Von Ullinger – Die prestigeträchtigen Alpenriesen der Tour de France – das kann man auch ganz entspannt genießen. Unsere einwöchige Rundtour beginnt und endet in Annemasse bei Genf, führt über sieben Etappen bis zum mythischen Col du Galibier – und die Etappen sind dennoch deutlich kürzer und leichter als bei unseren gewöhnlichen Klassiker-Reisen. In Saint-Jean-de-Maurienne und Annecy bleiben wir jeweils zwei Nächte.
Es soll doch ein bisschen mehr sein? Kein Problem, für Höhenmeterhungrige haben wir noch den ein oder anderen Pfeil im Köcher... man darf überrascht sein!
Streckenänderungen vorbehalten!
quäldich-Reise Savoyen-Rundfahrt Relaxed
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Savoyen-Rundfahrt Relaxed vom 27. Juli bis 3. August 2019.
Von Ullinger – Wir haben Glück!
Erstens, weil wir eine Rennradreise in Savoyen mit Quäldich machen und zweitens weil das Wetter doch mal wieder besser war, als es der Wetterbericht uns glauben machen wollte. Schlau ist der, der das Glück etwas heraus fordert.
31 Rennradfahrer, mit allem ausgerüstet was man in den Bergen braucht, begeben sich trotz widrigen Bedingungen auf die 74 km Runde. Es regnet ein wenig, es wurde weniger, schließlich hatten wir eigentlich nur noch hohe Luftfeuchtigkeit und so war's doch garnicht unangenehm den Col de Saxel unter die Räder zu nehmen. Der fuhr sich ausgesprochen flowig & regelmäßig. Und ja, tatsächlich, wir haben den Genfer See gesehen. Nicht ganz deutlich, keine blau glänzende Seenplatte, eher 50 Shades of Grau, aber was soll's!? Oben gab's ne nette Bar wo sogar Hühner reingelassen werden :-) (s. Fotos)
Eine angenehme Abfahrt schloss sich an und einmal links und einmal rechts und da waren wir schon wieder auf typischer Quäldich Passstrasse. Klein, steil, unscheinbar, Und wenn die die Leute an der Straße schon ,,Bon Courage" wünschen, dann weiß man, das das Quäldich Motto hier sehr genau genommen wird. Es wurde nebliger, wir überschritten die 1000 Meter Grenze. Sicht ungefähr 50 m, quasi immer bis zur nächsten Kurve. Die Kühe glotzten und dachten sich Ihren Teil. Wir glotzen und suchten den versprochenen Mont Blanc Blick. Tja, da müssen wir wohl nochmal kommen. Es wurde kalt. Wir fuhren zu Heinz, der auf seiner Reisepremiere einen mega-klasse Job gemacht hat. Ein schöne windstille Stelle, allerlei Leckereien. Meine Gruppe nahm noch einen Aufwärmkaffee in benachbarter Gaststätte. Durch diesen Boxenstopp war dann Gruppe 2 vor uns. Aber lässig haben wir sie in der Abfahrt wieder gestellt. Nach der längeren Variante war wirklich keinem zumute und somit schossen wir leicht bergab in Richtung Hotel. Ein warmes Zimmer, ein heiße Dusche, die Aussicht auf ein leckeres Abendessen und schon ist alles prima. Die Aussicht auf einen schönen sonnigen Tag morgen, oder besser noch....eine ganze sonnige Woche lässt alle gut gelaunt sein.
Wenn es erst mal 35 Grad sind, wird sich mancher die heutigen Temperaturen sicher zurück wünschen.
