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Der Gamoniteiro erhebt sich majestätisch über den Ort Ponte de Lena. Die Strasse führt von Pola de Lena bis auf eine Höhe von 1771 Metern und endet bei einem Gebäude mit einer Sendeanlage. Der Gipfel des Gamoniteiro liegt unwesentlich höher. Damit ist der Gamoniteiro der höchste Gipfel, welcher in Asturien mit dem Rennrad befahren werden kann. Aufgrund seiner Steilheit - im Schnitt 9.7% mit einer Maximalsteigung von 17% - der Länge von 14.7 Km, der zu erklimmenden Höhendifferenz von 1451 Metern sowie der Schönheit kann der Gamoniteiro als der echte König der asturischen Aufstiege bezeichnet werden. 8 seiner fast 15 Km weisen durchschnittliche Steigungsprozente von über 11% auf, auf den letzten 2 Km vor dem Gipfel bewegt sich die Steigung permanent im Rahmen von 12% bis17%.
Der Gamoniteiro ist ein absolut lohnender Aufstieg. Wer eine sportliche Herausforderung sucht, gepaart mit landschaftlicher Schönheit, kommt hier auf die Kosten. Von Pola de Lena kommend, führen die ersten 9 Km resp. 800 Höhenmeter auf einer gut ausgebauten, jedoch wenig befahrenen, aber steilen Strasse auf einen kleineren Pass, La Cobertoria. Von dort beginnt der harte und zugleich spektakuläre Teil. Die Strasse ist knapp 2 Meter breit und ähnelt eher einem Radweg als einer Strasse. Motorisierter Verkehr ist hier oben Fehlanzeige, ausser ein paar Hirten hat der Autor keine Menschenseele angetroffen. Der Weg windet sich in Serpentinen den Berg hoch und bietet grossartige Ausblicke auf die wenig besiedelte, grüne Landschaft Asturiens mit vielen Bergen und Tälern. Der Aufstieg ist kräftezehrend, es empfiehlt sich, ausreichend Flüssigkeit und Verpflegung mitzubringen, zu kaufen gibt es unterwegs nämlich nichts.
Der Gigant im Lena Gebirge blieb für die breite Öffentlichkeit lange unbekannt. Der Gamoniteiro wurde im Rahmen der Vuelta a España im Jahre 2021 zum ersten Mal befahren. Die 18. Etappe mit Start in Salas, über 3 Anstiege sowie dem Schlussanstieg auf den Gamoniteiro, war wahrlich die Königsetappe der Vuelta 2021. Die Rangliste liest sich denn auch wie das who is who des Radsports: Gewonnen wurde sie von Miguel Angel Lopez, auf den nächsten Plätzen folgten ebenso illustre Namen: Primoz Roglic, Enric Mas sowie Egan Bernal. Der Schweizer Gino Mäder, welcher nach einem Sturz an der Tour de Suisse 2023 verstarb, beendete die Etappe auf dem siebten Rang und hält – Stand 2023 – gemäss Strava nach wie vor die Bestzeit für die Auffahrt.