VERY important message

Technik

Einloggen, um einen Kommentar zu verfassen

Erfahrung mit Scheibenbremsen - nächster Teil

  • roger2, 03.10.2020, 21:13 Uhr 03.10.2020, 21:33 Uhr
    Hallo zusammen,
    ich fange bewusst einen neuen Blog an, nachdem im alten schon sehr viel Information steckt.
    https://www.quaeldich.de/forum/technik/nochmals-erfahrung-mit-scheibenbremsen/?ID=178753

    Seit kurzem habe ich mein Ridley Gravelbike - und damit zuerst mal Probleme mit Scheibenbremsen. Scheibenbremsen waren nicht mein Wunsch, aber Gravelbike ohne Scheibenbremsen gibt es fast nicht. Werkseitig geliefert wurde es im Sommer 2020 mit Ultegra BR-R8070 Bremssattel, Shimano K03S Resin Belägen und Shimano SM-RT54S Disc (160mm). Da eigentlich abzusehen war, dass ich in den Bergen mit Resin Belägen nicht durchkommen werde, habe ich beim Händler auf SM-RT64 Disc tauschen lassen, Sinterbeläge waren ausverkauft. Nicht wundern: durch die COVID-19 Krise haben zur Zeit viele Verschleißteile Lieferzeiten von Monaten!
    Nach etwa 60km Einfahren und Einbremsen ein erster Belastungstest der Bremsanlage. Aus etwa 65km/h bei 10% Gefälle versuche ich auf Stillstand abzubremsen. Ergebnis: Stillstand erreiche ich nicht, langsamer als 10 bis 15km/h wird es nicht. Zuhause baue ich die Bremsbeläge vorn aus. Beim äußeren (linker) Bremsbelag ist das Resin verdampft und hat sich als schwarzer Russ auf dem Metallträger und dem Bremssattel niedergeschlagen (auf dem Bild ist der äußere Bremsbelag auf der rechten Seite zu sehen)

    Außerdem schleift die Vorderbremse. Nach Ausbau des Vorderrads ist auch klar, warum: Die Resin-Reste haben sich links mit dem Bremssattel verklebt (im Makrierkreis), während sich der unbeschädigte rechte Bremsbelag nach außen bewegt.

    Nach vollständiger Demontage sieht es so aus. So kann ich nicht weiter fahren.

    Ich finde einen Händler, der noch Shimano K04S Sinterbeläge hat und baue diese ein. Nach Einfahren gleicher Bremsversuch wie oben. Ich kann problemlos bis Stillstand bremsen, allerdings schleift hinterher die Bremse. Zuhause baue ich Beläge aus: bei den Sinterbelägen gibt es deutliche Kantenausbrüche.

    Ich entferne die Bruchstücke und baue alles wieder zusammen, jetzt schleift zumindest nichts mehr.
    Nach etwas über 200km und weiteren Abfahrten von der Schwäbischen Alb lässt die Bremswirkung vorn auch bei den Sinterbelägen deutlich nach. Bremsbeläge nochmals ausbauen, die Ursache ist nach Entfernen des losen Bremsstaubs sichtbar: beim linken Bremsbelag gibt es eigentlich keine Reibfläche mehr, der Bremsbelag sieht aus wie ein Gebirge, das Sintermaterial ist zerbröselt.



    Das Fahrrad ist gerade mal 300km alt, der zweite Satz Bremsbeläge ist bereits kaputt. Ich komme ins Nachdenken:
    Ist Abbremsen aus 65 km/h ein Missbrauch der Bremsanlage? Ich meine nein. Meine befragten Radsportfreunde ebenfalls. Das ist bei entsprechenden Gefällen eine durchaus realistische Geschwindigkeit. Und die Notwendigkeit zu einer Vollbremsung ebenso, weil zB ein Bus oder LKW den Weg versperrt oder weil sich plötzlich ein riesiges Schlagloch auftut. Ich halte es eher für unrealistisch, dass in allen mir bekannten Tests eine Fahrrad Bremsanlage nur bis 25 km/h geprüft wird. Denn bergab durch Dauerbremsen die Geschwindigkeit darauf zu begrenzen führt unweigerlich ebenfalls zur Überhitzung der Scheibenbremsen.
    So viel für heute, Fortsetzung folgt.
    Gruß, Roger
  • Gast, 03.10.2020, 22:03 Uhr
    Gravel muß nicht zwangsläufig Scheibenbremse bedeuten.Ich baue mir gerade einen Ritchey P29 Rahmen auf,den ich bei Ritchey direkt auch mit Canti-Sockeln am Hinterbau ordern konnte.
    Und Starr- oder Federgabeln mit Canti-Sockeln gibts auch durchaus noch,sogar gute.
  • roger2, 03.10.2020, 22:44 Uhr 04.10.2020, 21:42 Uhr
    Ja, es gibt vereinzelte Angebote für Gravelbike mit Canti-Sockeln. Die, die ich mir angeschaut habe, hatten dafür für mich andere Nachteile. Und Selbstaufbau ist nicht mein Ding.
    Und ich habe ehrlich unterschätzt, wie schnell ich Scheibenbremsen an ihre Grenzen bringe. Sonst hätte ich vermutlich die Priorität verschoben in Richtung 'Hauptsache keine Scheibenbremse'.
    Ich stelle aber schon die Frage nach Stand der Technik: es gibt bewährte V- und Canti Brakes - und dann führt man als neuen Standard für Sporträder Scheibenbremsen ein. Originalwerbung auf der Ridley Homepage - als ich bestellt habe bis heute: "Scheibenbremsen sind eine der neuesten wegweisenden Entwicklungen im Straßenradsport. .... Das Bremsverhalten hat sich in etwa solchem Maße verbessert wie das Schaltverhalten, als die elektronischen Systeme aufkamen."
    Roger
  • velles, 03.10.2020, 22:59 Uhr
    Hallo,

    hatte auch zuerst Bedenken mit den Scheibenbremsen bei meinem "von der Stange" Gravelbike Trek Checkpoint ALR5. Nach jetzt gut 33.000 Höhenmetern, davon 20.000 mit Gepäck in dieser Saison bisher seit Neukauf kann ich eigentlich nicht klagen - die haben bisher ganz gut gehalten.

    Grüße

    Markus
  • lowrider, 04.10.2020, 09:31 Uhr
    Moin,
    muß zugeben, dass ich so was noch nicht gesehen habe. Fahre ja schon ein wenig länger (seit 2013) mit Scheibenbremsen, habe bzw. hatte verschiedene Hersteller und von 65 km/h auf 0 kam auch schon häufiger vor. Selbst an den von mir aufgebauten Tandems, hat das bislang noch keine Pärchen geschafft. Im schlechtesten Fall waren die Beläge nach 600 km komplett runter aber zerbröselt ist nichts, auch nicht mit Gepäck.

    Gib mal ein wenig mehr Futter: Systemgewicht, verwendete Bremsscheiben (Typ und Größe) und wie die Beläge eingebremst wurden.

