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Pressfittretlager defekt?

  • Nachtrenner, 01.05.2021, 10:26 Uhr 01.05.2021, 10:27 Uhr
    Hallo zusammen,

    ich hatte wegen Umwerferproblemen den Antrieb auf einfach 38 Zähne umgerüstet, habe aber gemerkt, daß bei meiner Fahrweise zweifach doch besser ist. Jetzt ist mir nach der Demontage der Kurbel Ultegra 6800 aufgefallen, daß das Pressfitlager nicht mehr gut zu sein scheint: links habe ich axiales Spiel, d.h. ich kann das Lager etwas nach rechts und links verschieben. Weiter habe ich etwas rostige Brühe in der Vertiefung in der Lagerschale und rechts läuft das Lager mechanisch rau. Das klingt nach etwa 14000 km und ca 170000 Hm bei zum Teil sehr steilen und nassen Wegen nach Austausch oder? Das Lager kostet ja nicht viel, ist sogar zügig verfügbar, aber die Werkzeuge sind mir für den wahrscheinlich nur einmaligen Einsatz, Radersatz ist schon geplant, zu teuer. Meine Frage wäre, hat jemand in der Nähe von Remseck/Ludwigsburg/Stuttgart die TL-BB12 und TL-BB13 zum Ausleihen da?

    Gruß Rainer
  • lowrider, 02.05.2021, 09:03 Uhr
    Moin Rainer,

    da braucht es nicht unbedingt diese Shimano Werkzeuge. Passende Einpreßwerkzeuge gibt es von allen möglichen Herstellern und auch KfZ-Werkstätten sollten etwas passendes haben.
    Ausbauen kannst du das selbst, es kann ja nichts mehr kaputt gehen. Aber den Einbau sollte jemand machen der etwas Erfahrung damit hat. Gibt in deiner Umgebung doch bestimmt Werkstätten die das machen können.

    Schönen Gruß, Oliver
  • Uwe, 02.05.2021, 12:07 Uhr
    Hallo Rainer!

    Die Pressfit-Lager sind wohl unter MTB-Leuten schon mal nach 3000 km im Eimer. Bei meinem Crosser hat das erste Lager ca. 7000 km gemacht. Raus wummern geht recht einfach auch ohne das Spezialwerkzeug, sofern mann aufpasst, das Tretlagergehäuse nicht zu verwummern. Beim Carbonrahmen mit mehr Vorsicht, ich habe aber Alu ;-)

    Mit dem Spezialwerkzeug geht es besser, aber auch damit muss man wissen, was man tut.

    Ich habe die Kurbel ausgebaut und mit einem einfachen Austreibdorn (heißt das so?) und einem Hammer die jeweilige Gegenseite rausgekloppt. Dabei darfst du aber nicht das Gehäuse von innen verwummern, sondern nur die Lagerschalen treiben...

    Der Einbau ist aus meiner Sicht sehr einfach, aber man muss entweder das Werkzeug haben oder ein entsprechendes Teil selbst zurecht fummeln. Ich habe letztere Möglichkeit gewählt und aus einer Gewindestange (Meterware aus dem Baumarkt),großen Unterlegscheiben und entsprechenen Muttern eine Vorrichtung gebaut, die fast nichts gekostet hat und trotzdem nicht mehr kann als das Original.

    Viele Grüße, Uwe
  • merida, 03.05.2021, 08:06 Uhr
    Ich finde auch, dass der Einbau absolut kein Hexenwerk ist. Man muss in erster Linie darauf achten, dass sich das Lager beim Einpressen nirgendwo verkantet. So ein Eigenbauwerkzeug wie Uwe hab ich mir auch gebaut. Das funktioniert gut. Die kommerziell erhältlichen Einpresswerkzeuge sind oft auch nicht viel mehr, außer dass die Muttis oft noch einen Drehgriff angelötet haben, und dass noch Führungsringe dabei sind die dafür sorgen, dass die Lagerschalen wirklich gerade auf dem Einpresswerkzeug sitzen.

    Passene Führungsringe hab ich mir dabei von meinem Vater drechseln lassen.
  • Nachtrenner, 14.05.2021, 02:02 Uhr
    Hallo nochmal, ich habe es letzten Samstag eingebaut, das war bedeutend leichter als das alte rauszubekommen. Das kam nämlich in vier anstatt zwei Teilen nach heftigem Gummihammergebrauch nur sehr widerwillig raus. Jetzt dreht sich das Pedalpaar wieder ohne deutlichen Widerstand. Den Rückbau auf zweifach mußte ich wieder aufgeben, weil der neue Umwerfer zwar eigentlich kompatibel ist, nur leider nicht an meinem Rad und der Bremsschaltgriff der 8000-er Ultegra einen anderen Gwindeanschluß an der Hydraulikleitung hat und ich dann noch eine neue Hydraulikleitung gebraucht hätte. Das war mir dann Zuviel Aufwand, das Rad dann doch noch zum Händler bringen zu müssen und womöglich mehr als eine Woche gar nicht fahren zu können. Ich würde es gerne mal erleben, daß bei diesem Rad mal irgendwas einfach geht! Das bleibt aber wohl Wunschdenken, Montagsrad bleibt Montagsrad.

