Von majortom – Unsere Alpenrundreise auf die etwas sanftere Tour führt von Chambéry aus in die Alpen Savoyens und der Dauphiné. Nach den wildromantischen Voralpenmassiven Chartreuse und Vercors stehen dann die Hochalpen auf dem Programm, die wir mit einer Bergankunft in Alpe d'Huez einläuten. Auch Col du Galibier und Col du Glandon dürfen natürlich nicht fehlen - so dass man insgesamt auf eine Woche voller Highlights der französischen Alpen kommt.
quäldich-Reise Französische Alpen relaxed
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Französische Alpen relaxed vom 21. bis 28. Juli 2018.
Von majortom – Chambéry, die historische Hauptstadt Savoyens, ist eine hübsche Kleinstadt, die in der Nähe des Lac de Bourget eingequetscht liegt zwischen den Ausläufern der französischen Jura im Norden, der Belledonne-Kette im Osten und der Chartreuse im Südwesten. Dieses Massiv der Chartreuse lernen wir als erstes kennen, und direkt von Chambéry aus steigt der Col du Granier an, der in die Berge hinauf führt. Hier wirkt die Chartreuse schroff und felsig, hinter der Passhöhe ändert sich das Bild, und wir fahren durch eine von Viehwirtschaft genutzte Hochfläche. Dann geht es durch die schöne Schlucht Gorges du Guiers Vif wieder aus dem Gebirge heraus, an dessen Westrand wir dann entlang fahren. Der Col de la Placette ist nur ein kleiner Pass, der uns ins Isère-Tal führt. Hier fahren wir ein Stück flussaufwärts auf Grenoble zu, haben dann am Ende des Tages noch den sanften Schlussanstieg hinauf nach Villard-de-Lans zu bezwingen.
Von gws – Nachdem wir gestern schon nicht ganz relaxed durch die Chartreuse nach Villard-en-Lans ins Vercors gefahren waren und auf knapp 1200 m Seehöhe übernachten hatten, starten wir heute bei herrlichem Wetter in der Frische des alpinen Morgens in unsere zweite Etappe. Und um es gleich vorweg zu nehmen wir kamen auf dieser Etappe aus dem Staunen nicht heraus. Wie selten zuvor auf einer Quaeldich-Reise waren nicht die Passauffahrten die eigentliche Sensation sondern die Landschaft und die Dörfer durch die uns die heutige Strecke führte.
Nach einer kurzen Abfahrt hinunter nach Villard zweigten wir in Richtung erstes Tages-Highlights, dem Gorges de la Bourne, ab. Und das ist wahrlich nicht irgendeine Schlucht. Eng zwischen senkrechten - oft sogar massiv überhängenden - Felswänden zwängen sich der kleine Bach und die schmale Straße nach unten. Immer wieder eröffnen sich Ausblicke, die einfach fotografiert werden müssen.
Irgendwann weitet sich sich dann Tal und es wird deutlich grüner, lieblicher und wärmer. Nach 900 Hm Abfahrt und unzähligen Fotos wartete dann auch schon das nächste Highlight auf uns.
Plötzlich verengt sich das Tal wieder, neuerlich senkrechte Wände beidseits des schmalen Bächleins und diesmal sind zusätzlich noch Häuser, wie an die Wände geklebt, zu bewundern. Wir haben Pont-en-Royans erreicht. Neuerlich war es schwierig die Gruppen aus der Fotolaune zu reißen und zur Weiterfahrt zu bewegen.
Aber dann rollte der Tross doch wieder über eine kleine Welle weiter nach Saint-Jean-en-Royans. Hier wartete dann die sportlich Herausforderung des Tages auf uns, galt es doch eine knapp 700 m hohe fast 10 % steile Rampe zu überwinden.
Als Lohn für diese Plage wartet dann aber mit dem Cirque de Combe Laval ein weiteres - diesmal flaches - Strecken-Highlight auf uns. Wieder senkrechte Wände hoch über dem Talgrund und eine aus diesen herausgebrochene Straße. Ständig zwischen Steilwand und Abgrund winden wir uns unter den Überhängen von Tunnel zu Tunnel bis zum Col de la Machine. Hier wartet schon die von Heiz vorbereitete Mittagsverpflegung auf uns. Kein Wunder aber, dass sich die Gespräche immer noch hauptsächlich um die phänomenale Strecke bis hierher drehen.