    Schönen Gruß, Oliver
  • Uwe, 04.10.2020, 12:10 Uhr
    Hallo Roger!
    Ich fahre am Gravelbike seit gut 9000 km mit Scheiben von Shimano und kann deine Probleme keineswegs bestätigen. Natürlich sind nicht mehr die ersten Beläge drauf und die Lebenserwartung hängt sehr stark von dem Einsatzgebiet ab.
    Meines Erachtens hast du einen groben Fehler gemacht und die Beläge nicht sachgerecht eingebremst. Neue Beläge soll man durch scharfe Bremsungen von ca. 30 km/h bis in den Stand heiß bremsen bis sie zu Fading neigen und dann abkühlen lassen. Dann verdampft das Bindemittel und die Beläge bekommen die richtige Konsistenz. Danach sollte die Bremse gut funktionieren.
    Viele Grüße, Uwe
  • Gast, 04.10.2020, 18:09 Uhr
    Ich tippe auch mal prima facie auf "nicht richtig eingebremst".Selber kämpfe ich schon seit geraumer Zeit mit den Disc Bremsen am Specialized Fully meiner Frau,eine gewisse Ruhe in die Kiste brachte ich heuer im Frühjahr tatsächlich erst mit Uwe`s Einbremstechnologie.Man muß sich halt überwinden/dazu zwingen,das vor der Haustüre zu praktizieren - bis die Nachbarn die weißen Männer holen ;-)
  • roger2, 04.10.2020, 22:40 Uhr 07.10.2020, 07:25 Uhr
    Hallo zusammen,
    zuerst einmal vielen Dank für Eure guten Beiträge und Anregungen.

    Ich versuche die Fragen von Oliver zu beantworten:
    Systemgewicht: etwas über 80kg bei dem Bremsversuch. Ich bin eher leicht, unter 70kg, das Gravelbike wiegt fahrbereit etwas über 10kg, ich hatte Sommerkleidung an und eine Trinkflasche dabei. Mehr nicht. In den Bergen fahre ich meist mit Gepäck. Vor der letzten Tour habe ich das fertig bepackte Fahrrad gewogen, 22kg. Aber auch das ist weit unter dem angegebenen maximal zulässigen Systemgewicht von 120 bis 130kg.
    Bremsscheibe: Schimano SM-RT64S 160mm vorn und hinten. Mehr ist bei flatmounted nicht freigegeben. Ich habe hier im Technikforum mal angefragt, weil es Adapter für 180mm gibt. Aber da wurde ich freundlich darauf hingewiesen, dass das eine nicht freigegebene Veränderung der Bremsanlage sei, dann habe ich die Finger davon gelassen. Inzwischen habe ich Disc SRAM CLX 160mm. Sieht besser aus, Erfahrungsbericht folgt.
    Einbremsen: wenn das Nachhärten bzw. Ausgasen der Kunststoffmatrix so ein entscheidender Faktor für die Funktionstüchtigkeit der Bremsanlage ist, dann darf das meiner Meinung nach der Hersteller nicht an den Endkunden verlagern. Zumal ich keine Vorgabe von Shimano kenne, die definiert, wie das Einbremsen erfolgen soll. Hier wird gerade empfohlen 'bis in den Stand heiß bremsen'. Ich kenne andere Anweisungen, die genau davor warnen, weil sich im Stand der heiße Kunststoff mit der Scheibe verkleben könnte.
    Was habe ich gemacht? Vor dem Haus ca. 8 Mal aus 25 bis 30 km/h heruntergebremst bis ich das Gefühl hatte, dass die Bremse nun fest zupackt. Dann bin ich in 2 Touren ca. 70km weit gefahren mit mehreren Bremsungen, bei denen die Bremse heiß wurde. Dann der Bremsversuch. War vielleicht nicht fachgerecht genug. Aber ich bin Laie.

    Man beachte auch: es hat sich nur der linke Bremsbelag K03S aufgelöst, der rechte ist weitgehend unbeschadet. Auf der Einlaufseite der Bremsscheibe (unten) ist er rechts noch 2,0 mm dick, am Auslauf 2,2 mm. Wenn wirklich das Einbremsen der entscheidende Faktor wäre, dann müssten meiner Meinung nach beide Seiten gleich betroffen sein.
    Gruß, Roger
  • sugu, 05.10.2020, 10:15 Uhr
    Ich fahrer seit 7 Jahren am Trekkingrad Scheibenbremsen, anfangs vorne 160 mm Scheibe, später 180 mm mir Resin-Belägen. Alltags mit dem Rad zur Arbeit und die 300 m Höhenmeter jeden Tag runter, dazu Alpentouren mit Gepäck. Auch das Gravel als Nachfolger hat Scheibenbremsen (2x160 mm Scheibe, ebenfalls Resin). Die ersten Beläge am Trekker habe ich aus Unkenntnis nicht eingebremst. Solche Auflösungserscheinungen habe ich noch nie gesehen, weder mit noch ohne Einbremsen. Im Winter, bei Dreck und Nässe und wenig Straße war die kürzeste Standzeit der Beläge mal 300 km, aber da waren die Beläge auch nur abgenutzt und nicht so zerbröselt. Das sieht eher nach Materialfehler an Scheibe und/oder Belägen aus. Die Shimano SM-RT54S ist übrigens nur für Resin-Beläge frei gegeben.

    Eine Frage zur Vollbremsung von 65 km/h: War das nur mit der vorderen Bremse?

  • lowrider, 05.10.2020, 10:21 Uhr
    OK, etwa 80 kg Systemgewicht bei 160'er Scheiben sollte im grünen Bereich sein, oder ist hinten ein 140'er Scheibchen montiert?

    "Einbremsen: wenn das Nachhärten bzw. Ausgasen der Kunststoffmatrix so ein entscheidender Faktor für die Funktionstüchtigkeit der Bremsanlage ist, dann darf das meiner Meinung nach der Hersteller nicht an den Endkunden verlagern." Da kann ich nur voll zustimmen, kenne das Problem aber auch nur von Shimano Bremsbelägen.
    Das Einbremsen sollte in Ordnung sein, insbesondere da dann ja noch 2 x 70 km gefahren wurden.

    Die ungleichmäßige Abnutzung ist mir auch schon aufgefallen, gerade bei dem organischen Bremsbelag ist das ja extrem. Sieht sehr danach aus, als ob ein Kolben deutlich schwergängiger ist als der andere und dann ist der Bremssattel wohl auch noch schief zur Scheibe ausgerichtet. Die 0,2 mm Dickendifferenz sidn da ein deutlciher Hinweis und sicher zu viel.
  • Gast, 05.10.2020, 12:17 Uhr
    Das Dilemma "Scheibe" in einem Satz : Manche schieben ihr Neurad beim Händler raus und haben nie Probleme mit der Disc (außer mal entlüften und Beläge/Scheibe erneuern),andere haben von Beginn an die Seuche im System und alle Reparaturversuche scheitern.