ursprüngliche Beschreibung
Die erste Etappe ist zum Einrollen; man möchte sich und die Beine schließlich erstmal ans Pässefahren gewöhnen. Das Voralpenmassiv Chablais ist wie geschaffen dafür, um entpannt in die Woche zu starten. Von unserem Startort Annemasse aus fahren wir zunächst auf Nebenstraßen in nördlicher Richtung bis Bons-en-Chablais. Der Col de Saxel ist knapp unter 1000 m hoch, und steigt sehr sanft und gleichmäßig an, so dass man die schönen Ausblicke auf den Genfersee und die Jurakette dahinter so richtig genießen kann. Die anschließende Abfahrt führt nach Boëge ins Vallée Verte. Hier wartet auch gleich die zweite Prüfung des Tages, der Col d'Ajon, den wir auf einer praktisch verkehrsfreien Nebenstraße befahren. Das Montblanc-Panorama vom Ende einer kleinen Stichstraße ist vom feinsten. Es folgt eine schöne Abfahrt, die wildromantische Risse-Schlucht und schließlich noch ein paar flache Kilometer bis in den Etappenort Cluses.
Die Sonne hat uns heute geweckt! Herrlich. Das war schön, wenn auch absehbar. ABER wir hatten es uns auch gestern verdient!
Insofern versammelten sich alle bestens gelaunt im Frühstücksraum und kurz darauf freuten sich alle auf den Col de Colombier. Ach wat war dat härrlisch:-) Die Sonne ließ die Feuchtigkeit im Wald verdampfen, die Straße wurde immer schöner und leerer. Dieser Pass verdient eindeutig das Prädikat ,,besonders toll" Gut, was ist sonst noch so passiert? Ein Anruf von Guidin Ilka. Ihr Schaltauge war mal kurz gebrochen. Tja, das war's dann erst einmal. Gut, dass wir Heinz dabei hatten, der sie erstmal ins Auto lud. Alle kamen langsam aber sicher an der schönen Passhöhe an. Espresso hier, Foto da. Ein Teil unserer Fahrer fuhr schon mal in die Abfahrt nach Le Grand Bonard. Alle anderen sammelten sich in Ruhe oben und wurden dann von mir und Dieter sicher zur Mittagspause ins Tal gebracht. Gruppe 1 waren die Einzigen, die den Abstecher zum Col des Annes fahren wollten. Sie kamen mit 3 Tracks auch ohne Guide aus. Ich übernahm die mittlere Gruppe, Dieter die Seine und so machten wir uns an den auch echt netten Anstieg zum Col d' Aravis. Gleichmäßig bei feinstem Sonnenschein kurbelten wir uns auf 1498 hm und genossen oben ausgiebig bei Kaffe und so die Sonne und uns selbst. Gut, irgendwann mussten wir auch mal aufbrechen. Also rein in die fantastische lange Abfahrt. Am Anfang der Arly-Schlucht war aber Feierabend. Die Straße war unpassierbar. Felsbrocken und Tunnelschäden waren die Ursache für eine Totalsperreung. Ja gut...dann nahmen wir die beschriebene Umleitung, die uns nach 200 hm eine flowige Abfahrt entlang Bergflanke bescherte. Feine Ausblicke, Sonne, war's hier nicht vielleicht sogar viel schöner als in der schattigen Schlucht. We don't know. Ist ja auch egal. Wir kamen um viertel vor 5 bestens gelaunt am Hotel an, der Pool grüßte bereits.
Das Gepäck lag ordentlich da, aber wo war Heinz? Der war mit Ilka in Albertviller Rennradladen als ihn die Nachricht erreichte, das einem Fahrer aus G 3 an der Abzweigung zur Umleitung der Schaltzug gerissen ist. Ein weiterer Patient für den Besitzer des Fahrradgeschäft. Fachmännisch wurde er ins Fahrradlazarett eingeliefert. Kaum saß ich am Pool kam ein Fahrer aus G1 alleine an und hatte ebenfalls ein Problem mit seiner elektrischen Schaltung. ,,Ruf Ilka an" Die ist gerade im Radladen und der Besitzer hat noch Zeit für noch einen Patienten. Au mann. Auch dieses Problem wurde gelöst. Bleibt noch Ilka selbst. Sie bekommt erstmal ein Leihrad und ein neues Schaltauge ist bereits unterwegs nach St. Jean de Maurienne, wo wir es wahrscheinlich eingebaut bekommen.
Sonst ist eigentlich nichts weiter passiert :-)))
Ich habe die Hoffnung, das morgen einfach nur ein ganz normaler Tag wird. Mal sehen......
