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Reise und Pässe

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Packliste (auch fuer mehrwoechige, hochalpine Unternehmungen

  • artie_1970, 16.08.2020, 13:33 Uhr 16.08.2020, 13:42 Uhr
    Servus zusammen,

    falls es jemanden interessiert, was ich bei meinen mehrwoechigen Radreisen (Alpen, Britische Insel Sued-Nord, Italien Nord-Sued, Irland-Umrundung) am Reiserenner dabei habe, ist hier meine durch den legendaeren Jobst Brandt und den legendaeren Ultraleicht-Slowenen angeregte und ueber die Jahre verfeinerte ("Jede Jeck es angers") Packliste.

    "Travel light, travel far, see a lot" (Jobst Brandt)

    Packsystem: "Grosse" Satteltasche von Dillpickle Gear, mit Schlaufen an den Oesen vom Brooks-Sattel befestigt. Ich fahre den Klassiker B17, auch die meisten Cambium-Modelle haben die Oesen, allerdings nicht der C13, da wollte man wohl das Gewicht der Loecher sparen ... (-; Das Werkzeug ist im "Tool Canister" von Dillpickle Gear. Mit den Seitentaschen, die mein Satteltaschenmodell hat (alles frei konfigurierbar), komme ich auf knapp 14 Liter Stauraum. Die Taschen funktionieren auch auf ruppigem Schotter hervorragend (im Gegensatz zur Super C SQR Slim von Carradice, die ich 14 Jahre hochzufrieden benutzt habe, aber guten Gewissens nur fuer fast schotterfreie Touren empfehlen wuerde), koennten allerdings bei wenig Sattelstuetzenauszug auf dem Hinterrad schleifen. Ich fahre sowieso mit Schutzblechen, da ist das kein Problem.

    Am Körper getragen:

    Piratentuch, als Sonnenschutz
    Sonnenbrille, selbsttönend
    Kurze Radhandschuhe
    Netzunterhemd
    Kurzes Radtrikot
    Kniehose
    Funktionssocken, über Nacht trocken
    Amphibienschuhe, Columbia Drainmaker, auch nach Regenetappen abends fuer den Restaurantbesuch wieder weitgehend trocken.
    Digitalkamera, im Gefrierbeutel
    Filofax Mini, Portemonnaie, Adressen, Stift, im Gefrierbeutel
    Landkarte fuer Tagesetappe
    Pulsgurt

    Am Fahrrad montiert:

    Navi
    Rücklicht für Tunnel
    3 Trinkflaschen 2 x 1000 ml, 750 ml (Reiserenner sind klar im Vorteil)
    Mini-Kabel-Schloss, nur gegen Gelegenheitsdiebe
    Sattelueberzug als Naesseschutz, dem Brooks-Ledersattel geschuldet

    Zusatzkleidung für Etappe:

    Langes Radtrikot, fuer maessiges Wetter oder (Zwiebelprinzip) bei Wettterstuerzen in den Alpen
    Windweste (in der Netzaussentasche der Satteltasche auch beim Fahren griffbereit)
    Regenjacke
    Gummihaushaltshandschuhe, nur bei hochalpinen Touren (Stilpolizei, irgendwer? Braucht man nur wenige Minuten bergab, viel weniger Volumen als normale lange Handschuhe)
    Piratentuch für den Hals, nur bei hochalpinen Touren

    Zusatzkleidung für Abend/Ruhetage:

    Badehose, fungiert auch als Unterhose
    Funktionssocken
    Merino-Polohemd
    Trekkinghose

    Werkzeug:

    Taschenmesser
    Multifunktionswerkzeug
    Pumpe
    2 Schläuche
    Reifenmantelreste, als Einleger fuer kaputte Maentel
    Teelöffel, als Reifenheber und zum Joghurtessen
    Kettennieten
    Kettenglieder
    Öl
    Lappen
    Ersatz-Bremsbeläge, nur bei hochalpinen Touren
    Latexhandschuhe, für saubere Finger bei Reparaturen

    Hygiene:

    Sonnencreme
    Camping-Wäscheleine, enorm praktisch in Hotels
    Zahnbürste
    Zahncreme
    Deo
    Rasierer
    Taschentücher
    Pflaster

    Sonstiges:

    Stirnlampe fuer abends und unbeleuchtete Tunnel
    Landkarten fuer Rest der Tour
    USB-Ladegerät fuer gesamte Elektronik
    Haustürschlüssel fuer daheim

    Das war es, mit Taschen gut 5 kg.

    Was mir im Vergleich zu Markus' (velles) Packliste auffaellt:

    Mit einer Kniehose komme ich hin. Es muss sowieso gewaschen werden. Abends stelle ich mich mit Klamotten unter die Dusche, am naechsten Tag ist die Hose wieder einsatzfaehig, spaetestens nach dem Fruehstueck.

    Auf Armlinge verzichte ich, ein langes Trikot traegt sich besser. Beinlinge brauche ich nicht, Knielinge reichen mir (ich friere an den Waden nicht). Eine Kniehose traegt sich besser, und auch im Hochsommer platze ich damit nicht vor Hitze.

