Von majortom – Bergidylle, Alpen pur, monumentale Pässe. Die Schweiz steht wie kein anderes Land für Alpenpässe - von den Riesen der Zentralschweiz bis hin zum malerischen Engadin. Die Must-haves der Schweiz in einer Woche.
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Schweiz-Rundfahrt
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Schweiz-Rundfahrt vom 13. bis 20. August 2022.
Von silvi – Die Schweiz sieht doch aus wie eine Modelleisenbahnlandschaft in groß. Und weil es hier so schön ist, wollen wir uns das eine Woche lang ganz genau anschauen, insbesondere die ganzen vielen schönen Anstiege. Wir sind ja schließlich zum Vergnügen hier!
Und somit startet die erste Etappe von Interlaken nach Beckenried pünktlich um 9:00, genau genommen schon etwas früher, Gruppe 1 macht ihrem Ruf schon morgens alle Ehre und startet überpünktlich.
Damit wir auch gleich dem Namen des Reiseveranstalters gerecht werden, dauert es auch nicht lange, bis wir im ersten Anstieg sind. Schon vor Grindelwald geht es beständig berghoch, der Ort lockt zahlreiche Touristen an und auch ich empfinde eine gewisse Faszination, am Fuße der berühmten Eiger Nordwand vorbei zu radeln. Gegen die Bergsteiger, die in den 30er Jahren das erste Mal die Eiger Nordwand bezwangen, ist das doch Kindergarten, was wir hier machen. Ich verkneife mir jedoch jeden Kommentar, denn die nun folgende Große Scheidegg wartet mit satten zweistelligen Prozentzahlen auf, und das am ersten Tag der Rundfahrt. Es dauert auch nicht, lange, bis uns das erste Mal der Postbus passiert, der hier immer (!) Vorfahrt hat und sich mit einer einmaligen Hupton-Melodie ankündigt, zu der ein Kind am Wegesrand fröhlich "Post-Au-to" singt.
Der Straßenbelag der Abfahrt ist etwas untypisch für die Schweiz, eher rumpelig. Ansonsten hat man hier eher Straßen wie Inline-Skate-Pisten.
Direkt nach der Abfahrt folgt der nächste Anstieg bis nach Winterlicken und entpuppt sich als nicht weniger steil als der erste. Wir hängen bis zum Brünigpass noch den kleinen Hasliberg dran, das ist zwar die längere Variante, aber auch die verkehrsärmere. Bis zur Verpflegung ist es dann doch noch ein Stückchen, aber Martins "Bergbuffet" gibt dann nochmal Kraft für die letzten Kilometer. Es geht nun nur noch hügelig dahin, dafür aber mit ordentlich Gegenwind. Wir meistern das Stück bis zum Etappenziel in Beckenried als Gruppe. Dass wir auf dem Weg zum Hotel einen ähnlich fatalen Verfahrer machen wie Gruppe 3, erfahren wir erst im Hotel, ebenso dass Stefan mit zwei Teilnehmern aus seiner Guppe 1 tatsächlich die Varinte 1C gefahren ist und einfach nochmal ein paar hundert Höhenmeter drangehängt hat. Er ist einfach nicht kaputt zu kriegen, unser Stefan!
Uraprüngliche Etappenbeschreibung:
Es kann losgehen. In Interlaken, zu Fuße des Berner Oberlands, starten wir schon mitten drin in den Hochalpen. Oberhalb von Interlaken befindet sich das berühmte Dreigestirn Eiger/Mönch/Jungfrau, und ihnen statten wir nun einen Besuch ab ? die Große Scheidegg steht als erstes auf dem Speiseplan. Eine wunderschöne schmale Bergstraße mit wunderschöner Alpenkulisse. Wir fahren ab nach Meiringen, dann geht es hinauf zum Brünigpass, der als klassischer Transitpass zwischen Berner Oberland und der Zentralschweiz leider recht stark befahren ist. Doch wer wird sich schon beschweren ? schließlich wartet nur noch eine langgezogene Abfahrt und ein paar Hügel, bis wir auf den Vierwaldstätter See zu rollen und in Beckenried Quartier nehmen.
