Die Akteure:Tobi Till Jan
Tag 1: Emmendingen - Romanshorn Tag 2: Romanshorn - Warth Tag 3: Warth - St. Leonhardt
Übernachtung: Haus Huber
Klicken für großes Höhenprofil Früh um sieben klingelt die Uhr der Jungs in unserem Zimmer, die uns versprochen hatten, uns zu wecken. Allerdings haben wir es gehört und die nicht, sodass die Rollenverteilung eine andere war. Wir essen gut und waren dann um 10 Uhr wieder auf der Piste, es ging vom Bodensee weg nach St Gallen, das Wetter: trocken, aber neblig. Erst in St Gallen finden wir eine Tankstelle (heute ist ja Sonntag), wo es sogar Müsliriegel gibt: Ceralisto Joghurt und Erdnuss, die letzeren unbeliebt und, wie sich allerdings erst spät herausstellt, abgelaufen.
Auf gehts also zum ersten namentlichen Pass, zum Ruppenpass. Nur 1003 m hoch, ein Höhenunterschied von Romanshorn aus von 600 Höhenmetern, also ein Klacks. Oben bei leichtem Sonnenschein Fotos vor der Rheinebene.
Auf dem Weg zum Ruppenpass
Am Ruppenpass
Irgendwie müssen wir uns hier verfahren haben, denn anstatt 35 sind schon weit mehr Kilometer auf dem Tacho. Nun geht es runter ins Tal, bei Götzis hinüber nach Österreich. In Rankweil füllen wir uns dann die Trinkflaschen wieder in einer Gaststätte auf und nehmen den Furkapass (1761 m.ü.M.) in Angriff. Der erste ernstzunehmende Berg auf unserer Tour. 1300 Höhenmeter sind im Laternser Tal zu überwinden. Es wird immer kälter, der Anstieg ist sehr steil und geht über Serpentinen im Wald bergan. Vor dem Gipfel tritt die Straße aus dem Wald, man sieht eine langgezogene, recht flache Passage links am Hang, an dessen Ende die Strasse nach einer 90-Grad-Kurve steil rechts in die Wand steigt. Tobi ist längst enteilt und Till zurückgefallen, da ziehen kurz vor Ende der Geraden erste Wolkenschwaden über die steile Rampe und ziehen sie immer weiter zu.


Auf dem Weg zum Furka
Die Rampe ist der Hammer. mit 6 km/h kämpfe ich mich hoch, einige hundert Meter vor dem Pass kommt beidseitiges Halteverbot, das den Gipfel ankündigt, aber sehen konnte man ihn nicht. Die letzten Meter dauern eine Ewigkeit, bis die Straße mit einer Linkskurve die Passhöhe erreicht. Oben weht ein beissender Wind, das Thermometer zeigt 12 Grad. Tobi ist schon komplett umgezogen, Till kommt erst zwanzig Minuten später, die letzten Meter schiebend. Wir trinken jeder eine Cola am Passhäuschen, ziehen uns voll an und machen uns an die Abfahrt in Richtung Au.
Doch zunächst füllen wir uns an einer Tanke am Wegrand frisch auf, ich lass - nicht zum ersten, nicht zum letzten Mal - was liegen: diesmal meine Sonnenbrille; allerdings noch schnell genug bemerkt
Am letzten Pass des Tages, dem Hochtannbergpass (1679 m), sieht es schon arg nach Regen aus, aber die Steigung ist recht gering am ersten Teil, bis man die Brückenserpentine erreicht, die schon von weither sichtbar ist.

Tobi fährt mit dem Fotoapparat voraus und schießt Fotos davon. Jetzt wird es allerdings richtig steil, in einer rechts-links-Serpentine fängt es an zu tröpfeln, wir ziehen uns die Jacken an und fahren weiter. Oben auf dem Pass gießt es in Strömen, uns ist arschkalt, der Pass ist trostlos und hässlich, nichts los da oben. Das Bushäuschen gibt uns erstmal Schutz vor der Abfahrt; hier entsteht auch das Gipfelbehelfsfoto: wirklich erbaulich.
Als wir die ersten Häuser erreichen wird auch schnell klar, bis nach Elmen kommen wir heute nicht mehr lebend, es ist viel zu nass und kalt bei dieser Abfahrt. Es ist auch schon spät und in Warth auf 1494 m, dem ersten Ort steuern wir die erste Pension an, bei der allerdings niemand ist. Die zweite ist recht teuer, 300 Schilling pro Nase, die schickt uns aber netterweise zum Haus Huber und ruft auch schon für uns da an, dass wir jetzt gleich kommen, sodass wir da schon von der Straße gerufen werden. Haus Huber ist ein 300 Jahre alter Bauernhof, bei dem wir die Räder in den Stall stellen können, da die Tiere noch auf der Alm sind. Das Zimmer ist gross, hat eine Küchenzeile und ein schönes Bad, die nassen Klamotten können wir in den Heizungsraum hängen. Prima. Nun das Wichtigste : Was essen wir? Wir fragen die Wirtin, ob sie ein paar Nudeln für uns hat, so ungefähr 1,5 Kilo und Sauce. Sie bringt uns einen 2 Kilosack mit zwei Pötten Sugo, schweizerisch für Fertigsauce. Den kochen wir uns; während Till duscht ist die erste Ladung fertig, während die zweite kocht, dusche ich schnell. Tobi duscht erst nach der dritten, widerwillig. 1500 g Nudeln sind gegessen, die Zukunft wird wieder rosiger gesehen. 500 g wollen wir morgen vor dem Frühstück essen. Eine Karte schreib ich noch, spät gehts ins Bett, dann wird geschlafen in Superbetten: Harte Matraze, nur ein wenig kurz das Bett. Aber kein Problem. Wir könnten jetzt ungefähr in jedem Bett schlafen.
Quicksnaps funktionieren nicht gut im Dunkeln.
Dennoch Versuch der Essensdokumentation.
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19.9.2000
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