Maria Ehrenberg (674 m)
Maria Ehrenberg bei Motten ist eine von vielen fränkischen Wallfahrtskirchen, die der Gottesmutter Maria gewidmet sind. Eine Besonderheit zeichnet die Auffahrt nach Maria Ehrenberg aber im Gegensatz zu anderen Wallfahrtskirchen aus: Sie liegt im Truppenübungsplatz Wildflecken, was den Zugang eigentlich unmöglich macht. Weil jedoch Maria Ehrenberg eben auch ein Marien-Wallfahrtsort ist, ist der Zutritt eingeschränkt möglich, unter anderem von Mai bis Oktober jeden Sonntag und an vielen Feiertagen (genaueres siehe hier).
Man kann sich ausmalen, dass sich im Truppenübungsplatz keine asphaltierten Straßen befinden, aber die Schotterstrecken sind, da es sich um „Panzerstraßen“ handelt, sehr gut zu befahren.
Mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht ab 1935 gab es vermehrten Bedarf an Truppenübungsplätzen. Einer dieser Truppenübungsplätze entstand in einem der landschaftlich schönsten Gebiete der Rhön rund um die Dammersfeldkuppe, die mit 927,9 Meter ganze 10 Zentimeter höher als der Kreuzberg ist. Daraufhin wurden viele Dörfer im Gebiet des neuen Truppenübungsplatzes abgesiedelt. Auch die Wallfahrtskirche mit ihrer fast fünfhundertjährigen Geschichte sollte geopfert werden. Die letzte Messe mit vielen tausend Gläubigen war bereits gelesen worden. Doch die Gebete wurden erhört und zwei Kommandeure anscheinend erleuchtet. Sie setzten sich mit dem Pfarrer von Motten erfolgreich für den Erhalt der Kirche und der Wallfahrt ein. Und auch die US-Army ließ die Wallfahrt zu. Nach deren Abzug wurde mit der Bundeswehr sogar eine Ausweitung der Zugangsmöglichkeiten (von Mai bis Oktober jeden Sonntag) geschaffen.
Auffahrten
Südwestauffahrt von Kothen
5,3 km | 274 Hm | 5,2 %
Mit dem Abbiegen nach links beginnt die Schotterfahrt. Die Weiterfahrt wird durch die stärkere Steigung und den raueren Untergrund doch spürbar langsamer. In einem langen Rechtsbogen geht es weiter voran. Bei Kilometer 3,2 kommen wir an einer Kreuzung für 10 m auf eine Betonpiste und biegen hier rechts ab. Die Steigung wird flacher, 400 m später kommt der Maria Ehrenberg ins Blickfeld, und wir verlieren etwas an Höhe.
Ist diese Senke durchfahren, geht es bei Kilometer 4 wieder bergan. Den ersten Höhepunkt unserer Fahrt erreichen wir 300 m später an einem scheinbar profanen Parkplatz. Aber nur zehn Meter weiter erkennt man, dass im Anschluss der Aufgang zur Wallfahrtskirche mit einer imposanten, schier nicht enden wollenden Treppe beginnt. Hier sollte man auf jeden Fall innehalten, um zu staunen, wohin die Wallfahrer wallen wollen.
Aber auch gehuntüchtige Pilger möchten hinauf. Diese PKW-Auffahrt beginnt 100 m später. Die Straßenbeschaffenheit lässt nach – es ist ja keine Panzerstraße mehr – und wir befahren das schwierigste Teilstück: steile und schlechtere (am Rande aber auch des Öfteren gut verdichtet) Wegstrecke. Nach 600 m ist auch dies gemeistert, eine Einbahnstraßenregelung lässt erahnen, dass es nicht mehr weit sein kann. 400 m weiter ist dann die Wallfahrtskirche von hinten erreicht. Vor der Abfahrt sollte man unbedingt noch zur Treppe vorfahren, denn nur dort ist eine Aussicht möglich.
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