Von Uli Laier –
Heute der erste Höhepunkt meiner Tour gen Kroatien - der Brennerpass!
Doch leider war mir der Wettergott nicht gefällig - der in der Nacht einsetzende
Regen hatte sich am Morgen in einen ausdauernden Landregen verwandelt. Bei unangenehmer Kälte machte ich mich im Regencape an die Steigungen des
Brennerpasses. Im Hinterkopf schwelte die große Hoffnung, dass auf der Passhöhe die Wetterschneise ist - schließlich erreiche ich bella Italia!
Mit dem Erreichen der Höhe fuhr ich in dichtem Nebel - war alles nicht wirklich
spaßig, jedoch war mir klar, dass ich wohl im weiteren Verlauf dieser Tour noch so manches Mal an diese kühlen Momente sehnsüchtig zurückdenken werde.
Nach knapp 4 Std. und 43 km Aufstieg erreichte ich nach 800 Hm um 12 Uhr den 1385 m hohen Brennerpass und überfuhr nicht ohne Stolz die Grenze nach Italien. Hier gleich zerschlug sich mein Traum von Wetterbesserung - unvermindert regnete es weiter, sodaß ich die Abfahrt hinunter ins Südtirol mit entsprechender Vorsicht machte. In Sterzing (980 m) hatte ich einen weiten Talkessel erreicht, der Regen hatte aufgehört und tatsächlich wurde es angenehm mild. So genoss ich die weitere sanfte Abfahrt im Eisacktal, wo ich 26 km später direkt nach Franzenfeste gen links das Haupttal verließ und ins Pustertal einbog. Eine schmale, sehr verkehrsreiche Strasse brachte mich sanft ansteigend nach 36 km nach Bruneck an den Fuß des Kronplatz, wo ich um 15.30 Uhr in der heimeligen City eine wohlverdient Pause machte. Dennoch entging mir nicht, dass sich die Wolken erneut gefährlich silbergrau färbten. So verkürzte ich meine Rast und folgte weiter dem Flusslauf des Rienz in Richtung Westen.
Das Gewitter trieb mich nun vor sich her - immerwieder mal tröpfelte es, so gab ich etwas mehr Speed und schaffte es somit, nicht vom Wetter überrollt zu werden. Es folgten weitere Steigungen, bis ich 30 km später den Toblacher Bergsattel (1219 m)erreichte. Tiefgraue Wolken hingen in den beeindruckenden Dolomitenbergen, sodass die Aussicht nicht wirklich berauschend war. Eine kurze Abfahrt brachte mich 6 km später nach Innichen (1175 m) mit seinem romanischen Dom, dem ich einen Besuch abstattete, während der Regen mich nun doch eingeholt hatte. Bei der Weiterfahrt mit Cape regnete es ungemütlich heftig, doch seltsam - als ich 8 km später die Grenze nach Österreich passierte, hörte dieser schlagartig auf. 9 km später leistete ich mir nach diesem Regentag in Tessenberg ein gutes Hotelbett! (168 km / 1540 Hm)
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren