Von majortom – Ausgangspunkt der Touren ist erneut der kleine Ort Wintzfelden, idyllisch gelegen am Ostrand der Vogesen im Elsass. Wir befinden uns hier unweit der bekannten Stadt Colmar und des Munstertals.
Auf unseren vier Touren werden wir hier tagtäglich neue interessante Anstiege erfahren. Grand Ballon und Petit Ballon gehören mittlerweile neben der Route des Crêtes schon zum Stammprogramm. Zusätzlich werden wir uns auch ausführlich westlich des Vogesenhauptkamms austoben. Dabei erobern wir den nur wenig bekannten Grand Ventron, der sich keineswegs hinter den Klassikern der Region verstecken muss!
Von KirstenHe – Die erste Etappenbeschreibung unserer Cols-et-choucroute-Reise ist wohl vom Nebel des Grand Ballon verschluckt worden, ich bin sie euch noch schuldig!
zunächst darf ich mich freuen, endlich aus dem Hintergrund des Quaeldich-Daseins im Aachener Büro-West hervorzutreten und meinen ersten Guideeinsatz für Quaeldich anzutreten! Ich fühle mich geehrt und freue mich riesig! Zumal als Viertel-Elsässerin dies der geeignete Einstand ist!
Pünktlich um 11 Uhr startete der Vogesen-cols-et-choucroute-Kurztripp mit 13 Teilnehmern und 2 Guides. Unser Reiseleiter Markus Godejohan stimmte alle auf dieses vielversprechende Quäldich-Abenteuer ein! In zwei Gruppen ging es nun los auf den Grand Ballon. Das Wetter versprach nicht das Beste zu werden, doch zunächst blieben wir trocken und trudelten nach einer etwas hektischen Anfangsphase (wo ist Alexander??) nach und nach auf dem Col Amic ein. Dort sollte sich die Gruppe teilen in diejenigen, die den direkten, kürzeren Anstieg auf den Grand Ballon wählen und den sportiven Fahrern, die eine Extraschleife fahren, um den Ballon von Südwesten an einer Steilrampe zu erklimmen. Letztere Gruppe fiel klein aus, aber es gab sie!
Treffpunkt für alle war das kleine Restaurant auf dem Grand Ballon. Manche erreichten es im Nieselregen inmitten einer dicken tiehängenden Wolkendecke, die letzten sowie die Umwegfahrer kamen in den ersten Schauer des Kurztripps.
Einzig das Passschild verriet, dass wir oben waren, Sicht gab es keine. Nach einer Pause mit Suppe, Sandwich und Blaubeerkuchen ging's in die Abfahrt, die ebenfalls nebulös begann und schließlich auch etwas chaotisch, aber immerhin sturz-und pannenfrei im Hotel endete.
Fehlte nur noch das Schmutzbier, die Dusche und das erste elsässische Abendessen! Dieses ließ später keine Wünsche offen!
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Gleich zu Beginn unseres Kurztrips haken wir den wohl prestigeträchtigsten Anstieg der Vogesen, den Grand Ballon, ab. Dazu geht es von unserem Quartier in Wintzfelden zunächst in südlicher Richtung am Rand der Vogesen entlang, bis wir Soultz erreichen. Hier beginnt dann der lange Anstieg auf den Grand Ballon über den Col Amic über eine idyllische, verkehrsfreie route forestière. Über die bekannte Route des Cretes rollen wir bis zum Markstein, wo wir dann nach Lautenbach abfahren. Der Col du Bannstein stellt dann auf dem Weg nach Wintzfelden kein großes Hindernis mehr dar.
Von majortom – In der längeren Variante geht es fast zwei Mal auf den Grand Ballon. Wir fahren vom Col Amic nach Wilier-sur-Thur ab und erklimmen den Grand Ballon dann über die vermutlich härteste Auffaht von Moosch.
