Stichstreckenblock im Konstanzer Achtal 76,4 km / 2330 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Flugrad
Von Flugrad –
Es ist Sonntagnachmittag, schwül-warm. Was liegt näher als eine Radrunde durchs Allgäu?
Ein Ziel ist schnell gefunden: die von stb 72 beschriebenen sausteilen Alpsträßchen am Nord- und Südhang des Tales der Konstanzer Ache. Eigentlich mag ich Sackgassen ja nicht so gern, aber im Allgäu sind die wenigen Paßübergänge schon mehrfach abgeklappert, und die Ausblicke übers Konstanzer Achtal und den Alpsee sind einfach schön.
Auf der Hinfahrt wähle ich Sträßchen, die selbst am Sonntagnachmittag nicht verseucht sind von zwei- und vierrädrigen Benzinschleudern. Das fällt in dieser Region gar nicht mal schwer. Und so gelange ich mit leichtem Rückenwind recht flott an Oberstaufen vorbei ins Konstanzer Achtal. Lediglich die Wolkenlage macht mir etwas Sorgen. War es in Wangen noch strahlend blau am Himmel, so wird spätestens ab Grünenbach klar, dass die sich langsam auftürmenden Wolkenberge im Südwesten möglicherweise nicht dichthalten. Und Regenklamotten habe ich nicht dabei. Doch einerseits ist es dadurch nicht mehr ganz so sommerlich heiß, andererseits gibt es genügend Bahnhöfe in der Nähe.
Ab Kalzhofen geht es nochmals flotter dank der für mich stimmenden Windrichtung. War ich bisher fast alleine unterwegs, begegne ich nun auch zahlreichen Pedaltretern aller Chargen. Doch beim ersten Aufstieg auf die Hohenschwandalpe bin ich wieder alleine. Die Alpe ist bewirtschaftet, nur unter großer Überwindung verzichte ich auf einen heimischen Gerstensaft, und das war gut so... Abwärts dürfen die Bremsen zeigen, was sie können, vor allem da einige Wanderer das Sträßchen bevölkern und beim Klingelgeräusch natürlich jeder auf die andere Seite wechselt. Der Straßenbelag ist jedoch hervorragend, neu asphaltiert und ruselfrei.
Unten wechsle ich die Talseite, unterquere die B 308 (mit stop-and-go-Verkehr) mittels einer winzigen Unterführung, in der ich den Kopf einziehen muss.
Dann folgt die 2. Prüfung: die Auffahrt Im Riemle . Hier gibt es keine Wanderer mehr, absolut einsam, dafür extrem steil. Langsam merke ich meine dieses Jahr leider noch kaum geforderte Beinmuskulatur. Im Alpgebiet registriere ich den frühjährlichen Unterschied zwischen Nord- und Südlage: Während auf der Nordseite des Tales (Südhang) in der unteren Hälfte die Heuernte in vollem Gang ist und in der oberen Hälfte die Alpen von Rindviechern besiedelt, ist es auf der Südseite (Nordhang) noch still. Auf dem Riemle fangen sie gerade erst an, Zaunpfähle einzuschlagen. Auf der Alpe bietet sich auch ein interessantes Schauspiel: während ich im Trockenen eine kleine Pause mache, verschleiert ein Regenschauer die Nordseite des Tales, auf deren Höhe ich noch gut 40 min vorher gestanden bin.
Ich mache mich sehr vorsichtig an die Abfahrt und beschließe, trotz bedenklicher Wolken auch die nächste Auffahrt anzugehen, die benachbarte Untere Klammalpe. Auch hier bleibe ich trocken. Diesen Aufstieg kenne ich von etlichen Wanderungen, ich kann mir die Kräfte also besser einteilen. Allerdings ist oben im "Flachstück" dann die Luft ziemlich komplett raus aus den Beinen. Eine etwas längere Pause wird fällig. Nun fängt es aber auch hier auf der Südseite an zu tröpfeln. Also schnell wieder ab ins Tal, leicht ausgebremst durch einen Göppinger Autokonvoi vor mir.
In Thalkirchdorf wechsle ich auf die nun wieder trockene Nordseite des Tales, ehe sich in Salmas die entscheidende Frage stellt: Vernunft (ab nach Hause) oder das Übliche (einer geht noch)? Ich entscheide mich für das Übliche, also rauf auf die Salmaser Höhe. Schon im ersten Drittel merke ich, dass dies keine so gute Entscheidung war. Die Auffahrt ist sehr unrhythmisch, zwischendurch auch wieder sausteil, halt so wie in qd beschrieben. Wider Erwarten schaffe ich es doch, in einem Zug durchzufahren bis zur Jagdhütte. Mein ursprüngliches Vorhaben, den Schotterweg zur Hirnbeinsalpe zu versuchen, lasse ich angesichts der Leere in den Beinen und der langsam arg dusteren Wolken sausen. Auch die Heimfahrt nach Wangen per Velo streiche ich aus den gleichen Gründen. Die Abfahrt von der Salmaser Höhe ist dann eher angenehm, da man nicht dauernd auf den Bremsen hängen muss. Und da sich die Beine doch wieder etwas erholt haben, laufen die restlichen km im Tal nach Oberstaufen zum Bahnhof noch überraschend flott. Schön, wenn man sich so richtig k.o. ins Sitzpolster des Zuges lümmeln kann.
Fazit: ein gelungener Nachmittag, sogar fast nach Plan, und die Erkenntnis, dass ich konditionell letztes Jahr um diese Zeit schon etwas besser in Form war.