    "Living in a ghost town" ;-)

    Die Geschichte ist mir zu fragil und volatil,ich mache daher konsequent einen Riesenbogen um das Thema Disc.
  • Nachtrenner, 10.10.2020, 01:09 Uhr 10.10.2020, 09:28 Uhr
    Hallo zusammen, jetzt gebe ich als Quietsch- und Schleif-leidgeplagter auch noch mein Erfahrungen zum Besten.
    Ich habe jetzt nach drei Jahren und ca 10000 km und mehr als 100000 Hm ein paar Erlebnisse mit Scheibenbremsen gehabt die mich ein wenig zweifeln lassen , ob die Hersteller wirklich Ahnung von Metallverarbeitung haben: bisher hat jede Scheibe nach schärferen Bremsungen geschliffen, zum Teil sogar minutenlang lautstark. Hersteller egal, ob Shimano, Trickstuff, Magura. Bei Shimano habe ich die von mehreren empfohlenen xt-Scheiben ausprobiert in 160mm: einmal schärfer bremsen bei 7% vor einer scharfen Kurve quietschhhhhh, däng,däng,däng 3-4- mal pro s. So geht das jetzt seit ich sie für die völlig verbogene Trickstuff Dächle draufgemacht habe. Der Preis scheint egal zu sein von 20EUR bis 45EUR war alles dabei: kein Unterschied! Aufgelöste Beläge hatte ich allerdings noch nie. Ob einteilig oder mit Spider ist auch egal. Am Anfang sind alle fast Plan, dies ändert sich jedoch schon mit dem Einbremsen, spätestens nach ein paar hundert km sind alle so verzogen, dass an eine schleiffreie Fahrt nicht zu denken ist. Systemgewicht normalerweise unter 90 kg bis maximal 92 kg. Ich fahre eher zurückhaltend und bremse meist nur kurz. Kaltverformen mit Richtzange oder mit den Fingern biegen bringt nur bis zur nächsten schärferen Bremsung was, dann ist es wieder wie vorher. Aber stärker bremsen tun sie schon als Felgenbremsen einen Stoppie aus über 30 km/h im Obergriff habe ich mit meinem alten Renner nicht mal annähend hinbekommen.
  • Uwe, 10.10.2020, 08:15 Uhr
    Hallo!
    Ich fahre jetzt auch seit fast 10000 km mit Scheibenbremsen am Gravelschwein. Da ich zwei verschiedene Laufradsätze fahre, verteilt sich die Laufleistung auf zwei Sätze Bremsscheiben. Beide Sätze sind billige Stahlscheiben von Shimano. Beläge anfangs K02S, später K03S, also auch die preisgünstigsten Shimanos. Lebensdauer der Beläge ist stark unterschiedlich je nach Einsatz. Systemgewicht 100 - 110 kg, je nach Ausrüstung.
    Schleifgeräusche gibt es nur, wenn die Anlage total versaut ist. Seltener mal bei Nässe. Bei Passabfahrten mit schnellen, kräftigen Bremsungen auch mal temporäre Geräusche. Die Scheiben eiern nicht und wurden nie gerichtet. Die Lager der Naben sind aber chronisch trocken, weil die Hitze dorthin geht...
    Einmal habe ich die Hydraulik etwas entlüftet, da die Druckpunkte der Griffe nicht passten.
    Demnach gehöre ich zu den Leuten, die Günter erwähnt.
    Trotzdem gehört für mich an ein reines Rennrad, welches nur mit schmalen Reifen auf der Straße bewegt wird eine Felgenbremse, da die schnellen Bremsungen weicher sind als mit einer Scheibe. Egal mit welcher Bremstechnik bekommt man ein Hinterrad zur Blockade und mehr geht nicht. Die Bremswirkung wird letztendlich durch die Haftung der Reifen begrenzt.
    Viele Grüße, Uwe
  • Gast, 10.10.2020, 11:54 Uhr
    Wobei natürlich massiv(er)e 4Kolben Bremsen mit 203mm Scheiben,wie sie an hochpreisigen abfahrtsorientierten MTB´s verbaut werden,noch eine andere Hausnummer sind als das filigrane Zeugs,welches an RR oder teilweise auch an Gravelräder geschraubt wird.

    Die Grundidee war löblich,aber falsch : was an Motorrädern wegen seiner Massivität funktioniert,wäre halt nicht so ohne weiteres (durch reine Minimierung) auf Fahrräder übertragbar gewesen.

    Meiner Frau hat das System Scheibe vorletztes Jahr jedenfalls 4 gebrochene Rippen eingebrockt (plötzlich wandernder Druckpunkt der HR Bremse da Luft gezogen,dadurch unmotivierte Bremsblockade auf schottrigem Forstweg,Hinterrad weggeschmiert,auf die linke Seite gelegt,Aufprall etc etc).Wen wunderts,daß ich mit dieser Technik durch bin.
  • roger2, 11.10.2020, 14:22 Uhr auf sugu
    Danke für die Idee Material- oder Herstellfehler. Daran habe ich bisher noch nicht gedacht - Schwarmintelligenz im Forum. Wenn es das wirklich wäre, dann wäre es aber eine größere Seuche auf (deutschen) Straßen, denn diese Teile werden sicher nicht in Einzelfertigung hergestellt.
    Für diese Theorie spricht, dass die (fast neue) SM-RT64 Scheibe außen ein ziemlich ungleichmäßiges Abriebbild zeigt.

    Für einen Fehler der Scheibe spricht auch, dass sowohl die Beläge K03S als auch K04S außen kaputt gegangen sind. Und ich seit Wechsel der Scheibe keine solchen Probleme mehr habe.
    Die werksseitig montierte Scheibe SM-RT54S habe ich wie oben geschrieben bereits beim Händler vor der Übernahme des Neurads gegen SM-RT64S tauschen lassen, weil RT54S nur für Resin Beläge zugelassen ist.
    Gruß, Roger
  • roger2, 12.10.2020, 07:47 Uhr
    Hier die versprochene Fortsetzung zu meinen Scheibenbremsen.
    Wieso zerbröselt das Sintermaterial? An Materialfehler habe ich nicht gedacht, eher an systematische Designmängel. Ich überlege mir 2 mögliche Ursachen:
    1) Bei den Belägen Shimano K04S hat der Stahlträger in den Ecken große Löcher, wo der Sinterbelag nicht unterstützt wird. Ich suche nach anderen Belägen und finde mit Shimano L04C (Sinter mit Kühlfahne) ein Modell, bei dem das Sintermaterial vollflächig unterstützt wird. Für 20 Euro gekauft und montiert.
    2) Die Bremsscheibe SM-RT64 hat große Löcher und auf der Aussenseite Stanzeinzüge - vielleicht liegt's daran? Die Suche nach einer anderen Bremsscheibe ist schwieriger, weil Shimano außer der SM-RT64 nur Discs mit Alukern für Sinterbeläge im Programm hat. Und (fast) alle Foren warnen davor, für Alpenpässe Scheiben mit Alukern zu verwenden, das Alu kann bei heftigen Bremsungen genauso schmelzen wie die Resinbeläge. Also fällt Shimano weg. Ich entscheide mich für SRAM CLX 160mm für UVP von 74 Euro für vorn, bei der geringer belasteten Hinterradbremse lasse ich (vorläufig) SM-RT64.

    Mit diesen zumindest mal teuren Verschleißteilen für meinen Ultegra Bremssattel geht es in die nächste Runde. Ist die Bremsanlage nun standfester? Die Bremse ist auf alle Fälle deutlich weniger bissig, ich brauche ziemlich hohe Hebelkräfte. Gefühlt eher höhere Kräfte als bei meinem bisherigen Rad mit TRP Mini-V Brake. Dafür ist sie besser dosierbar.
    Ich bremse Scheibe und Belag ein, radle zur gleichen Abfahrt wie vorher und Testbremsung aus ca. 65 km/h. Man sieht schon am Abriebbild der Bremsbeläge, dass die SRAM CLX Scheibe plangeschliffen ist und keine Stanzeinzüge und Dellen hat. Und dass die schwarze Lackierung der Stirnflächen der SRAM Scheibe verbrannt ist und abblättert. Nach dem Zerlegen zuhause entdecke ich wieder Ausbrüche am linken (äußeren) Bremsbelag - aber deutlich kleiner als bei K04S.

