbad versorgen.
Oben an der Haza turnen unsere Sportiven ein wenig ungelenk um das Passchild herum - schließlich müssen alle aufs Selfie draufpassen. Und Stretching war noch die des Radsportlers Freund. Lieber kehren wir noch kurz im Lokal da oben ein und rätseln, ob der noch etwas unlustig wirkende Wirt vielleicht Angst vor einer explodierenden Kasse hat. Weiter geht´s: Steil wieder hinab ins Tal des guadalfeo (den"hässlichen Fluss" werden wir heute und auch morgen nicht los). Und gegenüber,wiederum wie im schönsten Historienschinken mit Claudia Cardinale oder wem auch immer, grüßt von Norden im Breitbandformat die Sierra: Die weißen Dörfer kleben förmlich im Hang. Wollen wir da wirklich rauf? Aber ja! Ob wir es nun fröhliches Lichterlöschen, Schlachtefest, mieses Stück oder gaga-Hügel nennen - irgendwann haben wir uns den etwas zähen Portichuelo de Cástaras hinaufgeflucht. Das von uns bestellte Bushaltehäuschen zum Abmatten direkt am Gipfel wurde pünktlich geliefert, nur der Brunnen fehlt noch. Doch Auffüllen ist ohnehin gleich in Trevélez angesagt - feierlich geben wir uns den Schweinereien im Schinkendorf hin: Vom Schinkenbuffet bis zum rustikalen Alpujarra-Teller (Bratkartoffeln, Schinken, Spiegelei, Blutwurst, chorizo) - nichts ist vor uns sicher. Sogar gesunde Salate werden kredenzt. Treffer! - Nur die Energie aus dem authentischen Powerfood werden die Astralkörper wohl erst morgen bereitgestellt haben.
Ist aber auch Wurst, denn es geht nunmehr fast nur noch bergab- Gekonnt vereiteln wir in den wenigen Bergaufstücken die Überholmanöver einiger weniger Autos und haben somit freie Fahrt. Im Formationsflug nehmen wir die sanften Kurven, gieren nach immer mehr davon - und müssen dann doch noch die letzten 8km wieder hinauf ins liebgewonnene Hotel in Lanjarón. Ist aber ebenfalls Wurst, denn die Alpujarra-Rundfahrt in epischer Breite und Länge ist eingetütet! Und der eine oder die andere überlegt schon, wo sich später auf der Tour etwas vom Serrano-Schinken eintüten ließe...
Die nüchterne Etappenbeschreibung sagte dies:
Genau genommen war diese Etappenoption DER Grund, warum wir unseren Routenverlauf für 2021 geändert haben: Die "Alpujarras-Rundfahrt" von und nach Órgiva nimmt wirklich alles mit von Rang und Namen: Den absoluten Geheimtipp hinauf auf die Contraviesa (der Höhenzug südlich der Alpujarras) mit Panorama-Blick auf die Riesen der Sierra. Für ganz verwegene sogar noch die Option, den Gipfel der Sierra de Lújar auf Ziceknweg zu erklimmen. Ein bocadillo an der Haza del Lino - unserem traditionellen Pausenpunkt auch im Bergtraining im März. Schussfahrt zurück ins Tal del Guadalfeo und den strammen Portichuelo de Cástaras hinauf. - Warum das Ganze? - Nur so kommen wir nach Trevélez, Spaniens Schinkendorf Nr. 1 und Heimat des berühmten Alpujarras-Tellers. Unbedingt probieren. Und nach einigem kleineren Wellengeplänkel fahren wir in Superflow und gefühlt einen halben tag hinab zurück nach Órgiva. Wer heute bei Ankunft nicht grinst, muss eine andere Strecke gefahren sein!
Von hagen306 – Die Kurzevariante lässt die Haza del Lino aus und folgt stattdessen dem Tal des Guadaldeo, bevor auch sie in den kernigen Stieg zum Portichuelo de Cástaras nach Norden nimmt. Selbstverständlich machen wir auch bei der Kurzvariante Station in Trevélez - Ihr wisst ja: Schnken und so :-). Zurück nach Lanjarón gibt es natürlich auch hier den ganz normaen Wahnsinn der Superflowstrecke am Alpujarras-Hang, bevor der sanfte Schlussanstieg nach Lanjarón ruft.
