Von Jan – Zum dritten Mal zieht es uns nach Südafrika. Eine epische Rennradreise mit Start und Ziel in Kapstadt. Auf der ersten Etappe siehst du den Tafelberg hinter dir immer kleiner werden, auf der letzten fährst du wieder darauf zu. Dazwischen liegt eine unglaubliche Menge exotischer Erfahrungen, die du in Europa nicht machen kannst. Die pulsierende Metropole Kapstadt, das karge Hinterland, die wunderschön saftig grünen Weinberge von Franschhoek, die fruchtbaren Worcester Plains, die kleine Karoo hinter Montagu, schon eine Halbwüste. Und dann die epische Königsetappe mit ganz viel afrikanischer Weite. Der Franschhoek Pass und der Bain's Kloof Pass. Und zum krönenden Abschluss die Cape Town Cycle Tour, das größte Radrennen der Welt.
Von Jan – Endlich ist es wieder so weit, wir stehen vor dem Holiday Inn in Kapstadt und beladen die Fahrzeuge. Schöne Fahrzeuge, eines für jede Gruppe, mit Anhänger für das Gepäck. Mit kaum zwanzig Minuten Verspätung (einige Schaltungen gibt es immer noch einzustellen), starten wir in Richtung Stadion zum ersten Gruppenfoto, und dann weiter durch den Hafen mit Tafelbergblick hinaus aus der Stadt. Wunderbar, wie der Tafelberg hinter uns kleiner wird.
Mit zwei Fahrzeugen vor uns und drei Fahrzeugen hinter uns kommen wir ohne Komplikationen bis Blouberg zum Tafelbergblick. Obligatorisches Gruppenfoto, aber natürlich drängt auch jeder einzeln in den berühmten Bilderrahmen. Wir haben die Zeit.
Schnell wird es trocken und karg, als wir uns Richtung Philadelphia bewegen. Hier haben die erste mit der Hitze zu kämpfen, es ist gerade mal halb zwölf, und schon stehen 33 ° auf dem Tacho. Aber immer noch sehen wir den Tafelberg, mittlerweile zur Rechten, denn wir bewegen uns Richtung Osten auf Stellenbosch zu.
Auf der R304, ca 1 km nördlich der querenden N1 liegen plötzlich zwei unserer Mitfahrer auf dem Asphalt, und einer von ihnen hat mit Kreislaufproblemen zu kämpfen. Wir entscheiden uns, einen Krankenwagen zu rufen, und warten geschlagene 2 Stunden am Straßenrand . Glücklicherweise im Schatten, glücklicherweise mit André und unserem Fahrzeug bei uns, während Hermann mit der Gruppe weiter Richtung Stellenbosch fährt.
Während K.F. aus H.* in der Mediclinic in Stellenbosch mit Elektrolyten aufgefüllt wird, fahre ich mit dem Rad über Stellenbosch und Helshoogte Pass in das grüne Paradies der Weinberge und hinunter nach Boschendal, wo ich sogar vor dem Rest der Gruppe an unseren Cottages eintreffe – denn diese war noch bei der Weinprobe.
Und K. ist rechtzeitig zum Abendessen wieder bei uns. Was für ein großartiges Cape-Buffett in Boschendal. So kann es weiter gehen, ab heute sturzfrei!
*Name von der Redaktion geändert
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir verlassen Kapstadt mit seinem lebendigen Nacht- und Strandleben auf direktem Wege nach Norden, immer der Küste entlang. Einmal der Großstadt entkommen, wird der Tafelberg hinter uns immer kleiner, und die Berge vor uns nehmen an Größe zu. Heute haben wir noch keine wesentlichen Steigungen zu bezwingen. Gut so, denn der lange Flug steckt uns sicherlich noch ein wenig in den Knochen. Auch ist die Saison noch jung, und wir freuen uns an den angenehmen Temperaturen und der wärmenden Sonne, während wir langsam den runden Tritt finden, uns in die Gruppe einfinden und uns an den Linksverkehr gewöhnen können.
Unsere dekadente Unterkunft hinter dem Helshoogte Pass liegt dann in einem Gebirgs-Atrium, dass auch den Alpen gut zu Gesicht stünde. Am Horizont sehen wir dann schon den Franschhoek Pass, den wir morgen absolvieren werden.