Am Morgen in Cluses dürfte der eine oder andere etwas nervös sein. Verglichen mit dem Col de la Colombière, der heute als erstes auf dem Programm steht, mit seinen 1140 Höhenmetern waren die Pässe von gestern Pillepalle. Doch der Colombière fährt sich gut, und man muss sich eben die Zeit nehmen, die man braucht. Und ist spätestens an der felsigen Passhöhe auf 1618 m Höhe in den Hochalpen angekommen. Die Abfahrt führt uns in den Skiort Grand-Bornand, und der zweite Anstieg des Tages zum Col des Aravis schließt sich praktisch sofort an. Der Aravis ist jedoch deutlich leichter, erfreut aber auch mit schönen Ausblicken auf die gleichnamige Gebirgskette. Dann fehlt nur noch die Abfahrt durch die hübsche Arly-Schlucht, bis wir die Olympiastadt Albertville erreichen.
Von Ullinger – Was ist eigentlich die Mehrzahl von Flegel? FL-GA's !!!! Ganz klar. :-)))
Wir gönnen Euch nach dem gestrigen Erlebnis auch den Sonnenschein und lächeln ganz relaxed über 400 hm am Stück. hüstel, hüstel
In Savoyen sind wir heute bestens relaxed von Pool, Abendessen und leckerem Frühstück ins Isere Tal aufgebrochen. Das Vor-Highlight vor dem Galibier morgen hieß heute COL DE LA MADELEINE. Und er machte seinem Ruf als mysthischer Pass alle Ehre. 25 km lang, zwei flache Passagen eingerechnet, bewältigten wir 1700 hm am Stück (lächel). Am Anfang ging's direkt steil los. Rein in die Serpentinen, die uns recht schnell auf 1016 m katapultierten. Die Sonne kannte heute kein Erbarmen. Ok ok, den ersten Tag wollen wir wirklich nicht nochmal. Insofern halten wir uns bedeckt mit solchen Äußerungen. Immer höher ging es und doch fuhr sich dieser Pass wirklich rhythmisch und absolut angenehm. Sagenhafte Ausblicke auf den Mont Blanc. ,,Habt Ihr den Mont Blanc gesehen?" ,,Nee, nur diesen weißen Berg" ...... nun ja, es könnte sein, das dieser Berg deshalb so genannt wird :-)
Okay, es war schon heiss hier. Trotz der der Höhe. Die Sonne brannte alles ab, was sie bekommen konnte. Erfrischungen konnte man sich an einigen Wasserfällen holen. Insgesamt eine traumhafte Passauffahrt, die ALLE, egal welche Gruppe, wirklich genossen. Nun ja, so ein echtes Monument fährt man auch nicht alle Tage und es ist auch nicht mal eben schnell weg gewuppt. Einer nach dem Anderen kam strahlend, kaputt, aber strahlend, auf der Passhöhe an. Heinz bot alles auf, inklusive Sonderwünsche. Wirklich genial dieser Mann.
Abfahrt: 25 km wieder runter. Eine dünne Weste tat es heute. So warm war es. Kaffeestopp in La Chambre. Und lässig weiter zu den Lacets de Montvernier. Eine weitere Kultstätte unseres Lieblingssports. Fast etwas unscheinbar, quasi gut getarnt versteckten sich die Schnürsenkel im felsigen Steilhang. Die Auffahrt kurios. Links rechts, links rechts immer höher, schöne Ausblicke. Oben ein Brunnen zur Abkühlung. Die letzten Höhenmeter des Tages waren vernichtet. Hotel, Schmutzradler(!!!) Wir waren vor Heinz da. Der aber kam dann und fing an den Wagen alleine auszuladen. Er wollte sich auch mal etwas bewegen. Welche 3 Dinge sieht der Mensch am Liebsten? Die Brandung des Meeres, das Lodern des Kaminfeuers und ....das Arbeiten eines Anderen! Nein, nein...das konnten wir nicht zulassen. Also alle Mann ran die Koffer und 3 Minuten später kam die nächste Runde Panaché. So läuft das bei uns!
