Das Experiment: Genießertour ohne Höhenmeter 183,3 km / 723 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von paelzman
Von paelzman –
Die Idee zu dieser Tour kam mir aus der Frustration heraus, dass ich topografisch bedingt keine Möglichkeit habe, alpine Entdeckertouren zu fahren, oder die Einsamkeit von ablegenen Passstraßen zu genießen wenn mir der Sinn danach steht. Trotzdem habe ich gelernt, dass man das Radfahren auch ohne Höhenmeter genießen kann. Hierzu möchte ich den geneigten Leser und Radfahrer zu dem Experiment einladen, dies im Selbstvesuch zu testen.
Die Tour führt komplett durch die flache Landschaft der oberrheinischen Tiefebene, in der ich einst aufwuchs und mit dem Rennrad-Virus infiziert wurde. Inzwischen habe ich mich weiter westlich angesiedelt, doch führt mich das Radfahren immer wieder auf die wohlbekannten Pfade zurück. Höhenmeter hat die Tour wie beschrieben nur sehr wenige. Meisstens bewegt man sich auf etwa 100 m Höhe, wobei der höchste Punkt in Büchelberg sagenhafte 140 m hoch gelegen ist. Doch Spielverderber ist oft der allgegenwärtige Wind. Wer als Radfahrer hier komplett windstill radeln will, kann dies nur beim Rollentraining in geschlossenen Räumen.
Der Start erfolgt in der Domstadt Speyer. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Rheinbrücke, dem interessanten Technik-Museum und in Sichtweite des Doms befinden sich hier reichlich günstige Parkplätze. Auch der Bahnhof ist nicht allzu weit entfernt, und eine Beschilderung führt von dort am Dom vorbei zur Rheinbrücke.
Das erste Drittel dieser Tour verläuft nun komplett auf dem Rheinradweg. Dieser ist (zumindest auf dem hier benutzten Abschnitt) durchgehend asphaltiert, perfekt beschildert und verkehrsfrei. Er verläuft meisst in Sichtweite zum Rhein, überwiegend auf dem Hauptdamm, der vor Hochwasser schützen soll. Hier wird Natur pur groß geschrieben, und viele Bänke laden zum Verweilen ein.
Bereits am angesprochenen Parkplatz weisen Schilder nun auf den Rheinradweg hin, so dass die Navigation auch ohne neumodischen Schnickschnack ( :-) ) leicht fallen wird. Direkt hinter dem Industriegebiet erreichen wir also den Weg, der hier sogleich am Altrhein entlang führt. Altrhein bezeichnet dabei die vielen Mäander, durch die der Rhein ursprünglich floss, bevor er zugunsten der Schiffahrt begradigt wurde.
Nach ca. 20 km erreichen wir Germersheim, von wo ebenfalls eine der seltenen Brücken über den Rhein führt, wie wir auch im weiteren Verlauf der Tour noch sehen werden.
Weiter geht’s in Richtung Wörth, wo die Navigation ein einziges Mal etwas knifflig wird. Wir müssen hier den Rhein verlassen und ein kurzes Stück durch Wörth hindurch fahren. Dieser Weg ist ebenfalls beschildert, doch sind diese Schilder im bewohnten Gebiet leicht zu übersehen.
Ein letztes kurzes Stück fahren wir am Rhein entlang, bevor wir schließlich an der Landstraße nach Berg enden. Ein straßenbegleitender Radweg führt uns an einen großen Kreisel nördlich von Lauterburg. Wir befinden uns hier unweit der Grenze zu Frankreich, und hätten hier auch die Möglichkeit den Rheinradweg bei gleichbleibender Charakteristik ein gutes Stück auf französischer Seite fortzusetzen.
Heute entscheiden wir uns aber, den Rückweg über den Bienwald anzutreten. Hier finden wir inmitten eines dichten und naturbelassenen Waldes verkehrsarme Straßen, die fast kerzengerade verlaufen.
Im Folgenden durchqueren wir die kleine südpfälzische Stadt Kandel, die für eine Stadt angenehm wenig Verkehr aufweist und somit problemlos in eine Runde eingebunden werden kann. Anschließend gönnen wir uns einen kleinen Umweg, um die schöne Festungsanlage am Rand von Jockgrim in Augenschein zu nehmen. Der Weg ist nach wie vor fast komplett flach. Die Südpfalz hat zwar sehr viele Kackwellen zu bieten, doch sind wir noch nahe genug am Rhein, um diese umgehen zu können.