    Trotzdem scheint diese Kombination Scheibe / Bremsbelag eine deutlich höhere Belastbarkeit zu haben. Wegen der Risiken durch Covid-19 gehe ich dieses Jahr nicht in die Alpen. Nach 1000 km und ca. 16.000 Höhenmetern in süddeutschen Mittelgebirgen baue ich die Bremsbeläge vorn aus, es sind noch ca. 1,5mm der ursprünglich 2mm Belagdicke mit einer vernünftigen Reibfläche vorhanden.

    Inwischen bin ich 1.700 km und knapp 30.000 Höhenmeter in Mittelgebirgen mit dieser Scheibe / Bremsbelag gefahren, die Beläge L04C vorn sind noch ca. 1,2mm dick und haben inzwischen auch deutliche Ausbrüche - aber immer noch weniger als die Sinterbeläge K04S nach 200 km. Und die Ausbrüche sind innen und außen ungefähr gleich stark, ebenso sind die beiden Bremsbeläge gleich dick. Die SRAM Scheibe selbst hat keinen messbaren Verschleiß, mit dem Finger spürt man ein paar Riefen.

    Ich kenne nur Shimano SM-RT54 und SM-RT64 - aber im Vergleich zu diesen beide Scheibentypen neigt die SRAM CLX Scheibe viel weniger zu dem auch hier im Forum beschriebenen Schleifen nach Heißbremsen. Wenn etwas schleift, dann hilft es meist den Bremshebel nochmals kurz zu betätigen.

    Alpentest der Kombination SRAM CLX Scheibe mit Shimani L04C Belag steht aber aus. Hoffentlich nächstes Jahr.
    Gruß, Roger
  • roger2, 01.05.2021, 14:51 Uhr
    Hallo zusammen,

    nach den ersten Frühlingsausfahrten im Mittelgebirge (Alpen sind für mich wegen Covid-19 noch tabu) melde ich mich mal wieder. Meine Schimano Sinterbeläge L04C sind nach Laufleistung von knapp 2.600km und 40.000 HM noch so dick, dass die Rückholfeder nicht schleift. Ich denke, dass ich sie vor der nächsten größeren Tour tauschen muss.

    Interessanter ist die Anlauffarbe rotbraun bis rot auf der SRAM SLX Scheibe nach 1.600km: laut Internet bedeutet das für einen rostfreien CrNi Stahl, dass Temparaturen von 400°C erreicht wurden.



    Die auf dem Bild der Stirnfläche sichtbaren Zunderschichten zwischen den Anlauffarben deuten auf noch höheren Temperaturen. Diese Anlauffarben kommen NICHT von meinem oben beschriebenen Bremsversuch, sondern sind durch normale Mittelgebirgsausflüge entstanden. Mit Systemgewicht 80 bis 90kg, mehr nicht.

    Ich weiß, warum ich nur an Sinterbeläge glaube.

    Gruß, Roger
  • Nachtrenner, 01.05.2021, 17:43 Uhr
    Hallo Roger, da hast du aber wirklich Pech gehabt mit den ersten Belägen und Scheiben. Mein Eindruck ist auch, dass man lieber zu einer Nummer größer greifen sollte und zu Sinterbelägen.

    Ich habe v/h 160-er Scheiben. Ich fahre auch gerne mal sehr steil, über 14 oder 15% und entsprechendes auch wieder runter, zum Teil rumpelig oder eng und kurvig mit Systemgewicht von maximal 95 kg, also auch eher wenig Belastung und bringe die Bremsen damit auch regelmäßig an ihre Grenzen, sprich die Bremswirkung beginnt nachzulassen.

    Mein nächstes Rad hat zumindest vorne eine 180-er oder wenn es machbar ist sogar eine 203-er.

    Wie ich auf meinem alten Rad zweimal mit nicht wirklich guten Felgenbremsen heil über die Berge gekommen bin, ist mir heute schlicht ein Rätsel. Na ja, am Pragelpass nach Westen musste ich einmal die Fußsohle zu Hilfe nehmen, um noch vor dem Milchlaster fast zum Stillstand zu kommen, es war aber auch direkt an der steilsten Stelle, die Doppelkehre mit dem Kopfsteinpflaster und den 18% Gefälle.

    Im Moment habe ich aber auch mal Resinbeläge mit Kühlrippen dran, mal sehen, wie die sich so halten. 65 auf 0 hatte ich dieses Jahr auch schon von der Buocher Höhe nach Grunbach im Remstal: einseitige Sperre mit Ampel, bäääääh!

    Halt uns auf dem Laufenden, was deine Bremserfahrungen angeht.

    Gruß Rainer
  • roger2, 01.05.2021, 18:03 Uhr auf Nachtrenner
    Hallo Rainer,

    das Dumme: flat-mounted Bremsanlagen auf Gravelbikes sind nur bis 160mm Scheiben zugelassen. Sonst hätte ich auch 180er Scheibe. Da solltest du dich vor dem Kauf des nächsten Rads erkundigen.

    Frage: hast du auch Verfärbungen an der Scheibe nach der Bremsung an der Buocher Höhe? An der Reibfläche selbst reibt sich das schnell wieder ab. Aber an der Stirnseite bleibt es, siehe mein Foto.

    Gruß, Roger
  • artie_1970, 01.05.2021, 23:20 Uhr auf roger2
    Servus Roger,

    danke fuer deine ausfuehrlichen ErFAHRungsberichte (ErHALTungsberichte waeren mir lieber), finde ich sehr wertvoll. Ich weiss schon, warum ich als Steilwandfahrer mit Buko-Gepaeck (da capo fuer Günter) unter 5 kg fahre (Systemgewicht dennoch ueber 105 kg). Wenn ich das so lese, sehe ich nur zwei Moeglichkeiten jenseits der Massanfertigung: Velotraum Speedster mit 200er-Scheiben (hatte ich vor dem Kauf meines Randonneurs auch auf dem Radar) oder Lenkerendschalthebel in Kombination mit V-Bremsen und der groessten Scheibe der Welt, der Felge. Mit 90 mm langen Schenkeln an der Mini-V vorne und 160er-Scheibe hinten (als Schlechtwetterschleifbremse) bin ich auch mit STIs gut geruestet. Uebrigens ist mein Eindruck, dass die DT Swiss TK 540er Trekking-Felgen wegen der groesseren Menge Metall mehr Waerme abkoennen und auch bei steilen Abfahrten kuehler bleiben als etwa die Mavic CXP 33, die ich vorher hatte. Gewicht hat manchmal auch Vorteile.

    Tschoe!

    Axel
  • roger2, 02.05.2021, 22:16 Uhr 02.05.2021, 22:20 Uhr auf artie_1970
    Hallo Axel,

    ja, Mini-V mit 90mm Schenkeln an STI und Shimano Bremsbelägen ist super. Hatte ich an den letzten 2 Crossbikes. Da bekommt man selbst bei Regen ausreichend Bremsbraft drauf. Hatte nur einmal Fading Probleme mit Koolstop Bremsbelägen. Da habe ich dann aber mitten in den Alpen im nächsten Ort nach einem Fahrradhändler gefragt und sofort noch auf der Tour gegen Shimano Bremsbeläge getauscht.

