Von majortom – Die Pyrenäen haben neben den bekannten Tour-Klassikern noch ein anderes Gesicht. Das einsame, wilde Gesicht der Pyrenäen lernst du auf dieser Reise kennen. Und natürlich sind die ganz großen Namen wie Tourmalet und Aubisque trotzdem dabei.
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Pyrenäen-Geheimtipps
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Pyrenäen-Geheimtipps vom 24. bis 31. August 2019.
Von rainhart – Auftakt zu Jans Pyrenäen Geheimtipps. Wir beginnen mit kurzem Vorgeplänkel bevor es in den Anstieg zum Col du Tourmalet geht. Da Sonntag ist, erfreulicherweise erstaunlich wenig Verkehr. Der Anstieg hat es ganz schön in sich Gruppe eins hängt direkt mal den Geidl ab und muss am Gipfel etwas länger warten. Hoffentlich bleibt das nicht die ganze Woche so. Die ausdauernde Gruppe folgt daher kurz nach dem Guide. So können beide gemeinsam das Mittagessen kurz hinter dem Gipfel genießen. Auch bei der entspannten Gruppe läuft alles reibungslos. Auf der Abfahrt begegnen uns viele Fahrer des Marmotte. Wir freuen uns darüber, so viele andere Rennradfahrer zu sehen. Im Tal biegen wir aber alle rechts ab und fahren hoch zum Col d'Aspin. Inzwischen ist es schon ganz schön heiß geworden die Sonne brennt auf uns hinab. Wir kämpfen uns trotzdem tapfer hinauf und genießen die rasante Abfahrt ins Tal. Bis auf einen einzelnen Kämpfer will heute niemand mehr eine Runde drehen. Wir lassen den Tag bei Kaffee und Bier im Etappenort ausklingen. Auch wenn wir heute eher Klassiker als Geheimtipps fuhren, war es doch ein wunderschöner Auftakt. Super Routing vom Chef persönlich. Wir sind gespannt, was in den folgenden Tagen auf uns zu kommen wird.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Dass in dieser Reise neben den Pyrenäen-Geheimtipps auch die Klassiker nicht zu kurz kommen, beweisen wir gleich auf der ersten Etappe: mit dem Col du Tourmalet und dem Col d'Aspin werden gleich zwei der größten Tour-de-France-Klassiker befahren. Erst morgen verlassen wir die „ausgetretenen“ Pfade der Pyrenäen und wenden uns den Geheimtipps zu. Der heutige Tag bietet sich also an, sich ein gewisses Klassiker-Polster anzufressen, was wir in den nächsten vier Tagen aufbrauchen können. Erst an Tag Sechs erreichen wir mit dem Col du Marie-Blanque und dem Col d'Aubisque wieder Klassiker-Terrain. Der Tourmalet wird dabei über die schönere und anspruchsvollere Westseite befahren, so dass wir durch den wenig anheimelnden Ski-Retortenort La Mongie auf der Ostseite in der Abfahrt hindurch rauschen können. Nach der herrlichen Abfahrt vom Aspin steigen wir noch sanft 13 km im Tal an, um dann in Saint-Lary-Soulan in unser Vier-Sterne-Hotel einchecken zu können.
Von rainhart – Wir starten heute etwas früher, da wir zwingend um 10 Uhr beim Bielsa Tunnel sein müssen. Dieser soll uns nach Spanien führen, ist für Radfahrer aber leider gesperrt. Noch dazu mit Einbahnregelung durch Ampelschaltung. Obwohl zweispurig, warum auch immer. Ein entgegenkommender Radfahrer wurde per Anhalter mitgenommen. Wir sind überpünktlich dort und stellen etwas frustriert fest, dass unser Kleinbus keine Fahrräder mitnehmen möchte. Der arme Wolfram muss dreimal fahren, bis alle Fahrräder in Spanien sind. Noch dazu wird uns ein Teil der Abfahrt geraubt. Der Rest entschädigt aber durchaus. Alle Gruppen genießen den Flow und kommen quasi gleichzeitig bei der Verpflegung an.
