Auf vier Etappen werden wir zahlreiche Highlights rund um das Munstertal kennen lernen, darunter auch den legendären Grand Ballon und die spektakuläre Route des Crêtes.
Zu jeder Etappe gibt es zwei Varianten, die in verschiedenen Gruppen gefahren werden.
Unser Standort ist der kleine Ort Wintzfelden in der Nähe von Colmar. Wir werden in einem landestypischen Hotel mit Schwimmbad und Sauna übernachten, und abends beim gemeinsamen Abendessen den Tag ausklingen lassen.
Falls auch du die Vogesen auf einsamen Straßen erkunden und dazu noch das typische elsässer Lebensgefühl erfahren willst, kannst du dich ab 1.10. hieranmelden!
quäldich-Reise Trainingswochenende Vogesen in Wintzfelden
Von paelzman – Den ersten Tag unseres Trainingswochenendes lassen wir gemütlich angehen und fahren uns die Beine nach der Anreise locker. Dazu bleiben wir am Ostrand der Vogesen, der sich durch kleine Anstiege mit Blicken weit über die Rheinebene auszeichnet.
Am Anfang halten wir uns im Bereich des Übergangs von der Rheinebene zu den Vogesen auf und werden dabei flankiert von Weinbergen und Feldern. Auf halber Strecke folgt schließlich der Anstieg zu einer der vielen Festungsanlagen der Region, dem sehenswerten Château du Haut-Landsbourg. Nach kurzer Rast folgt mit dem Col du Hundsplan schließlich der zweite und letzte Anstieg des Tages.
Von paelzman – Herzlich willkommen zur Berichterstattung der Vogesentour 2015, die heute bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen in Wintzfelden ihren Ausgang nahm.
Etwas verspätet ihren Ausgang nahm, da die morgentliche Splittergruppen-Extratour aufgrund suboptimaler Zielfindung das Hotel verfehlte.
So starten wir erst um halb zwei in die Kennenlerntour am östlichen Vogesenrand. Der Col de Hundsplan soll dabei der Gruppenfindung dienen, und ich schlage am Anfang der Gruppe ein ordentliches Tempo an, in der Hoffnung, eine erste Gruppe vom Pulk zu separieren. Erst durch Wiesen und Felder, später durch den dichten Wald der ersten Vogesenkette. Oben angekommen, ist fast die ganze Gruppe noch zusammen. Das hat schon mal nicht geklappt. Umso überraschender ergeben sich nach dem entsprechenden Aufruf schnellstens ausgeglichene Gruppenstärken.
Stefan ist unruhig wie ein hochgezüchtetes Rennpferd und drückt kraftvoll die Abfahrt hinunter, dass die ganze neu gegründete Gruppe eins kaum folgen möchte. Herrliche Ausblicke in der Abfahrt auf die Rheinebene und die im Dunst versinkenden Schwarzwaldberge jenseits des Rheins.
Auch im Anstieg zum Chateau de Haut Landsbourg wird eingangs eine Steigleistung von 1600 Hm angeschlagen, die auch nach einem Guidemachtwort nur unwesentlich gedrosselt wird. Der Anstieg auf der Route des cinques Chateaux ist vogesenuntypisch sehr steil und unrhythmisch und verläuft nach einem kurzen Anfangsabschnitt hauptsächlich im Wald. Umso beeindruckender der Ausblick vom Chateau hinunter auf Colmars und die Rheinebene. Herrlich!
Eine rauhe, von Licht und Schattenspielen geprägte Abfahrt später fahren wir nach Turckheim ein, wo uns Stefan instinktiv zum Dorfbrunnen (Eau non potable) und zum Supermarkt ebendort führt, in dem wir unsere schnell verdampften Trinkwasservorräte an einem 5-Liter-Wasserfass auffrischen.
Nun steht nur noch der Anstieg nach Trois Épis auf dem Speiseplan, der fast schattenfrei in der drückenden Nachmittagssonne liegt, und eine Nordschleife ab Turckheim darstellt. In der Abfahrt ernten wir die Früchte der Entscheidung, die Schleife gegen den Uhrzeigersinn zu fahren, denn diese führt auf der traditionellen Oldtimerrennstrecke rasant mit sehr viel Flow zurück nach Turckheim.
Sensationeller Heidelbeerkuchen gegenüber dem schon bekannten Dorfbrunnen in Turckheim, der uns für die 32 flachen Kilometer zurück nach Wintzfelden Kraft gibt, die schön durch die Weinberge führen.