Von silvi – Die Fähre heute morgen ließ dank des Feiertages Mariä Himmelfahrt auf sich warten, so gab es noch einen zweiten Kaffee mit Blick auf den Vierwaldstättersee.
Wir haben aus Gruppe 2 zwei Teilnehmer "abgegeben", einen in Gruppe 1 und einen in Gruppe 3 und dafür Nicole und Alexandra dazu gewonnen. Spätestens am ersten Anstieg zum Ibergeregg, als Nicole den Musikwunsch "Oper" entgegen nimmt und zu "Carmen" der Berg bezwungen wird, beschließen wir, die beiden geben wir nicht mehr her.
Auch das Brunnen erspähen in der Abfahrt klappt hervorragend. Und dank Wolfis Barkeeper Skills sind die Flaschen schnell mit kühlem Gebirgswasser gefüllt. Der Mann entpuppt sich als Multitalent. Kaum in der Ebene angekommen, drückt die Lokomotive vorne im Wind, so sehr, dass wir oben am Sattelegg zu früh sind. Martin ist noch nicht da, dafür sitzt die Gruppe 1 auf der Terrasse des Gasthofs und wartet auf das Essen. Wir gesellen uns dazu und werden von der Kellnerin gleich belehrt, dass sie nicht mehr viel Kuchen hat, zwei Käsekuchen und dann noch "Sturziflade", was offenbar korrekt "Schlorzifladen" heißt und besser schmeckt, als es sich anhört.
Martin kommt dann doch noch und so werden kurzerhand noch die Gummibärchen-Box gelehrt und die Regenjacken aus dem Auto geholt. Es sind schon ein paar dunkle Wolken sichtbar und wir müssen noch den letzten Anstieg zum Hotel in Arvenbüel hoch. Bis dahin geht es im Gruppetto flott durch die Ebene und wir hoffen, dass wir vor dem Gewitter ins Hotel kommen. Klappt nicht ganz, das Gewitter erwischt uns auf den letzten Kilometern. Es ist immerhin warm und fast eine willkommene Abkühlung, denn es ist mal wieder zweiprozentig. Sebastian gönnt sich sogar noch einen Extraanstieg. Auf der Stichstraße kommt ihm Raimund aus Gruppe 1 entgegen. Hut ab! Den meisten war es dann doch genug für heute.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Die Etappe beginnt mit einem Transfer. Schwimmen wollen wir nicht, also setzen wir mit der Fähre über den Vierwaldstätter See von Beckenried nach Gersau über. Am Nordufer des Sees fahren wir nach Brunnen und dann weiter bis Schwyz, wo mit der idyllischen Ibergeregg der erste Pass des Tages ansteht. Nach der Abfahrt erreichen wir den Sihlsee, und mit der Sattelegg schließt sich abermals ein kleiner, aber feiner, weitgehend unbekannter Anstieg an. So arbeiten wir uns langsam vor bis an den Walensee. Und erleben hier ein echte Bergankunft: unser Etappenort Arvenbüel liegt malerisch oberhalb des Sees ? nach der steilen Auffahrt können wir also mit Traumpanoramen auf der Terrasse entspannen.
Von silvi – Der Blick vom Balkon des Hotelzimmers heute morgen ist unbezahlbar. Der erste Anstieg zur Vorder Höhi auch: Abschnitte mit satten 20% im Slalom um die Kuhfladen herum, ohne dabei umzukippen oder auszurutschen. (Frische Kuhfladen sind rutschiger als geschmolzene Bitumenstreifen; was man auf Quäldich-Reisen alles so lernt...)
Martin, ein Quäldich-Teilnehmer von der Pyrenäen-Tour letztes Jahr, kommt aus dem Toggenburg und schließt sich heute erst der Gruppe 1 zum Mitfahren an und wartet dann noch an der Verpflegung, bis ich mit meiner Gruppe dort ankomme. Immer schön, so glückliche Quäldich-Teilnehmer nochmal wiederzusehen!
Wir bekommen noch eine kurze Erläuterung der Bergwelt um uns herum und machen uns dann weiter auf den Weg nach Chur.
Bevor es in den letzten Anstieg Richtung Lenzerheide geht, trinken wir noch einen Kaffee in der idyllischen Altstadt. Gestört wird diese Idylle nur vom Piepskonzert der Garmins.