Nun folgt der atemberaubende Cañón de Añisclo. Ein wahrhaftes Kleinod in den Pyrenäen. Eine schmale Straße mit erstaunlich guter Asphaltdecke. Eine tief eingeschnittene Schlucht mit Brücken und Tunnels. Blaues Wasser und kaum Verkehr begleiten uns hinauf. Oben wird es dann noch etwas anstrengend. Die letzten 400 Hm ziehen sich. Dafür wartet am Ende der Abfahrt eine urige spanische Ranch. Wir stärken uns für den letzten Pass. Obwohl über den Puerto de Cotefablo eine Nationalstraße führt, gibt es auch hier wieder kaum Verkehr. Lebt hier eigentlich niemand? Die einsamen Pyrenäen stehen doch erst morgen auf dem Programm....
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Die heutige Etappe ist zweigeteilt. Zunächst geht es auf einer stärker befahrenen Transitstrecke nach Spanien. Durch den für Radfahrer nicht befahrbaren Bielsa-Tunnel werden wir euch shuttlen müssen. Dann steht mit dem Alto de Fanlo ein wirklicher Leckerbissen auf dem Programm. Der kaum bekannte aragonesische Anstieg führt malerisch eine enge Schlucht hinauf, den Cañón de Añisclo. Ein einzigartiges Erlebnis! Zum Abschluss der Etappe steht noch der Puerto de Cotefablo an, bevor wir in den Zielort Biescas einchecken können.
Von gws – Ein ereignisreicher Tag - zumindest für die entspannte Gruppe - liegt hinter uns.
Es begann gleich einmal im Startort Biescas, als sich er Guide unerlaubt vom Track entfernte und sofort an der nächsten roten Ampel eine Zeitstrafe absitzen musste. Trotzdem wurde die Nationalstraße, die uns Richtung Jaca führen sollte, gefunden und die Gruppe kam richtig gut in Flow. Flott ging es auf dem Seitenstreifen in Einerreihe sanft bergab unterbrochen nur durch die eine oder andere kurze Welle. Bei der Einmündung in N-330 galt es zu entscheiden entweder dem Track zu folgen oder der Beschilderung. Der Guide folge dienstbeflissen dem Track - die falsche Entscheidung. Der Fehler war aber rasch korrigiert und nachdem der Hauptverkehr auf die parallel verlaufende Autobahn ausgewichen war, fuhr sich die Nationalstraße wie ein vierspuriger Radweg auf dem wir rasch Jaca erreichten.
In Jaca ging es vorbei an der alten Wehranlage und dann weiter Richtung Norden. Der Radstreifen wurde merklich schmäler der Verkehr deutlich stärker, aber wir hatten ja nur noch ein paar Kilometer bis ins baskische Nirgendwo abgezweigt werden sollte.
Nach der Abzweigung stellte sich uns gleich einmal eine erste steile Rampe in den Weg, die folgende sanfte Abfahrt - wie sie die Roadmap ankündigte - war aber doch eine weitere 10% Rampe, was in der Gruppe hinsichtlich des nächsten Treffpunkts für einige Verwirrung sorgte.
Aber egal, in Aisa wurde noch schnell eine Reifenpanne behoben, dann traf sich die gesamte Gruppe wieder und nahm den ersten richtigen Pass des Tages, den Alto Aisa, in Angriff. Am Hochpunkt wartete schon Wolfram im Refugio mit der inzwischen sehr willkommenen Mittagsverpflegung.
Die Abfahrt bis Jasa war dann extrem holprig bis löchrig, aber wir waren ja von Gruppe 1 entsprechend vorgewarnt worden.
Ab Jasa rollten wir dann wieder auf perfektem Asphalt weiter Richtung Hecho.
Unser zweiter Pass auf fast autofreier Provinzstraße wurde in Angriff genommen. Der Treffpunkt am Alto Echo wurde wie üblich perfekt eingehalten.
