Yosemite Valley > Tioga und zurück 93,1 km / 841 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von bruckner13
Von bruckner13 –
TIOGA?...TIOGA!
Vor unserer USA Reise (März-Mai 2012) sah ich mir fast täglich die drei Webcambilder des Yosemite Parks an.
Diesen Winter gab es in der Sierra Nevada sehr wenig Schnee. Das machte Hoffnung, dass schon Wanderungen auf die Berge möglich sind.
Dass auch der Tioga Pass zu unserem Aufenthalt in der ersten Maiwoche schon offen sein würde, erschien dennoch sehr unwahrscheinlich, denn er wurde bislang frühestens Ende Mai geöffnet.
Doch als wir vor Ort sind, habe ich Glück. Die Räumarbeiten sind abgeschlossen, die Straße wird nur noch an ein paar Stellen repariert. Ausschließlich Fahrräder dürfen rauf! Das „muss“ ich natürlich nutzen.
Allerdings habe ich wenige Infos. Ich weiß ich nur, dass die Passhöhe auf 9945 Fuss (knapp über 3000m) liegt. Die Streckenangaben im Atlas ergeben vom Campingplatz aus 57 Meilen (92km) einfache Strecke. Das wird nicht leicht, ein kleines Abenteuer.
Da es keine Verpflegungsmöglichkeit gibt, muss ich Essen und Trinken für den ganzen Tag mitnehmen, ebenso warme Kleidung.
Zudem wiegt mein Allzweck-Rad bestimmt 13 Kilo, hat keinen guten Sattel, ich habe etliche Kilos zuviel und bin kaum trainiert; zudem ist es heute Morgen bewölkt – kalt/kühl sowieso.
Ich werde es also nicht auf die Passhöhe schaffen. Soll ich überhaupt losfahren?
Mensch, die Chance ohne Verkehr einen Traumpass zu fahren, kannst du nicht einfach sausen lassen! Also Müsli rein und los. Es ist kurz nach sieben.
Die ersten 13 Kilometer im Tal sind kalt, aber schnell passiert. Immerhin reist bald die Wolkendecke auf.
Am Beginn der Steigung halte ich an, um Kleidung abzulegen. Da fährt ein Pickup vorbei. He, das ist die Chance! Per Anhalter noch ein paar Meilen einsparen!
Es klappt wie am Schnürchen: nach wenigen hundert Metern wartet ein Auto vor einem Tunnel, der wegen Bauarbeiten nur einspurig zu fahren ist. Die junge Fahrerin ist etwas verdutzt, nimmt mich aber bis zur Straßensperrung mit.
Als ich aussteige, sind 10 Meilen und sage und schreibe 700 Höhenmeter in zwanzig Minuten zurückgelegt, ich kann es also bis zur Passhöhe vielleicht doch schaffen!
Allerdings erscheinen mir die noch fehlenden 60km für tausend Höhenmeter eindeutig zuviel, da stimmt was nicht.
Was, das erfahre ich in den folgenden einsamen Stunden: Ständig geht es bergauf und wieder bergab, der Höhengewinn hält sich schon sehr in Grenzen, wenigstens kein Verkehr.
Nach etwa 2 Stunden erreiche ich bei 2600m erstmals die Waldgrenze, die Landschaft öffnet sich.
Einen weiteren Motivationsschub erhalte ich dadurch, dass ich zwei Rennradler einhole.
Gemeinsam erreichen wir den tollen Olmstedt Point. Kurze Pause mit Bier und Kuchen.
Die beiden werden 12 Meilen hinter den Pass im Hotel übernachten und morgen zurückfahren.
Ich erfahre, dass es bis zur Passhöhe noch 20 Meilen sind, doppelt soviel als ich dachte, aber das ständige auf und ab, soll bald ein Ende nehmen. Es ist Mittag, und es kommt ordentlich Wind auf. Aus Südwesten, dorthin muss ich zurück. Scheisse.
Aber erstmal weiter: Die Landschaft wird immer schöner.
Gegen eins erreiche ich die Tuolumne Meadows. Dort gibt es im Sommer Verpflegung und einen Campingplatz.
Jetzt sitzen hier die Straßenarbeiter und machen Mittag. Ich frage, ob sie mich nach ihrem Feierabend, also wenn ich von der Passhöhe zurück bin, mit ins Tal nehmen können.
Die Allermeisten schlafen hier oben und außerdem sei es ihnen nicht erlaubt jemanden mit zu nehmen, so ihr Chef. Schade!
Da ich schon 6 Stunden unterwegs bin und mir 80km schon merklich in den Beinen stecken, kneife ich vor den letzten 8 Meilen zum Summit (Hin -Pause- Zurück : 1 1/2 Stunden), schließlich muss ich alles wieder zurück, bei dem Wind und den vielen Gegensteigungen.
Ich mache mich auf den Heimweg. Da ich nun die Strecke kenne, kann ich mir meine verbliebenen Kräfte weit besser einteilen und erreiche noch vor fünf – allerdings recht hungrig unseren Platz. Die Passhöhe wäre also doch drin gewesen…
TIOGA?...TIOGA!