Von Jan – Ich habe gestern Abend gesagt, so kann es weiter gehen, und glücklicherweise ging es so weiter. Nur viel weniger heiß, sturzfrei und mit Rückenwind. Es war zugegebenermaßen schwer, sich heute morgen von Boschendal los zu reißen, die uns gestern aufs Beste verwöhnt haben. Unsere Cottages lagen direkt vor dem Simonsberg, und morgens um sieben erstrahlte er im Alpenglühen. Wie ich es einfach nenne, weil Franschhoek-Mountains-Glühen irgendwie nicht überzeugend klingt. Zu dem Zeitpunkt schwammen schon die ersten im Pool.
Das Frühstück wurde uns auf die Cottages geliefert, und wir hatten Frühstück im familiären Rahmen. Daddy Daneel kocht Kaffee, wir diskutieren die südafrikanischen gesellschaftlichen Perspektiven.
Und müssen dann doch los, schon um 8 Uhr, denn wir wollen möglichst früh in Goudini Spa ankommen, der Mittagshitze entliehen und schnellstmöglich in den Pool springen.
Aber erstmal hieß es, sich gegen den Wind nach Franschhoek zu kämpfen (ich hatte nicht behauptet, wir hatten nur Rückenwind).
Franschhoek ist einfach schön, und eigentlich müsste man hier auch übernachten, aber wir mussten uns entscheiden, und so fiel die Wahl natürlich auf Boschendal. Und so konnten wir uns auch ein wenig einfahren vor dem Franschhoek Pass, dem wohl sportlich anspruchsvollsten Anstieg des Westkaps, mit 450 Hm auf 7 km allerdings keine dramatische Hürde. Zumal nach der ersten Linkskehre der Wind von hinten kam. Und wir so die fantastischen Tiefblicke auf die Franschhoek Weinlands aufs Beste genießen konnten. Glücklicherweise kam auch gerade hier bei den besten Ausblicken Gruppe 1 von hinten, so dass ich Gerhard vor alpineskem Panorama ablichten konnte, im Nove Colli-Trikot so wie damals am Galibier. Was für ein Pass!
Oben steht die Verpflegung vor bester Westkapkulisse für uns bereit.
"But then we were almost there", sagt Hermann. "Just down the descend, turning left, and then the tailwind managed the rest". Das stimmt im Wesentlichen, auch wenn es etwas verkürzt ist. Der Vorteil dieser Beschreibung ist, dass ich jetzt zum Abendessen gehen kann. Aber es lief so rund wie in den nächsten Tagen!
Danke an Daneel für das fantastische Team auf dieser Reise. Mega.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir können uns ca 16 km einrollen, bevor im malerischen Ort Franschhoek derhärteste Anstieg der Kapregion auf dem Plan steht, der Franschhoek Pass. In Franschhoek endet das Flußtal, ab hier zieht sich die Passstraße mit nur einer Kehre über 7 km und 450 Hm zur Passhöhe, mit ständig besser werdenden Blicken auf das gewaltige Bergpanorama rund um Franschhoek, das an die Dolomiten erinnert.
Auf der gegenüberliegenden Seite geht es auch rasant, aber nicht ganz so steil hinab. Wir folgen einem relativ eng eingeschnittenen Flusstal hinunter zum Theewaterskloof Dam und weiter in die Kleinstadt Villiersdorp. Die nächsten 50 km nach Worcester folgen vornehmlich flach dem Breerevier Valley. Der Krüppelbewuchs rechts und links der Straße gibt keinerlei Schatten, und die Sonne steht hier ohne Gnade vor uns im Norden. Ein kleiner Pass, der aus dieser Richtung kaum wahrnehmbar ist, bringt etwas Abwechslung hier im Nirgendwo. Worcester liegt dann wieder in einem äußerst fruchtbaren Tal, dem Breede Valley, das sich rund um Worcester und Goudini zu einer weiten Hochfläche verbreitert. Sie wird von hohen Bergen umgürtet und intensiv für den Obstanbau genutzt - ein wunderschönes Tal, besonders, wenn wir heute Abend bei einem original südafrikanischen Braai die Sonne darüber untergehen sehen.
