Dieser Beitrag befindet sich in Arbeit.
Redaktion
Von
Velocipedicus –
Am südlichen Maindreieck liegen die Städte Marktbreit im Landkreis Kitzingen und Ochsenfurt im Landkreis Würzburg. In letzterer, einer ehemaligen Kreisstadt (das Kfz-Kennzeichen OCH wurde wiederbelebt) dominiert Süddeutschlands größte Zuckerfabrik. 1953 wurde sie eröffnet und sorgte in der jungen Bundesrepublik für ein Politikum, bis hinauf zum Bundeskanzler Adenauer, der um seine Wiederwahl fürchtete, und für entsprechend deutschlandweites Medieninteresse. Der Bischof von Würzburg, Julius Döpfner (geboren in Hausen bei Bad Kissingen, und spätere Kardinal erst von Berlin, später von München) durfte (vor dem II. Vatikanischen Konzil !) oder wollte nicht im katholischen Ochsenfurt gemeinsam mit dem evangelischen Dekan Wilhelm Schwinn die Fabrik weihen. Das erzürnte u. a. die evangelischen Landwirte im Umland. Evangelische Reiter aus dem nahen Gnodstadt blockierten daraufhin am Festtag die Kutsche des Bischofs und beschimpften ihn wüst. Das Ganze ging als Ochsenfurter Zwischenfall in die Geschichtsbücher ein.
An der östlichen Stadtgrenze, ganz nah an der Zuckerfabrik führt ein kleines, nicht ausgeschildertes Gemeindesträßchen hinauf in ebenjenes Gnodstadt, welches wiederum ein Stadtteil von Marktbreit ist.
Dort oben befindet man sich an der Ostgrenze des Ochsenfurter Gaus, einer von Lößboden überzogenen, sehr fruchtbaren Kulturlandschaft. Der Gau weist einen der besten Böden Bayerns auf und lässt Weizen und Zuckerrüben prächtig gedeihen. Der Reichtum seiner Landwirte zeigt sich u. a. an den großen Dreiseithöfen mit Muschelkalksteinfassaden.
In Gnodstadt lässt es sich hervorragend zum nahen Steigerwald, u.a. nach Iphofen und zum Schwanberg blicken.