Der Anstieg nach Lenzerheide rollt zwar besser als gedacht, aber es ist heiß, und die vielen LKWs rauschen extrem dicht an uns vorbei, so dass wir froh sind, als wir endlich oben sind.
Bei der Mittagspause war ich noch hochmotiviert, den Extra-Stich nach Alp Lavoz ab Lenzerheide mitzunehmen, aber manchmal ist man auch als Guide ganz froh, wenn die Motivationsversuche nicht so gefruchtet haben. Am ,,Brunnen der pupsenden Pferde", den natürlich. (wie soll es auch anders sein) unser Barkeeper Wolfi erspäht hat, beschließen wir einstimmig, heute der Gruppe 1 den Vorrang für den Extra-Anstieg zu lassen - sehr zum Leidwesen von Keyfo, der seine Flasche oben am Brunnen vergessen und gehofft hat, ich würde sie mitbringen.
Morgen geht es auf den Albula und Bernina und noch soll uns der Wettergott hold sein! Wir haben jedenfalls brav alle Reste beim Abendessen von unserem schnellsten und jüngsten Fahrer Christian vernichten lassen. So hat jeder seine Aufgabe in der Gruppe gefunden.
Bis morgen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Es ist keine besonders lange Etappe, die uns heute erwartet, aber sie wirkt lang, denn es geht bis tief in die Rätischen Alpen hinein. Als erstes beenden wir jedoch, was wir gestern begonnen haben. Unsere Bergankunft in Arvenbüel war nämlich der erste Teil der Vorder Höhi ? eines nahezu unbekannten Passes, der über den Höhenzug der Churfirsten hinweg ins Toggenburg führt. Und man weiß nicht, was Kopf und Beine mehr beansprucht: die vergleichsweile steile Auffahrt, oder die anspruchsvolle Abfahrt über eine schmale, holprige Straße. So oder so erreichen wir das Toggenburg, wo bis Wildhaus nochmal ein paar Höhenmeter erklommen werden wollen, und fahren ins breite Rheintal ab. Eine völlig andere Welt also, und wir wenden uns nach Süden und nehmen in der Ebene Tempo auf. Ein paar Kilometer fahren wir sogar durch Liechtenstein, und ein kleiner Hügel sorgt nochmal für ein wenig Abwechslung. Dann verengt sich das Rheintal mehr und mehr, und wir erreichen Chur. Es fehlt noch der Lenzerheidepass, die längste Auffahrt des Tages, bis wir die Etappe in Tiefencastel beenden.
Von silvi – Gegenwind stärkt den Charakter - und macht nebenbei einen knackigen Po.
Vom Hotel weg geht es zum Albulapass. Der macht richtig Spaß! Landschaftlich sehr abwechslungsreich und wenig Verkehr. Alle kommen gut gelaunt oben an. Gestärkt mit Rivella und Kuchen geht es in die Abfahrt. Es ist frisch, aber mit zunehmendem Höhenmeterverlust kommt auch zuverlässig die Wärme wieder.
Weil wir heute das noch gute Wetter nutzen wollen, fährt die Gruppe 2 geschlossen auch noch zum Bernina.
Unser Bus ist heute zum Reifenwechsel und wir erwarten ihn nicht vor 18:00 im Hotel. Wir haben also Zeit, jede Menge Zeit, den Bernina - einen eigentlichen Rollerpass - bei kräftigem Gegenwind zu bezwingen. Dann tritt eine Frau im Deutschland-Trikot auf einem Zeitfahrrad liegend an uns vorbei: Merle Brunnée, Duathlon-Weltmeisterin. Die Oberschenkel sind beeindruckend. Wir treffen sie noch zweimal; einmal saust sie bergab vorbei, während wir noch den Anstieg hochkurbeln, und dann kommt sie uns nochmal entgegen, als wir abfahren. - Stefan ist mit Raimund aus Gruppe 1 sogar ein Stück mit ihr gefahren; offenbar stand auf ihrem Trainingsplan 3x der Bernina bei vorgegebener Wattzahl. - Wie schön, dass wir zum Urlaub hier sind, und uns von Windschatten zu Windschatten vorarbeiten dürfen.