    Warum habe ich das nicht mehr? Weil ich letztes Jahr keinen Rahmen gefunden habe, mit entspannter Reisegeometrie und Anschraubpunkten für Gepäckträger und Sockeln für V-Brakes. Brauchen wir nicht nochmals diskutieren, dafür eigener Blog
    Ridley Kanzo A als Reiserad? - quäldich-Forum Technik (quaeldich.de)

    Mit Mavic CXP 33 in Kombination mit V-Brakes habe ich schlechte Erfahrungen gemacht: das Maxtal Material ist zu spröde, die V-Brakes drücken zu stark oben auf das Felgenhorn. Folge: Risse in den Flanken und Felgenhornbruch. Nach 4 Ausfällen mit diesem Fehlerbild fahre ich keine Mavic Felgen mehr.

    Gruß Roger
  • roger2, 13.06.2021, 18:44 Uhr
    Hallo zusammen,

    Letztes Kapitel des Erhaltungsberichts: Nach etwa 3.070km und 47.000 HM habe ich diese Woche am Vorderrad sie Shimano L04C Bremsbeläge erneuert. Die von Shimano angegebene Verschleißgrenze von 0,5mm ist noch nicht erreicht, links sind es auf der Auslaufseite ca. 0,7mm, rechts ca. 0,8mm. Aber von außen war die Restdicke nicht mehr sichtbar und es gab vermehrt Schleif- und Quietschgeräusche - da hatte ich Sorge, dass ich die 70 Euro teure Schleifscheibe ruiniere.



    Die schon von Anfang an beobachteten Ausbrüche aus dem Sintermaterial haben sich nicht weiter verschlechtert - es reißt eben immer wieder ein Stück ab.

    Bemerkenswert: Der Stahlträger ist gelb angelaufen, das bedeutet hat Temperaturen von deutlich über 200°C gesehen. Und das, obwohl zwischen Bremsbelag und Stahlträger der Icetech Aluminium-Kühlkörper liegt. So viel zum werbewirksamen Namen Icetech.

    Nach dem Bremsbelagtausch sind die Geräusche weg.

    Gruß, Roger
  • RoterLacher, 04.01.2023, 18:42 Uhr
    Zum Aufwärmen des Themas Standfestigkeit und Verschleiß an Scheibenbremsen:

    Es gab im November bei Roadbike einen Test / Vergleichstest zu aktuellen RR-Bremsen der 3 großen Hersteller. (24.11.2022 "Scheibenbremsen im Labortest"). Daraus ergeben sich deutliche Fragen & Fragezeichen. Besonders ein Fabrikat fällt mit übermäßigem Verschleiß und in bestimmten Situationen deutlichem Fading / langen Bremswegen auf. Eigentlich schlechte Nachrichten, die auf Handlungsbedarf hinweisen.
  • roger2, 04.01.2023, 21:28 Uhr
    Danke für den Hinweis auf den Test. Hätte mich auch gewundert, wenn ich der Einzige wäre, der seine Scheibenbremsen bei (extremen) Bergabfahrten zum Fading bringt.

    Im September 2022 bin ich die als extrem bekannte Westabfahrt des Monte Zoncolan heruntergefahren. Da ist meine SRAM Scheibe komplett blau angelaufen, auch auf den Reibflächen. Ich will noch einen ausführlicheren Bericht schreiben, hatte aber bisher keine Zeit dazu.

    Gruß, Roger
  • Uwe, 04.01.2023, 22:35 Uhr auf RoterLacher
    Hallo!

    Ich denke, du darfst das Fabrikat getrost nennen.

    Wenn man speziell nur auf das RR bezogen und nicht von Crosser / Graveller / MTB / Stadtrad usw. redet, ist eine Scheibenbremse um ein Vielfaches teurer bei den Anschaffungskosten und Wartung / Verschleiß. Selbst im günstigen Fall, hat man über eine Strecke von 30000 km (wenn man die als Lebenserwatung eines preisgüsntigen Laufradsatzes ansieht, und da nicht weil die Felge verbremst wäre, sondern auch der Rest nicht mehr lebenswürdig ist) Mehrkosten von mindestens 400 Euro. Ohne Kosten für kaputt gemachtes Zeug, sondern nur einfacher Verschleiß. Dafür könnte man locker neue Laufräder kaufen, wenn man es hinbekommen hätte, die Felgen zu verbremsen. Und normal sind Felgen mit der Laufleistung nicht verbremst. Wenn man teureres Material fährt, also Bremsen und Räder, steigt der Preisunterschied noch mal deutlich. Und die Bremsleistung ist bei RR mit schmalen Rädern und kurzen Bremsschenkeln nicht schlechter als bei einer Scheibe, sondern gerade bei typischen schnellen Passabfahrten mit vielen scharfen Bremsvorgängen, deutlich besser.

    Ganz anders sieht es aus, wenn breite Reifen, Dreck, Nässe, lange Dauerbremsungen bei niedrigen Geschwindigkeiten (sehr steile Schotterabfahrten) dazu kommen. Dann ist das Bremshandling einer Scheibe im Vorteil. Aber nur dann. Also am CX / Gravel / MTB usw. Und trotzdem teuer.

    Bei meinem Preisvergleich kommt beim Schrauber des geringsten Misstrauens noch mal ein deutlicher Unterschied in den Arbeitsaufwänden und damit verbundenen Arbeitskosten dazu.

    Eine mechanische Scheibenbremse ist für mich sinnlos, aber Bremshydraulik ist ein Wahnsinn, was Reparaturkosten (Teile, wenn kaputt und Arbeitskosten, wenn nicht Selbstschrauber) angeht. Und keine Sorge, da gibt es genügend Gründe für kaputt, weit mehr als an einer einfachen Felgenbremse.

    Mein persönliches Fazit: RR immer mit Felgenbremse, CX und Co immer mit Scheibe. Und mit dem CX mit Straßenlaufradsatz nicht unnötige lange Passabfahrten machen.

    Viele Grüße, Uwe
  • RoterLacher, 04.01.2023, 23:43 Uhr
    Danke Roger & Uwe,

    Nach gut einem Jahr suchen, vergleichen, mit dem/den Händlern sprechen, recherchieren (eben auch hier) ist sonnenklar, dass die Grundparameter hohes Systemgewicht (> 110 kg ...), Einsatzgebiete (steile Abfahrten, ...), Tourenlänge und geplante Nutzungsdauer / Lebensdauer / Laufleistung bei Konstruktion & Spezifikation der Komponenten nicht ausreichend berücksichtigt werden.

    Es kann ja sein, dass inzwischen 75 % der neu verkauften RR mit Scheiben ausgestattet werden. Aber die Mehrzahl der Kunden sind keine 65 kg - Bergflöhe denen 140er Scheiben für einzelne Renn-Etappen reichen und denen für die nächste  Etappe über Nacht neue Beläge eingesetzt werden.

    Die Hersteller machen meines Erachtens nicht nur unter Kostenaspekten einen Fehler, sondern gefährden ihre Kunden. Der jüngste Testbericht aus RoadBike, der offensichtlich sehr sorgfältig durchgeführt wurde, gibt jedenfalls Anlass zur Sorge und bestätigt die hier im Forum von Euch in den vergangenen 2 Jahren zusammengetragen Erfahrungen und eigenen Tests.