Die zwei noch folgenden Pässe, der Col de Lachau und der Col de Roussete, konnten dem bisher gebotenen weder sportlich noch landschaftlich das Wasser reichen.
Nach dem Scheiteltunnel am Col de Rousette standen wir dann alle noch einmal staunend auf 1200 m Höhe und blickten auf die noch ausstehende Abfahrt nach Die hinunter. Bei moderatem Gefälle ging's in die wunderschön in die Landschaft konstruierte Kehrenserie, die uns noch einmal so richtig in Flow versetzte. Mit jeder Kehre wurde es wieder wärmer, zuletzt zeigten die Thermometer neuerlich um die 35° - wir sind im Süden angekommen. Schade, dass diese tolle Abfahrt nach 800 Hm mit der Ankunft in unserem heutigen Etappenort Die auch schon wieder enden musste.
Auch am Abend im Hotel gab es eigentlich nur ein Thema, die Highlights des heutigen Tages, an die wir uns wohl alle noch lange begeistert zurück erinnern werden.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Mit dem gestrigen Schlussanstieg sind wir still und heimlich schon in das nächste Voralpenmassiv vorgedrungen: den Vercors. Der Vercors ist nicht nur als Zentrum des Widerstands während der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg bekannt, sondern auch für seine sagenhaften Schluchten. Wir starten die Etappe also mit der Gorges de la Bourne, die wir bergab befahren, und die für erstes ungläubiges Staunen sorgen wird. So richtig zum Staunen ist aber erst unser nächster Pass. Es geht von Saint-Jean-en-Royans hinauf zum Col de la Machine, wobei die Combe Laval durchfahren werden muss, eine teil abenteuerlich in die Felswand gehauene Hangstraße, die uns mit sensationellen Tiefblicken verwöhnt. Schließlich fahren wir über das hügelige Vercors-Plateau, wo die Landschaft etwas lieblicher wird. Das letzte Highlight des Tages ist dann die schön trassierte Abfahrt vom Col de Rousset in den Etappenort Die, wo wir irgendwie ohne es zu merken die Grenze in den warmen Süden Frankreichs überschritten zu haben scheinen.
Von standlicht – Am dritten Tag unserer Rennradreise erleben wir eine völlig neue Definition von Traumstraße: Beeindruckende Berge rundherum, mittendrin eine eher liebliche Landschaft mit Bäumen, Wiesen und Auen, durchzogen von einem bestens befahrbaren Asphaltband und fernab jeder Motorradrouten oder automobilen Heizkisten. Wir rollen auf etwa 19 Kilometern Strecke und angenehmen 800 Höhenmetern auf den Col de Menée. Unser Weg führt heute auf der letzten Voralpenetappe vom Drôme-Tal nach La Mure an der Route Napoléon. Und was für ein Weg!
Die beiden entspannten Gruppen genießen das wellige Auf und Ab und vor allem den Blick auf den Riesen-Kanten Mont Aiguille, der wie ein Statement in der Landschaft auftaucht: ,,Schaut mich an - mich gibt's noch in 10.000 Jahren!" scheint das Steinmonument zu rufen.
Während die ausdauernde Gruppe - also die Schnelleren aus dem Land der Relaxten - mal eben 50 Zusatzkilometer dranhängt und dafür morgens genau in der entgegengesetzten Richtung startet, bereiten sich die anderen Rennradler auf eine Flussquerung der besonderen Art vor. Sehr steil und kurvig geht es ins Drac-Tal, und genau so steil geht es nach Überqueren einer kleinen Brücke auf der anderen Seite wieder nach oben. Für drei Kilometer erreichen die Steigungsprozente deutlich zweistellige Zahlen - hier wird die letzte Berghärte für den morgigen Anstieg nach Alpe d'Huez geholt. Die Schlussfahrt ins Hotel und die gemeinsame Runde auf der Terrasse beweisen: quäldich funktioniert auch in der entspannten Variante...