Morgen starten wir ganz früh in den Tag und erleben außerdem das fantastische Naturschauspiel des Sonnenaufgangs über diesem Tal.
Von Jan – Heute liegt eine Herausforderung der anderen Art vor uns: 40 km immer geradeaus auf der R60 durch die endlosen afrikanischen Weiten. Die 33 Auftaktkilometer bis zur R60 sind dabei sehr ansprechend, besonders, weil wir sicher wieder mit dem ersten Sonnenstrahl aufbrechen, um der Mittagshitze möglichst lang zu entgehen.
Auch die Fahrt über die kilometerlange Brücke über das Sumpfland des Breede Rivers ist etwas ganz besonderes. Dann aber heißt es beißen. Kilometer um Kilometer ändert sich die Szenerie nicht, die Fontaintjiesberge im Nordosten liegen stets unbewegt zu unserer Linken, die R60 selber ist fast völlig flach, breit ausgebaut und scheinbar endlos. Das ist Afrika, und die R60 die einzige asphaltierte Verbindung zwischen Worcester und Robertson! Die R60 ist aber mit einem breiten Seitenstreifen versehen, auf dem wir zügig voran kommen. Flow unter südlicher Sonne!
Endlich! Das Beißen hat sich gelohnt! Über eine rasante Abfahrt erreichen wir Robertson, wo der Verkehr auf der R60 merklich nachlässt. Ab Ashton wenden wir uns dann den herrlichen Felsschluchten der Cogmanskloof zu - ein Traum!
Wer noch ein paar Körner aufbringen kann, sollte schon in Robertson von der R60 abbiegen und den 25 km langen Umweg durchs Bonnievale auf sich nehmen. In diesem fruchtbaren Tal wird Weinbau betrieben. Stärker kann der Kontrast zu der eintönigen R60 nicht sein!
Von Jan – Jetzt sind wir richtig angekommen in der Südafrikanischen Hitze. Beim Frühstück um 5.30 Uhr begeistert uns der Sonnenaufgang über dem Breede River Valley. Unfassbar, die Spiegelung des Sonnenaufgangs im Pool. Auch der frühe Start um 6.30 Uhr macht plötzlich für alle Sinn, auch wenn gestern noch ungläubiges Staunen, sogar ein wenig Unmut zu hören war, als die Frühstückszeiten kommuniziert wurden. Die ersten 30 km fahren wir die Strecke von gestern zurück, aber das merkt man kaum, denn jetzt ist es frisch und kühl, wir sind frisch und entspannt, und es rollt in der Windstille unglaublich gut gegen die aufgehende Sonne.
Schockierender Verkehr empfängt uns an der R60, der gestern in den schwärzesten Farben ausgemalten Straße. Die Realität erscheint kurz noch schlimmer, aber glückicherweise legt sich der Verkehr zügig, und wir kommen in Einerreihe gut auf dem Seitenstreifen voran. Schon liegen 60 km hitner uns, und wir laufen in die Rooiberg Winery ein, zum Red Chair, dem größten roten Stuhl Afrikas. Während Jacou unser Vormittagsbuffett aufbaut (es ist gerade halb zehn), gönnen wir uns einen Café in der Oase mitten in der kleinen Karoo, im kargen Nirgendwo entlang der R60.
Jetzttrennt uns nur noch eine Abfahrt und eine kleine Welle von Robertson, wo wir die R60 Richtung Bonnievale verlassen. Was für ein gesegnetes Tal mit Weinbau, glitzernden Flüssen und einem Weingut am Anderen. Link an der Kirche in Bonnievale, zweite Verpflegung an der Verammlungshalle rechter Hand im Schatten der Bäume, und weiter. Jetzt sengt sie Sonne, spätestens jetzt wissen alle, warum wir so früh los fahren. Um dieser Mittagshitze zu entgehen. Die Welle über Skilpadhoogte (Schildkrötenpfadhöhe) ist schnell genommen, und schon rasen wir hinunter nach Ashton und biegen in die Coghmanskloof ein. Seit Jahren ist hier Baustelle, und sie ist hier immer noch. Aber wir haben unfassbares Glück, denn das letzte Auto nimmt gerade Fahrt auf, als wir das Ende der wartenden Schlange erreichen. Riian drückt richtig aufs Gas, um den Anschluss nicht zu verlieren, und so fahren wir mit Volldampf zwischen den steil aufragenden Felswänden hindurch. Wow! Glücklicherweise hält ein Tourist vor dem Alten Fort der Engländer, wo die Straße durch den Berg führt, so dass wir diese Stelle etwas slänger genießen können.