Nach einem viel zu fleischlastigen Abendessen (rapider Anstieg der Vegetarierquote für den nächsen Tag) genießen wir noch lange den milden Sommerabend auf der Terrasse und freuen uns auf einen weiteren herrlichen Vogesentag im Rennradsattel.
Gute Nacht!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die etwas längere Version des ersten Tages unterscheidet sich dadurch, dass wir vor dem Château du Haut-Landsbourg bereits den einsamen Anstieg nach Trois-Epis gemeistert haben.
Von paelzman – Direkt nach dem Start wartet der nicht allzu fordernde Col du Firstplan auf uns, der uns in das bekannte Munstertal bringen wird.
Dieses durchqueren wir bis Munster, von wo aus zahlreiche interessante Anstiege beginnen. Wir entscheiden uns für den Anstieg zum Collet du Linge, der uns auf kurvenreicher Streckenführung weite Blicke über das Munstertal hinweg anbietet. An der Gedenkstätte des 1. Weltkriegs vorbei erreichen wir sobald den Col du Wettstein.
Eine kurze Abfahrt und ein angenehm zu fahrender Anstieg später befinden wir uns auf dem Col de Calvaire, der uns zum Highlight des heutigen Tages bringt: Die weithin bekannte Panoramastraße Route des Crêtes, die spektakulär auf dem Hauptkamm der Vogesen verläuft! Bei leicht welliger Streckenführung bieten sich unzählige atemberaubende Blicke beiderseits der Straße, die wir sicher noch lange in Erinnerung behalten werden.
Viel zu schnell erreichen wir schließlich den Col de la Schlucht. Dessen rasante Abfahrt auf breiter Straße führt uns zügig zurück nach Munster. Auf ähnlicher Streckenführung wie am Morgen überfahren wir den Col du Firstplan erneut, diesmal vom Munstertal aus, und kurz darauf ist unsere erste längere Tour auch schon zu Ende.
Von paelzman – Den bisher heißesten Tag des Jahres lassen wir bei lauen Temperaturen und Erdbeeren mit Vanilleeis und Sahne auf der Hotelterasse ausklingen. Fünf Vogesenanstiege liegen hinter uns, darunter einer der schönsten überhaupt mit herrlichen Ausblicken in die Rheinebene und ins Munstertal, die Begegnung mit einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, die Befahrung des nördlichen Abschnitts der Route des Crêtes und eine rasante Abfahrt hinunter vom Col de la Schlucht. Der Tag hatte wirklich alles, was das Radfahrerherz begehrt. Für einige sogar mehr.
Schon am Start in Wintzfelden drückt die Sonne, und wir sind froh, als wir uns pünktlich um neun aufs Rad begeben, um uns ein wenig Wind um die Nase wehen zu lassen. Den ersten Anstieg kennen wir schon zur Hälfte, denn die ersten Kilometer zum Firstplan decken sich mit denen zum Hundsplan von gestern.
Die Passhöhe im Wald ist schnell erreicht, und wir stürzen uns in die Abfahrt hinunter ins Krebsbachtal. Der hier erwartete Flow will nicht recht aufkommen. Rollsplit bremst unseren Abfahrtsdrang. Im Tal halten wir uns links Richtung Wasserbourg und fahren in die steile und wunderschöne Auffahrt zum Petit Ballon ein. Diese hat es richtig in sich, aber spätestens, als der Wald zurück tritt und uns in die Almenlandschaft rund um die Passhöhe entlässt, sind alle Strapazen vergessen, und die Beschäftigung mit den schmerzenden Waden macht der Bewunderung des Vogesenpanoramas Platz, das hier vom Munstertal in die eine Richtung bis in die Rheinebene in der anderen reicht. Herrlich! Fast wie die Alpen, nur schöner und einsamer.
Die Abfahrt nach Munster ist schnell und nur von vier Kehren gehemmt, ein zweiter guter Grund, den Petit Ballon vorzuschalten und nicht wie geplant am Ende der Tour anzuhängen. Kurzer Wasserstopp in Sondernach – alle Vorräte sind leer. In Munster verfahren wir uns ein wenig, finden aber recht schnell den Weg zurück auf den Track. Wir heißt hier wohlgemerkt die schnelle Gruppe. Die Schleife schenkt uns immerhin eine Befahrung des historischen Stadtkerns von Munster. Trotzdem werden keine Störche gesichtet, vor allem wohl, weil der leitende Guide mangels Bildung nicht darauf hinweist. Das machen die Guides der nachfolgenden Gruppe erheblich besser, deren Schlenker so weit das Munstertal herab führt, dass eine Einkehr zurück in Menster unausweichlich erscheint, um die gebeutelte Moral nach 14 Km Umweg wieder aufzurichten. Die Moral von der Geschicht: Vergiss die Tücke von Achten nicht.
