Tanz um den Vulkan
146,9 km / 2325 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von _micha

Von _micha –
Die Inselumrundung ist insbesondere mit der großen Anzahl an Höhenmeter für den gemeinen Rennradler eine große Herausforderung. Lokale Kenner schätzen die Inselumrundung statt der Schleife über den Roque als schwieriger ein, da der Anstieg zum Roque eher konstant ist, hingegen der Norden der Inselumrundung zahlreiche signifikante Wellen bietet.
Die Planung der Inselumrundung sollte mit Sorgfalt durchgeführt werden, da diese nicht bei jedem Wetter geeignet ist. Insbesondere Puntagorda gilt als Wetterscheide, d.h. im Süden ist es schön und an der Tankstelle in Puntagorda gießt es in Strömen. Auch die Richtung ist entscheidend. Bei Normalwetterlage, dementsprechend bei Passatwinden aus Nordost empfiehlt sich eine Umrundung im Uhrzeigersinn. Andernfalls hat man den Gegenwind auf der Ostseite als ständigen Begleiter. Highlight der Tour ist der gesamte Nordwesten bzw. Norden der Insel. Dieser ist wenig befahren und insbesondere die Carretera Montana durch die Barancos auf der Nordseite des Roque de los Muchachos bieten bei kurzen Stopps (Miradors) herausragende Einblicke in die Natur und auf den Atlantik. Lowlight ist der Nordosten von Barlovento bis Santa Cruz de la Palma. Die sehr stark befahrene Straße ist gespickt mit einer großen Anzahl von Ampelbaustellen sowie unzähligen Tunnels mit Kurven und Steigungen.
Das Wetter war nicht sonderlich erbaulich, gleichwohl bin ich am frühen Morgen in Los Llanos in Richtung Norden gestartet. Mit Glück entkam ich knapp einer Regenfront über dem Atlantik schon auf der Abfahrt in den Baranco de las Angustias. Auf der Fahrt von Mirador el Time bis Puntagorda geht es bei stetiger und leichter Steigung knapp unter bzw. in den Wolken gen Norden. Tröstend ist die Erinnerung, dass normalerweise an dieser Stelle tolle Ausblicke die Fahrt begleiten. Ab Tijarafe nimmt der Verkehr auf der Straße massiv ab. Die Straße schlängelt sich nach dem Abzweig nach Tricias auf neuem Belag und etlichen Begradigungen mit im Schnitt 7% (Spitzen bis 15%) nach Briestas auf knapp 1.200 müdM. Die üppige Vegetation wechselt auf durchdringend riechenden Pinienwälder. Auf der Abfahrt von Briestas in Höhe von Hoya Grande reißt der Himmel auf, die Sonne scheint und entblößt eine üppig blühende, saftig grüne Landschaft geprägt von Kühen und Schafherden. In einem welligen Aufundab sind die vom Roque herabstürzenden Wolken sichtbar und bringen den einen oder anderen Regenschauer.
Auf der Höhe von Roque Faro beginnt das absolute Highlight im nun sonnigen Norden der Inselumrundung: die Carretera Montana nach Barlovento auf der alten Straße. Diese eher einspurige Straße ist mittlerweile sehr gut geteert und wird überwiegend von Touristen genutzt. Diverse Aussichtspunkte (Miradors) bieten phantastische Ausblicke in die schroffen Barancos des Nordens sowie die Dörfer auf der Nordseite der Insel bis zum ca. 1.000 Höhenmeter tiefer gelegenen Atlantik. Die Steigungen im Uhrzeigersinn erreichen bis zu 13%, das Gefälle in Spitzen 15%. Die fahrradtechnische Herausforderung stellt sich dann am Ende dieses Abschnitts mit der Fahrt durch drei unbeleuchtete Tunnels. Diese sind gerade, so dass man zu jederzeit immer das Ende sieht. Die Herausforderung schlechthin barg jedoch der dritte Tunnel, in dem sich der Untergrund als schmierig herausstellte, so dass das Hinterrad geringfügig durchrutschte.