    Gruß Rainer
  • Uwe, 14.05.2021, 09:23 Uhr auf Nachtrenner
    Hallo Rainer!

    Inwiefern ist der Umwerfer an deinem Rad nicht kompatibel? Es gibt, je nach Zeitalter, Umwerfer zur Sockelmontage oder zur Schellenmontage. Dir für Sockelmontage kann man aber mit einer Schelle, die es einzeln gibt, auch verwenden. Und dann gibt es noch einen Unterschied in Sachen Kettenlinie. Beim GRX-Umwerfer liegt die Kettenlinie etwas breiter außen als bei den Rennradgruppen. Ich fahre aber trotzdem eine GRX-Kurbel mit einem 5800er (Shimano 105) Umwerfer. Das war etwas Gefummel, aber es funktioniert bisher. Das Problem ist, dass man die Spannung auf dem Zug deutlich erhöhen muss, damit der Umwerfer so weit raus kommt. Kann sein, dass es auf Dauer den Schalthebel killt... Umgekehrt, also Rennradkurbel und GRX-Unwerfer könnte vieleicht nicht klappen (habe es nicht getestet), da es sein könnte, dass der Umwerfer nicht weit genug nach innen fallen kann.

    Viele Grüße, Uwe
  • Nachtrenner, 14.05.2021, 16:50 Uhr
    Hallo Uwe, ich wollte eine FD-R7000 (105) anbauen, aber bei der Montage an den Anlötsockel stand der Umwerfer zu weit oben vom oberen Kettenblatt entfernt und stand von oben gesehen in die falsche Richtung mit dem hinteren Ende ab, nämlich nach außen anstatt nach innen und ließ sich auch durch diverse Einstellversuche nicht in eine paralle Haltung zum Kettenblatt bringen. Ich habe leider keine Bilder gemacht, deswegen der langatmige Erklärungsversuch. Der alte Umwerfer war überhaupt nicht mehr zu irgendeiner Einstellung zu bewegen und war am Ende so verstellt, dass ein Schalten nahezu unmöglich war oder die Kette dahin ging, wo sie nicht hingehört: nach innen runter oder zwischen die Kettenblätter...

    Erweiterungmöglichkeiten am Ritzelpaket sind auch ziemlich ausgereizt, mehr wie das jetzige 11-40 Paket ist nach dem Einstellen der B-Schraube schlecht möglich. Ohne Kette eingestellt war da fast keine Bewegung in Richtung Speiche/Boden mehr möglich. Ich glaube ein 42-er Ritzel könnte schon fast schleifen.

    Beim nächsten Rad wird alles besser!

    Gruß Rainer
  • Gast, 14.05.2021, 17:22 Uhr auf Nachtrenner
    Darf ich mal fragen , warum Du überhaupt von 2-fach auf 1-fach umstellen wolltest . 1-fach vorne ist doch ausgekochter Mist und seinerzeit von SRAM nur in den Markt gedrückt worden , weil ihre Umwerfer nicht an die Shimano-Performance heranreichen konnten.1-fach ist nur was für grobmotorische MTBler oder Gravel-Einsteiger , die nicht vom RRfahren kommen (also hinten feine Gangabstufungen wegen des Souplesse-Tritts nicht vermissen) und es deshalb nicht anders wissen...
  • Uwe, 14.05.2021, 17:39 Uhr auf Nachtrenner
    Hm... Das verwundert mich jetzt schon etwas, denn sowohl die Parallelität als auch die Höhe des Umwerfers sollte bei den üblichen Kurbeln möglich sein. Die Höhe ist natürlich begrenzt durch den Sockel am Rahmen. An der Befestigung des Umwerfers ist doch so ein Halbrunddingsda, und wenn man die Schraube ziemlich lose hat, so dass man alles gegen jedes frei bewegen kann, solte es doch möglich sein, das Ding gerade zu setzen und auch die Höhe anzupassen. Man muss natürlich bedenken, dass der Umwerfer beim Schaltvorgang nicht nur seitlich schwenkt, sondern auch einen Höhenunterschied macht und da man vermutlich vor der Montage des Schaltzuges das Ding anbaut, auch etwas zweifelhaft die richtige Höhe zustande bekommt. Ist bei einem neuen Umwerfer nicht sogar ein Dinstanzteil eingesteckt, dass er in der Position des großen Blattes eingebaut wird? Ich habe nie einen neuen Umwerfer ausgepackt, sondern nur einen vorhandenen abgebaut und wieder dran. Da muss man sowieso etwas auf die zarten Fingerchen aufpassen, dass man keine Klemmstellen bekommt... Mit angebautem Schaltzug wird man es vermutlich gar nicht hin bekommen, da man nicht geügend Hände hat.