    Meine Handschuhe sind pink und reichen den halben Unterarm hinauf. (-:

    Ueberschuhe und -hose hatte ich frueher, viel genuetzt haben die nicht. Ich halte es mit dem Slowenen, der absurdeste Dinge probiert hat (sehr lustig im Blog nachzulesen), aber letztlich gegen den Regen aufgab.

    Die Kombination aus Windweste und Regenjacke halte ich fuer geschickt: Mit der Weste lassen sich bei Trockenheit erstaunlich niedrige Temperaturen ueberstehen, bei Regen auf der Passhoehe muss die Jacke ran, die auch abends (statt Pullover) genutzt wird (obwohl es in den alpinen Talorten meist nicht so kalt ist).

    Ein Merino-Polohemd ersetzt locker mehrere Baumwoll-T-Shirts.

    Die Amphibienschuhe waren eine fantastische Anschaffung, weil sie das Problem mit dem voluminoesen zweiten Paar Schuhe loesen. Ich fahre ohne Klickpedale, anfangs nur auf Reisen, mittlerweile immer, und vermisse nichts (12 Jahre mit gefahren)

    So, und jetzt bin ich gespannt auf Kommentare!

    Axel

    P. S.: Bevor jemand fragt, ich bin kein Waldschrat, sondern mit charmanter Begleitung unterwegs. Miss Sophies Packliste ist die gleiche ...
  • el_zet, 16.08.2020, 14:09 Uhr
    Wenn die Badehose auch als Unterhose dient, hoffe ich, dass sie dann nicht auch als Badehose dient (sonst gib bitte immer rechtzeitig Bescheid, in welchen Häusern Du absteigst).
  • artie_1970, 16.08.2020, 14:17 Uhr auf el_zet
    (-:

    Ich bin kein Bader. Aber auch Badehosen kann man waschen.
  • el_zet, 16.08.2020, 14:19 Uhr
    Dann ist alles gut.
  • AP, 16.08.2020, 15:18 Uhr
    Schäm dich, du hast die Coronamaske vergessen. Deo kann dafür weg.
  • artie_1970, 16.08.2020, 15:45 Uhr
    Dafuer dient das zweite Piratentuch.
  • wilier, 16.08.2020, 18:25 Uhr
    Noch ein Tipp zur Verpflegung auf längeren Touren: ich kauf beim Vorbeifahren an einem Radladen 10 Riegel ein und frage danach, ob ich die Standpumpe/Rennkompressor zum Luftnachfüllen benützen darf. Wenn man 1-2-3 Wochen unterwegs ist, verliert der Schlauch manchmal etwas Luft. Hat bisher immer geklappt.
  • Uwe, 16.08.2020, 21:04 Uhr
    Hallo Axel!
    Sonnencreme und Rasierer sind mir nicht erschlossen, was man damit unterwegs und überhaupt anstellen soll. Solche Sachen bleiben nicht einmal zuhause. So etwas benötigt man einfach gar nicht ;-)
    Viele Grüße, Uwe
  • velles, 16.08.2020, 21:10 Uhr
    Hallo Axel,

    ok - so weit sind wir ja nicht auseinander. Ich hab die Ärmlinge/Beinlinge auch gegen zu viel Sonne ganz gern - hab das als Erfahrung in meinen Jugendjahren bei meinen Tourenradtouren durch Frankreich mitgenommen. Lieber etwas zu warm als einen Sonnenbrand (Einschmieren auch mit hohem Lichtschutzfaktor nützt unter der Sonne des Südens manches mal zu wenig - es hat mich schon ordentlich aufgebrannt hatte früher dafür dann sogar eine lange Hose finde aber die abnehmbaren Teile praktischer). Ein paar andere Dinge sind Ansichtssache - Klickpedale, Überschuhe etc.
    In Summe macht das mit wahrscheinlich 1-2Kilo mehr, weil ich anderes nicht mit hab das Kraut auch nicht wirklich fett.
    Und ich bin in meinen 20ern mit einem ganz anderen Tourenrad, Gepäck und Zelt (mit einigen Kilos mehr) auch Pässe wie den Tourmalet, Aspin, Peyresourde, Port d Envalira oder Pas de Peyrol gefahren - dagegen fühlt sich die aktuelle Gepäcktasche gerade mal wie ein "kleines Beautycase" an :-)

    Grüße

    Markus
  • artie_1970, 16.08.2020, 21:26 Uhr auf Uwe
    @Uwe: Stimmt, auf den Venet fuhrst du lang, wenn ich mich recht entsinne. Schon frueher habe ich mal einen Reiseradler getroffen, der auch in Italien/Suedfrankreich immer lang/lang unterwegs war. Spart Sonnencreme. An Brunnen, erzaehlte er, zieht er das lange Trikot einmal durch, das kuehlt fuer die naechsten x km. Wahrscheinlich fahre ich ungern mit Armlingen, weil meine schwarz sind, das heizt enorm auf. Mein langes Trikot mit hellerer Farbgebung ist deutlich kuehler. Ja, ich weiss, es gibt andersfarbige Armlinge.