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Bevor wir die weiter östlich gelegenen Hochalpen ansteuern, nehmen wir zum Auftakt des dritten Teilstücks noch einen letzten Vercors-Pass mit, den Col de Menée, der mit seinen sanften Steigungen hervorragend zum relaxed-Credo passt, und der vor allem in der Abfahrt mit schönen Blicken auf den Tafelberg Mont Aiguille überzeugt. Wir überqueren die stark befahrene Nationalstraße und halten uns weiter östlich. Der Col Accarias, der sich anschließt, ist nur ein kleiner Hügel. Höchstens die Sommerhitze kann uns hier zu schaffen machen. Rasant geht es dann hinab ins Drac-Tal, wo nur noch ein finaler, schöner Anstieg in den Etappenort La Mure ansteht.
Von standlicht – Kurze Etappe, kurzer Bericht: Heute ging's vom beschaulichen La Mure durchs Bonne-Tal Richtung Norden (und damit Richtung Bourg d'Oisons) über den Col d'Ornon. Fast ein deja vu zu gestern: Wieder eine liebliche Landschaft mit beeindruckenden Bergen links und rechts, wieder eine wellige, abwechslungsreiche Trassenführung durchs Tal, dann ein sanfter Anstieg und oben der Pass mit dem köstlichen Mittagsbüffet von Heinz, unserem Gepäckfahrer.
Einziger Unterschied zu gestern: Scheinbar alle Gewitter der näheren und weiteren Umgebung hatten sich ausgerechnet am frühen Morgen entladen. Wir starteten damit auf regennasser Straße - immerhin blieben die Regenkaskaden, die sich weiter rechts andeuteten, am nächsten Berg hängen. Sprich: Wir kamen gut durch. Jedenfalls fast alle.
Die flotte Gruppe war bereits eine Stunde früher gestartet und erlebte den nächsten längeren Schauer erst auf der Zielgeraden nach Alpe d'Huez. Die entspannten Gruppen kamen bis zur Mittagspause ohne nennenswertes Wasser von oben aus - aber dann. Die einen erwischte es bereits in der Abfahrt vom Col d'Ornon, die anderen beim Einstieg in die 21 Kehren rauf nach Alpe d'Huez: Es goss teilweise wie aus Eimern.
Machte aber nix. Denn: Erstens war die Abkühlung von oben nach drei Tagen mit deutlich über 34 Grad ganz angenehm. Zweitens ist eine Bergfahrt im Regen erheblich angenehmer als eine lange, feuchte Abfahrt. Und drittens kam nach zwei Drittel der Strecke die Sommer wieder raus. Und morgen soll's wieder richtig schön werden. Auf der Strecke (wir fahren über den Galibier auf der Original Tour de France-Strecke von vor zwei Wochen). Und am Himmel: Es ist Sonne mit 25 Grad Durchschnittstemperatur vorhergesagt. Radlerherz - was willst du mehr?!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die dritte Etappe endet mit einer Bergankunft. Und nicht irgendeiner – es handelt sich natürlich um die mythische 21-Kehren-Bergankunft in Alpe d'Huez, die auch der ganzen Reise ihren Namen gibt. Verträgt sich das mit der Relaxed-Devise? Natürlich, denn die Auffahrt ist halb so schwer wie ihr Ruf. Zunächst geht es jedoch erstmal flach bis hügelig nach Osten, die niedrigeren Voralpen lassen wir so langsam hinter uns, während sich vor uns die hohen, noch schneebedeckten Gipfel des Ecrins-Massivs auftürmen. In Entraigues wechseln wir die Fahrtrichtung nach Norden, es geht so langsam in den Col d'Ornon hinein, den wir heute als Aufgalopp für Alpe d'Huez absolvieren. Es ist ein schöner, idyllischer, nicht zu schwerer Pass, und so können wir nach der Abfahrt ins Oisans alle noch verbliebenden Kräfte auf den Schlussanstieg konzentrieren. Ein Anstieg, der in jeder Kehre das Tour-de-France-Flair verströmt. Und so kämpfen wir uns Kehre um Kehre hinauf, immer höher in eine immer alpiner wirkende Landschaft. Abfahren müssen wir nicht mehr, Bergankunft ist Bergankunft, wir übernachten heute in Alpe d'Huez.