Jetzt relaxen, dann essen, dann schlafen, dann Galibier.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute steht nur ein Pass auf dem Programm, der Col de la Madeleine. Ein sehr schöner Pass, aber auch ein langer Pass, an dem man sich seine Kräfte gut einteilen muss. Und so sollte man auf der flachen Anfahrt von Albertville durchs Isèretal nicht zu viele Körner verbrennen - wir haben schließlich den ganzen Tag Zeit. Dann schrauben wir uns geduldig Kehre für Kehre nach oben, erleben wie die Landschaft immer alpiner wird, und stehen schließlich auf der Passhöhe auf - leider - nicht ganz 2000 m Höhe. In der Gewissheit, dass uns nur noch eine lange Abfahrt vom Tagesziel in Saint-Jean-de-Maurienne trennt.
Von Ullinger – Wir waren auf dem Galibier!!!
Jetzt, in der Stimmung das HIGHLIGHT hinter uns zu haben, fallen wir in ein tiefes Loch, aus dem wir nur durch reichlich Schmutzradler wieder rauskommen. Evtl. leidet auch der heutige Bericht.
Am Morgen des 31. Juli starteten wir. Der Himmel war wolkenverhangen, die Temperaturen angenehm. Der Wind nicht schlecht und die Strasse im Mauriennetal nicht ganz lustig. Aber der Abzweig kam und es ging zur Vorspeise erstmal auf den Col du Telegraph. Hört sich so zum warm fahren an, muss aber auch erstmal bewältigt werden. Aber tatsächlich kamen alle frisch u top gelaunt oben an. Einige schneller als sie es selbst für möglich gehalten hatten. Tja, die Gruppendynamik macht's! Große Freude überall!
Teil 2 begann. 17 km aufwärts bis auf über 2600 Meter. Kein Wunder, das man sowas MONUMENT nennt. Jeder gab sein letztes Trikot und einer nach dem Anderen fand sich nach und nach auf der Passhöhe ein. WOW! Wie geil ist das denn? Heinz hatte beste Verpflegung aufgefahren, die Sonne schien, es war nicht kalt, in Gegenteil, es war fantastisch. Ein perfekter Tag! Wir hatten alle Zeit der Welt um rumzugucken, Fotos zu machen, die Aussicht zu genießen, etwas zu essen. Männer warteten auf starke Frauen, unsere Päärchen feierten ein seltenes Erlebnis, Gruppen mischten sich spontan, lösten sich wieder auf, fanden sich wieder neu.
Nach und nach begaben sich Gruppen in die Abfahrt. Wir machten erstmal einen Café au lait-Stop in Valloire, Dort mischten sich wieder die Gruppen. Die kleine Auffahrt zurück zum Telegraph stellte kein ernstes Hindernis mehr da. Unsere Muskeln haben mittlerweile ordentlich zugelegt.
Abfahrt:
Ey Mann, was ist dieser Telegraph lang. Ich hatte garnicht das Gefühl dass wir sooo lang hochgefahren sind.
Das Mauriennetal im super Gegenwind wollte uns noch einmal ärgern, aber wir hatten dafür einen Kreisel als Gegenmittel.
Radler ........flossen, alle trudelten nach und nach ein. Schöner konnte es heute nicht sein!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Bei der Tour de France gibt es die ,,Großen Vier" - Col du Tourmalet in den Pyrenäen, Mont Ventoux in der Provence, die Bergankunft in Alpe d'Huez, und der Col du Galibier, häufig der höchste Punkt der Grande Boucle. Und diesen Mythos haben wir uns für heute vorgenommen. Königsetappe, keine Frage. Wir können es jedoch ganz entspannt angehen lassen, denn die ersten Kilometer im Arc-Tal sind flach. So richtig los geht es dann in Saint-Michel-de-Maurienne, wo der Col du Télégraphe beginnt. Noch in Mittelgebirgsatmosphäre, größtenteils im Wald. Eine kurze Zwischenabfahrt in den Skiort Valloire, und dann sind wir schon in der richtigen Galibier-Auffahrt. Und die Nervosität wird wie weggeblasen sein, denn ein eindrucksvolleres Alpenpanorama gibt es wohl selten, und jede Kurve offenbart neue Schönheiten. Und schließlich und endlich wartet auf der Passhöhe nochmal ein sensationeller Ausblick auf die Viertausender es Ecrin-Massivs vor uns. Für die Abfahrt heißt es dann noch einmal Konzentration sammeln, am kurzen Gegenanstieg zum Télégraphe werden die Schenkel brennen - aber wir waren heute auf dem Galibier, und da hat sich die Schufterei verdammt nochmal gelohnt!