Das Passschild am Bernina bekommt noch einen Quäldich-Aufkleber verpasst. Und dann geht es wieder retour bergab. Eine schnelle Abfahrt; ich freue mich über die tolle Bergab-Performance meiner Gruppe und genieße den Geschwindigkeitsrausch.
Unten angekommen kehren wir zum Essen in Pontresina ein. Da Martin noch zum Reifenwechsel ist, haben wir keine Eile.
Danach geht es noch ein Flachstück zum Malojapass, den wir dann heruntersausen. Leider erwischt uns dann doch noch ein Schauer, der ist aber pünktlich vor der italienischen Grenze schon wieder vorbei.
Im Hotel gibt es günstigen guten Kaffee und alkoholfreies Bier. Alle Gruppen sind da und warten noch auf Martin mit dem Bus, der aber auch pünktlich um 18:00 vors Hotel rollt. Der Bus hat zwei neue Füße und ist wieder voll einsatzbereit.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Wir sind in Graubünden angekommen, mitten in den herrlichen Rätischen Alpen. Fast schon schnulzig-kitschig schön ist es hier, alle Schweiz-Klischees scheinen sich zu bestätigen. Der Albulapass, begleitet von der tollkühl trassierten Rhätischen Bahn, gehört zweifelsfrei zu den schönsten Pässen der Schweiz, und er führt uns ins mondäne Engadin. Hier sind fast alle Höhenmeter gemacht, am Nachmittag könnte es allerdings der vom Malojapass her wehende Westwind sein, der uns das Vorwärtskommen erschwert. An den schönen Engadiner Seen vorbei sind also die tempofesten Rouleure gefragt. Und vom Malojapass genießen wir dann eine traumhafte Abfahrt auf die Alpensüdseite. Gastspiel unserer Schweiz-Rundfahrt in Italien, das sich im malerischen Örtchen Chiavenna von seiner besten Seite zeigt.
Von majortom – Auf 137 km und 2500 Hm kommt man, wenn man noch dem Berninapass einen Besuch abstattet. Schönste Ausblicke auf die höchsten Berge der Rätischen Alpen!
Von silvi – Regentage schreiben die schönsten oder zumindest die nachhaltigsten Geschichten.
Ohne große Erwartungen - natürlich nur, was das Wetter betrifft - sind wir heute morgen pünktlich um 09:00 gestartet. Die Wettervorhersage hatte sich etwas gewandelt; das Gewitter war schon morgens um 6:00 durchgezogen.
Heute verlassen wir wieder Bella Italia. Unser Weg führt uns ins wunderschöne Tessin. Um dorthin zu kommen, müssen wir gleich vom Hotel weg den Passo della Spluga bezwingen. Mit Anfahrt erwarten uns 30km bergauf - und keinerlei Regen. Im Gegenteil, es rollt nicht nur wunderschön dahin, sondern es kommt auch noch die Sonne raus. Schnell sind Armlinge und Weste wieder verstaut, und unter meinen Regenüberschuhen wird es auch eher etwas warm.
Gruppe 2 kommt innerhalb weniger Minuten am Pass oben an. Dort ist es frisch, aber nicht zu unangenehm kalt. Nach der Abfahrt wartet auch schon Martin mit der Mittagsverpflegung auf uns. Es wird gegessen, als hätten wir drei Tage Hunger gelitten. Am Tag 5 sind die Speicher definitiv leer.
Gestärkt geht es dann nach 10km welliger Anfahrt in den Passo di San Bernadino. Traumhafte Serpentinen, tolle Kulisse, nicht zu steil, nur leider wird es nun doch nass. Anfangs sind es noch ein paar Tropfen, doch während wir hochkurbeln ist es richtiger Regen. Ob man nun die Regenjacke anzieht und darunter schwitzt oder ohne Regenjacke hochfährt, wir kommen alle pitschnass oben an. Die Gaststätte oben hat leider geschlossen. Wir ziehen schnell noch alles an, was wir haben.
4 Jungs schicken wir vor, damit sie nicht unnötig im Kalten herumstehen. Schnell ist es richtig kalt, auf der Straße steht das Wasser. Als wir nach einigen Kilometern an einer Tankstelle ankommen, steht da Jörg schon unter. - Wir beschließen kurzerhand, uns aufzuwärmen. Es gibt heißen Tee und Kaffee. Wir Mädels zittern um die Wette, und draußen legt der Regen nochmal eine Schippe drauf.