Auf mittlerweile wieder zweispuriger Strecke folgte der verkehrs- und baustellenreiche Nordosten der Insel. In sehr welligem Profil gab es wiederholte ampelbedingte Pausen aber auch nervenaufreibende Anstiege in den ca. ein Dutzend Tunnels bis Sta. Cruz de la Palma (alle beleuchtet ;-)). Ein besonderer Adrenalinstoß erzeugte die Wahrnehmung eines 40-Tonners im eigenen "Windschatten", der im Tunnel bei ca. 6% Steigung hinterher schnauft. An der Strandpromenade in Sta. Cruz wurden dann ohne Laster die Vorratsspeicher aufgefüllt.
Durch den Tunnel am Hafen verließ ich Sta. Cruz auf der LP2 in Richtung Süden. Die Straße bot viele Einblicke in die urbane Ostseite oberhalb des Flughafens. Die Regenschwaden von der Cumbre Vieja verkündeten Unheil, erreichten jedoch selten die Straße. Mit letzten Kräften wurde die Steigung bis Los Canarios erklommen. Die eher unscheinbare Steigung hat ab Sta. Cruz im Mittel ca. 4% in Spitzen bis zu 11% Steigung. Mit der Umrundung der Inselspitze blas ein derart starker und kalter Wind, so dass aufgrund des Temperatursturzes um ca. acht Grad Celsius eine Windjacke unerlässlich wurde. Bei ca. 50m Sicht war die Stimmung trotzdem sehr gut, denn bis Los Lanos galt es nur noch wenige Höhenmeter zu überwinden. Nach weiteren 14 km auf Höhe Jedey riss der Himmel auf und gab die die Sicht auf das Aridanetal und den Atlantik frei. Bei gemütlichem Rollen war nun Los Llanos nicht mehr weit.
Ergänzung: Teilabschnitte der Tour sind nach Höhenangaben nicht sehr genau, so dass die kumulierte Anzahl der Höhenmeter der beschriebenen Inselumrundung eher bei 3.300 hm anzusiedeln sind.
Die Planung der Inselumrundung sollte mit Sorgfalt durchgeführt werden, da diese nicht bei jedem Wetter geeignet ist. Insbesondere Puntagorda gilt als Wetterscheide, d.h. im Süden ist es schön und an der Tankstelle in Puntagorda gießt es in Strömen. Auch die Richtung ist entscheidend. Bei Normalwetterlage, dementsprechend bei Passatwinden aus Nordost empfiehlt sich eine Umrundung im Uhrzeigersinn. Andernfalls hat man den Gegenwind auf der Ostseite als ständigen Begleiter. Highlight der Tour ist der gesamte Nordwesten bzw. Norden der Insel. Dieser ist wenig befahren und insbesondere die Carretera Montana durch die Barancos auf der Nordseite des Roque de los Muchachos bieten bei kurzen Stopps (Miradors) herausragende Einblicke in die Natur und auf den Atlantik. Lowlight ist der Nordosten von Barlovento bis Santa Cruz de la Palma. Die sehr stark befahrene Straße ist gespickt mit einer großen Anzahl von Ampelbaustellen sowie unzähligen Tunnels mit Kurven und Steigungen.