Da ab 16 Uhr Regenfälle angekündigt waren wurde hier die Gruppe geteilt, die Schnelleren - ausgerüstet mit reichlich GPS - wollten bis zum Hotel durchfahren, der Rest sollte noch einmal am letzten Pass, dem Alto Zuriza, zusammenwarten. Bis Ansó klappte das auch perfekt, doch hier entstand neuerlich reichlich Verwirrung. Ein Teil der zweiten Gruppe (ohne GPS) war ins Dorf abgefahren, obwohl der Wegweiser eigentlich eine andere Richtung suggeriert hatte. Da der Track ebenfalls diese Route vorgab, wurde dann eben so gefahren - neuerlich keine gute Entscheidung. Der Track bog etwas später in unfahrbares Gelände ab, um doch noch zum Alto Zuriza weiter zu führen. Da vermeintlich aber der Rest der (wohl schlecht) geguideten Gruppe über den südlich gelegenen Pass ins Valle de Roncal weitergefahren und ein Klärung bringender telefonischer Kontakt mangels Netz nicht möglich war, entschied sich auch der Rest der Gruppe für diesen Weg.
Auch keine schlechte Wahl hatten wir doch eine geniale kehrenreiche Abfahrt auf bestem Straßenbelag ins Valle de Roncal, verpassten dafür aber die Schlucht im Valle Zuriza und einen ebenfalls sehr schönen Pass.
Beim Schmutzbier stelle sich dann heraus, dass die vorausfahrende Gruppe alle eingesammelt und zum Alto Zuriza weiter geleitet hatte, lediglich die Gruppe um den Guide war also von der geplanten Strecke abgewichen. Schande über mich !
Aber das wichtigste, alle sind wohlbehalten beim Hotel in Isaba angekommen und für reichlich Gesprächsstoff auf der Hotelterrasse war ebenfalls gesorgt.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Wir arbeiten uns heute südlich den Pyrenäenhauptkamms nach Westen vor. Ganze drei Pässe stehen dabei auf dem Programm, die allesamt das Geheimtipp-Prädikat erfüllen. Zuerst geht es auf den Alto Aisa, gefolgt vom Alto Echo. Der Alto Zuriza komplettiert das Trio, bevor uns die Abfahrt nach Isaba führt, wo wir für zwei Nächte bleiben.
Von standlicht – Wer jemals mit Quäldich unterwegs war, weiß, dass Ruhetage genau das Gegenteil von dem sind, was man gemeinhin davon erwarten sollte. So auch bei unserer Tour durch die Geheimnisse der Pyrenäen. Heute gibt's dazu mal nicht den Blick vom Sattel, sondern den aus dem Besenwagen. Die vorabendlichen Diskussionen über Länge, Inhalt und Sinnhaftigkeit der einzelnen Routen hatten sich gelohnt: Am Morgen versammelten sich gleich mehrere Gruppen am Hotel. Die Starken, die den Baskenland-Hammer fahren wollten. Die Entspannten, die die baskischen Steilsträßchen unter die Räder nehmen wollten (auch das eine quäldich-übliche Untertreibung!). Und dann diejenigen, die sich individuelle Touren ausgedacht hatten. Bei herrlichstem Sonnenschein und blauen Himmel ging es für den Mann vom Besenwagen erst einmal zum winzigen örtlichen Supermarkt und zur Kneipe mit angeschlossener Bäckerei. Das Timing war auch dieses Mal gut - der Besenwagen überholte das Steilstraßen-Team am Beginn der zweiten Steigung. Oben dann gab es den bislang schönsten Rastplatz auf dieser ohnehin traumhaften Tour: auf dem Dach des Port de Larrau mit einer 360° rundum Traum-Aussicht über die Pyrenäen auf spanischer und französischer Seite. Jede/r, der/die hier oben ankam, war völlig aus dem Häuschen angesichts dieses wunderbaren Ausblicks.
Da die Kühlakkus auch diesmal ihre Arbeit leisteten und die Vorräte gut gefüllt waren, stand einer herrlichen Mittagspause nichts im Wege. Nachdem sich die entspannten Steilsträßler auf ihre Runde über eine 16 Prozent-Rampe gemacht hatten, einige andere einfach wieder bergab Richtung Hotel fuhren, setzte sich der Besenwagen Richtung Tal nach Larrau in Bewegung. Motor- und Fußbremse leisteten auch hier wieder ganze Arbeit. Ein Auffüllen der Vorräte war nicht nötig, aber auch angesichts eines Zeitpolsters von mehreren Stunden nicht möglich - im Umkreis von 20 km hatte der einzige Supermarkt gerade 2,5 Stunden Mittagspause.