Stephen versucht sein Glück bei Taxiunternehmen; aber niemand möchte 6 Radfahrer und ihre Räder mitnehmen. Es sind noch 49km bis zum Etappenziel und davon ca. 20 Abfahrt (also arschkalt). Als wir gerade überlegen, doch wieder weiterzufahren, taucht Gruppe 3 auf. Die sind nur zu viert; die anderen sind mit dem Bus mitgefahren und mittlerweile fast am Hotel. Genau das ist auch unsere Rettung. Martin lädt den Bus mit Gruppe 1 aus und kommt mit leerem Bus wieder zu uns, um 10 Räder einzuladen. Dazu bestellen wir noch ein Großraumtaxi. Passt! Keiner muss mehr in die bitterkalte Abfahrt.
Improvisation ist manchmal alles! Spaß hatten wir heute trotzdem und die Etappe wird so schnell sicher niemand vergessen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Die fünfte Etappe beschreibt einen großen Bogen nach Norden. Wir könnten ja auch einigermaßen höhenmeteroptimiert entlang von Comer und Luganer See nach Bellinzona fahren, aber kann man Nein sagen zu einem Monument wie dem Splügenpass? Ein langer Anstieg, hochalpine Kulisse, meist wenig Verkehr ? was will man mehr. An der Passhöhe beenden wir das Italien-Gastspiel und sind zurück in der Schweiz, in Splügen erreichen wir das Hinterrheintal. Und fahren über den San-Bernardino-Pass wieder auf die Alpensüdseite zurück. Ausrollen können wir mit einer langen Abfahrt ins Tessin nach Bellinzona.
Von silvi – Der Tag der unterschiedlichen Perspektiven.
Gruppe 3: Easy - Wir fahren bis zur Mittagsverpflegung hoch nach Airolo und dann gibt es die Option, mit dem Zug ins Ziel zu fahren, wenn alle durchnässt sind.
Gruppe 2: Wir nehmen heute genug warme Klamotten für die letzte Abfahrt mit, wärmen uns oben am Pass kurz auf, bevor es in die letzte kalte Abfahrt geht.
Gruppe 1: Durchballern im strömenden Regen. Das dünne Regenjäckchen hält eh nicht viel ab; und mehr hat keiner dabei. Und noch bevor der Guide ins Hotel kommt, steht der schnellste Fahrer schon im Bademantel in der Hotellobby.
Somit haben am Ende zwei Gruppen die historische Tremola zum San Gottardo bezwungen, bei gemütlichen 5 Grad und Regen - dafür mit einmaligen Ausblicken.
Obwohl ich mir nach dem Alpenbrevet gesagt hatte, dass man da nicht nochmal mit dem Rennrad hoch muss, war es heute doch überraschend kurzweilig. Mit Musik aufgelegt von DJ Nicole ging es im Dreier-Frauen-Gruppetto die 6-Kilometer-Kopfsteinpflasterstraße nach oben. Ich musste wieder an die Engländerin denken, die mir damals vor dem Alpenbrevet geraten hatte: ,,You have the choice: cobbles or ditch. Take the ditch!" - Was im Rennen gut war, machen wir heute auch. Wir balancieren stückchenweise in der schmalen Regenrinne, um kurz eine Entlastung von dem Geholper zu bekommen. Ein eiskalter Wind erschwerte nochmal die letzten Kilometer, aber dafür gab es oben Kaffee und Kuchen. Drei unserer Mitstreiter waren auch eingekehrt, und so ging es dann gemeinsam in die letzte kalte Abfahrt nach Andermatt.
Es ist der letzte Abend der Tour. Morgen geht es zurück nach Interlaken.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:l
Mal ganz ehrlich - was wäre eine Schweiz-Rundfahrt ohne den Gotthardpass. Was Transit-Autofahrern auf dem Weg nach Italien aufgrund der zu erwartenden Staus vor dem Tunnel den Angstschweiß auf die Stirn treibt, ist für uns eine Verheißung. Die sagenumwobene Tremola-Straße mit ihren in den Hang gemauerten Kehren. Ein Anachronismus, keine Frage, findet das ganze doch auf Kopfsteinpflaster statt. Aber man könnte auch einfach sagen: Ein Muss! Fast 60 km Anfahrt aus Bellinzona sind es, ständig das Tessin hinauf, dann beginnt der Pass. Und die Abfahrt wiederum führt uns letztendlich bis in den Etappenort Andermatt.
