Von hb_osef – Dass die Bezeichnung "Steigerwald" die Landschaft, die man bei dieser Tour durchfährt, richtig beschreibt, kann man bei dieser Rennradrunde erleben. Zwar darf man im hügeligen Naturpark Steigerwald keine solch spektakulären Anstiege und Abfahrten erwarten wie in höheren Mittelgebirgen oder gar in den Alpen, dennoch summieren sich bei dieser Tour die Höhenmeter auf fast 1800. Die vielen Steigungen sind meist kurz - mit 170 Höhenmeter auf ca. 3 km Länge ist der Anstieg am Zabelstein (Bocksberg) der längste und höchste - aber manchmal ziemlich knackig (mehrmals über 10% auf einigen 100 Metern Länge). Die Strecke verläuft außerdem größtenteils in dem durch alte Buchenbestände geprägten Wald, der wegen seiner Ursprünglichkeit möglicherweise zum Nationalpark erklärt wird.
Wegen des Streckenverlaufs eignet sich die Tour hervorragend für windiges Wetter - kann man sich doch in den ausgedehnten Wäldern gut vor dem Wind "verstecken". Die schönste Zeit für diese Steigerwaldrunde ist das Frühjahr oder der Herbst. Wenn von Mitte April bis Mitte Mai die Laubbäume austreiben und alle grünen Farbtöne variieren, oder sich ab Ende Oktober das Laub in leuchtenden Gelb- oder Rottönen präsentiert, wird diese Tour zum Hochgenuss.
Aber nicht nur die landschaftlichen Reize und sportlichen Anforderungen machen diese Runde zum Erlebnis, sondern auch die ruhigen, verkehrsarmen Nebenstraßen - auf den 11 km durch den Wald von Hundelshausen bis Fabrikschleichach kann es zum Beispiel vorkommen, dass man kein Auto zu Gesicht bekommt. Die geringe Verkehrsdichte ist natürlich Ausdruck der dünnen Besiedlung dieser Gegend, ebenso wie die kleinen, beschaulichen Dörfer entlang der Route. Nur Eltmann und Schlüsselfeld haben den Status einer (Klein-)Stadt. Allerdings soll auch nicht verschwiegen werden, dass der Asphalt über etliche Kilometer rauh und uneben ist.
In welcher Ortschaft man die Runde startet ist natürlich egal. Man kann die Tour ohne Nachteile auch in der umgekehrten Richtung fahren.
Die Wegfindung ist auch ohne GPS unproblematisch, da keine größeren Orte mit verzwickter Straßenführung auf der Strecke liegen und die Ausschilderung stets eindeutig auf die benachbarte oder nächste größere Ortschaft hinweist. Einzig in Eltmann ist darauf zu achten, dass man nicht bis zur B 26 in der Ortsmitte durchfährt, sondern bereits kurz vorher im spitzen Winkel nach rechts in Richtung Trossenfurt oder aus der umgekehrten Richtung kommend nach links (Richtung Unterschleichach) abbiegt.
Vorsicht ist an drei Stellen geboten: in Zeisenbronn, wenn man am Ende des Gefälles (14 %) an unübersichtlicher Stelle im rechten Winkel auf die vorfahrtsberechtigte Straße nach Erlabronn trifft und in Eltmann, wo man noch im Gefälle nach Trossenfurt abbiegen muss. Falls man die Strecke in umgekehrter Richtung fährt, sollte man in Fabrikschleichach am Ende der Abfahrt (12 %) abbremsen, da man in einer unübersichtlichen Linkskurve in die Ortschaft fährt.
Die vorgeschlagene Route kann auch abgekürzt werden, zum Beispiel indem man von Untersteinbach direkt nach Fabrikschleichach fährt. Man spart dadurch knapp 20 km und ca. 200 Höhenmeter. Ansonsten kann man in jedem der Bachtäler abkürzen, wenn man das Tal entlang fährt und es nicht quert.
Falls Durst und Hunger zur Einkehr zwingen: Entlang der Strecke gibt es etliche Gasthäuser, die mit günstigen Preisen und gutbürgerlicher Küche Abhilfe schaffen können. Nicht entgehen lassen sollte man sich auf jeden Fall eine Portion Eis in der Schlüsselfelder Eisdiele, die für das beste Eis und die größten Portionen fürs Geld weithin bekannt ist.