Und dann sind wir schon in Montagu, dem Blütenmeer inmitten der Trockenheit der kleinen Karoo. Um Viertel nach eins! Soviel vom Tag übrig, um das Städtchen zu genießen! Kraft sammeln vor der morgigen Königsetappe. Was geht es uns gut!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Diese äußerst lohnenswerte Verlängerung durch das fruchtbare Bonnievale sei jedem wärmstens ans Herz gelegt! 25 km durch liebliche Kulturlandschaften mit Rosen- und Weinstöcken!
Von Jan – Es ist einfach fantastisch, wenn ich sorgfältig eine Reise plane, und die Pläne dann auch aufgehen. So wie heute. 193 km mit 2300 Höhenmetern durch die kleine Karoo mit 40 Grad, Frühstück um halb sechs, Abfahrt um halb sieben, genauer gesagt scharf um 6.30 Uhr, drei Gruppen, drei Autos, and off we go. Durch die Obstplantagen Montagus in Richtung Koo, zum Burgers Pass in der Morgensonne. Erste Höhenmeter, Hermann nimmt sie auf dem Hinterrad. Wunderbare Tiefblicke wie jedes Jahr vom Aussichtspunkt vor dem Burgers Pass.
Und schon sind wir in der Koo, und schrauben uns in Richtung Rooihoogte Pass hoch, in die kleine Karoo auf 1234 m Höhe. Bei 30 Grad um 8.45 Uhr.
Hier windet es schon ein wenig, und es bewahrheitet sich, was sich die Tage vorher schon angedeutet hat. Der Wind hat gedreht, und statt aus der vorherrschenden Südostrichtung bläst der Wind schon wieder von vorne. Glücklicherweise nicht so fatal wie letztes Jahr, als nur die sportive Gruppe ins Ziel kam. Ich bin zuversichtlich für Gruppe 2, wir laufen gut, und nach einer knappen, aber nahrhaften Pause bei Jacou am Begleitfahrzeug geht es schon weiter. Otto kämpft, er hat mit der Verdauung zu kämpfen (this is Africa). So können wir etwas länger die langen Gerade und die fantastische Weite Afrikas genießen. So bringen wir ihn sicher hinunter zur N1 und links nach Aquila. Hier steht bei Km 96 schon die dritte Getränkeverpflegung an, die Temparaturen steigen in Richtung 40 Grad, und Riaan und ich erinnern ständig ans Trinken. Hier lassen wir Otto im Schatten zurück, Jacou wartet mit ihm, bis André mit Gruppe 3 kommt. Sie sind auch schon am Eingang der N1, nur 14 km hinter uns.
Kurz nach dem Eingang von Aquila, dem Big-5-Game-Reserve, sehen wir links eine Straußenfamilie. Kurz darauf sehen wir sie auch wieder, die zwei Elefanten, wie auch schon 2017 und 2019. Jetzt setzt uns der Wind zu, der natürlich immer noch von vorne bläst. Aber wir kreiseln sauber im Wind, per Speeddating natürlich. Alle kreiseln fleißig mit, Isabell, Kirstin, Gerhard, Jochem, Jörn, Martin, Peter, Roland, Uwe, Riian und ich, erst kilometerweise, dann auf 500 m beschränkt, um die Zeit derjenigen zu verkürzen, die rechts in der Zweierreihe im Wind stehen.
Am Horizont schiebt sich die weite Rechtskurve hinauf zum kleinen Übergang die Venster in Sicht. Bei mir keimt Hoffnung aus, dass auf der anderen Seite, nach der Abfahrt, nach der Verpflegung an den Bäumen, der Wind von hinten kommt, wenn wir an der Sutherlandkreuzung nach rechts abbiegen. Stattdessen glühende Hitze in der Abfahrt ins Tal, erschlagene Pause am Straßenrand. „Jan, sag mal was aufmunterndes”, sagt Kristin. „Ja, bringt Bock”, sage ich, aber ich weiß dass es nicht sonderlich überzeugt. Auch wenn es wahr ist. Ich liebe diese Etappe, und auch bei dem heutigen Gegenwind macht sie mir richtig SPaß mit einer funktionierenden Gruppe.