Von hagen306 – Parlierten wir gestern noch von irgendwelchen Historienfilmen im 16:9-Format, so haben wir heute ganz fix unsere eigenen Blockbuster gedreht. Hier die Auswahl der Epen und Kurzfilme in der Sneak Review (denn die Dramen liefen ja schon ab, nur wusste bislang niemand außer uns davon):
"Grau ist meine Farbe" Komödie, Deutschland 2022, Hauptrolle: J.
J, ein souverän gereifter Rennradfahrer, erfährt auf Etappe 4 der Sierra-Nevada-Rundfahrt, dass durchaus auch einmal die Beine schwer und der eigene Aggregatzustand grau werden können. Die ihm noch gänzlich neue Erfahrung haben auch einige seiner Mitstreiter*innen gemacht. Gemeinsam schmieden sie einen cleveren Plan, um die Beine wieder Veleta-tauglich zu machen. Begonnen wird mit einer kleinen Runde clara nach vollbrachtem Tagewerk. Ob das abendlich servierte Eisbein nutzen wird, steht dagegen noch aus...
Dornröschen, Kurzfilm, Deutschland 2022, Starring: L und der Guide
L fährt täglich die schnellen Jungs aus den Schuhen. Zumindest könnte sie das. In den letzten Tagen häufen sich unerklärliche Sabotageakte - bevorzugt findet der Guide Dornen in den Reifen ihres Rads. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach den Missetätern. Eine heiße Spur führt alsbald in die alte, von Dornen umrankte Burgruine in Clahorra. Das kann kein Zufall sein...
The Fly, Horror, Spanien, 2022, Besetzung: 1 Million Fliegen
Triaden der nervigen Insekten belagern eine Kleinstadt in Spaniens Süden. Sie stürzen sich auf alles, was nach Mensch und Rennradschweiß dünstet. Die Hälfte der 350 Einwohner hat die Stadt bereits verlassen und ist in sichere Gefilde geflüchtet. Die Verbliebenen sammeln sich im Dorfkrug und ertränken die Plagegeister im abendlichen Schmutzbier. Doch nach 5 Minuten Stille ist am Horizont bereits die nächste schwarze Wolke im summenden Anflug...
Schwarzes Gold am Ragua, Dokutainment, Österreich/Deutschland/Schweiz 2022
Spannend führt uns der Erzähler durch den denkwürdigen 6.10.2022 und schildert, wie sich 30 vorher einander unbekannte Rennradgestalten von Lanjarón in den Alpujarras heldenhaft durch das Tal des Hässlichen Flusses bis über den Ragua-Pass auf die Sierra-Nordseite kämpfen. Die Doku begleitet das Peloton durch die sengende Hitze der Alpujarras, erläutert die Wechseltaktik in der Zweierreihe und lässt uns teilhaben am Seelenleben der Beteiligten. Besonders bildgewaltig:die unkommentierten Passagen in der vernieselten Auffahrt zum Ragua und die aufs Zelluloid gebannten Jubelstürme, als klar wird, dass fast die gesamte Passtraße mit glitzerndem, neuen schwarzen Gold (Asphalt) ausgelegt worden ist: Superflow bergauf und -ab. Interviews mit den Protagonisten und autobiographische Einlagen runden die Doku ab.
Muppet Show Reloaded - Waldorf und Kermit ziehen durch; Roadmovie, Schweiz/Deutschland 2022, Starring: Waldorf und Kermit
Die beiden Stars der beliebten Serie haben mit Statler gewettet, dass man in 9 Tagen in der Sierra Nevada mehr Radfahren kann als Statler das ganze Jahr über auf seinem Balkon. Waldorf bläst an jedem Berg zur Attacke, Kermit ist eher auf Sicherheit bedacht und leuchtet gut erkennbar grün auf der Straße.
Ende gut, alles gut! Happy-End-Drama, Deutschland/Spanien 2022, Starring: Matthias und Stefan
Matthias Tag startet rabenschwarz, das Rad bockt, der Schaltbowdenzug reißt. Stefan springt zu Hilfe, lässt dabei aber auf teuflischen Rat von Hagen das Mittagsbuffet unbeaufsichtigt. Es kommt, wie es kommen muss. Heuschreckengruppe 2 plündert den Laden völlig aus, so dass Heuschreckengruppe 3 zunächst nur Kuchen (was heißt hier "nur"?!?) und anderes Getier vorfindet, nicht aber Brot und Käse. Gefühlte drei Plattfüße später kommt dann noch der Niesel am Ragua hinzu: Werden alle gut hinaufkommen? Aber sicher! Und Brotdieb Hagen wartet reumütig oben in der Kälte auf die Nachhut beider Heuschreckenteams, schickt sie in die wohlverdiente Abfahrt und donnert hinterdrein bis ins Tagesziel Calahorra. Y ya está!