So ging es zurück nach Larrau zu einem Rastplatz, der mit Picknickbänken, Sitzbänken und fließendem Leitungswasser alles bot, was das Rennradler-Herz begehrt. Und dazu, je nach Sonnenstand, auch noch Schatten.
Nachdem sich ein österreichisches Wohnmobil, ein holländische VW-Bus und ein spanischer Golf samt Besatzung nach mehreren Stunden endlich verkrümelt hatten, konnte der Besenwagen so parken, wie es sich für eine gediegene Mittagspause gehört: im Schatten und vor allem gut sichtbar für die herannahenden Radler des Baskenland-Hammers.
Der Rest ist schnell erzählt: die Hammer-Truppe machte sich auf den letzten schweren Anstieg, und der Besenwagen fuhr einen schönen, kleinen Nebenpass, um später bei der Auffahrt zum richtigen Pass schon mal die Strecke des nächsten Tages aus der Gegenrichtung zu begutachten - und zwar mit Blick auf Supermärkte, Bäckereien, Picknickmöglichkeiten und Cafés.
Der Rest sind nackte Zahlen:
Baskische Steilsträßchen: 98,4 Kilometer, knapp 2.700 Höhenmeter.
Baskenlandhammer: 149,5 km, 4009 Höhenmeter.
Baskischer Besenwagen: 102 km, unzählige Höhenmeter?
Ursprünglicher Etappenbericht:
Ein Tag ohne Kofferpacken verleitet auch immer zu einem Ruhetag! Doch wenn man schonmal so weit in die baskischen Pyrenäen vorgedrungen ist, dann will man auch aufs Rad steigen, denn eins ist klar: schöne Pässe und herausfordernde Steigungen gibt es hier zuhauf. Wir beginnen unsere Rundtour heute also mit dem Alto Laza, sanft ansteigend und nur zum Schluss etwas steiler, der ideale Anheizer also. Weiter geht es mit dem Port de Larrau, der immerhin schon auf 700 Höhenmeter am Stück kommt. Hier überqueren wir die Grenze nach Frankreich und erreichen den Vorpass Col d'Erroimendy. Die Abfahrt ist sehr steil und erfordert absolute Vorsicht. Und schließlich als Krönung der Col de Pierre Saint-Martin, der bei schönem Wetter herrliche Weitblicke in beide Richtungen bietet. Die Abfahrt führt uns wieder nach Isaba auf die spanisch-baskische Seite zurück. Variante: Das Gegenteil von Ruhetag ist der 149 km lange „Baskenlandhammer“, der über Alto Laza, Alto de Remendia, über eine fiese Steilrampe zum Col de Bagargui und schließlich die steile Nordrampe zum Port de Larrau führt. Hier werden die 4000 Höhenmeter geknackt.
Von Volker_236A – Es ist eine Ehre für die ausdauernde Gruppe über die heutige phantastische Tour zu berichten. Eigentlich wird heute der Ruhetag von gestern nachgeholt, an dem der Baskenlandhammer für die meisten unserer Gruppe auf dem Programm stand. Mit Daniela, Frank, Sky-Thomas und unserem Guide Karsten wurden eine Heldin und drei Helden gekürt. Eine tolle Leistung von allen! Und im Übrigen ist unsere Gruppe damit anzahlmässig an der sportiven Gruppe vorbeigezogen.