    Im Flugzeug- und Kfz-Bereich wären solche  MTBF und Risiken nicht zu tolerieren. Ich wollte auch kein Radverleiher in den Alpen sein, der irgendwann für einen Unfall in Regress genommen wird, weil er ein bekanntes Issue in Kauf genommen hat.

    Ich habe lange gebraucht einen Hersteller zu finden, der seine Carbongabel für eine 180er Scheibe ausgelegt bzw freigegeben hat (schlankes Gravel, mit zul. Systemgewicht bis zu 125 kg, sprich mit Reserven, plus Hydraulik) und bin ansonsten bei Händlern und Herstellern mit Fragen nach großen Scheiben etc mit Default-Erklärungen eher   "abgespeist" worden. Warte jetzt auf Auslieferung (worst case nächstes Jahr!).

    Viele Grüße,  RoterLacher
  • Nachtrenner, 04.01.2023, 23:59 Uhr
    Und weil es letzten Freitag so schön war, geb ich es hier auch noch mal zum Besten: die Beläge waren sehr weit runter, es quietschte nur noch fürchterlich bei einer kurzen Runde (44 km) am 27.12.2022. Das Geschleife und Geklepper war nicht mehr auszuhalten, also neue Beläge her, Vorderrad raus, Beläge raus, neue rein: kein Lichtspalt dazwischen zu sehen trotz vorherigem, mehrmaligen Reinigen der Kolben und Rein- und Rausdrücken. Also vorsichtig mit dem Schraubendreher dazwischen und aufhebeln. Jetzt ging das Vorderrad mit etwas Gewalt rein, es drehte sich aber nur sehr unwillig, also nochmal raus damit, Beläge raus und nochmal Kolben drücken. Ergebnis war, dass ein Kolben immer 1-2 mm weit rauskam. Mein Denkfehler war nun, es müßte etwas zuviel Hydraulikflüssigkeit im System sein. Obere Entlüftungsschraube ganz leicht geöffnet und unten in die Endlage gedrückt, Öl abgewischt, zugedreht, Beläge rein , Rad rein, juhu es läuft, wenn auch nicht ganz schleiffrei, aber das war bisher immer so. Dann der Bremstest. Mist so gut wie keine Wirkung, auch nach mehreren Versuchen nicht, Anruf beim Händler. Der sagte mir,  ich sollte beim nächsten Mal lieber noch ein paar mal öfter die Kolben rausdrücken, weil die Dichtungen, die den Kolben zurückdrücken, gerne etwas störrisch seien, vor allem beim Belagwechsel, jetzt müßte ich wohl die Bremse entlüften. OK, das auch noch! Ich wollte schon seit mindestens zwei Stunden draussen auf dem Rad sein und nicht ständig wieder etwas rein und rausbauen. Bremse entlüftet, bzw wieder etwas Öl von unten eingefüllt. Die Bremswirkung war wieder da. Mittlerweile war es Mittag und ich mußte noch was essen. Als ich schließlich los bin zogen schon dickere Wolkenfelder durch, aber immerhin hatte ich noch zwei trockene Stunden auf dem, Rad und vor allem am letzten Steilstück zum Stocksberg, hätte es hier geregnet, wäre ich nicht rauf, die letzten zweihundert m sind zu schlecht vom Untergrund für eine Nassfahrt. Die folgenden gut 55 km bei Regen bzw auf nasser Fahrbahn waren jetzt nicht grad ein Quell der Freude, aber ganz in Ordnung. Nach mehreren scharfen Bremsungen am Anfang der Tour griffen die neuen Beläge auch richtig gut. Mein Fazit: bei Scheibenbremsen braucht man eine Eselsgeduld und meiner Erfahrung nach extrem viel Glück bei der Scheibenauswahl. Bei meinem vorherigen Rad hatte ich, glaube ich vier verschiedene Scheiben drauf, bis endlich eine dabei war, die sich nicht total verzog bei steilen Abfahrten und dann minutenlanges Klingelkonzert veranstaltete. Vielleicht sind 160-er auch zu klein für meine Abfahrten, öfters mal 15% auf rumpeligem Untergrund mit 100 kg Systemgewicht. Mit der 180-er v und 160-er h und Shimano SM-RT64 als Scheibe funktioniert es besser. Mal sehen, wie sich die BBB-Beläge so schlagen in Sachen Ausdauer.

    Gruß Rainer
  • Gast, 05.01.2023, 09:50 Uhr
    Ich kann mich aufgrund eigener leidvoller Erfahrungen mit dem Thema Scheibe (am Strassenrad , aber auch am Geländerad) nur den verdienstvollen Ausführungen von Uwe anschließen . Nur : es gibt kein feedback auf breiter(er) Ebene aus RR - Kreisen , zumal dort völlig losgelöst vom allgemeinen wirtschaftlichen Wirrwar und Nöten (Inflation , Preisexplosionen , teure Energie etc etc) eine technikverliebte Schickeria unterwegs ist , die laut Umfragen in diversen Fachmagazien bereit und offenbar in der Lage ist , sich im 1-Jahres - , maximal 2-Jahresrythmus ein neues Gerät um die 5.000 bis 10.000 Euro zu kaufen . Die also (wie der berühmte Luxus-SUV Eigner , der spätestens beim ersten vollen Aschenbecher und nur einem Hauch von Dreckbefall auf der LM-Felge sofort das neue Nachfolgemodell ordert) sich eine neue Maschine zulegen , bevor überhaupt irgendetwas an Bremsverschleiß an der Scheibenbremsanlage des alten Rades spürbar ist.......In Kurzfassung : der Industrie liebstes Kind , eine kritiklose willfährige und manipulierbare Masse - immer mit den berühmten Ausnahmen natürlich , wie die obigen post`s zeigen oder auch seeehr zaghafte Andeutungen in Fachmagazinen wie der Roadbike . Die aber im kollektiven Kaufrausch regelmäßig untergehen.......
  • sugu, 05.01.2023, 11:28 Uhr
    Das Problem der sich auflösenden Ice-Tech-Scheibe hatte ich schon mal am Trekkingrad mit einer XT-Scheibenbremse. Das Bremsgeräusch änderte sich während einer Passabfahrt und ich habe das Rad anschließend mit der hinteren Bremse zum stehen gebracht und dann festgestellt, dass der Stahlbelag an der vorderen Scheibe teilweise weg war. Der Vorteil, die Wärme aus dem Inneren über den Aluminiumkern in die Kühlrippen zu bringen, hat eben auch Nachteile. Die zum Bremsen nutzbare Stahl-Auflage ist vergleichsweise dünn und der Kern nicht hitzebeständig.