Der Weg bis Westheim ist (wie hier in der Region häufig anzutreffen) von einem straßenbegleitenden Radweg zu absolvieren. Zum Teil sind diese Radwege von landwirtschaftlicher Tätigkeit verschmutzt, doch in der Regel sehr gut ausgebaut. Am Oberrhein ist glücklicherweise genügend Platz vorhanden, so dass man sich nicht lumpen lässt beim Radwegbau. Besonders den Radweg nach Westheim fährt der Autor sehr gerne, da es 7 km überwiegend durch den Wald geht.
Kurz nach Lingenfeld treffen wir nun wieder auf den Rheinradweg. Wer zurück nach Speyer möchte, könnte diesen wieder auf bekanntem Weg zurück fahren. Alternativ kann auch der Rückweg von Westheim aus über Schwegenheim – Harthausen – Dudenhofen (mit der bekannten Freiluft-Radbahn) empfohlen werden.
Wir folgen nun jedoch ein kurzes, bereits bekanntes Stück dem Rheinradweg, und folgen der Beschilderung Richtung Philippsburg, um zur Rheinbrücke zu gelangen, die wir früher am Tag untequert haben.
Hinter Philippsburg und dem weithin sichtbaren Atomkraftwerk biegen wir am Kreisel nach Waghäusel ab, und befinden uns somit schon beim nächsten Highlight. Vorbei an der Zuckerfabrik befahren wir einige stillgelegte Kilometer einer ehemaligen Bundesstraße. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Gebiet links, das ein sehr bekanntes Vogelschutzgebiet ist und aus den Klärteichen der Zuckerfabrik entstand. Hier befinden sich viele seltene Vögel, die es für interessierte Experten zu beobachten gilt. Wer auf dieses Highlight verzichten will, kann am erwähnten Kreisel auch einen direkten Weg zurück nach Speyer nehmen (ca. 10 km), in dem man Richtung Oberhausen fährt (hier befindet sich ebenfalls eine Freiluft-Radbahn), und hinter Altlussheim die Rheinbrücke nach Speyer erreicht.
Bei Walldorf folgt nun der unangenehmste Teil der hier beschriebenen Route, da wir die große vielbefahrene Umgehungsstraße queren müssen, bis wir schließlich nach Schwetzingen abiegen dürfen. Der Autor kennt hier allerdings auch einige ruhige Schleichwege, die aber sehr schwer zu beschreiben sind. Bei Interesse einfach melden, oder wir fahren diese zusammen ab!
Vor Oftersheim bzw. Schwetzingen liegt nun eine mehrere Kilometer lange Bundesstraße mit Radweg. Etwa in der Mitte der Straße zweigt links ein breiter Radweg ab. Dieser führt nach wenigen Metern zum Hockenheimring, was sehr kurios ist, denn wir befahren hier einen Teil der alten Streckenführung auf dem Original-Asphalt der ursprünglichen Strecke vor deren Umbau. Der übrige Teil der alten Strecke wurde re-naturiert und ist heute kaum mehr als ehemalige Rennstrecke erkennbar. Wir gelangen so immerhin bis dicht an die neue Strecke und können einen Blick auf die weitläufige Anlage werfen.
Folgen wir der Tour weiter landen wir nach dem Passieren der Gärten des bekannten Schwetzinger Schlosses alsbald in Ketsch, wo der letzte und erneut sehr attraktive Abschnitt auf uns wartet. Auf mäßig befahrener Landstraße folgen wir 7 km lang Altrhein bzw. Rhein, bis wir die weithin sichtbare Rheinbrücke bei Speyer erreichen. Gegenwind kann uns hier böse mitspielen, und die Strecke zieht sich dann wie lange gelutschtes Kaugummi....
Über die Rheinbrücke hinweg erreichen wir schließlich wieder unseren Ausgangsort Speyer, und falls wir mit dem Auto angereist sind findet sich der Parkplatz unmittelbar am Ende der Brücke. Will man die Tour genüsslich ausklingen lassen, bietet sich nun eins der Cafés in der Fußgängerzone am Dom an oder ein Biergarten am Rheinufer.