und das war der Plan dieser Etappe:
War die Etappe gestern königlich, so ist es heute eine echte Königsetappe. Wir starten unten in den Alpujarras. Wer von gestern noch eine Rechnung offen hatte mit dem Portichuelo de Cástaras: Bitteschön, wir fahren ihn gleich noch einmal (es gäbe auch eine Umfahrung unten im Tal ;-)), biegen aber oben nach Osten ab und wellen uns die Alpujarras-Höhenstraße über Mecina Bombarón, Válor bis nach Laroles. Traumhaft! - Und auf einmal ist er da: der Anstieg zum Puerto de la Ragua. Auf über 2000m queren wir nun auf die Sierra-Nordseite und halten nach rauschender Abfahrt in Calahorra an. Für die Kulturinteressierten: Die markante Burg der Mendozas war auch Kulisse im Film "El Cid". Sofern kein Event stattfindet, organisieren wir Euch gern den exklusiven Eintritt.
Von hagen306 – Natürlich können wir aus der Königsetappe auch eine für den Rennrad-Olymp machen. Die Variante klettert wie gestern noch einmal auf die Contraviesa, denn nur so kommen wir zur Venta del Chaleco. Die folgenden 20 Bergab-km bis zum Benínar-Stausee haben eine Konsequenz ganz nach unserem Geschmack: Ab jetzt geht es fast 40km und fast 2000hm am Stück bergauf durch alle nur denkbaren Klimazonen und Trockenheitsgrade. In Laroles kommen wir dabei wieder auf die Hauptstrecke zum Ragua und folgen dieser bis nach Calahorra.
Von hagen306 – Ein sanfter Tag: Nur der "smoothe" Puerto de los Blancares stellt sich uns in den Weg. Entspannende 85km - unser Ruhetag vor dem morgigen Veleta-Gipfelsturm. Nachdem wir uns das Höhlenwohnungsviertel in Guadix passiert habenm geht es
alsbald immer hübsch durch Nadel- und Mischwald, vorbei an Stauseen und alsbald ins Tal des Genil, das uns nach Granada führt. Dort wartet ja auch noch die Alhambra (wir streben wie auch im letzten Jahr die Nachtführung an), ebenso der Albayzín, tapas und "lugares especiales" - für all das nehmen wir uns 2 Übernachtungen Zeit.
Von hagen306 – Wir wollen es heute kurz machen: 93 km, schön in der Grundlage, Plaudertempo. Man kann nicht jeden Tag nur Ragua oder Veleta fahren. Und es fällt uns gar nicht schwer. Auch Zusatzstops in Form von Reifenwechseln und ähnlichem sind drin.
Kurz wird der Tag dennoch nicht: Kultur steht auf dem Plan, also was völlig Rennraduntypisches! Höhlenviertel in Guadix? Check! Erörterung der lokalen Feiertage in La Peza? Check! Vorbei über den 15%er namens Mönch mit seiner Felsskulptur? Check! Stromern durch unser Tagesziel Granada? Check!
Dort angekommen, sinnieren wir darüber, welche andalusische Stadt wohl die Schönste sei. Málaga: das braucht noch 5 Jahre. Sevilla: ooch nee. Córdoba: Puh, das ist irgendwie wie Neumünster -etwas spröde und nicht sooo viel los. Also doch: Granada. Qiuen no la ha visto no ha visto nada. Geben wir uns also dem Herzen Andalusiens hin: Getränk + gratis Tapa? Check! Mehr Bars als Mopeds? Check! Leben in allen Gassen und Vierteln? Check. Spätabendlicher Alhambra-Besuch? Check. Übrigens ist dort der Check In auch mit verblichenen Führerscheinen möglich. Ebenso lassen sich die 7 Himmel bis zum Paradies in den Nasridenpalästen perfekt mit dem Handy checken. Bloß nicht den Nacken überdehnen!
Y ya está! Und morgen? Ach so: Veleta - das Dach dieser Tour, das Rennraddach Europas. Müssen wir checken!