    Die beim Rennrad und auch beim Gravel üblichen schmaleren Bremsbeläge mit vergleichsweise kleinen Scheiben führen auch zu einer Bremswirkung, die mich negativ überrascht hat. Beim Gravel habe ich da (gegen die Empfehlung bei der Gabel) vorne mit einem Adapter eine 180er Scheibe eingebaut. Seitdem ist es schon ein gutes Stück besser geworden.
  • RoterLacher, 05.01.2023, 17:20 Uhr
    Danke für die weiteren "Wortmeldungen".  Wenn die Komponenten halten würden, was sie versprechen (bzw überhaupt "halten" würden: "nicht hitzebeständig"?!), dann könnte man die höheren / hohen Preise ja irgendwie hinnehmen. Aber gleichzeitig den Wartungs und Betreuungsaufwand nach oben zu schrauben ("Plug & Play" sähe anders aus . . ) und die Betriebsfähigkeit / Betriebssicherheit herabzusetzen oder gar zu gefährden ergibt eine nicht akzeptable Mischung.  Angesichts der riesigen Menge an Rädern, die damit real auf dem Markt sind (und auf den Straßen!), ist das eigentlich eine Sache für Prüf- & Zulassungsbehörden und für die Produkt- / Herstellerhaftung.
  • sugu, 06.01.2023, 11:34 Uhr auf RoterLacher
    An der Stelle sollte man überlegen, ob Felgenbremsen in Situationen, bei denen der Alu-Kern einer IceTech-Scheibe zu schmelzen beginnt, nicht auch an ihre Grenzen kommen. Auch da kann Überhitzung Konsequenzen haben und das Abfangen eines geplatzen Schlauches in einer Abfahrt bekommt nicht jeder hin. Die Produkthaftung ist in der Regel außen vor, weil die Risiken benannt werden und vorbeugende Maßnahmen angegeben werden (z.B. "Prüfen Sie vor jeder Fahrt, ob die Dicke der Scheibe und der Beläge ausreichend ist").
  • roger2, 06.01.2023, 11:37 Uhr
    Zweiter Tausch L04C Sinter-Bremsbeläge vorn

    Wie versprochen Fortsetzung des ‚Erbremsungsberichts‘: Nach 13 Monaten, 3640km und 45.000 Höhenmeter schleift im Juli 2022 die Rückholfeder an der Vorderbremse wieder an der Bremsscheibe und ich baue die Sinter Bremsbeläge Shimano L04C aus. Minimale Dicke links 0,75mm, rechts 0,8mm – das ist zu wenig für das Wochenende in den Alpen. Größte Herausforderung: Ich konnte  seit Monaten keine L04C Ersatzbeläge auftreiben – egal zu welchen Preisen. Also baue ich diese aus dem weniger belasteten Hinterrad aus und setze dort Shimano K04C ohne Kühlrippen ein.

    Insgesamt bin ich mit dem Verschleiß der Shimano L04C Beläge in Kombination mit SRAM CLX 160mm Scheibe zufrieden: 3.000 bis 3.600km mit sehr viel Bremsen in den Bergen ist für mich akzeptabel. Auch wenn die Tauschkosten ein Vielfaches der von Felgenbremsen betragen, wo die Beläge bei gleichen Fahrbedingungen 4.000 bis knapp 6.000km gehalten haben. Und ja, ich kann die Erfahrung von Nachtrenner bestätigen: bei mir klappt der Belagtausch auch nicht das erste Mal, weil die Bremskolben hängen.

     

    Gruß, Roger
  • Uwe, 06.01.2023, 13:06 Uhr auf roger2
    Hallo Roger!

    Es gibt aber außer den manchmal etwa schwergängigen Kolben noch ein weiteres viel dummeres Problem. Bei den besagten Bremssätteln, die mit den Belägen der K und L-Serie bestückt werden, hast du ja den Führungsstift, der eingeschraubt wird und die Geläge in ihrer Position hält. Genau diese Stifte gammeln zur großen Freude des Hersteller und des Handels gerne fest. Dann bekommst du sie nicht heraus, setzt etwas mehr Kraft an und brichst ihnen den Kopf ab. Wenn du Glück hast, kannst du sie ausbohren, bekommst aber keine neuen Stifte im Original. Und wenn du Pech hast, brauchst du einen neuen Bremssattel. Das ganze Theater kommt natürlich wieder mit einem Wechsel des Sattels und damit verbunden mit Dichtigkeitsproblemen an der Hydraulik einher. Du brauchst also auch noch die Pins und die Oliven für die Bremsleitung, die weder der Schrauber nebenan beschaffen kann noch der Handel, da die Teile nicht lieferbar sind. Und anschließend machst du noch den Hydraulikservice.

    Ich habe bei meinem CX schon einmal ausgebohrt und beim Kumpel kämpfe ich mit dem neuen Sattel und der Dichtigkeit der Hydraulik...

    Bremsbeläge muss man kaufen, wenn es welche gibt. Und dann auch schon etwas Vorrat!

    Viele Grüße, Uwe (Ich sitze auch auf L04C an, deshalb darfst du nicht zu viele bestellen, wenn sie wieder lieferbar sind...)
  • AP, 06.01.2023, 13:14 Uhr
    Wie Werbung für Scheibenbremsen liest sich das Thema hier nicht....
  • Uwe, 06.01.2023, 14:03 Uhr auf AP
    Nö, Werbung dürfen wir als "normale" User hier im Forum auch nicht machen, ohne mit dem CvG Ärger zu bekommen...

    Übrigens hast du das Kernthema offensichtlich gar nicht verstanden, denn wir machen hier schon Werbung, aber erstens versteckt und zweitens für Felgenbremsen am Renner ;-) Sag es aber bitte nicht dem CvG, sonst bekommen wir doch noch Ärger.
  • Uwe, 06.01.2023, 14:17 Uhr auf sugu
    Hallo Helmut!

    Das Risiko einer Überhitzung von Felgen ist nur ein Bruchteil der Scheibe. Denn wegen der weitaus größeren Masse und auch weit größeren Oberfläche und auch des deutlich günstigeren Hebels der Felgenbremse ist die energetische Bilanz eine ganz andere. Eine Felgenbremse ich auch physikalisch wie eine Scheibe, nur viel größer und der Spider ist stärker ausgeprägt.

    Mein Eigentest war vor Jahren am Mortirolo. Da bin ich bei großer Hitze nach Mazzo runter gefahren mit viel Dauerbremserei wegen verschmutzter Fahrbahn und habe unten sofort mal an die Felgen gefasst - nur handwarm. Da platzt kein Reifen. Mein kilometerreichster Radsatz (Alufelgen) sind mein alter Fulcrum Racing 7 mit über 30000 km, den ich nicht wegen Verbremsung ausgemustert habe, sondern weil ich ihn eingfach kaputt gefahren habe. Also ist meines Erachtens auch der Felgenverschleiß durch Felgenbremse kein Argument. Übrigens hätte ich den Radsatz auch noch retten können, aber er war es mir nicht mehr wert.

    In Sachen Hitze an den Scheiben gibt es außerdem noch den negativen Nebeneffekt, dass sie die Achslager auskochen.

    Viele Grüße, Uwe
  • Uwe, 06.01.2023, 14:24 Uhr auf roger2
    Hallo Roger!

    Und auch Scheiben bekommst du nicht umsonst. SM-RT66 am Dreckslaufradsatz waren nach 6000 km unter der Verschleißgrenze und bunt in allen Farben, SM-RT 66 am Straßenlaufradsatz haben 10000 km gemacht und waren unter Minimum. Und ich fahre bisher Resin-Beläge (K02S, später K03S), die selbst stärker verschleißen und dafür vielleicht eher die Scheibe schonen. Das Icetech-Gefrickel will ich erst gar nicht sehen... Übrigens hatte ich aber nie Probleme mit Quietschen oder Schleifen oder eiernden Scheiben. Meine sind immer recht sauber gelaufen.