Dessen unbewusst strebt Gruppe eins wieder gen Berg. Diesmal: Richtung Le Linge, wo sich die deutschen und französischen Truppen im ersten Weltkrieg einen erbitterten Stellungskrieg lieferten. Bevor wir die bedrückenden Soldatenfriedhöfe und Stellungen auf uns wirken lassen, genießen wir allerdings die herrlichen Ausblicke auf das Munstertal unter uns. Oben gibt es keine Möglichkeit, Wasser aufzufüllen, nur Horden von Fliegen. Unsere Wasservorräte neigen sich wieder empfindlich, das Thermometer zeigt mittlerweile 32 Grad im Schatten.
An der Ferme de Schoultzbach biegen wir links Richtung Col du Calvaire ein. Rechter Hand entdecken wir glücklicherweise einen Brunnen mit Quellwasser, einladend mit Wanderer- und Radfahrer-Reliefs garniert. Die Temperatur fordert immer mehr Tribut, mit zwar vollen Trinkflaschen, aber immer leereren Akkus, und so fahren wir gemeinsam mit gedrosselter Kraft dem Calvaire entgegen. Nur Stefan drückt und drückt unbeirrt gen Pass. Der Versuchung, am Lac de Blanc nach Passieren der 2.000 Hm-Marke in das erste Restaurant einzufallen, können wir gerade noch widerstehen. Eine gute Entscheidung, können wir uns dadurch doch am Col de Calvaire gerade noch zur Gruppe drei gesellen, die sich erstmal über unseren Zustand lustig macht, der alles, nur keine Souveränität ausstrahlt. "Da kommen die Spaßbefreiten."
75 Minuten, neun Spaghetti Bolognese, drei Tartes d'Oignons und zwei Baguettes des Paysanne später kehrt langsam die Farbe in unsere Gesichter und damit der Spaß in die Gruppe zurück.
Es folgt die wunderbare Passage über die Route des Crête zum Col de la Schlucht, die rasante Abfahrt hinunter ins Munstertal und die flüssige, aber nicht ganz sanfte Auffahrt auf den Col du Firstplan. Hier büßt Gruppe drei einen Teil der am Col du Calvaire auf sich geladenen Schuld, indem das Gruppetto als Mohrrübe vor den Eseln unserer Gruppe erscheint und gen Pass zieht.
Glutofenhitze empfängt uns nach Verlassen des Waldes, das Schmutzbier haben wir uns heute Abend redlich verdient. Halleluja!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die längere Variante verläuft überwiegend identisch. Erst bei der erneuten Ankunft in Munster entscheiden wir uns hier für den Abzweig zum Petit Ballon - wenn man so will dem kleinen Bruder des Grand Ballon, der am folgenden Tag auf uns wartet. Auf seiner schmalen und einsamen Straße sollte er aber nicht unterschätzt werden, bietet er doch beispielhaft das typische Flair ruhiger Vogesenpässe.
Nach der Abfahrt ins Munstertal ist der Rückweg über den Col du Firstplan wieder mit Variante A identisch.
Von paelzman – Nachdem wir uns gestern nördlich des Munstertals reichlich ausgetobt haben, erkunden wir heute den südlichen Teil mit dem ‚Dach‘ des Trainingswochenendes: dem Grand Ballon!
Der unauffällige Col du Bannstein zu Beginn eignet sich bestens, um die Beine warm zu fahren. Von Soultz aus erobern wir den Grand Ballon auf einer wenig bekannten Nebenstrecke, die puren Landschaftsgenuss bei geringem Verkehr bietet. Die 1000 Hm zur Passhöhe des Grand Ballon werden so sehr genussvoll sein, und der fantastische Rundumblick oben entschädigt sowieso für die vorherigen Anstrengungen!
Erneut befahren wir im Anschluss die Route des Crêtes, die ähnlich sensationelle Bilder wie am Vortag liefert, bis wir zum leicht zu fahrenden Col du Platzerwasel abbiegen. Die folgende Abfahrt führt uns rasant zurück nach Munster. Der Rückweg verläuft dann ähnlich wie am Vortag mit dem Col du Firstplan als letzte, aber leicht zu fahrende Prüfung.