Der Plan für heute lautete offiziell so:
Damit die Beine schön im Takt bleiben, nimmt die Variante in der Abfahrt nach dem Blancares-Pass noch den Stich nach Beas mit (denn oben steht die Felsskulptur des "Mönchs") und weiter nach Granada. HIer wurde in der 2018er Edition der legendäre Satz geboren: "Der nächste Anstieg ist zwar steil, aber dafür nicht so kurz". Dafür dürfen wir aber auch zum Abschluss vom Puerto Lobo regelrecht hinabstürzen auf kürzestem Weg ins Herz Granadas, wo wir unser liebgewonnes Hotel mitten in der Altstadt für 2 Nächte beziehen.
Von hagen306 – Dieser Berg ist hoch. Er ist lang. Er ist ein Koloss. 3396m Höhe. Und (noch) mit dem Rennrad befahrbar. Das Rennraddach Europas. Auf den 50km ab Granada, davon 40 am Stück bergauf, kommen somit durchaus ein paar mehr Minuten Fahrzeit zusammen als an den gefühlt winzigen Alpenriesen von Galibier bis Riedbergpass. Die Prozente im Einstieg sind knackig, die Luft wird dünner. Ab 2500m eine "Fahrradstraße", denn Autos dürfen nicht weiter hinauf. Warum auch? Schließlich löst sich der Asphalt irgendwann einfach auf und wird teils rüder Schotter.
Kann oder soll man hier klar denken? Nein. Soll man sich die Sinnfrage stellen? Nein. Was soll man dann hier? Wir erinnern uns des elften Gebots, dass der Radsportgott einst in eine Schiefertafel am Veleta ritzte: "Du sollst treten." - Und doch wird nebenbei, Höhenmeter für Höhenmeter, im Peloton durchaus gesprochen. Oder gedacht. Oder geflucht:
680m, Granada: "Komm, Du willst es doch auch!"; "Robert, bringen diese Nasenpflaster eigentlich was?" - "Ja, Sonnenschutz"
750m, Anfahrt nach Güéjar: "Heute sehen wir endlich mal bekloppte Autofahrer" - "??" - "Die Fahrer der Erlkönige der deutschen Automarken." Und genau das hat sich wieder bestätigt. Sollen Sie doch von Zuffenhausen 100x in den Neckar fahren zum Testen der Bremsen.
850m, erster Warm-Up-Hügel: "Die Clara (Radler) bringt es irgendwie auch nicht mehr so richtig."
1100m, irgendwo in den Rampen aus dem Genil-Tal heraus: "Wieviel Prozente hat es hier eigentlich gerade?" "Zuviele!"
1600m: "Steht dort unten Stefan?" "Ja" "Ich fahr mal runter." Und sogleich wieder rauf, denn es war nicht unser Food-Truck-Stefan, sondern der Stefan auf dem Rad. Und der hatte nun wirklich keine Schinkenbrote dabei.
2000m: "So, Schlachtefest. Die zwei britischen Typen kassiere ich jetzt!"
2300m: "Mei bin i fett worre" ("Was bin ich fett geworden" - die zwei Briten sind mittlerweile enteilt. )
2700m: "Sag nichts!"
2850m: "Sooo geil!" (Christoph befindet sich bereits in der rauschenden Abfahrt, während der Rest noch fröhlich weiter tritt)
3200m: "Die Luft wird immer dünner" - "Welche Luft?"
3350m: Gruppe 1 läuft?!?
3396m, ganz oben: "Grandios!" "Muss man gemacht haben. Und zwar genau ein Mal." Und natürlich wird fortlaufend gejubelt, Räder verbotenerweise über Kopfhöhe gereckt. Selfies an die Flammen und Liebsten daheim verschickt. Oder obercool und verwegen in die Kamera geguckt.
3300m, an der "Guide-Relaisstation" (um alle nach Gipfelerklimmung wieder einzusammeln: "Wer ist noch oben?" "Ähem..." Ah ja...diese Frage ist für uns immer der Test der Hirnfunktionen in großer Höhe;-)
2620m, an der Virgen de las Nieves: "Sie ist wirklich auch unsere Schutzpatronin" (denn die miese Wettervorhersage bewahrheitete sich zum Glück nicht)
2505m, am Foodtruck: "Gummibärchen?" "Ja" "Aber jeder bitte nur 1 pro Tausend Höhenmeter" "Super, dann sind es ja schon mal 3"
850m, Pinos Genil am Ende der eigentlichen Abfahrt: "Schnellste 40km! Nimmst Du den Rekord an?" Aber ja, lieber Radcomputer.