Aber nun zur heutigen Etappe: wir wählen natürlich die B-Strecke, die auch würdig für den Ruhetag mit 78 km und 1300 Hm kurz und wenig anstrengend ist. Wir freuen uns über den Zuwachs und begrüßen heute Thomas aus der sportiven Gruppe und Annette aus der entspannten Gruppe. Bei bestem Wetter geht's los in Richtung Col de la Pierre St. Martin, der inmitten des dünn besiedelten Pyrenäenkernstücks liegt. Die ersten 12 km geht's über eine Kehren-Symphonie im grünen Bereich bergan. Selbst als es bei km 12 bis 20 steiler wird (aber immer noch im orangenen Bereich - es ist ja Ruhetag), können wir die Ausblicke links und rechts der Route ausreichend genießen. Dann folgt ein Hochplateau und noch 1 km Anstieg mit Blick auf den Col. Unser Guide fährt nochmal kurz bergab um bei der Pannenhilfe der entspannten Gruppe zu assistieren. Als es weiter geht, schließt sich uns noch Sascha aus der entspannten Gruppe an. Eine kurze aber tolle Abfahrt mit noch genialeren Ausblicken begeistert uns. Wir fahren ab bis zum Col de Sustousse, um dann die abenteuerliche Variante hoch zum Col de la Hourcere zu nehmen. Noch leichte 200 Hm ehe es in Richtung Oloron, unserem heutigen Etappenziel, geht.
Und da die ausdauernde Gruppe mindestens einmal von der Kaffeesucht heimgesucht wird, fallen wir in Lanne-en-Barétous in der erstbesten Bar ein. Neben Café au lait bestellen wir auch Panaché. Wir sind danach nicht so sicher, ob das schon das Schmutz-Panaché war. Der Lippenstift an der Kaffeetasse konnte die Schönheit dieser Etappe weder schmälern noch erhöhen.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Heute geht es von Isaba nach Oloron. Der Col de la Pierre St. Martin inmitten des dünnst besiedelten Pyrenäenkernstücks ist landschaftlich äußerst reizvoll. Auch, wenn die Straße komplett zweispurig ausgebaut ist, können wir die unberührte Natur rechts und links der Straße in vollen Zügen genießen. Sportlich ist der Anstieg moderat, und so kann diese Etappe als Entspannungstag nutzen, wer am Vortag unter den Baskenhammer geraten ist. Variante: Die Zwei-Pässe-Erweiterung dieser Runde über den Col d'Ichère und den Col de Lie (Plus 24 km / 750 Hm) ist eher von sportlichem Interesse und sollte den touristisch-landschaftlichen Wert dieser Etappen nicht wesentlich erhöhen.
Von gws – Nach dem gestrigen Quasiruhetag mit quaeldichunüblichen 1200 Hm selbst auf der verlängerten Tour, die sogar die entspannte Gruppe fahren wollte, ging es heute wieder deutlich heftiger zur Sache. Leider wurde die entspannte Gruppe nach zwei Abgängen zu den ausdauernden Radlern gestern heute wegen einer geplanten Abreise - steht angeblich nicht mit der gebotenen Guideleistung in Zusammenhang - neuerlich reduziert.
Nachdem in Frankreich die Uhren doch etwas anders als in Spanien zu ticken scheinen, gab es das Frühstück wieder um 7 Uhr und pünktlich um 9 Uhr starteten die drei Gruppen mit gebührendem Abstand in die vorletzte Tagesetappe mit Ziel in Aucun. Dazwischen lagen drei Pässe und das eine oder andere 'Flachstück'.
Dem Programm folgend rollte die entspannte Gruppe diesmal sehr gemütlich von Oloron nach Escot. Dazwischen galt es noch eine kurze aber doch recht steile Rampe zu überfahren, aber wenn die Gruppe einmal im Flow ist .... In Escot scharf links Richtung Col de Marie-Blanque. Anfangs rollt man noch bei maximal 5% Steigung gemütlich in das Tal hinein, dann kommt auf den letzten 4 km die schon im Roadbook angedrohte beinharte Rampe. Die Kilometerschilder zeigen Durchschnittssteigungen zwischen 9,5 und 13%. Die Gruppe zieht sich zwar deutlich auseinander aber alle erreichen ohne gröbere Probleme die Passhöhe.
Erste wunderschöne Einblicke in die hohen Pyrenäenberge gibt es bei der Abfahrt. Auf einer almähnlichen Hochfläche weiden Kühe, Schafe und Pferde und zeigen sich von den vorbeirollenden Radfahrern deutlich weniger beeindruckt als diese vom gebotenen Panorama.