Von KirstenHe – Das heutige Frühstück verspricht nicht nur Croissants, Madeleines und pains au chocolats, sondern auch Sonnenschein!
Für heute ist gutes Wetter gemeldet, so dass die Streckenplanung 1:1 übernommen wird. Einzig die Gruppeneinteilung wird überarbeitet. Bereits gestern Abend hat Markus verkündet, dass eine Gruppe 0, geleitet von unserem Leichtgewicht Christian (sein Rad besitzt scheinbar das kleine Kettenblatt nur zur Deko) die längere Streckenvariante B fährt. Der Rest teilt sich in Gruppe zwei und drei, geführt von Markus und mir mit der Etappenvariante 2a.
Während Markus' Gruppe etwas kräftiger in die Pedale drückt, lassen wir es entspannt angehen.
Es geht ins schöne Pays de Welsche. Wir fahren durch Weinberge bis nach Turckheim und wollen gerade den Anstieg zum Col de la Linge starten, als unsere Sophie einen Kettenriss meldet. Vater Martin ist flott mit Werkzeug zur Hand und löst scheinbar mühelos das Problem. Auf geht's in den Pass! Zunächst zwischen Weinfeldern, weiter oben dann im Mischwald verlaufend erreichen wir die Passhöhe über den Trois Épis bis zum wenig attraktiven Gipfel, der eher ein Kriegsdenkmal der gefallenen Franzosen im ersten Weltkrieg ist. Wir warten bis die Gruppe komplett ist und fahren flott ins Örtchen Orbey, wo ein leckeres Mittagessen in Form von Elsässer Flammkuchen auf uns wartet!
Gestärkt und ein ITler-Gespräch später geht es hoch zur "herrlichen Minirampe" Col de Bermont. Sie ist kurz, bietet aber immer noch genügend Raum für zwei weitere Kettenrisse an Sophies Rad. Zunächst entmutigt, lassen sich Sophie und Martin zu einer letzten Reparatur mit Hilfe eines 10er Kettenschlosses aus dem Quaeldich-Ersatzmaterial-Satteltaschen-Fundus überreden. Jedoch unsicher, ob diese Reparatur die restliche Runde übersteht, entschließen sich die beiden, die Tour auf kürzestem Wege nach Colmar zum Decathlon fortzusetzen, um anschließend punktlandend und in Besitz einer neuen Kette das Abendessen zu erreichen.
Der Rest der Gruppe (es waren nur noch 4) fuhren nun weiter. Die Landschaft glich sehr der heimischen Eifel, fand auch Mitfahrer Robert. Es folgte noch eine kurze steile Rampe zum Col de Châmont, dann eine holprige Abfahrt ins Munstertal (dieses sollte uns heute Abend wieder in Käseform einholen). In Kayserberg ging es mitten durch die Fußgängerzone, hier war die Hölle los! Weiter ging es flach bis wellig nach Turckheim zurück, immer schön im Gegenwind zwischen den Weinfeldern entlang.
So langsam schwinden die Kräfte, aber noch gilt es Körner übrig zu haben für den finalen Anstieg zum Col du Firstplan. 7km können manchmal so lang sein...wir versuchen sie durch Vorfreude auf das heutige Choucroute-Essen gedanklich zu verkürzen! Oben angekommen warten wir nur kurz auf Gabi und Elke, die anschließend wiedermal im Tiefflug in die Abfahrt gehen! Quasi nur noch bergab rollen wir ins Hotel. Ein erfolgreicher Rennradtag liegt hinter uns, die Stimmung ist gut, beim Abendessen wird die fast ausgelassen. Möglicherweise liegt das aber auch am Obstler und Calvados...