Von majortom – Und schon geht es zum nächsten Monument der Dauphiné – dem Col du Galibier. Zuerst steuern wir jedoch ein ziemlich vernachlässigtes Kleinod an: den Col de Sarenne, gewissermaßen eine Parallelroute zur klassischen Alpe d'Huez-Auffahrt, nur auf schmalerer Straße und mit fantastischen Ausblicken auf den markanten Gipfel der Meije. Der Sarenne – Vorsicht bei der Abfahrt – führt uns wieder ins Romanche-Tal hinab, wo wir den Col du Lautaret in Angriff nehmen, einen Vorpass zum Galibier. Er ist nicht besonders steil, aber langgezogen und erfordert so einiges an Zähigkeit. Von der Lautaret-Passhöhe geht es dann nahtlos weiter in die Galibier-Südrampe, die nur noch 8 Kilometer und 600 Höhenmeter entfernt ist. Ein wunderschöner Pass, von dessen Scheitelpunkt man tolle Ausblicke auf den Montblanc im Norden und die Berge des Ecrins-Massivs im Süden hat. Nach rasanter Abfahrt steht dann nur noch ein kurzer Gegenanstieg an, wir belohnen uns mit einem weiteren Passschild am Col du Télégraphe. Dort sind wir schon fast in der Maurienne angekommen, wo wir für zwei Nächte Quartier in Saint-Jean-de-Maurienne beziehen.
Von standlicht – Ruhetag in St. Jean de Maurienne - und natürlich geht es auch heute wieder auf die Piste! Angesichts der sommerlichen Temperaturen und der respektablen Steigungen beschließen alle Gruppen, die vorgeschlagene Ruhetagsrunde in entgegengesetzter Richtung zu fahren. Also erst rauf auf den Col de la Croix de Fer und dann über den Glandon zurück Richtung Hotel. Je nachdem mit Extras-Touren. Das spart einiges an Kraftaufwand in den Steigungen und sorgt insgesamt für einen guten Flow.
Der Plan geht auf: Die 63 Kilometer und knapp 1800 Höhenmeter für die entspannten Radler sind bereits am frühen Nachmittag erledigt, die schnellere Truppe gönnt sich noch die anspruchsvolle Extrarunde über den Col de Chaussy. Der führt vom Maurienne-Tal hinten heraus Richtung Col de la Madelaine.
Doch auch die ,,Entspannten" machen sich an diesem Tag auf eine ungewöhnliche Extra-Tour: Auf knapp 4 Kilometern klettern sie über 350 Höhenmeter die Montvernier-Serpentinenstraße hinauf. Das Thermometer zeigt 42,5 Grad, es weht ein erfrischendes (wirklich!) Lüftchen, und außer zwei Pkw ist auf diesem denkwürdigen, weil eigentlich überflüssigen Steil-Sträßchen nix los. Herrlich!
Oben angekommen, gesellt sich auf der Abfahrt nach Hermillon ein Teil der schnellen Gruppe hinzu. Sie hatten hoch über dem Tal bei einem Gasthof ein erquickliches Mittagessen eingenommen - der Lohn für fast 90 Kilometer und rund 3000 Höhenmeter.
Gemeinsam rollen wir nach St. Jean de Maurienne - und beschließen beim abendlichen Bier, dass dies auf keinen Fall der letzte Besuch in dieser wunderbaren Rennrad-Region gewesen ist. Die Zahl der Pässe, die hier rundherum lockt, ist einfach zu groß...
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Capitale mondiale des cyclistes grimpeurs – Welthauptstadt der Bergradfahrer – nennt sich Saint-Jean-de-Maurienne. Das mag vielleicht etwas dick aufgetragen sein, aber letztendlich weist unser Etappenort doch eine Dichte an namhaften Pässen auf, die ihresgleichen sucht. Deshalb ist es eigentlich auch keine Option, der Verlockung nachzugeben und statt der heutigen Rundtour einen Ruhetag einzulegen. Die Rundtour klappert heute zwei Pässe ab, die man praktischerweise jedoch fast auf einen Streich bekommt. Wir fahren erst ein Stück die Maurienne hinab bis La Chambre und nehmen von dort aus den langen Anstieg zum Col du Glandon in Angriff. Dieser geht nach nur minimaler Abfahrt sofort in die Schlusskilometer des Col de la Croix de Fer über. Beides sind wunderschöne hochalpine Pässe, die vielleicht ein wenig im Schatten des nahen Galibier liegen und deshalb nicht ganz die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Uns soll es aber recht sein, wenn wir die Momente auf den Passhöhen nicht mit allzu vielen Motorradfahrern teilen müssen. Vom Croix de Fer führt uns die Abfahrt dann direkt wieder nach Saint Jean zurück.