Das Wetter war nicht sonderlich erbaulich, gleichwohl bin ich am frühen Morgen in Los Llanos in Richtung Norden gestartet. Mit Glück entkam ich knapp einer Regenfront über dem Atlantik schon auf der Abfahrt in den Baranco de las Angustias. Auf der Fahrt von Mirador el Time bis Puntagorda geht es bei stetiger und leichter Steigung knapp unter bzw. in den Wolken gen Norden. Tröstend ist die Erinnerung, dass normalerweise an dieser Stelle tolle Ausblicke die Fahrt begleiten. Ab Tijarafe nimmt der Verkehr auf der Straße massiv ab. Die Straße schlängelt sich nach dem Abzweig nach Tricias auf neuem Belag und etlichen Begradigungen mit im Schnitt 7% (Spitzen bis 15%) nach Briestas auf knapp 1.200 müdM. Die üppige Vegetation wechselt auf durchdringend riechenden Pinienwälder. Auf der Abfahrt von Briestas in Höhe von Hoya Grande reißt der Himmel auf, die Sonne scheint und entblößt eine üppig blühende, saftig grüne Landschaft geprägt von Kühen und Schafherden. In einem welligen Aufundab sind die vom Roque herabstürzenden Wolken sichtbar und bringen den einen oder anderen Regenschauer.
Auf der Höhe von Roque Faro beginnt das absolute Highlight im nun sonnigen Norden der Inselumrundung: die Carretera Montana nach Barlovento auf der alten Straße. Diese eher einspurige Straße ist mittlerweile sehr gut geteert und wird überwiegend von Touristen genutzt. Diverse Aussichtspunkte (Miradors) bieten phantastische Ausblicke in die schroffen Barancos des Nordens sowie die Dörfer auf der Nordseite der Insel bis zum ca. 1.000 Höhenmeter tiefer gelegenen Atlantik. Die Steigungen im Uhrzeigersinn erreichen bis zu 13%, das Gefälle in Spitzen 15%. Die fahrradtechnische Herausforderung stellt sich dann am Ende dieses Abschnitts mit der Fahrt durch drei unbeleuchtete Tunnels. Diese sind gerade, so dass man zu jederzeit immer das Ende sieht. Die Herausforderung schlechthin barg jedoch der dritte Tunnel, in dem sich der Untergrund als schmierig herausstellte, so dass das Hinterrad geringfügig durchrutschte.
Auf mittlerweile wieder zweispuriger Strecke folgte der verkehrs- und baustellenreiche Nordosten der Insel. In sehr welligem Profil gab es wiederholte ampelbedingte Pausen aber auch nervenaufreibende Anstiege in den ca. ein Dutzend Tunnels bis Sta. Cruz de la Palma (alle beleuchtet ;-)). Ein besonderer Adrenalinstoß erzeugte die Wahrnehmung eines 40-Tonners im eigenen "Windschatten", der im Tunnel bei ca. 6% Steigung hinterher schnauft. An der Strandpromenade in Sta. Cruz wurden dann ohne Laster die Vorratsspeicher aufgefüllt.
Durch den Tunnel am Hafen verließ ich Sta. Cruz auf der LP2 in Richtung Süden. Die Straße bot viele Einblicke in die urbane Ostseite oberhalb des Flughafens. Die Regenschwaden von der Cumbre Vieja verkündeten Unheil, erreichten jedoch selten die Straße. Mit letzten Kräften wurde die Steigung bis Los Canarios erklommen. Die eher unscheinbare Steigung hat ab Sta. Cruz im Mittel ca. 4% in Spitzen bis zu 11% Steigung. Mit der Umrundung der Inselspitze blas ein derart starker und kalter Wind, so dass aufgrund des Temperatursturzes um ca. acht Grad Celsius eine Windjacke unerlässlich wurde. Bei ca. 50m Sicht war die Stimmung trotzdem sehr gut, denn bis Los Lanos galt es nur noch wenige Höhenmeter zu überwinden. Nach weiteren 14 km auf Höhe Jedey riss der Himmel auf und gab die die Sicht auf das Aridanetal und den Atlantik frei. Bei gemütlichem Rollen war nun Los Llanos nicht mehr weit.
Ergänzung: Teilabschnitte der Tour sind nach Höhenangaben nicht sehr genau, so dass die kumulierte Anzahl der Höhenmeter der beschriebenen Inselumrundung eher bei 3.300 hm anzusiedeln sind.
Ein gefahrener Pass
Los CanariosStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am