Touren in den Nationalparks der Apenninen, Teil 1: Die Monti Sibillini. 119,6 km / 2777 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von AP
Von AP –
Dieser Tourentipp ist nicht der erste auf QD veröffentlichte Tourentipp, der in einem Apenninen-Nationalpark liegt, lowrider hat schon ein paar Routen im Nationalpark Cilento/Vallo di Diano beschrieben. Ich habe meinen aber dennoch mit der Nummer 1 versehen, in der Hoffnung, noch weitere Touren in den Nationalparks der Apenninen auf QD zu veröffentlichen; dieser Tipp ist mein Anfang.
Die Apenninen sind geradezu übersät mit National- oder Regionalparks, so daß es auf der Hand liegt, sich gerade im mittleren und südlichen Teil des Gebirges bei Urlaubsplanungen mit dem Fahrrad an diesen geschützten Gebieten zu orientieren. In aller Regel sind sie straßentechnisch so weit erschlossen, daß es in jedem Gebiet für zumindest eine Tagestour ausreicht.
Die Monti Sibillini erheben sich sozusagen in der nördlichen Mitte der Apenninen an der Grenze zwischen Umbrien und den Marken. Größtenteils sind die Berggipfel wohlgerundet und mit Matten aus grünen Almen bedeckt, so daß sie ein wenig an die Ballons in den Vogesen erinnern. Allerdings gibt es im Gebiet des Monte Vettore, einem der höheren Apenninberge, auch schroffe Gipfel, die alpine Ausmaße annehmen. Der landschaftliche Höhepunkt der Monti Sibillini sind die Hochebenen von Castelluccio. Man sollte diese Hochebenen unbedingt im Juni besuchen, dann stehen die Felder in voller Blüte….ein farbenprächtiges Spektakel. Über die Monti Sibillini, die Hochebenen und den Nationalpark habe ich schon einiges in den Beschreibungen der Pässe erzählt, so daß ich in diesem Tourentipp nicht mehr näher auf die Gegend eingehe.
Nun zur Strecke des Tourentipps:
Man startet in Norcia und verläßt die Kleinstadt in Richtung Castelluccio. Nach einigen Kilometern zweigt eine Straße nach links ab, die zur Forca Canapine führt. Dieser Paß ist leicht zu fahren und bietet grandiose Aussichten im oberen Teil.
Es folgt eine lange Abfahrt ins Valle del Tronto. Dabei hält man sich in Richtung Arquata del Tronto, so daß sich an die Abfahrt einige wellige Kilometer oberhalb des Talbodens anschließen. Hinter dem Ortskern von Arquata del Tronto biegt eine Straße nach links ab in Richtung Montegallo. Das ist der Weg zu den Hochebenen über die Forca di Presta. Da man bekanntlich einen Paß von unten fährt, habe ich die Strecke des Tourentipps so konzipiert, daß man noch bis Trisungo im Tal abfährt und somit zwei Kilometer doppelt absolviert….auch auf einem Rundkurs sollte die „Doppio-Komponente“ nicht unberücksichtigt bleiben.
Die Forca di Presta ist ein ganz anderer Paß als die Forca Canapine. Die Steigung ist viel unregelmäßiger und sogar sehr anspruchsvoll auf den letzten Kilometern, während die Landschaft nicht dominiert wird von den gemütlichen Rundgipfeln der südwestlichen Monti Sibillini, sondern vom felsigen, rauhen Kern der Monti um den majestätischen Monte Vettore herum.
Hinter der Forca di Presta kippt die Straße in die Hochebenen hinein. Im ersten Augenblick stockt der Atem bei dem überraschenden Anblick der blühenden Felder inmitten des weiten Runds der grün-grauen Bergen, mit Castelluccio wie ein Wachtturm inmitten einer Landschaft voller bunter Konfetti.
Im Südteil der Hochebenen ist die Straße ziemlich holprig. In Castelluccio hat es einige Restaurants, so daß man ohne Probleme einen Teller Pasta nachladen kann. Dort oben ist in der schönen Jahreszeit einiges los. Am Kulminationspunkt in der Ortsmitte drängten sich Autos, Motorräder und Rennradler, als ich dort ankam. Nachdem ich von lokalen Recken kritisch beäugt wurde, ließ man mich wohlwollend passieren (Campagnolo-Heldenkurbel kommt halt gut an in Bella Italia).