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf unseren ersten langen Runde geht es Richtung Norden durch das schöne Pays Welche. Nach dem Start über den Col de Hundsplan und einem kurzen Einrollen durch die Rheinebene erklimmen wir aber zuerst die kurvenreiche Strecke nach Trois-Epis. Weiter geht es vorbei am Linge zum Col du Wettstein, nun sind wir mitten in den einsamen Vogesen angekommen. Die versteckten Pässe Chamont und Bermont erklimmen im Anschluss. Über den bekannten Ort Kaysersberg rollen wir im dann zurück in die Rheinebene. Gemütlich lassen wir die Tour so ausklingen, bevor uns der beschauliche Col du Firstplan zum Hotel zurück bringt.
Von majortom – Die etwas anspruchsvollere Variante stattet noch dem nördlichen Teil der bekannten Kammstraße Route des Crêtes einen Besuch ab. Dann geht es hinab nach Ribeauvillé an der Elsässer Weinstraße. Dieser folgen wir einige Kilometer am Vogesenrand entlang und durchqueren dabei die vom Weinbau geprägten Orte - Vorsicht, mit all den Weinbergrampen kann dieser Abschnitt auch ziemlich zäh werden.
Von KirstenHe – Es gibt Rennradtage, die bieten perfekte Voraussetzungen. Sonnenschein, Windstille, Wärme. Und dann gibt es Tage wie heute.
Wobei es erst gar nicht so schlecht aussah...aber der Regenradar versprach das Gegenteil.
So mussten vorab Planänderungen her, oder zumindest ein Plan a und b, je nachdem, wie sich das Wetter unterwegs entwickelt. Da wir wussten, dass der Regen im Tagesverlauf an Stärke zunimmt, war die ursprüngliche Strecke für uns schon ad acta gelegt. Wir zogen Strecke 4a, die Abschlusstour für morgen aus dem Ärmel der Regenjacke. Sie versprach den Col Le Markstein und wenn das Wetter es zulässt, eine Abfahrt in Richtung Munstertal um den Col du Firstplan als Abschluss hinaufzufahren und die Runde so abzuschließen. So der Plan. Es kam anders. Der einsetzende Nieselregen zu Beginn der Steigung zum Markstein störte uns nicht sonderlich. Jedoch ging dieser ca. 3-4 km unterhalb des Gipfels in mäßigen Regen über. Wir zogen an, was unsere Garderobe an Regenschutz bot und erklommen tapfer den Gipfel. Dort war bereits Starkregen zu vermelden.
Unter der Treppe eines verschlossnenen Hauses am Gipfel machten wir nur kurz Pause, um nicht auszukühlen. Wir waren uns einig, dass der einzig sinnvolle Weg der kürzeste nach unten und zurück zum Hotel war. Sophie und Martin hatten bereits kurz vorher die richtifge Entscheidung zum Umkehren getroffen. Mit den übrigen Wärme- und Wasserschutzklamotten bekleidet machten wir uns auf den Weg nach unten. Das Motto: nasser kann man nicht werden. Triefend, aber sturzfrei kamen wir im Hotel an, das ist die Hauptsache!
Die gute Aussicht: für morgen ist Sonne gemeldet!
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf der zweiten langen Tour lernen wir heute den wunderbar idyllisch gelegenen Lac du Wildenstein kennen. Doch zuerst müssen wir den langen Anstieg zum Markstein bezwingen; wir sind ihn am Donnerstag schon bergab gefahren, doch es lohnt sich auch in Gegenrichtung. Die fantastische Aussicht dort genießen wir allerdings nur kurz, denn uns lockt die Abfahrt zum Lac du Wildenstein, tief eingebettet zwischen den Rändern des Tals. Die serpentinenreiche Auffahrt zum Col de Bramont führt uns schließlich zurück auf die spektakuläre Route des Crêtes. Ein Abstecher auf das Hohneck, dem höchsten mit dem Rennrad erreichbaren Punkt in den Vogesen, ist hier natürlich Pflicht! Die kurvenreiche Abfahrt vom Col de la Schlucht bringt uns zurück nach Munster, von wo aus uns nur noch der Col de Firstplan vom Kaltgetränk auf der Terrasse des Hotels trennt.
