Von Martin_Martin – Unsere zweite Tour führte uns über die 'Grossen' der Alpen bis ans Mittelmeer. Das Konzept war das gleiche wir auf Tour 1: Tourenräder mit Gepäck, kein Begleitfahrzeug, Übernachtung spontan unterwegs in Hotels oder Pensionen, Mittagessen aus dem Brotsack. Zusätzlich zum Gepäck kommen noch einige Liter Wasser hinzu, das in den Sommermonaten unentbehrlich ist, sowie Kartenmaterial, dessen Gewicht spätestens kurz vor der Passhöhe allmählich zu Buche schlägt.
Die Pässeklassiker dieser Tour sind ja allgemein bekannt, eine detaillierte Beschreibung erübrigt sich deshalb an dieser Stelle. Nur so viel: Sensationelle Strecken wechseln sich ab mit eher durchzogenen Auf- und Abfahrten. Zu letzteren zählen bspw. der Grosse St.Bernhard, dessen Rampe mit ihren unheimlichen Galerien einer Autobahn sehr nahe kommt, sowie die Strasse nach Val d'Isère, die sich schörkel- und endlos dahinzieht und motorisierte Raser aller erdenklicher Facon anzieht. Versöhnt wurden wir aber durch den Petit St. Bernard und vor allem durch den Col de la Bonette. Beide sind landschaftlich spektakulär und letzterer trumpfte sogar mit sehr geringem Verkehrsaufkommen auf. Dies hing damals vielleicht auch mit dem Bergmarathon zusammen, der an der Südflanke stattfand und hunderte von Läufern den Berg hinauf trieb, so dass für den motorisierten Verkehr einfach kein Platz mehr blieb. Für uns als unfreiwillige Zuschauer dieses Sporteventes war dann die Ankunft der letzten Läuferinnen und Läfer etwas verstörend, schleppten sich diese doch mit aller Kraft noch hoch, um dann oben direkt ins bereitgestellte Sauerstoffzelt zu kippen. Na ja...Die Abfahrt nach Nizza war dann grandios und die mediterrane Stimmung in der Stadt sowieso. Einige Tage chillen hatten wir uns auf alle Fälle redlich verdient.