Von Ullinger – Ich kann der ursprünglichen Etappenbeschreibung nicht ganz folgen, denn Etappe 6 B ist mt 111 km die längste Etappe. Die 104 km der E 5 haben aber alle genossen. Man kann sagen, es war eine Art ,,Überführungsetappe" und das konnten wir nach den Klettereien der vergangenen Tage auch ganz gut gebrauchen. Einfach mal die Beine kreisen lassen, locker flockig daher fahren, unterbrochen nur durch einige kurz mal ansteigende Passagen aber insgesamt mit Bergab Tendenz. Der Wind wehte angenehm leicht u warm, die Stimmung war genauso, auch ein Platten konnte uns nicht aus dem Flow bringen.
Auf besonderen Gästewunsch starteten wir heute andersrum als wir es normalerweise tun. Denn es war der Wunsch, dass auf dem Col de Tamié alle Gruppen zusammen laufen. Das würden sie auch tun, wenn wir in normaler Quäldich Manier gefahren wären, aber gut. Edi, gestern schon als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet, hat es heute wieder allen bewiesen. Rennradsport ist keine Frage des Alters! Meinen Respekt. Als dann alle oben waren, stellte sich nämlich die Frage, ob und wer denn wohl die Variante über den Col de Forclaz nehmen wollte. Und so kam es dass 10 unerschrockene Passheldinnen und -helden die sehr steile und auch heiße Auffahrt in Angriff nahmen. Uui uui uui, das ging ordentlich los, hörte nicht auf, aber dann kam doch ein kleiner Abschnitt zum durchschnaufen (vielleicht 500 m) bis es unvermindert mit 12-15% bergauf ging. Hauptsache Bergauf eben!! Der Weiler Montmin kam ins Blickfeld und hier ging es für gut einen km gerade bzw. leicht bergab um dann den Schlusspunkt noch mal heftig anzusetzen. Dann hatten wir's geschafft! Und wurden aber nun wirklich mit sensationeller Aussicht belohnt. Nicht nur auf den See sondern auch auf mindestens 1 Millionen Paraglider, die sogar beim Fotos machen winkten. Hier legten wir erstmal einen Kaffeestopp ein und dann machten wir uns auf in Richtung Hotel. Das liegt direkt am See, unser Restaurant direkt daneben. Perfekter kann es nicht sein. Einige waren auch noch baden im Lac d' Annecy.
Leider sind wir nun 2 Fahrer weniger. Auf der Abfahrt vom Col de Tamié stürzte leider eine Teilnehmerin über einen offensichtlich plötzlich da rum liegenden Stein. Keiner aus G 1 oder 2 hatten den vorher auf der Straße gehabt. Glücklicherweise ist nichts sooo Schlimmes passiert, schlimm genug aber doch um die Reise leider hier zu beenden. Sie und Ihr Partner werden uns heute nicht mehr begleiten können. Wir wünschen gute Besserung.
Alle, die nicht über den Steilen Berg fuhren sind heute auch 102 km gefahren. Und zwar am Westufer des See's entlang mit zahlreichen schönen Blicken in die Savoyardische Bergkulisse.
Die Hochalpen liegen nun hinter uns Die Erde hat uns wieder. Ein bisschen Wehmut kommt schon auf. Nur noch 2 Mal Radfahren. Aber gut, geniessen wir erst einmal den nächsten Tag.