Von silvi – Am letzten Tag unserer Schweizrundfahrt warten nochmal zwei wunderschöne Anstiege auf uns: der Furka und der Grimselpass.
Gruppe 1 nimmt am Morgen noch den Oberalppass mit (der wäre eigentlich am Vortag als Verlängerung auf dem Programm gestanden, wurde aber wegen des Wetters ausgelassen).
Kalt ist es heute auch. Zum Glück geht es schnell in den ersten Anstieg zum Aufwärmen. Der Furka rollt mit wunderschönen Serpentinen und traumhafter Landschaft dahin, bis wir in einer Wolke verschwinden. Die Radfahrer, die einige Meter vor mir fahren, kann ich nicht mehr sehen. Manchmal sehe ich ein rotes Rücklicht aufblitzen. Oben ist es bitterkalt. Am Passschild sind wir immerhin aus der Wolke wieder heraus. Wir ziehen mal wieder alles an, was wir haben. Dann geht es bibbernd in die Abfahrt. Eigentlich ist es viel zu kalt zum Anhalten, aber es ist "abartig schön", um es mit Stephens Worten zu sagen, so dass wir uns ein paar Foto-Stopps nicht verkneifen können. Die Freude ist dann aber doch riesig, den Quäldich-Bus am vereinbarten Verpflegungspunkt zu sehen. Auch am letzten Tag hat Martin nochmal ein großartiges Bergbuffet aufgebaut. - An dieser Stelle nochmal vielen Dank an unseren tollen Fahrer Martin, der uns die Woche begleitet hat, und mit bester Laune, guter Musik und viel Geduld jeden Tag versorgt hat.
Ann und Gudrun aus Gruppe 3 sind kurz nach uns auch schon an der Verpflegung.
Bevor es weitergeht, packen wir nochmal ordentlich Klamotten ein, die Abfahrt vom Grimsel wird lang.
Der Grimsel ist nicht weniger schön als der Furka. Und beim Hochfahren wird uns auch wieder warm. Oben angekommen entscheidet sich Sebastian noch, die Stichstraße zum Oberaarsee mitzunehmen.
Wir stürzen uns in die Abfahrt - auch hier nicht ohne Foto-Stopps, weil es einfach zu schön ist, um die Erinnerung nicht in ein paar Bildern festzuhalten. Auf der Abfahrt kommen irgendwann die ersten Gruppe 1-Fahrer heran gesaust und schließen sich uns an. Nächster Stopp: Kaffee in Innertkirchen. Dort warten wir auf den Rest der Gruppe 1 und Gruppe 3 mit unserem Ausreißer Sebastian. - Immer schön, wenn sich am letzten Tag nochmal alle Gruppen treffen. So ein schöner Zufall!
Wir starten für die letzten 40km bis nach Interlaken wieder in gewohnter Reihenfolge: erst die 1, dann die 2, dann die 3. Zum Abschied kommt sogar wieder die Sonne raus und wir genießen die letzten Radkilometer am Seeufer.
Alle kommen heil und glücklich ins Ziel! Es war wieder eine ganz tolle Quäldich-Reise mit super Teilnehmern und einem klasse Team!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Was für eine Schlussetappe. Furkapass und Grimselpass - zwei der zahlreichen Zentralschweizer Pässe rund um Andermatt. Zwei der schönsten, keine Frage. Am Furkapass, der heute den Auftakt macht, haben sich schon James Bond und Goldfinger duelliert; oben können wir dann den berühmten Rhonegletscher bestaunen. Die Abfahrt ins Oberwallis nach Gletsch ist nur kurz, ebenso der Gegenanstieg zum Grimselpass, dessen Serpentinen man schon vom Furka aus bestaunen kann. Eine lange Abfahrt führt uns nach Meiringen, und dann können wir entlang des Brienzer Sees die letzten Flachkilometer unserer Tour bis Interlaken genießen.