Von paelzman – Über uns grollt der Gewitterdonner, wir sitzen trocken unter dem Dach der Hotelterrasse, auf das haselnussgroße Hagelkörner niedergehen, ein kühler Wind und ein ebenso kühles Panaché vertreiben die Strapazen des Tages.
Gestern war der Pétit Ballon das Highlight des Tages, heute befahren wir den Grand Ballon von Soultz über den Col Amic, der seinem kleinen Bruder in Sachen landschaftlicher Schönheit nur ein wenig nachsteht, dafür aber mit noch besseren Tiefblicken in die Rheinebene aufwartet, die hier zum Greifen nahe scheint.
Nach 1100 Höhenmetern kehren wir am Grand Ballon in der Hütte des Vogesenvereins ein, in dem Heidelbeerkuchen und Cola zu erschwinglichen Preisen feilgeboten werden. Zwar ist diese Pause noch sehr früh, aber die gestrige Erfahrung lehrt uns frühe Nahrungsaufnahme, um ein ähnlich spaßbefreites Auftreten wie gestern am Col du Calvaire zu verhindern. Schließlich ist vor dem Col de la Schlucht kein adäquates Restaurant mehr bekannt. Am Markstein biegen wir nach links in Richtung Lac du Wildenstein ab, zu dem uns eine rasante Abfahrt führt. Seliges Lächeln am Lac du Wildenstein. Die nicht Baden wollen fahren rechts (zwei Personen), der Rest springt (aus sozialen Gründen mit Radhose) in den See. Wunderbare Beiaktivierung.
Mit vorher nicht abrufbaren Kräften streben wir in kompakter Zweierreihe dem Col du Bramont zu, dessen wiederum rasante Abfahrt uns hinunter bis kurz vor La Bresse führt. Auf breiter Straße mit wenig Verkehr drosseln wir leicht das Tempo, da die fortschreitende Strecke langsam ihren Tribut zollt. Am Col de la Schlucht treffen wir auf die Gruppe drei, die hier am Rande des größten Parkplatzes der Vogesen Cola zu vorher ungekannten Preisen konsumiert. Geheimdienstinformationen weisen weiterhin darauf hin, dass es sich mangels Rhabarberkuchen hier nicht um eine Rhabarberbarbarabar handelt, was uns dazu veranlasst, das Heulen der Motoren gegen die Stille am Hohneck zu tauschen. Somit fahren wir zügig auf die Route des Crêtes ein, die bis unterhalb Hohneck noch relativ unspektakulär ist. Dies ändert sich schlagartig mit dem Einbiegen in die Stichstraße zum Hohneck, die großartige Tiefblicke auf den Lac de Gerardmer preis gibt.
Herrlich geht es durch die Wiesen zum höchsten mit dem Rad anfahrbaren Punkt der Vogesen, von dem sich ein herrlicher Rundumblick ergibt, unter anderem auf Pétit und Grand Ballon, Munster im Osten und Gerardmer im Westen – wunderbar.
Die Hütte bietet nicht die höchste Esskultur, auch keinen Rhabarberkuchen, aber immerhin Heidelbeerkuchen, Elsasscola und Omelette zu vertretbaren Preisen. Satt werden wir auch, und so kehrt langsam die Farbe in unsere Gesichter zurück, die wir auf der Weiterfahrt zum Markstein durch hohes Tempo wieder zu verdrängen versuchen – erfolglos.
Am Markstein biegen wir links nach Linthal ab. Für die letzte rasante Abfahrt des Tages geben wir größte Vorsicht aus, die sich aber im Flow der Abfahrt erübrigt. Jetzt trennt uns nur noch der flüssig zu fahrende Col de Bannstein vom Ziel im Wintzfelden, wo sich mittlerweile wolkenbruchartige Regenfälle über uns ergießen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Bei der anspruchsvolleren Variante gönnen wir uns noch ein wenig mehr von der Route des Crêtes, bis wir den Col de la Schlucht erneut, diesmal aber von Süden, erreichen. Auf der bereits bekannten Abfahrt nach Munster biegen wir heute aber ab in Richtung des Col du Wettstein, den wir heute aber aus Süden über eine mit Kehren gespickte Straße in Angriff nehmen. Über Collet du Linge folgt eine lange Abfahrt an den östlichen Rand des Munstertal, und einige letzte Höhenmeter über den Col du Firstplan führen uns zurück zu unserer Unterkunft.