Und abschließend kann nun jeder, der die Tour absolviert hat, sich selbst die Frage stellen, ob man auch ohne Höhenmeter genießen kann :-)
Die Tour führt komplett durch die flache Landschaft der oberrheinischen Tiefebene, in der ich einst aufwuchs und mit dem Rennrad-Virus infiziert wurde. Inzwischen habe ich mich weiter westlich angesiedelt, doch führt mich das Radfahren immer wieder auf die wohlbekannten Pfade zurück. Höhenmeter hat die Tour wie beschrieben nur sehr wenige. Meisstens bewegt man sich auf etwa 100 m Höhe, wobei der höchste Punkt in Büchelberg sagenhafte 140 m hoch gelegen ist. Doch Spielverderber ist oft der allgegenwärtige Wind. Wer als Radfahrer hier komplett windstill radeln will, kann dies nur beim Rollentraining in geschlossenen Räumen.
Der Start erfolgt in der Domstadt Speyer. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Rheinbrücke, dem interessanten Technik-Museum und in Sichtweite des Doms befinden sich hier reichlich günstige Parkplätze. Auch der Bahnhof ist nicht allzu weit entfernt, und eine Beschilderung führt von dort am Dom vorbei zur Rheinbrücke.
Das erste Drittel dieser Tour verläuft nun komplett auf dem Rheinradweg. Dieser ist (zumindest auf dem hier benutzten Abschnitt) durchgehend asphaltiert, perfekt beschildert und verkehrsfrei. Er verläuft meisst in Sichtweite zum Rhein, überwiegend auf dem Hauptdamm, der vor Hochwasser schützen soll. Hier wird Natur pur groß geschrieben, und viele Bänke laden zum Verweilen ein.
Bereits am angesprochenen Parkplatz weisen Schilder nun auf den Rheinradweg hin, so dass die Navigation auch ohne neumodischen Schnickschnack ( :-) ) leicht fallen wird. Direkt hinter dem Industriegebiet erreichen wir also den Weg, der hier sogleich am Altrhein entlang führt. Altrhein bezeichnet dabei die vielen Mäander, durch die der Rhein ursprünglich floss, bevor er zugunsten der Schiffahrt begradigt wurde.
Nach ca. 20 km erreichen wir Germersheim, von wo ebenfalls eine der seltenen Brücken über den Rhein führt, wie wir auch im weiteren Verlauf der Tour noch sehen werden.
Weiter geht’s in Richtung Wörth, wo die Navigation ein einziges Mal etwas knifflig wird. Wir müssen hier den Rhein verlassen und ein kurzes Stück durch Wörth hindurch fahren. Dieser Weg ist ebenfalls beschildert, doch sind diese Schilder im bewohnten Gebiet leicht zu übersehen.
Ein letztes kurzes Stück fahren wir am Rhein entlang, bevor wir schließlich an der Landstraße nach Berg enden. Ein straßenbegleitender Radweg führt uns an einen großen Kreisel nördlich von Lauterburg. Wir befinden uns hier unweit der Grenze zu Frankreich, und hätten hier auch die Möglichkeit den Rheinradweg bei gleichbleibender Charakteristik ein gutes Stück auf französischer Seite fortzusetzen.
Heute entscheiden wir uns aber, den Rückweg über den Bienwald anzutreten. Hier finden wir inmitten eines dichten und naturbelassenen Waldes verkehrsarme Straßen, die fast kerzengerade verlaufen.
Im Folgenden durchqueren wir die kleine südpfälzische Stadt Kandel, die für eine Stadt angenehm wenig Verkehr aufweist und somit problemlos in eine Runde eingebunden werden kann. Anschließend gönnen wir uns einen kleinen Umweg, um die schöne Festungsanlage am Rand von Jockgrim in Augenschein zu nehmen. Der Weg ist nach wie vor fast komplett flach. Die Südpfalz hat zwar sehr viele Kackwellen zu bieten, doch sind wir noch nahe genug am Rhein, um diese umgehen zu können.