Von majortom – Wir starten ebenso wie die kürzere Variante über den Markstein und hinab zum Lac du Wildenstein. Der nun folgende Col d'Oderen dient uns zum Einrollen, bevor wir schließlich den sagenhaften Grand Ventron bezwingen. Eine wunderbar einsame Straße bringt uns in dichtem Wald zum Gipfel, der fantastische Blicke über das Tal um La Bresse freigibt. Ein sanfter Anstieg führt uns im folgenden zum Col de Bramont, von wo aus wir wieder der Strecke der kürzeren Variante folgen.
Von KirstenHe – Der letzte Tag verspricht gutes Wetter! Also muss noch eine letzte schöne Etappe her. Die entspannte Gruppe äußert den Wunsch, auf den Petit Ballon zu fahren. Also ändere ich Etappe 4b ein wenig ab, so dass wir uns 400Hm und 20 km sparen.
Pünktlich um 9h geht's los, die Sonne scheint und motiviert sowie nahezu geschlossen erreichen wir den Col du Firstplan. Wieder runter und in Soulzmatt-les-Bains geht's scharf nach links in Richtung Wasserbourg und hinauf zum Petit Ballon.
Zunächst ist die Steigung gering. Doch hinter Wasserbourg geht's los!!! Die erste steile Rampe, Prozente um 15%, dann wieder ein wenig flacher, doch immerhin noch bei 8-10%. Die Straße ist eng und verläuft durch kleine Siedlungen, Wälder und zwischen Wiesen immer weiter hinauf. Kurz vor dem Gipfel lichtet sich der Wald, wir erhalten Sicht auf den Gipfel und sind voll im Gegenwind. Kalt!! Wir sagen uns, noch bis zur Kurve, dann haben wir Rückenwind und der schiebt uns die letzten Meter hinauf!
Und so stehen Robert und ich Minuten später auf den Petit Ballon, endlich mal mit Aussicht, keine tief hängenden Wolken! Grandios! Aber es ist saukalt. Wir ziehen alles an, was wir dabei haben und warten wenige Minuten auf Elke und Gaby. Sophie und Martin lassen es langsamer angehen, so dass wir nun zu viert abfahren.
Hinter der Kuppe bläst uns ein starker, eiskalter Wind entgegen. Los geht's. Die Gewissheit: Wir müssen nur nach unten, dann wird's wärmer!
Leider erwarten uns im Munstertal auch mal wieder dunkle Wolken (der rote Faden dieses Kurztripps). Schnell -dank des Rückenwinds- gehts flach durchs Munstertal bis nach Wihr-au-Val, dort rechts ab und schon stehen wir wieder am Fuß des Firstplan. Der letzte Col dieser Reise! Noch einmal anstrengen und hoch! Zum Abschied setzt doch noch mal der Regen ein...immerhin nur als Niesel! Oben also nochmal alle Klamotten an und ab in die letzte Abfahrt zum Hotel! Angekommen! Und jetzt kommt wieder die Sonne raus!
Danke, ihr Lieben für diese schönen Tage, Rennradtouren, Abendessen! Ihr ward eine tolle Gruppe!! Kommt gut nach Hause!
ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Die finale Etappe ist eine Umrundung des Petit Ballon. Über den nun schon bekannten Col du Firstplan geht es ins Munstertal, dem wir bis auf den einsamen Col du Platzerwasel folgen. So gelangen wir auf die Route des Crêtes und können vom Markstein wieder ins Vorland der Vogesen abfahren.
Von majortom – Nicht allzu viel länger, allerdings um einiges höhenmeterreicher ist diese Variante der Etappe. Sie führt nicht um den Petit Ballon herum, sondern auf der Passstraße über den Gipfel. Danach treffen wir am Col du Platzerwasel wieder auf die reguläre Route.