Von Airborn – Sieben Etappen durch wunderschöne Alpenkulisse, namhafte Pässe wie Stilfser Joch, Jaufenpass oder Sellajoch. Und dennoch ganz entspannt durch Südtirol und die Dolomiten.
Wem das nicht reicht, dem präsentieren wir natürlich wie immer gerne auch noch eine höhenmeterreichere Variante...
Neue Reise, neue Reiseleitung, neuer Guide und neue Strecken sind die Herausforderung des ersten Tages.
Der Mendelpass stellt sich als der viel befahrende Pass heraus, wie wir ihn erwartet haben. Aber bester Asphalt und 25 Grad morgens um halb zehn verzeihen alles. Nach kurzer Abfahrt rollen wir den Gampenpass hinauf. Und nach mehren Gipfelkaffees schiessen wir hinunter zurück zur Etsch und unserem Hotel.
Der Kommentar des Tages stammt von einem Teilnehmer: ,,Besser kann es nicht laufen, sonst tut es weh ,, Fazit: Ich habe leichte Schmerzen in der Hüfte.
Morgen warten 30 Grad und unser erster Umzug in den nächsten Etappenort.
Eine perfekte Premiere
Aller Anfang ist leicht. Zumindest vom organisatorischen her, denn wir fahren heute eine Rundtour und bleiben noch eine weitere Nacht in Südtirols Hauptstadt. Die Pässe sind noch nicht die ganz hohen Kracher, oder Mendel- und Gampenpass liefern immerhin schonmal einen Vorgeschmack auf die alpinen Highlights der kommenden Tage. Und die Weinberge im Etschtal bekommen wir als Kulisse noch gratis drauf.
Die heutige Etappe steht unter dem Motto: Schneller fahren ist in langsamen Gruppen einfacher, als in schnellen. So haben wir kurzerhand Gruppe zwei und drei nach dem Anstieg des Tages zusammengelegt. Gruppe eins sprintet ins Hotel während Gruppo combinato in Meran noch eine Pause einlegt.
Frisch gestärkt folgen wir auf der perfekt asphaltierten und breiten Radautobahn der Etsch, um den Hotelpool ab 1600 Uhr in Besitz zu nehmen.
Spruch des Tages: Mach Dich nicht unbeliebt. Geht das denn noch ?
Morgen wartet der Stelvio.
Und auf geht es zur ersten Etappe en ligne zwischen Bozen und Goldrain, im Vinschgau gelegen. Es geht ohne Vorwarnung los, mit der Jenesier Straße hinauf zur Salten-Hochebene nördlich von Bozen. Die parallel verlaufende Alte Jensesier Straße ist mit dem relaxed-Konzept leider nicht so ganz vereinbar. Vom Salten geht es dann hinab nach Meran, und da ist die Arbeit dann auch fast schon getan. Über den hervorragend ausgebauten Vischgauer Radweg fahren wir durch die bekannten Apfelplantagen, das Tal hinauf bis zum Etappenort Goldrain.
Während Gruppe 1 versucht, Rekorde zu brechen, meistert Gruppo combinato 23 entspannt und tiefenentspannt den Anstieg.
In Kehre 22 gibt es eine Pause und wir fliegen die letzten 500 Hm hinauf.
Die Abfahrt über den Umbrailpass gehört exklusiv uns, auto- und motorradfrei dank einer Baustelle .
Tendenziell bergab und mit kurzem Eisstop erreicht Gruco 23 das Ziel.
Morgen wartet die nächste Ashaltblase auf uns. Nicht ganz so hoch und nicht ganz so lang, aber auch kein aber.
Das Stilfser Joch. Sehnsuchtsziel aller bergaffinen Rennradfahrer. Heute nehmen wir es in Angriff - und haben den ganzen Tag dafür Zeit. Ein paar Kilometer können wir im Vinschgau von Goldrain nach Prad noch einrollen, dann geht es hinauf. 48 Kehren. Gekrönt vom Ortler-Massiv. Auf 2757 m Höhe. Der höchste Rummelplatz Europas, sagt man, aber da macht jeder am besten sein eigenes Bild. Monumental wird es auf jeden Fall.
Und dann entscheidest du selbst, ob du auf direktem Weg über Prad zurück fahren möchtest, oder über den inzwischen komplett asphaltierten Umbrailpass und das Münstertal.
Von Airborn – Nicht Fahren kannst Du zuhause noch oft genug.
So hat heute nur ein Bruchteil der Teilnehmer den optionalen halben Ruhetag genutzt und sind direkt über die Radautobahn nach Meran geradelt.