Von gws – Nachdem wir ja gestern am sogenannten Ruhetag kein Gepäck packen mussten, scheinen es heute alle Teilnehmer richtig eilig damit zu haben. Vielleicht wollen sie aber auch nur dem drohenden Regen entkommen. Schon um 8 Uhr 30 sind praktisch alle fertig und scharren in den Startlöchern. Noch einmal geht es los - heute sogar etwas früher als geplant. So rollt die entspanntere der beiden entspannten Gruppen schon 15 Minuten früher und ausnahmsweise vor der anderen entspannten Gruppe aus dem Hof hinter dem Hotel. In Saint-Jean leistet sich der Guide einen kleinen Umweg landet letztlich aber doch auf dem geplanten Track.
Dieser führt uns auf einer praktisch verkehrsfreien Nebenstraße das Arc-Tal hinaus Richtung Chambéry unserem Start- und Zielort. Noch einmal schauen wir hinauf zur Serpentinenserie von Montvernier, die gestern so viele befahren haben. Im sanften bergab kommt die Gruppe wieder richtig in Flow - flott geht es trotz teilweise heftigem Gegenwind talauswärts nicht einmal die kleinen Hügel stören dabei - sie werden einfach locker weggedrückt.
In Saint-Pierre-de-Belleville wartet die einzige größere Herausforderung des Tages. Es gilt noch einmal gut 800 Höhenmeter hinauf zum Col du Grand Cucheron zu überwinden. Anfangs ist die Steigung moderat alle rollen vergnügt den Berg hinauf. Die letzten fünf Kilometer werden dann aber doch deutlich steiler und es stellt sich der extrem ruppige Asphalt als zusätzliches Hindernis heraus. Auch die hohe Luftfeuchtigkeit über der noch regennassen Straße erleichtert die Auffahrt nicht wirklich. Als Belohnung wartet dann aber Heinz mit einem feinen Mittagsbuffet auf der Passhöhe.
Nach der letzten längeren Abfahrt queren wir in La Rochette die Hauptstraße und nehmen einen letzten kurzen Gegenanstieg nach La Chapelle-Blanche unter die Räder. Die letzte Reifenpanne ist auch schnell behoben und wir fahren wieder vereint durch die Weinberge in das Isère-Tal ab.
Noch einmal Mal kommt die Gruppe gut in Flow, der diesmal auf den kurzen Rampen aber doch etwas unterbrochen wird. So rollen wir die verbleibenden Kilometer einer grandiosen Rundtour hinein nach Chambéry und zurück zum Hotel. Und dem Regen haben wir heute dann doch noch ein Schnippchen geschlagen :-)
Wie schnell doch eine Woche auf dem Rennrad vergeht, überhaupt wenn sie Highlights am laufenden Band bietet. Über wunderschöne Hochflächen, durch imposante Schluchten, vorbei an verwegen an den Hang geklebten Dörfern, auf Straßen in der senkrechten Wand, zu einsamen Pässen, auf herrlich langen Abfahrten, durch 21 Kehren, die man - so denken wohl viele - einmal gefahren haben muss, mit einem Dach der Tour auf 2645 m Höhe, wo man Tour-Luft förmlich schnuppern kann, mit Kehrenserien vom Feinsten, dem einen oder anderen Panaché und nicht zuletzt fast perfektes Wetter - oder einfach eine richtige Quaeldich-Reise eben!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Schlussetappe. Heute geht es wieder zurück das Chambéry, wo der Kreis sich schließen wird. Unsere relaxte Tour d'honneur bietet uns heute die Gelegenheit, die Woche im Kopf noch einmal Revue passieren zu lassen, allerdings werden ja auch heute noch weitere Pässe gesammelt, und deshalb sollte man die Konzentration noch einmal hochhalten. Es geht die Maurienne hinunter, größtenteils auf einer Nebenstrecke parallel zur stärker befahrenen Nationalstraße. In Epierre wenden wir uns dann wieder in die Berge hinein, es geht hinauf zum Col du Grand Cucheron, der uns ein paar letzte Kehren bietet und uns hinüber ins Isère-Tal führt. Hier sind die nennenswerten Schwierigkeiten dann auch schon überwunden, und wir können zwischen den savoyardischen Weinbergen hindurch gemütlich bis Chambéry ausrollen.