    Wenn du ein 40er Ritzel ohne Wolftooth montiert und geschaltet bekommst, bist du schon gut unterwegs. Offiziell ist meines Wissens bei der 8000er und der 7000er Gruppe bei 36 Ende. Ob das Schaltwerk der GRX mehr kann, weiß ich nicht. Ich habe meinerseits die 5800er Gruppe, aber mit einem 11-36 SRAM-Zahnkranz und einer GRX 600 Kurbel mit 30-46 Kettenblättern am Laufen. Und das funktioniert ohne Woltooth. Habe nur die B-Schraube ausgetauscht und eine etwas längere Schraube genommen. Selbst mit dem eigentlich falschen Umwerfer, 5800 statt GRX (das Thema Kettenlinie, siehe vorheriger Beitrag) rennt das Teil wie die Beulenpest. Den Unterschied zwischen einem 40er und einem 42er Ritzel wirst du kaum merken. Unter Kraft am Berg (also bei niedriger Geschwindigkeit, wo der Windwiderstand keine Rolle spielt) wirst du erst ab 8 % Gangunterschied einen echten Unterschied merken. Normal macht man bei den Berggängen Sprünge von 10 % oder sogar noch etwas mehr.

    Viel Erfolg und viele Grüße, Uwe (und nein, ich komme vorläufig nicht nach Stuttgart, obwohl inzwischen meine Tochter in der Nähe wohnt)
  • Gast, 14.05.2021, 18:27 Uhr auf Uwe
    Uwe , im E-Antrieb liegt die Zukunft , im Motor ;-)

    Elektrische Grüße nach NRW

    Günter

    (Und ? Tirol oder Vorarlberg schon gebucht ? Es geht was im Sommer , nur wie das geht und was geht ist die entscheidende Frage)
  • Uwe, 14.05.2021, 18:55 Uhr auf 0
    Hallo Günter!

    Elektrisch ist nur die Bohrmaschine, mit der abgedrehte Schrauben ausgebohrt werden ;-)

    Vorarlberg ist schon länger gebucht. Was daraus wird, sehen wir dann. Kostenseitig sehr geringes Risiko, auch bei Totalschaden.

    Viele Grüße, Uwe
  • Gast, 14.05.2021, 20:00 Uhr auf Uwe
    Stand heute wird das sicher was , außer halb Europa ist in 6 oder 8 Wochen Virusvariantengebiet , was man natürlich nicht ausschließen kann.Dann bleibt nur noch der Strick.....
  • Nachtrenner, 15.05.2021, 12:34 Uhr
    Hallo Uwe und Günter,

    hinten war und ist ein Ultegra RX rgendwas dran, der packte auch zweifach mit 34/46 KB. Nur der vordere 6800-Umwerfer war am Ende, obwohl ich kein häufiger Schalter war. Ich war nur von der futzeligen Einstellerei des hinteren Umwerfers so genervt, dass ich mir das vorne nicht auch noch antun wollte, sondern einfach nur fahren. Mein vorheriges Rad hatte noch viel gröbere Sprünge, es hat eine 3x7 mit 13-32 Kassette, da war die 11-32 Originalkassette auf dem jetzigen Bock ja schon fast zu fein gestuft. Die Cyclocrosser-Kettenblätter sind ja üblicherweise 36-46 und mein Bock ist ja offiziell ein solcher, dafür ist der Anlötsockel zumindest grenzwertig hoch angebracht. Mit dem 6800-er Umwerfer ging es gerade so. Mit dem 7000 auch mit den U-Scheiben ging es einfach nicht, auch nicht mit denen vom alten Umwerfer. Vorne ist ein 38KB und damit fahre ich bis 50 km/h abwärts tretend und bergauf bis 20% aber nur kurze Sachen von maximal ein paar hundert m. Es geht aber, ein Gang in der Mitte wird immer noch nicht sauber geschaltet, aber damit kann ich leben, bzw. fahren. Ich bin mit Kettenschaltung fertig! Das nächste Rad ist vielleicht auch kein Renner mehr. Quäldich bleib ich trotzdem treu.

    Gruß Rainer
  • Gast, 15.05.2021, 19:06 Uhr auf Nachtrenner
    Hallo Rainer ,

    ich glaube , was Dir zu Deinem Glück noch fehlen würde ist die Einstellung des Umwerfers einer x-beliebigen Sram AXS kabellos Elektronik-Schaltung . Das kommt noch vor dem Mäusemelken ;-)

    Gruß Günter
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