Die Meute erklimmt das Martelltal. Spannend, abwechslungsreich und episch sind die Adjektive, die mir einfallen.
Es muss nicht immer der Stelvio sein.
Bilder sagen mehr als Worte.
Morgen wartet der Jaufenpass.
Mit das schönste an relaxed-Reisen: wir haben Zeit. Die Etappenorte liegen nicht so weit auseinander. Vorteil 1: nach dem Stilfserjoch ist am vierten Tag ein halber Ruhetag möglich, indem man mit quasi null Höhenmetern bis Meran fährt und dort die Seele baumeln lässt. Vorteil 2: wir können auch mal schöne Seitenstraßen kennenlernen, die wir auf "normalen" quäldich-Reisen keine Zeit mehr haben. Und so steht heute auf dem Programm: das Martelltal. Der Giro d'Italia war schon hier, unzähliche Vinschgau-Urlauber verschlägt es auf die wunderschöne Stichstraße in die Südtiroler Berge. Heute fahren auch wir hier hinauf. Und cruisen danach ganz entspannt nach Meran.
Von Christoph Sauerland – Heißt Quaeldich auf Italienisch eigentlich Dolce Vita?
Mit dieser tiefsinnigen beim Frühstück gestellten Frage konnten wir uns heute bei der Auffahrt zum Jaufenpass gedanklich ablenken. Nach kurzer Stärkung an Silles fantastischem Snack Buffet ging es in die rauschende Abfahrt nach Sterzing. Ein weiterer unerwarteter Höhepunkt war dann der Achterbahn-Radweg nach Brixen. Hoch, runter, links, rechts, Glücksgefühle auf dem Weg zum Ziel. Und spätestens beim Abschluss Bier an Silles Bulli und dem ersten Ah und Oh im Hotel Elefant, war die Antwort auf die Frage des Morgens klar: eindeutig Ja. Fortsetzung morgen mit der Aussicht auf den besten Apfelstrudel Südtirols am Würzjoch.
Christoph Sauerland
Die goldene relaxed-Regel: Nur ein schwerer Pass pro Tag, auf den man sich voll und ganz konzentrieren kann. Und so ist es heute der Jaufenpass, der auf dem Programm steht, bekannt als einer der vier Pässe des Ötztaler Radmarathons. Somit knacken wir heute erneut die magische Marke von 2000 m Höhe. Und dann geht es auch schon wieder hinab in den schönen Etappenort Brixen, wahlweise auf dem Brenner-Radweg oder auf der Staatsstraße.
Nach dem Würzjoch überrascht uns der erste wirkliche Wolkenguss unserer Reise. Kalte, grosse Tropfen in unzähliger Vielfalt verderben uns den Spass an der Abfahrt.
Die kurzfristige Wetterberuhigung im Tal ist schlagartig nach der Tunneldurchquerung beendet. So beschliessen fast alle, den Tag nach Variante A zu beenden.
Einige unerschrockene Pedaleure allerdings geben nicht auf. Und nach 30 Minuten sagt der Wettergott : ,, Freie Fahrt zum Passo di Valparola".
Morgen um drei ist die Tour Geschichte. Die letzten 100 km warten. Schön wars.
Eine kurze Etappe steht auf dem Programm. Aber eine, die es in sich hat. Denn heute geht es in die Dolomiten. Genauer gesagt: über das einsame Würzjoch, einen traumhaften Pass, ins ladinische Val Badia. Klingt nach weniger Arbeit, als es ist. Aber die Devise ist klar: relaxed. Wir fahren auf Ankommen! Etappenort heute ist Stern/La Villa.
Mit drei Anstiegen haben wir vier Pässe erklommen. Die Windböen von vorne eignen sich allerdings für fünf Pässe. Und die Temperaturstürze ersetzten locker einen weiteren Pass.
Fazit: Mit fünf Anstiegen haben wir vier Pässe erklommen.
Ein traumhafter Abschluss einer epischen Rundfahrt. Besser geht es nicht.
Danke an das Team und vor allem an alle Teilnehmer.
Danke für diese schöne Woche
Wir haben sie uns für den letzten Tag aufgehoben. Zwei der bekanntesten Kulissen der Dolomiten. Zunächst der Sellastock, den wir am gleichnamigen Pass erleben, mit dem Grödnerjoch als Bonus zuvor. Und dann der Rosengarten, den wir vom Karerpass aus in voller Pracht bewundern können. Das bedeutet natürlich, dass es heute drei Pässe zu erklimmen gilt, bevor wir wieder in Bozen einrollen und sich der Kreis schließt. Allerdings halten sich die Höhenmeter in Summe in Grenzen, so dass wir trotzdem noch von relaxed sprechen können.