Die längste Etappe steht auf dem Programm - knapp überschreitet sie die für viele vielleicht magische Marke von 100 Kilometern. Das relativiert sich jedoch gleich wieder, wenn man bedenkt, dass die ersten 50 Kilometer flach bis leicht bergab durchs Arc-Tal gehen. Es werden - nicht zuletzt dank des zu erwartenden Verkehrs - nicht die schönsten 50 Kilometer der Tour sein, allerdings ganz sicher auch nicht die härtesten. Der Col de Tamié, der uns Richtung Lac d'Annecy führt, ist dann auch schon wieder den Voralpen zuzuordnen und mit höchstens mittelsteilen 600 Höhenmetern für jeden zu machen. Und dann haben wir die Entscheidung: Flach am Seeufer entlang ins Ziel und ab in den See? Oder noch einen Pass mitnehmen, den Col de la Forclaz mit einzigartigen Ausblicken auf den See? Wie auch immer man sich entscheidet, uns erwartet eine Etappenankunft vor toller Kulisse des Lac d'Annecy.
Von Ullinger –
Jetzt könnte man meinen, das nach Galibier, Madeleine, Colombiere etc die Königsetappe oder Etappen hinter uns liegen und nur noch lustiges Ausrollen angesagt ist. Dem ist definitiv nicht so.
Die wahre Königsetappe fand nämlich heute statt. 112 km und 2600 hm war mehr als an allen anderen Tagen zuvor. Einzig die absolute Höhe fehlte, denn unser höchster Pass lag nur bei um die 1600 m. Diese aber gestartet von 400 m macht auch 1200 hm am Stück. Die Strecke führte durch schattigen Wald, mal gerade, mal in Kurven auf das Plateau de Semnoz. Im Winter scheint hier eifrig Langlauf stattzufinden. Ein paar Lifte, ein paar Gaststätten doch die Passhöhe war nur ein Schild an der Straße. Es wurde trotz Sonne etwas frisch. Ich hatte die Pause nach Lechaux ans Ende der Abfahrt verlegt, was sich auch als goldrichtig rausstellte. Heinz bot sein sein letztes Buffet der Woche an und wir genossen es ausgiebig.
Nun teilten sich die Fahrer. Oder besser...das taten sie bereits am Morgen. Denn einige von uns legten wirklich einen Ruhetag ein, gingen shoppen oder baden oder auf eine eigene Runde um den See. Oder auch einfach nur faulenzen. Warum auch nicht? Wir haben schließ Urlaub.
Folglich teilten wir uns dann in eine Gruppe, die dann ab hier zurück nach Annecy fuhr und nach 58 km am Hotel war und die anderen fuhren mit Geisha Gisela, ach..ich meine Guidin Ilka und mir auf den Mont Revard. 22 km aufwärts am Stück, nicht zu steil, aber eben lang. Doch wir kamen auch mal tatsächlich an. Wow!!! Na DAS hatte sich aber wirklich gelohnt! Was für eine Aussicht! Wir waren überwältigt. Damit hätten wir nicht gerechnet. Ein Steg mit Glasboden führte alle Schwindelfreien ins Freie über den Abgrund. Danach brauchten wir erstmal Eis, Kaffee, Getränke u. Kuchen. Schön war's. Als Kuriosum gab es leihweise gratis Sombreros gegen die Sonne, die hier ganz schön heftig runterknallte.
Auch die schönste Pause hat mal ein Ende und die Abfahrt begann. Danach mussten wir noch über Wellen, durch Wälder u. Schluchten, über Brücken und kleine Berge und schließlich fanden wir uns im Verkehr von Annecy wieder. In Einerreihe am Stau vorbei erreichten wir den See und danach unsere gestern schon favorisierte Strandbude.
Was ein Tag! Die Biere kreisten, es wurde erzählt und um und......
Zum Abendessen gingen wir zu Fuß in die wunderschöne Altstadt. Dort war es auch ganz schön voll. ,,Fête du Lac" heißt das riesengroße Fest am See, das am Samstag stattfindet. Ich denke, angesichts des Trubels und der Massen wird es für uns der richtige Zeitpunkt sein um Adieu zu sagen zu Annecy, dieser wirklich lebenswerten französischen Stadt.