Mittlerweile ist auch Fanie zu uns gekommen, Daneels Vater, der mit einem weiteren Fahrzeug und einem Fahrradgepäckträger weitere Fahrer aufgeben kann, die Hitze und Wind Tribut zollen. Aber alle beißen, so auch Roland, der sich vor der Pause auch ins Auto wünschte, aber frisch gestärkt dann doch den Anstieg zum Hottentotskloofpass angeht. Was für eine Bruthitze. Die elf Kilometer sind aber relativ schnell absolviert, zumal ich zwischendrin etwas mit Fanie sprechen kann, der in früheren Jahren hinter Daneel 75.000 Begleitfahrzeugs-Kilometer abgespult hat, wie er erzählt.
Ganz so weit haben wir es nicht mehr bis Ceres, aber mir grausts vor den 30 km hinab in den Ort, weil ich weiß, wie anstrengend das mit Gegenwind sein kann. Aber der Blick ins Tal, der Flug bergab, die sich hinter die Wolken zurückziehende Sonne und die Aussicht auf die Rückkehr in die Zivilisation treiben uns an. Trotz extremen Seitenwinds mache ich Fotos von Riian in der längsten Geraden des Tages, leider aber keine Fotos vom Stopp in der Ceres Brewery. Hier halten wir uns nochmals 20 Minuten auf, das alkoholfreie Bier, Cola und die Kühle im Inneren bringen unsere Lebensgeister zurück.
Martina gesellt sich noch zu uns, die ab Ceres wieder einsteigen möchte, und so fahrn wir mit 12 Personen über Mitchell's Pass hinunter. Nochmal eine begeisternde Felsenschlucht, und dann sind die letzten 15 km nach Tulbagh schnell weg gedrückt. High Five und gute Laune! Und wieder ein leckeres Abendessen, bei dem ich meine Freude über das großartige Team ausdrücken kann, das uns heute diese Etappe ermöglicht hat. 30 Radfahrer, je 193 km. Im Gegendwind. Danke Ernst, Jacou, André, Daneel, Riaan und Hermann!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wahnsinn! Eine großartige Etappe liegt vor uns! Wir befahren drei Pässe, den Doppelpass Rooihoogte und Burgers Pass und fahren durch die abgelegene Karoo, über die N1 (ein Begleitfahrzeug sichert uns nach hinten ab) zum Aquila Game Reserve, hoch zu Die Venster und runter nach Ceres: endlose Weiten und jede Menge Flow, Flow, Flow! Dies ist die epische Kernetappe dieser Tour. Du kämpfst mit Temperaturen um die 40 Grad im Schatten, fährst 193 km mit über 2000 Höhenmetern, wirst aber stets von unserem südafrikanischen Team umsorgt und versorgt.
In Ceres erreichen wir nach 160 km den ersten Ort des Tages und damit wieder die Zivilisation. Jetzt haben wir uns eine längere Pause verdient. Die größte Hitze ist danach verstrichen, und wir können uns an den sehr schönen Schlussabschnitt nach Tulbagh wagen.
Wer in Ceres genug hat, steigt einfach aus, und aufgrund der vielen Begleitfahrzeuge ist es auch möglich, ein Zwischenabschnitt in der heißen Mittagssonne im Wagen zurück zu legen.
Eine heldenhafte Etappe, die alles aufbietet, was Südafrika ausmacht!