    @Markus: Passt scho. Das sah mir auf den ersten Blick nach Bodenseefraktion (7 Tage um den See) aus. Mein Standardverbalrempler im Zug: "Geht's zum Nordkap?" "Nein, aber wir machen eine laengere Radtour, um den Bodensee." "Ach so, und was machen Sie morgen?" Die Blicke, die wir bekommen, wenn wir erzaehlen, wie viel wir mit wie wenig vorhaben, sind unbezahlbar.

    Es geht mir da nicht um Minimalismus aus Prinzip, aber wenn das Gepaeck behindert oder fuer technische Probleme sorgt (und da habe ich viele Faelle gesehen, mich anfangs eingeschlossen, siehe mein Profil), sollte man ueber das Motto von Jobst Brandt nachsinnen. Unterhalb einem gewissen Volumen/Gewicht, schreibt auch der Slowene, ist es irgendwann Wurscht. Ob man jetzt individuell bei 7 kg oder bei 4 kg landet, sei's drum. Aber wenn die 20-kg-Packtasche verhindert, dass man den Gavia auch nur in Erwaegung zieht, laeuft etwas falsch.

    Tschoe!

    Axel
  • el_zet, 16.08.2020, 21:31 Uhr
    Es gibt übrigens professionelle Radreiseanbieter (ich nenne mal keine Namen), die Dir das Gepäck transportieren würden.
  • velles, 16.08.2020, 21:36 Uhr
    Hallo Axel,

    nö - also von 20 Kilo waren wir weit entfernt bei der Packtasche. Die neuen Ärmlinge sind auch schwarz - aber ich fand sie auch bei Hitze gar nicht so wild (wie sagt man doch - was gegen Kälte hilft hilft auch gegen Hitze). Meine früheren Ärmlinge waren rot, aber die sind leider letztes Jahr Beute jener geworden, die unser Auto ausgeräumt haben.... Und andere hab ich auf die Schnelle heuer nicht bekommen - wir wussten ja zwei Wochen vor der Tour noch nicht, ob es klappt oder nicht, dann ist alles ganz schnell gegangen.

    @ Uwe Rasierer brauch ich auch keinen - aber die Sonnencreme kommt doch immer zum Einsatz - auch wenn ich immer erst glaube schon braun genug zu sein. den ganzen Tag die Sonne von einer Seite ist schon heftig. Das ist nicht zu unterschätzen. Ich liege dagegen nie so lange am Strand. In meinen Jugendjahren hatte ich sogar mal Brandblasen an den Ohren - alles andere war eingeschmiert... - daran hätte ich nie gedacht.

    Grüße

    Markus
  • velles, 16.08.2020, 21:40 Uhr
    @ el zet
    ja ich weiß und die sind uns auch begegnet - ich fahre aber lieber individuell und mach meine Etappen wie ich will. Ich war selbst mal einige Jahre Radreiseleiter und es hat Spaß gemacht. Dennoch mache ich gewisse Touren eben lieber selbst individuell.

    Grüße

    Markus
  • artie_1970, 16.08.2020, 21:40 Uhr auf el_zet
    Wuerde ich schlicht nicht in Anspruch nehmen. Bin zwar kein Randonneur, aber fahre einen und habe auch schon einen 300er (km) geschafft. Der Selbstversorgerethos taugt mir aber sehr gut, aehnlich bei vielen Gravel-Fahrten, die mir aber meist zu viel Schotter enthalten. Ist kein Selbstzweck.
  • Uwe, 16.08.2020, 21:42 Uhr auf velles
    Hallo Markus!
    Man kann auch durch den nicht vorhandenen Rasierer die Sonnencreme ersetzen ;-)
    Rübezahl, Hotzenplotz und Nikolaus benötigen auch keine Creme. Frag den Axel, der versteht, was ich meine ... Oder den Günter, der glaubt sogar an den Nikolaus.
    Viele Grüße aus Tirol, Uwe
  • velles, 16.08.2020, 21:50 Uhr
    Hallo Uwe,

    ja im Großteil des Gesichts schon (da brauch ich die Creme ja auch nicht) - bei mir sind es eher Beine und Arme

    ebenfalls Grüße aus Tirol

    Markus
  • velles, 17.08.2020, 23:01 Uhr
    Hallo Alex,

    mal ein Bild aus alten Tagen wo ich noch mit dem Tourenrad, Zelt usw. in Frankreich unterwegs war - da hatte ich wirklich viel Gepäck...
    https://mein.quaeldich.de/velles/bilder/?BildID=279247
    Dagegen war die Alpentour nur "Handgepäck" - wobei mind. gleich bepackte wie mich damals am Tourmalt hab ich auch einige heuer auf der Alpentour getroffen. Aber die Zeiten sind vorbei (aber da war auch das Geld wesentlich knapper)

    Grüße

    Markus
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