Von paelzman – In den letzten Tagen haben wir bei bestem Wetter die Vogesen in allen Facetten beleuchtet, und den Beinen alles abverlangt, was sie Anfang Juni zu geben bereit waren. Die Straßen sind noch nass vom gestrigen Gewitter, und die Aussichten mäßig. Daher bieten wir zum Abschluss unserer Vogesenreise vier Optionen an: Heimfahrt nach dem Frühstück, eine 40er-Runde über den Col de Boenlesgrab, eine 60 km lange Runde über den Col du Silberloch (Hartmannsweiler Kopf) und eine 80er als Kombination aus beiden.
Alle vier Optionen werden gut genutzt. Nach dem Abschied der Heimfahrer bricht der Rest zum Col du Bannstein auf. Die schnelle Gruppe (aus der mangels Gruppenhoppingmöglichkeiten leider schon wieder berichtet wird), geht die Auffahrt entspannt an, der wir in der Gegenrichtung gestern noch mit Passschildsprint entgegengeflogen sind. Die Strapazen der Vortage sind deutlich spürbar. In Lauterbach verirren wir uns aufgrund eines suboptimalen Tracks auf die Hauptstraße in Richtung Lauterbachzell, wo die Auffahrt zum Col de Boenlesgrab beginnt. Der Wegweiser in die schmale Straße zeigt "Petit Ballon" an, ein trügerischer Hinweis für alle Rennradfahrer, denn am Col de Boenlesgrab endet das Asphaltband an einem Wanderparkplatz, der heute morgen schon rege vom motorisierten Verkehr angesteuert wird. Sportlich ansprechend zieht das Sträßchen im dichten Wald bei stets über 8 Prozent Steigung gen Himmel, aber oben erwartet uns nur der geschotterter Wanderparkplatz und der Erweiterungsbau der (laut quaeldich-Beschreibung hochpreisigen) Passgastronomie. Allenfalls von der Restaurantterrasse eröffnet sich ein bisschen Ausblick.
Zurück im Tal zieht uns unser Zugpferd Uwe rasant Richtung Uffholtz, wo die Route des Crêtes ihren südlichen Ausgangspunkt nimmt und zum Hartmannsweiler Kopf ansteigt. Es ist diesig, und weite Ausblicke sind heute Mangelware. Zudem regt der Ausflugsverkehr am heutigen Sonntag eine hohe Steigrate an, um den Horden von Motorrädern, Oldtimern und Rennwägen schnellstmöglich zu entkommen. Diese Anregung greifen wir auf und drücken, was die Beine hergeben. Oben lassen sich Uwe, Sebastian und Jan sogar noch zum Passschildsprint hinreißen, den Uwe körperlich und taktisch überlegen für sich entscheidet. Nach dem Abschlussbild fahren wir zunächst rasant und mit herrlichem Vogesenpanorama auf den Col Amic ab, von dort aus deutlich gehemmter auf der schmalen, noch nassen Straße hinunter nach Soultz weiter, der wir gestern noch bei bestem Wetter bergauf befahren haben.
Jetzt geht uns langsam die Luft aus, und über Ohrschwihr erreichen wir müde und glücklich den Ausgangsort Wintzfelden, von dem wir uns nach einer letzten Stärkung in alle Himmelsrichtungen zerstreuen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Zum Abschluss gönnen wir uns noch eine entspannte Runde am Ostrand der Vogesen. Einzige Schwierigkeit ist der Anstieg nach Molkenrain, der aber auch für müde Beine gut zu bewältigen sein wird.
Davon abgesehen werden wir lange Zeit auf der elsässischen Weinstraße unterwegs sein, und die typischen hübsch herausgeputzten Dörfer der Region durchfahren.
Von paelzman – Wer auch am Abreisetag noch eine sportliche Herausforderung bewältigen will, der entscheidet sich für diese Tour, die erneut auf den Grand Ballon führt.
Über die wenig befahren Staße zum Markstein gelangen wir auf die Route des Cretes, die uns nach wenigen Kilometern auf die atemberaubende Passhöhe führen wird.
Die letzten Höhenmeter der gesamten Reise sind somit auch schon fast absolviert. Vor uns liegt nur noch eine lange Abfahrt ins Rheintal und einige entspannende Kilometer zurück zum Hotel, auf denen wir die vielen schönen Kilo- und Höhenmeter der vergangenen Tage noch einmal in Erinnerung rufen können.