Hinter Castelluccio geht es die wenigen Kilometer hoch zum Passo di Gualdo. Dort schaut man sich die Hochebenen noch ein letztes Mal an…zu schön um wahr zu sein, aber es gibt sie wirklich. Die Abfahrt vom Passo di Gualdo macht richtig Laune. Nach dem Trubel in Castelluccio fährt man nun ins obere Valnerina ab, eine malerische Gegend, die zu den abgelegensten Gebieten Mittelitaliens gehört. Besonders eindrucksvoll an der Strecke ist die alte Burganlage am steilen Hang über Castelsantangelo sul Nera.
Immer an der Nera entlang trifft man in Visso auf die Hauptstraße durch das Valnerina, der man nach Süden in Richtung Terni folgt. Das Tal verengt sich zu einer Schlucht. Der Tourentipp sieht nun vor, um nach Norcia zurückzukehren, aus dem Valnerina ins Valle Castoriana zu wechseln und einen vierten Paß, die Forca di Ancarano, zu überqueren.
Vom Valnerina gibt es drei Möglichkeiten, nach Preci, dem Hauptort des Valle Castoriana zu fahren. Die erste Möglichkeit ist, nicht weit hinter Visso den Abzweig nach Saccovescio zu nehmen, die zweite Möglichkeit ist, bei Cervara den Abzweig nach Castelvecchio zu nehmen, die dritte Möglichkeit ist, bis nach Pontechiusita zu fahren und dort einfach in das untere Valle Castoriana einzubiegen. Die ersten beiden Möglichkeiten implizieren das Überqueren der niedrigen Bergkette, die beide Täler südlich von Visso voneinander trennt. Da ich nicht wußte, ob diese beiden Nebenstraßen vollständig asphaltiert sind (sind sie wohl), blieb nur Möglichkeit Drei übrig, und die hat auch ihren Eingang in den Tourentipp gefunden.
Das Valle Castoriana ist ein ruhiges Tal am Westrand der Monti Sibillini, leider nicht ganz so malerisch wie das Valnerina im Norden. Hinter den Bergen, die man vom Talgrund aus sieht, liegt die Abfahrt vom Passo di Gualdo….man bekommt somit den vollen Überblick über diesen Teil der Monti.
Die Forca di Ancarano stellt keine allzu große Aufgabe mehr da, einem langen, ziemlich flachen Anlauf folgen wenige halbwegs steile Schlußkilometer im teils bewaldeten oberen Teil des Tals. Von der Forca aus läßt man das Rad einfach abwärts laufen, auf die Stadtmauern von Norcia zu, und schon hat sich der Kreis geschlossen und man hat einen schönen Tag im Nationalpark Monti Sibillini verbracht. Bleibt man den Abend noch in Norcia, sollte man unbedingt eins der traditionellen Linsengerichte probieren.
Die Apenninen sind geradezu übersät mit National- oder Regionalparks, so daß es auf der Hand liegt, sich gerade im mittleren und südlichen Teil des Gebirges bei Urlaubsplanungen mit dem Fahrrad an diesen geschützten Gebieten zu orientieren. In aller Regel sind sie straßentechnisch so weit erschlossen, daß es in jedem Gebiet für zumindest eine Tagestour ausreicht.
Die Monti Sibillini erheben sich sozusagen in der nördlichen Mitte der Apenninen an der Grenze zwischen Umbrien und den Marken. Größtenteils sind die Berggipfel wohlgerundet und mit Matten aus grünen Almen bedeckt, so daß sie ein wenig an die Ballons in den Vogesen erinnern. Allerdings gibt es im Gebiet des Monte Vettore, einem der höheren Apenninberge, auch schroffe Gipfel, die alpine Ausmaße annehmen. Der landschaftliche Höhepunkt der Monti Sibillini sind die Hochebenen von Castelluccio. Man sollte diese Hochebenen unbedingt im Juni besuchen, dann stehen die Felder in voller Blüte….ein farbenprächtiges Spektakel. Über die Monti Sibillini, die Hochebenen und den Nationalpark habe ich schon einiges in den Beschreibungen der Pässe erzählt, so daß ich in diesem Tourentipp nicht mehr näher auf die Gegend eingehe.
Nun zur Strecke des Tourentipps:
Man startet in Norcia und verläßt die Kleinstadt in Richtung Castelluccio. Nach einigen Kilometern zweigt eine Straße nach links ab, die zur Forca Canapine führt. Dieser Paß ist leicht zu fahren und bietet grandiose Aussichten im oberen Teil.