    Viele Grüße, Uwe
  • roger2, 06.01.2023, 15:16 Uhr 06.01.2023, 15:19 Uhr
    Scheibenbrems-Härtetest am Monte Zoncolan:

     

    Nach gut 2 Jahren Alpen-Pause durch Covid-19 bin ich Ende September 2022 endlich wieder ins Friaul und zum ersten Mal auf den Monte Zoncolan hoch. Die Abfahrt auf der Westseite nach Ovaro ist der immer noch ausstehende Härtetest für meine Bremsanlage mit Shimano Ultegra BR-R8070 Bremssattel, Shimano L04C Icetech Sinterbelägen und SRAM CLX 160mm Scheibe: 1225 Hm runter bei durchschnittlich 12% Steigung mit Abschnitten von über 20% auf schmaler, etwa 3m breiter Straße und engen, unübersichtlichen Kehren

    https://www.quaeldich.de/paesse/monte-zoncolan/

    Mit leichtem Gepäck, Systemgewicht ca. 90 bis 95kg.

     

    Und wie lief’s? Nach einer der ersten Kehren kommen mir 2 schnelle Autos auf meiner Seite entgegen – abbremsen bis fast zum Stillstand. Damit ist auch klar: es ist zu gefährlich, nicht einsehbare Kehren in Schräglage zu durchfahren. Also: Wenn kein Auto kommt, Rampe ohne Bremsen runter, damit die Scheiben kühlen, Endgeschwindigkeit 65 bis 70km/h, vor der Kehre auf 10 bis 15km/h runterbremsen – und wenn dann das nächste Auto in Sicht ist, kann man leider die Bremsen bei 20% Abtrieb nicht lösen, dazu ist die Straße zu schmal.

    Nach etwa der Hälfte der Abfahrt gibt es Schleifgeräusche. Kenne ich schon, die Scheibe hat sich von der Hitze verzogen. Geräusch wird immer lauter, es scheppert so laut wie noch nie. Aber bremst unverdrossen ohne Fading. In Ovaro steige ich ab und kontrolliere: die vordere SRAM CLX Scheibe ist komplett rotbraun bis blau angelaufen, auch auf den Reibflächen. Bedeutet Temperaturen von weit über 400°C – der Alukern einer Shimano-Scheibe wäre geschmolzen.



     

    Nachdem die Scheibe wieder kalt ist, läuft sie rund und geräuschlos wie immer. Die blau angelaufenen Reibflächen sind bis zum Abend wieder blank geschliffen, nur die Zunderschichten auf den Stirnseiten der Scheibe bleiben.

    Nach der Tour baue ich zuhause die L04C Beläge vorne aus: Der linke L04C Sinterbelag hat auf der Einlaufseite nur noch 0,85mm, rechts noch 1,2mm. Nach nur 1.300km und 22.000Hm. Links ist bei meinem Rad immer der höhere Verschleiß, weil der Bremsbelag im Windschatten der Gabel liegt und heißer wird. Sonst ist alles okay, keine Ausbrüche oder Risse in den Belägen.

     

    Die Bremsbelag-Stahlträger sind auf der Auslaufseite ebenfalls blau angelaufen, links etwas mehr als rechts.


     

    Der Bremssattel und die Kolben sind mit Abrieb völlig verdreckt und werden geputzt.



     

    Ich prüfe die SRAM CLX Scheibe: Nach 4.600km kein fühl- oder messbarer Verschleiß.

    Mein Fazit: Die Kombination Ultegra Bremssattel, SRAM CLX Scheibe und Shimano L04C Icetech Sinterbelag hält auch extreme Abfahrten aus. Bei starkem Verschleiß der Sinterbeläge. Zukünftig werde ich sicherheitshalber Ersatzbeläge in die Alpen mitnehmen. So verfügbar. Als ich aus dem Friaul zurückkam, lag zuhause das seit Monaten erwartete Päckchen mit 2 Paar L04C Ersatzbelägen. Es kann weitergehen …

    Gruß, Roger
  • sugu, 06.01.2023, 15:31 Uhr 06.01.2023, 15:34 Uhr auf Uwe
    Hallo Uwe,

    ich hab es versucht, bei der ersten durchgebremsten Felge (nach 5.000 km) zu kalkulieren, was billiger wird: Neue Felge oder Scheibenbremse. Da die Kalkulation von zu vielem Parametern abhäng (speicht man die vorhandene, immer noch stabile Felge neu ein, kauft man ein ganzes Laufrad, wie stark verschleißen Beläge und Scheiben ...), wird man auf die Kostenfrage keine eindeutige Antwort bekommen. Wichtiger war mir das Bremsverhalten: Die Felgenbremse hatte bei Nässe und Dreck noch gut funktioniert, aber im Winter bei Schnee war es eine Katastrophe. Da ich nicht nur im Sommer bei schönem Wetter unterwegs bin, sondern jeden Tag zur Arbeit radle, ist Zuverlässigkeit auch unter solchen Bedingungen wichtig. Und da hat mich die Scheibenbremse noch nie im Stich gelassen. Zu Haltbarkeit von Belägen habe ich am Trekkingrad sehr unterschiedliche Werte: Die zwei kürzesten Laufleistungen waren in einem November mal 600 km und im Folgemonat sogar nur 300 km. Im Sommer sind auch schon mal 2.000 km locker drin. Wobei die vernichteten Höhenmeter je Arbeits-Tag etwa gleich viele sind (ca. 350).

    In einer Zeitschrift war mal eine Temperaturmessung der Felge mit selbstblebenden Messtreifen erwähnt worden: 110° sind dokumentiert. Ob das die Hauptursache für einen Schlauchplatzer sein kann, wird sehr kontrovers diskutiert. Es mag aber das Tüpfelchen auf dem i sein, dass nach einer Vorschädigung zum Versagen führt.

    Eine Scheibe wird natürlich deutlich heißer, aber Richtung Nabe führen nur sehr dünne Stege und haben sowohl bei Sechs-Loch und erst recht bei Center-Lock noch mal eine Stelle, an der die Wärme nicht gut weiter geleitet wird.

    Gruß Helmut

     
  • Gast, 06.01.2023, 18:22 Uhr
    Der kluge Mann baute vor und sicherte sich beizeiten noch Rahmen + Gabeln (RR und MTB HT) mit Felgenbremsaufnahmen ;-) . Auch hochwertige LR - Sätze für Felgenbremse sind nach wie vor zu kaufen , ggf. custom made.

    I.ü. ist es keineswegs so - wie der von Industrie und Handel befeuerte mainstream immer glauben machen will - daß es RR mit Felgenbremsoption nur noch im niederschwelligen "Einsteiger" - Bereich geben soll . Marken wie z.B. De Rosa , Pinarello oder selbst Colnago bieten für ihre Traditionalisten - Kundschaft selbst die hochwertigsten Rahmen noch klassisch (Felgenbremse) an . Nur die early adopter Marken , die jedem neuartigen Modetrend  in statu nascendi sofort und unkritisch hinterherlaufen ( Canyon , Cube , Rose , Scott und Specialized , um nur einge Beispiele zu nennen ) zwingen den RR Interessenten bis auf ein paar wirkliche Billig Varianten in die Scheibenbremse rein.

    Ganz klar : Gravel = systembedingt Scheibenbremse . Auch neue MTB`s sind nur noch mit Scheibe zu erwerben.Aber beim MTB schauts ja mit 203mm Scheibe und 4 Kolben Bremse auch etwas besser aus , technisch meine ich.

    Zur Mär Hitzeplatzer (Schlauch) bei Felgenbremse könnte ich auch was sagen , bin aber zu faul.
Einloggen, um zu kommentieren