Vor unserer USA Reise (März-Mai 2012) sah ich mir fast täglich die drei Webcambilder des Yosemite Parks an.
Diesen Winter gab es in der Sierra Nevada sehr wenig Schnee. Das machte Hoffnung, dass schon Wanderungen auf die Berge möglich sind.
Dass auch der Tioga Pass zu unserem Aufenthalt in der ersten Maiwoche schon offen sein würde, erschien dennoch sehr unwahrscheinlich, denn er wurde bislang frühestens Ende Mai geöffnet.
Doch als wir vor Ort sind, habe ich Glück. Die Räumarbeiten sind abgeschlossen, die Straße wird nur noch an ein paar Stellen repariert. Ausschließlich Fahrräder dürfen rauf! Das „muss“ ich natürlich nutzen.
Allerdings habe ich wenige Infos. Ich weiß ich nur, dass die Passhöhe auf 9945 Fuss (knapp über 3000m) liegt. Die Streckenangaben im Atlas ergeben vom Campingplatz aus 57 Meilen (92km) einfache Strecke. Das wird nicht leicht, ein kleines Abenteuer.
Da es keine Verpflegungsmöglichkeit gibt, muss ich Essen und Trinken für den ganzen Tag mitnehmen, ebenso warme Kleidung.
Zudem wiegt mein Allzweck-Rad bestimmt 13 Kilo, hat keinen guten Sattel, ich habe etliche Kilos zuviel und bin kaum trainiert; zudem ist es heute Morgen bewölkt – kalt/kühl sowieso.
Ich werde es also nicht auf die Passhöhe schaffen. Soll ich überhaupt losfahren?
Mensch, die Chance ohne Verkehr einen Traumpass zu fahren, kannst du nicht einfach sausen lassen! Also Müsli rein und los. Es ist kurz nach sieben.
Die ersten 13 Kilometer im Tal sind kalt, aber schnell passiert. Immerhin reist bald die Wolkendecke auf.
Am Beginn der Steigung halte ich an, um Kleidung abzulegen. Da fährt ein Pickup vorbei. He, das ist die Chance! Per Anhalter noch ein paar Meilen einsparen!
Es klappt wie am Schnürchen: nach wenigen hundert Metern wartet ein Auto vor einem Tunnel, der wegen Bauarbeiten nur einspurig zu fahren ist. Die junge Fahrerin ist etwas verdutzt, nimmt mich aber bis zur Straßensperrung mit.
Als ich aussteige, sind 10 Meilen und sage und schreibe 700 Höhenmeter in zwanzig Minuten zurückgelegt, ich kann es also bis zur Passhöhe vielleicht doch schaffen!
Allerdings erscheinen mir die noch fehlenden 60km für tausend Höhenmeter eindeutig zuviel, da stimmt was nicht.
Was, das erfahre ich in den folgenden einsamen Stunden: Ständig geht es bergauf und wieder bergab, der Höhengewinn hält sich schon sehr in Grenzen, wenigstens kein Verkehr.
Nach etwa 2 Stunden erreiche ich bei 2600m erstmals die Waldgrenze, die Landschaft öffnet sich.
Einen weiteren Motivationsschub erhalte ich dadurch, dass ich zwei Rennradler einhole.
Gemeinsam erreichen wir den tollen Olmstedt Point. Kurze Pause mit Bier und Kuchen.
Die beiden werden 12 Meilen hinter den Pass im Hotel übernachten und morgen zurückfahren.
Ich erfahre, dass es bis zur Passhöhe noch 20 Meilen sind, doppelt soviel als ich dachte, aber das ständige auf und ab, soll bald ein Ende nehmen. Es ist Mittag, und es kommt ordentlich Wind auf. Aus Südwesten, dorthin muss ich zurück. Scheisse.
Aber erstmal weiter: Die Landschaft wird immer schöner.
Gegen eins erreiche ich die Tuolumne Meadows. Dort gibt es im Sommer Verpflegung und einen Campingplatz.
Jetzt sitzen hier die Straßenarbeiter und machen Mittag. Ich frage, ob sie mich nach ihrem Feierabend, also wenn ich von der Passhöhe zurück bin, mit ins Tal nehmen können.
Die Allermeisten schlafen hier oben und außerdem sei es ihnen nicht erlaubt jemanden mit zu nehmen, so ihr Chef. Schade!
Da ich schon 6 Stunden unterwegs bin und mir 80km schon merklich in den Beinen stecken, kneife ich vor den letzten 8 Meilen zum Summit (Hin -Pause- Zurück : 1 1/2 Stunden), schließlich muss ich alles wieder zurück, bei dem Wind und den vielen Gegensteigungen.
Ich mache mich auf den Heimweg. Da ich nun die Strecke kenne, kann ich mir meine verbliebenen Kräfte weit besser einteilen und erreiche noch vor fünf – allerdings recht hungrig unseren Platz. Die Passhöhe wäre also doch drin gewesen…