Wir nehmen langsam Abschied und ließen dementsprechend den Abend etwas länger laufen...
Heute müssen wir wieder keine Koffer packen, wir bleiben in Annecy. Man könnte also am vorletzten Tag nochmals einen Ruhetag einlegen. Nach einer kurzen Etappe bleibt aber immer noch genug Zeit, durch die Altstadt von Annecy zu flanieren oder im Schatten am Seeufer zu liegen. Am Westufer des Sees baut sich die Montagne du Semnoz auf, und dort wollen wir heute hinauf. 2013 war der Crêt de Châtillon im Semnoz-Gebirge Schauplatz einer Tour-Bergankunft. Für uns ist es heute der einzige Anstieg des Tages, den wir von Annecy weg gemütlich unter die Räder nehmen. Und wir können uns natürlich wieder mit tollen Ausblicken über den See über die gegenüber liegende Tournette belohnen. Die Abfahrt führt uns wieder ans Seeufer zurück, und auf dem schönen Radweg rollen wir wieder zum Hotel zurück.
Von Ullinger –
In diesem Falle habe ich der ,,ursprünglichen Etappenbeschreibung" kaum etwas hinzuzufügen.
Außer: nachdem wir uns in Annecy vor dem Essen getroffen haben um langsam in die Altstadt loszuwandeln, zeigten sich doch 10 entschlossene Leute die 100 km Tour des Abschlusstages zu radeln. Am Morgen des Tages nach unserem Abschlussabend in der Altstadt waren es noch ganze 2 :-))
Die beiden fuhren letztlich Ihr Ding und alle anderen verteilten sich auf unsere 3 Tempogruppen um einfach diese unvergessliche Rennradwoche gemütlich ausklingen zu lassen.
Anstrengen wollte sich heute keiner mehr wirklich. Lieber nochmal die schöne Landschaft genießen und quasi rechts rüber geschaut, konnten wir in der Ferne auch die Gegend sehen, durch die wir am ersten Tag im Nebel gefahren sind. Muss wohl auch ganz nett dort gewesen sein ;-). Im Übrigen hat niemand mehr auch nur ein Wort über den ersten Tag verloren. Warum auch? Wir hatten eine unglaublich traumhafte Woche. Jeder hat seine ganz persönlichen Erlebnisse, Highlights & Erfahrungen gemacht. Sehr nette Menschen kennengelernt und einfach einen schönen Rennradurlaub verbracht. Der persönliche Palmares ist angewachsenen und mit ein paar Monumenten versehen. Das nimmt uns niemand mehr.
Wir lernten neue Käsesorten kennen, savoyardische Küche, französische Lebensart und einige interessante Weine. Die lieblichen Voralpen und die sehr hohen Berge des Alpenhauptkamm. Insgesamt eine wunderschöne, unterschiedliche u. lebenswerte Region.
Nachdem wir oben auf dem Mont Saleve angekommen sind, unseren Espresso o.ä. getrunken haben, ließen wir noch einmal die Blicke an den Horizont richten und freuten uns auf die letzte Abfahrt, die uns so gut wie vor die Hoteltür führte.
Langsam trudelten schon die Teilnehmer und Guides der sich heute unmittelbar anschließenden Woche an und wir wünschen ebenso tolle Erlebnisse und eine spannende Woche
Von See zu See führt die Abschlussetappe. Nun ja, nicht ganz. Wir starten zwar direkt am Ufer des Lac d'Annecy, aber den Lac Leman (den Genfer See) können wir nur von hoch oben bestaunen. Von hoch oben auf dem Mont Salève, dem Hausberg von Genf, der ein fantastisches Panorama vom Jura bis zum Montblanc bietet. Da lohnt es sich, auch am letzten Tag noch einmal ein paar Höhenmeter auf sich zu nehmen. Bis sich dann in Annemasse der Kreis schließt, und die Rennradwoche relaxed auch schon wieder zuende geht.