Ein Ziel ist schnell gefunden: die von stb 72 beschriebenen sausteilen Alpsträßchen am Nord- und Südhang des Tales der Konstanzer Ache. Eigentlich mag ich Sackgassen ja nicht so gern, aber im Allgäu sind die wenigen Paßübergänge schon mehrfach abgeklappert, und die Ausblicke übers Konstanzer Achtal und den Alpsee sind einfach schön.
Auf der Hinfahrt wähle ich Sträßchen, die selbst am Sonntagnachmittag nicht verseucht sind von zwei- und vierrädrigen Benzinschleudern. Das fällt in dieser Region gar nicht mal schwer. Und so gelange ich mit leichtem Rückenwind recht flott an Oberstaufen vorbei ins Konstanzer Achtal. Lediglich die Wolkenlage macht mir etwas Sorgen. War es in Wangen noch strahlend blau am Himmel, so wird spätestens ab Grünenbach klar, dass die sich langsam auftürmenden Wolkenberge im Südwesten möglicherweise nicht dichthalten. Und Regenklamotten habe ich nicht dabei. Doch einerseits ist es dadurch nicht mehr ganz so sommerlich heiß, andererseits gibt es genügend Bahnhöfe in der Nähe.
Ab Kalzhofen geht es nochmals flotter dank der für mich stimmenden Windrichtung. War ich bisher fast alleine unterwegs, begegne ich nun auch zahlreichen Pedaltretern aller Chargen. Doch beim ersten Aufstieg auf die Hohenschwandalpe bin ich wieder alleine. Die Alpe ist bewirtschaftet, nur unter großer Überwindung verzichte ich auf einen heimischen Gerstensaft, und das war gut so... Abwärts dürfen die Bremsen zeigen, was sie können, vor allem da einige Wanderer das Sträßchen bevölkern und beim Klingelgeräusch natürlich jeder auf die andere Seite wechselt. Der Straßenbelag ist jedoch hervorragend, neu asphaltiert und ruselfrei.
Unten wechsle ich die Talseite, unterquere die B 308 (mit stop-and-go-Verkehr) mittels einer winzigen Unterführung, in der ich den Kopf einziehen muss.
Dann folgt die 2. Prüfung: die Auffahrt Im Riemle . Hier gibt es keine Wanderer mehr, absolut einsam, dafür extrem steil. Langsam merke ich meine dieses Jahr leider noch kaum geforderte Beinmuskulatur. Im Alpgebiet registriere ich den frühjährlichen Unterschied zwischen Nord- und Südlage: Während auf der Nordseite des Tales (Südhang) in der unteren Hälfte die Heuernte in vollem Gang ist und in der oberen Hälfte die Alpen von Rindviechern besiedelt, ist es auf der Südseite (Nordhang) noch still. Auf dem Riemle fangen sie gerade erst an, Zaunpfähle einzuschlagen. Auf der Alpe bietet sich auch ein interessantes Schauspiel: während ich im Trockenen eine kleine Pause mache, verschleiert ein Regenschauer die Nordseite des Tales, auf deren Höhe ich noch gut 40 min vorher gestanden bin.
Ich mache mich sehr vorsichtig an die Abfahrt und beschließe, trotz bedenklicher Wolken auch die nächste Auffahrt anzugehen, die benachbarte Untere Klammalpe. Auch hier bleibe ich trocken. Diesen Aufstieg kenne ich von etlichen Wanderungen, ich kann mir die Kräfte also besser einteilen. Allerdings ist oben im "Flachstück" dann die Luft ziemlich komplett raus aus den Beinen. Eine etwas längere Pause wird fällig. Nun fängt es aber auch hier auf der Südseite an zu tröpfeln. Also schnell wieder ab ins Tal, leicht ausgebremst durch einen Göppinger Autokonvoi vor mir.
In Thalkirchdorf wechsle ich auf die nun wieder trockene Nordseite des Tales, ehe sich in Salmas die entscheidende Frage stellt: Vernunft (ab nach Hause) oder das Übliche (einer geht noch)? Ich entscheide mich für das Übliche, also rauf auf die Salmaser Höhe. Schon im ersten Drittel merke ich, dass dies keine so gute Entscheidung war. Die Auffahrt ist sehr unrhythmisch, zwischendurch auch wieder sausteil, halt so wie in qd beschrieben. Wider Erwarten schaffe ich es doch, in einem Zug durchzufahren bis zur Jagdhütte. Mein ursprüngliches Vorhaben, den Schotterweg zur Hirnbeinsalpe zu versuchen, lasse ich angesichts der Leere in den Beinen und der langsam arg dusteren Wolken sausen. Auch die Heimfahrt nach Wangen per Velo streiche ich aus den gleichen Gründen. Die Abfahrt von der Salmaser Höhe ist dann eher angenehm, da man nicht dauernd auf den Bremsen hängen muss. Und da sich die Beine doch wieder etwas erholt haben, laufen die restlichen km im Tal nach Oberstaufen zum Bahnhof noch überraschend flott. Schön, wenn man sich so richtig k.o. ins Sitzpolster des Zuges lümmeln kann.
Fazit: ein gelungener Nachmittag, sogar fast nach Plan, und die Erkenntnis, dass ich konditionell letztes Jahr um diese Zeit schon etwas besser in Form war.
4 gefahrene Pässe
Hohenschwandalpe, Salmaser Höhe, Untere Klammalpe, Im RiemleStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am