Rovná (769 m) Ebmeth

Rovná (deutsch: Ebmeth) ist eine Gemeinde mit etwa 300 Einwohnern im nördlichen Kaiserwald. Wie das benachbarte Kostelní Bříza gehörte sie ursprünglich zu den Leuchtenberglehen, wechselte aber im Laufe der Jahrhunderte mehrfach den Besitzer. So kaufte beispielsweise Heinrich IV. von Plauen das Dorf nach dem Sieg in der Schlacht bei Mühlberg anno 1547 für 24.000 goldene Taler. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Dorf nicht wieder besiedelt, da es sich nunmehr inmitten des Truppenübungsplatzes Prameny befand und die Bausubstanz für die Schießübungen der Artillerie benötigt wurde. Im Rahmen der militärischen Spezialoperation „Úklid pohraničí“ („Aufräumung im Grenzgebiet“) wurde das Dorf in den 1950er Jahren sogar komplett dem Erdboden gleichgemacht.

Ab 1960 entstand an derselben Stelle eine neue Siedlung, diesmal in zeitgenössischer Plattenbauweise. Ob diese von Anfang an so hässlich war wie jetzt, lässt sich leider nicht mehr rekonstruieren. Heute herrscht im Ort jedenfalls postkommunistische Tristesse. Besonders tun sich hierbei die beiden siebenstöckigen Wohnblöcke hervor, die wie eine Visitenkarte direkt an der am Ort vorbeiführenden Landstraße stehen und einen stark abrissbedürftigen Eindruck machen.

Aufgrund der Lage im Inneren des Kaiserwalds ist die Auffahrt nach Rovná landschaftlich weniger reizvoll als jene an den exponierten Randhängen. Auf der Scheitelstrecke kann man dann aber doch den einen oder anderen Blick auf das Erzgebirge werfen. Der sportliche Anspruch ist ebenfalls nicht allzu hoch. Kein absolutes Muss im Kaiserwald also, jedoch lässt sich die Strecke leicht in Touren einbauen und aufgrund des guten Fahrbahnbelags gibt es auch keinen Grund, sie aktiv zu vermeiden.

Östlich von Rovná befinden sich übrigens noch vier weitere points of interest (von Westen nach Osten sortiert):

• das Dorf Frohnau (Vranov), das im Gegensatz zu Rovná nicht wieder aufgebaut wurde,
• die abgegangene Burg Plikenštejn, die aber nicht mit dem Rennrad zu erreichen ist,
• der Důl Jeroným (Grube Hieronymus), der seit 2013 als Besucherbergwerk teilweise wieder zugänglich ist, und
• die kaiserliche Bergstadt Lauterbach (Čistá), an die heute nur noch ein Gedenkstein erinnert.

Um von Rovná aus zum Bergwerk zu gelangen, muss man zunächst die Ostauffahrt bergab rollen und sodann ab Podstrání einen kurzen Anstieg von gut 100 Höhenmetern bewältigen. Sowohl dieser Anstieg als auch die Rovná-Ostauffahrt fallen allerdings mit einer kümmerlichen QDH von 56 bzw. 41 unter die Lex Kackwelle.