Es folgt eine lange Abfahrt ins Valle del Tronto. Dabei hält man sich in Richtung Arquata del Tronto, so daß sich an die Abfahrt einige wellige Kilometer oberhalb des Talbodens anschließen. Hinter dem Ortskern von Arquata del Tronto biegt eine Straße nach links ab in Richtung Montegallo. Das ist der Weg zu den Hochebenen über die Forca di Presta. Da man bekanntlich einen Paß von unten fährt, habe ich die Strecke des Tourentipps so konzipiert, daß man noch bis Trisungo im Tal abfährt und somit zwei Kilometer doppelt absolviert….auch auf einem Rundkurs sollte die „Doppio-Komponente“ nicht unberücksichtigt bleiben.
Die Forca di Presta ist ein ganz anderer Paß als die Forca Canapine. Die Steigung ist viel unregelmäßiger und sogar sehr anspruchsvoll auf den letzten Kilometern, während die Landschaft nicht dominiert wird von den gemütlichen Rundgipfeln der südwestlichen Monti Sibillini, sondern vom felsigen, rauhen Kern der Monti um den majestätischen Monte Vettore herum.
Hinter der Forca di Presta kippt die Straße in die Hochebenen hinein. Im ersten Augenblick stockt der Atem bei dem überraschenden Anblick der blühenden Felder inmitten des weiten Runds der grün-grauen Bergen, mit Castelluccio wie ein Wachtturm inmitten einer Landschaft voller bunter Konfetti.
Im Südteil der Hochebenen ist die Straße ziemlich holprig. In Castelluccio hat es einige Restaurants, so daß man ohne Probleme einen Teller Pasta nachladen kann. Dort oben ist in der schönen Jahreszeit einiges los. Am Kulminationspunkt in der Ortsmitte drängten sich Autos, Motorräder und Rennradler, als ich dort ankam. Nachdem ich von lokalen Recken kritisch beäugt wurde, ließ man mich wohlwollend passieren (Campagnolo-Heldenkurbel kommt halt gut an in Bella Italia).
Hinter Castelluccio geht es die wenigen Kilometer hoch zum Passo di Gualdo. Dort schaut man sich die Hochebenen noch ein letztes Mal an…zu schön um wahr zu sein, aber es gibt sie wirklich. Die Abfahrt vom Passo di Gualdo macht richtig Laune. Nach dem Trubel in Castelluccio fährt man nun ins obere Valnerina ab, eine malerische Gegend, die zu den abgelegensten Gebieten Mittelitaliens gehört. Besonders eindrucksvoll an der Strecke ist die alte Burganlage am steilen Hang über Castelsantangelo sul Nera.
Immer an der Nera entlang trifft man in Visso auf die Hauptstraße durch das Valnerina, der man nach Süden in Richtung Terni folgt. Das Tal verengt sich zu einer Schlucht. Der Tourentipp sieht nun vor, um nach Norcia zurückzukehren, aus dem Valnerina ins Valle Castoriana zu wechseln und einen vierten Paß, die Forca di Ancarano, zu überqueren.
Vom Valnerina gibt es drei Möglichkeiten, nach Preci, dem Hauptort des Valle Castoriana zu fahren. Die erste Möglichkeit ist, nicht weit hinter Visso den Abzweig nach Saccovescio zu nehmen, die zweite Möglichkeit ist, bei Cervara den Abzweig nach Castelvecchio zu nehmen, die dritte Möglichkeit ist, bis nach Pontechiusita zu fahren und dort einfach in das untere Valle Castoriana einzubiegen. Die ersten beiden Möglichkeiten implizieren das Überqueren der niedrigen Bergkette, die beide Täler südlich von Visso voneinander trennt. Da ich nicht wußte, ob diese beiden Nebenstraßen vollständig asphaltiert sind (sind sie wohl), blieb nur Möglichkeit Drei übrig, und die hat auch ihren Eingang in den Tourentipp gefunden.
Das Valle Castoriana ist ein ruhiges Tal am Westrand der Monti Sibillini, leider nicht ganz so malerisch wie das Valnerina im Norden. Hinter den Bergen, die man vom Talgrund aus sieht, liegt die Abfahrt vom Passo di Gualdo….man bekommt somit den vollen Überblick über diesen Teil der Monti.
Die Forca di Ancarano stellt keine allzu große Aufgabe mehr da, einem langen, ziemlich flachen Anlauf folgen wenige halbwegs steile Schlußkilometer im teils bewaldeten oberen Teil des Tals. Von der Forca aus läßt man das Rad einfach abwärts laufen, auf die Stadtmauern von Norcia zu, und schon hat sich der Kreis geschlossen und man hat einen schönen Tag im Nationalpark Monti Sibillini verbracht. Bleibt man den Abend noch in Norcia, sollte man unbedingt eins der traditionellen Linsengerichte probieren.
4 gefahrene Pässe
Passo di Gualdo, Forca di Ancarano, Forca di Presta, Forca CanapineStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am