680m, nach Rückkunft: "Seit ich im November gebucht habe, habe ich mich auf diesen Tag gefreut."
Epilog: Auf 720m am Abend bekommt Rolf endlich sein Stück Käsekuchen, dass er gestern woanders bestellte, nicht bekam und es dann doch auf der Rechung fand. Es ist schön, in ein glückliches Gesicht zu schauen! Ganz egal, auf welcher Höhe!
Der Veleta steht nun also im Palmarès! Nach einer weiteren Etappe haben wir nun unseren "Endbahnhof" Vinuela erreicht und werden morgen noch ein letzes Mal auf die Räder steigen. Vorsichtshalber haben wir noch nichts von schlechtem Wetter in die Runde geworfen - wir glauben ganz fest daran, dass auch morgen wieder der Himmel stahlblau strahlt. Gemäß dem 11. Gebot wollen wir schließlich noch einmal ordentlich treten. Den Blog der diesjährigen Sierra-Nevada-Umrundung schließen wir allerdings schon heute und freuen uns auf die nächste Ausgabe im kommenden Jahr!
Offizielles Werbetextchen:
Das Rennraddach Europas wartet. Monumentale 50km, die nur ein Attribut kennen: BERGAUF!
Wir hätten (mindestens) zwei Streckenoptionen - alle sind einfach nur herrlich. Abgebildet haben wir die Variante über Pinos del Valle hinauf nach Güéjar-Sierra und weiter auf einem einsamen, zunächst kurz mal sehr steilen Sträßchen bis zum Naturparkzentrum auf 1600m zu klettern. Weiter geht es auf der alten Passtraße durch den Pinienkranz bis auf 2200m und über dem Skidorf zur ominösen Schranke. Ab hier gilt: Keine Autos!. Die Straße durch das Skigebiet und seine schroffen Schieferhänge ist oben sehr schlecht. Ganz oben noch einige Meter Schotterpiste und dann ist es geschafft: 3396m ü. NN.
Der Pico del Veleta!
In der Abfahrt nehmen wir ab dem NP-Zentrum für besonderen Flow die Hauptstraße, genießen die gigantischen Tiefblicke und das Panorama der Sierra de Huétor im Norden, bevor wir auf etwa 1000hm nach Pinos Genil abzweigen. Spätestens ab jetzt sollte es wieder kuschelig warm werden :-). Entspanntes Ausrollen über Cenes hinab nach Granada. Der Veleta steht im Palmarès!
Von hagen306 – Heute endet die eigentliche Rundfahrt. Den ersten Stieg bis zum Suspiro del Moro merken wir kaum. Gemeinerweise geht es weiter durch Oliven, Mandeln, Wald und Weideland hinauf bis zum "Doppelpass" am Cruze de Jayena. Oben zweigen wir nach Westen ab. Es wartet eine noch einmal völlig andere Landschaft, geprägt von Oliven und den Blicken auf die kahlen Gipfel der Sierra Tejeda und ihrer Schwestern am Horizont. Vorbei am türkis lockenden Bermejales-Stausee passieren wir Alhama de Granada an, einen jener Orte, die in der Reconquista arg umkämpft waren. Durch moderates Terrain geht es bis in die Hochebene von Ventas de Zafarraya - und schon stürzen wir uns in die Schussfahrt ins Ziel in Viñuela direkt am gleichnamigen Stausee.
Geschafft, Beine hoch oder ins Wasser, Chillen an der Hotelbar, Wohlsein beim Betrachten des Sonnenuntergangs hinter den umgebenden Bergen sind angesagt!
Von hagen306 – Heute wagen wir uns noch einmal weit nach Westen bis in die Montes de Málaga. Kleine Straßen, erst böses Klettern nach Comares, dann moderater zum Puerto del León. Kaffee in Colmenar, Heldengeschichten den ganzen Tag, Ausrollen entlang des Viñuela-Stausee. (Auch kürzere Varianten sind möglich, z.B. entlang des Westufers des Stausees oder auch ohne Comares.) Y ya está! Hasta la próxima!
Von hagen306 – Aus reinster Freude am Klettern rauschen wir im letzten Drittel noch einmal zusätzlich hoch zum Puerto del Sol, bevor wir dann aber endgültig abfahren und in Viñuela die Räder für dieses Mal abstellen. Glorreiche Tage liegen hinter uns!
Y ya está! Hasta la próxima!