Ab Bielle geht es auf Nebenstraßen erst flach, dann doch wieder über eine kurze Rampe weiter Richtung Béost und Col d'Aubisque. Die Auffahrt wird nach nach knapp 300 Hm in Eaux-Bonnes durch die Mittagsverpflegung unterbrochen. Am menschenleeren Dorfplatz umgeben von schönen Gründerzeitbauten, die wohl auch schon deutlich bessere Zeiten erlebt haben, empfängt uns Wolfram mit allem was französische Supermärkte zu bieten haben.
Bis zum Aubisque wartet auf uns noch eine Nachmittagsration von gut 900 Hm. Im Wechsel von schattigen Passagen und extrem sonnigen und entsprechend schweißtreibenden Abschnitten kurbeln wir den Pass hinauf. Nach der typisch französisch, hässlichen Schistation Gourette endet der Schatten spendende Wald vollkommen gibt im Ausgleich aber traumhafte Ausblicke auf eine phantastische Bergwelt frei. Spätestens hier wird klar, warum dieser Pass zu den absoluten Musthaves in den Pyrenäen zu zählen ist.
Am Aubisque wartetet die Gruppe wieder zusammen, Wolfram hat auch gestoppt, wir können also für den letzten Pass des Tages, den Col de Soulor, noch einmal die Wasserflaschen füllen. Das Markenzeichen des Passes, die drei bunten Fahrräder, müssen natürlich auch noch schnell bestiegen werden, bevor wir in die Abfahrt starten. War das Panorama schon im Anstieg phänomenal, so wird es in der Abfahrt noch einmal deutlich getoppt. Immer wieder werden kurze Fotostopps eingelegt um diese Traumgegend in Bildern zu verewigen.
Die letzten 100 Hm Anstieg zum Col de Soulor stellen keine große Herausforderung mehr dar. Am Pass teilt sich die Gruppe auf, einige wollen noch zum Stausee fahren, andere zeihen einen Kaffee inmitten dieser Traumkulisse vor der Abfahrt zum Hotel vor.
Auch die tägliche Reifenpanne bleibt leider nicht aus, der Schlauch ist aber am Parkplatz des Cafés rasch gewechselt und wir rollen nach Aucun hinunter. Diese Höhenmeter dürfen wir morgen in Gegenrichtung noch einmal in Angriff nehmen.
Beim Schmutz-Bier bzw. Panaché hören wir von einer weiteren Panne. Neuerlich ist bei einem Teilnehmer eine Speiche gerissen - vielleicht sollte man doch der Quaeldich-Empfehlung folgen und Citec anderen Produkten vorziehen ?
Ursprünglicher Etappenbericht:
Heute kehren wir in das Klassiker-Gebiet zurück. Der Col de Marie-Blanque wird auch bei der Tour de France gerne vor dem Aubisque eingestreut, um das Profil zu verschärfen. Denn die Westauffahrt ab Escot hat es in sich, mit bis zu 12 % Durchschnittsteigung auf einem Kilometer.
Und dann liegt mit dem Col d'Aubisque noch ein wahres Highlight vor uns. Schon die Auffahrt ist wunderschön, aber der sich hiernach anschließende Abschnitt zum Col du Soulor kennt in den Pyrenäen wohl nicht Seinesgleichen: die Tiefblicke in den Cirque du Litor sind bei gutem Wetter atemberaubend. Glücklicherweise ist diese Etappe kurz genug, so dass wir uns auf diesem Abschnitt alle Zeit lassen können. Variante: Nur die Nimmersatten nehmen heute die sportliche Aufwertungs-Option über den Col des Bordères wahr, der direkt vor dem Etappenziel Aucun eingestreut werden kann (91 km, 2800 Hm).
Von majortom – Nochmal hinauf zum Col de Soulor? Ja. Wir waren zwar gestern schon dort, aber in der Morgenstimmung, mit dem Licht im Rücken, wirkt der Cirque du Litor noch einmal ganz anders. Über den einsamen Col des Spandelles geht es dann nach Lourdes zurück.