Von Jan – Wunderbarer Bain's Kloof Pass heute. Aufgrund der Tour of Good Hope ist der Pass gesperrt, daher starten wir erst um 10 Uhr in Tulbagh. Urlaubsstimmung im Tulbagh Boutique Heritage Hotel. Wie in allen anderen Unterkünften der Woche könnte man auch hier länger bleiben. Sollte man hier länger bleiben. Herrlich sitzen wir auf der Terrasse und genießen die Sonnenstrahleln und die Windstille. Zum Start bläst uns der Wind entgegen. Macht aber nichts, wir vereinigen Gruppen eins und zwei und stemmen uns dagegen. Chaos kündigt sich an, als wir am Fuß vom Bainskloof Pass ankommen, und die Straße nicht mehr wie angekündigt gesperrt ist. Wir hatten mit der Tour of Good Hope abgemacht, ihre Verpflegungsstellen zu verwenden, weil der Pass gesperrt ist und unsere Fahrzeuge nicht durchkommen. Unsere Fahrzeuge haben deswegen weder Wasser noch Essen aufgefüllt. Aber weder unten noch oben finden wir eine Verpflegungsstelle. Dafür finden wir Lebenshöhepunkte am Bainskloof Pass. Daneel bremst die Gruppe ein, ich mache Gruppenfotos an den neuralgischen Stellen. Hammer!
Ausgedehnte Fotos am Rastplatz unterhalb der Passhöhe, Abfahrtsfreuden mit Daneel nach Wellington. Jetzt setzt sich der Ruhetag durch, und wir verbummeln ordentlich Zeit im Café. Danach verbummeln wir noch etwas Zeit am Verpflegungspunkt. Dann stellt Daneel den Tacho auf 50, denn erstmals in dieser Woche genießen wir den Rückenwind des Westkaps. Nicht zur Freude aller. Aber zu meiner besonderen Freude.
Langer Nachmittag mit viel Schmutzbier in Riebeek. Morgen sind wir schon in Kapstadt. Wie schade.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des wunderbaren Bainskloof Pass. Die Etappe ist kurz, wir können ihn in aller Ruhe und stressfrei erleben. Nach einer entspannten Einrollphase beginnt die Etappe so richtig an den Brücken über den Breede River. Wir tauchen ein in das langgezogene Tal des Witte Rivers. An dessen Ufern hat der Straßenbauer Bains Anfang des 18. Jahrhunderts eine Straße bauen lassen, deren Verlauf bis heute nicht verändert wurde. Seitlich grenzen unregelmäßig behauene Steine die Straße zum Abgrund ab, nach rechts ragt steil der Felsen auf. Unter dem Asphalt, auf dem wir fahren, liegen die Gräber der Sklaven, die beim Straßenbau ihr Leben lassen mussten. Mit Gänsehaut bestaunen wir ob dieses makabren geschichtlichen Hintergrundes die beeindruckenden Felsformationen rechts und links der Straße. Zumindest am Dacre's Pulprit, einer weit ausladenden Felsnase über der Straße, sollte man einen Fotostopp einlegen; aber das wird sicher nicht der einzige bleiben auf diesen beeindruckenden letzten Kilometern unserer Tour.
An der Siedlung Bain's Kloof liegt der Hochpunkt nicht mehr weit. Nach rechts öffnen sich die Blicke in die Wellington Plain, die wir an einem Parkplatz zur Rechten nochmals in Ruhe bestaunen können. Eine rauschende Abfahrt führt uns nach Wellington.
Hier haben wir wieder die Ebene rund um Kapstadt erreicht. Bei guter Sicht können wir zur Linken schon wieder den Tafelberg sehen, während wir ohne viele Höhenmeter die letzten vierzig Kilometer in unseren Etappenort Riebeek West absolvieren.
Von Jan – Oh my goodness! Was für eine fantastische Etappe zurück Richtung Kapstadt, auf den Tafelberg zu. Hoch die Tassen im Radisson Blu an der Waterfront. Besser geht's kaum.
Nächstes Jahr sind wir wieder hier. Und am Sonntag wartet das größte und vielleicht schönste Radrennen der Welt.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute starten wir nach einem ausführlichen Frühstück erst um 8 Uhr, nachdem wir gestern die letzte gemeinsame Nacht im Boland verbracht haben. Über die neu asphaltierte Old Malmesbury Road geht es zurück auf die Strecke der ersten Etappe und fahren ab da auf den Tafelberg zu. Gänsehaut pur!
Hoch die Tassen in Shimmys Beach Club in Kapstadt!
Die folgenden drei Nächte sind im Reisepreis enthalten. Morgen ist Ruhetag, und übermorgen wartet das Argus!