Der Weg bis Westheim ist (wie hier in der Region häufig anzutreffen) von einem straßenbegleitenden Radweg zu absolvieren. Zum Teil sind diese Radwege von landwirtschaftlicher Tätigkeit verschmutzt, doch in der Regel sehr gut ausgebaut. Am Oberrhein ist glücklicherweise genügend Platz vorhanden, so dass man sich nicht lumpen lässt beim Radwegbau. Besonders den Radweg nach Westheim fährt der Autor sehr gerne, da es 7 km überwiegend durch den Wald geht.
Kurz nach Lingenfeld treffen wir nun wieder auf den Rheinradweg. Wer zurück nach Speyer möchte, könnte diesen wieder auf bekanntem Weg zurück fahren. Alternativ kann auch der Rückweg von Westheim aus über Schwegenheim – Harthausen – Dudenhofen (mit der bekannten Freiluft-Radbahn) empfohlen werden.
Wir folgen nun jedoch ein kurzes, bereits bekanntes Stück dem Rheinradweg, und folgen der Beschilderung Richtung Philippsburg, um zur Rheinbrücke zu gelangen, die wir früher am Tag untequert haben.
Hinter Philippsburg und dem weithin sichtbaren Atomkraftwerk biegen wir am Kreisel nach Waghäusel ab, und befinden uns somit schon beim nächsten Highlight. Vorbei an der Zuckerfabrik befahren wir einige stillgelegte Kilometer einer ehemaligen Bundesstraße. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Gebiet links, das ein sehr bekanntes Vogelschutzgebiet ist und aus den Klärteichen der Zuckerfabrik entstand. Hier befinden sich viele seltene Vögel, die es für interessierte Experten zu beobachten gilt. Wer auf dieses Highlight verzichten will, kann am erwähnten Kreisel auch einen direkten Weg zurück nach Speyer nehmen (ca. 10 km), in dem man Richtung Oberhausen fährt (hier befindet sich ebenfalls eine Freiluft-Radbahn), und hinter Altlussheim die Rheinbrücke nach Speyer erreicht.
Bei Walldorf folgt nun der unangenehmste Teil der hier beschriebenen Route, da wir die große vielbefahrene Umgehungsstraße queren müssen, bis wir schließlich nach Schwetzingen abiegen dürfen. Der Autor kennt hier allerdings auch einige ruhige Schleichwege, die aber sehr schwer zu beschreiben sind. Bei Interesse einfach melden, oder wir fahren diese zusammen ab!
Vor Oftersheim bzw. Schwetzingen liegt nun eine mehrere Kilometer lange Bundesstraße mit Radweg. Etwa in der Mitte der Straße zweigt links ein breiter Radweg ab. Dieser führt nach wenigen Metern zum Hockenheimring, was sehr kurios ist, denn wir befahren hier einen Teil der alten Streckenführung auf dem Original-Asphalt der ursprünglichen Strecke vor deren Umbau. Der übrige Teil der alten Strecke wurde re-naturiert und ist heute kaum mehr als ehemalige Rennstrecke erkennbar. Wir gelangen so immerhin bis dicht an die neue Strecke und können einen Blick auf die weitläufige Anlage werfen.
Folgen wir der Tour weiter landen wir nach dem Passieren der Gärten des bekannten Schwetzinger Schlosses alsbald in Ketsch, wo der letzte und erneut sehr attraktive Abschnitt auf uns wartet. Auf mäßig befahrener Landstraße folgen wir 7 km lang Altrhein bzw. Rhein, bis wir die weithin sichtbare Rheinbrücke bei Speyer erreichen. Gegenwind kann uns hier böse mitspielen, und die Strecke zieht sich dann wie lange gelutschtes Kaugummi....
Über die Rheinbrücke hinweg erreichen wir schließlich wieder unseren Ausgangsort Speyer, und falls wir mit dem Auto angereist sind findet sich der Parkplatz unmittelbar am Ende der Brücke. Will man die Tour genüsslich ausklingen lassen, bietet sich nun eins der Cafés in der Fußgängerzone am Dom an oder ein Biergarten am Rheinufer.
Und abschließend kann nun jeder, der die Tour absolviert hat, sich selbst die Frage stellen, ob man auch ohne Höhenmeter genießen kann :-)