Kostelní Bříza (624 m) Kirchenbirk

Kostelní Bříza (deutsch: Kirchenbirk) ist eine kleine Ortschaft am Nordhang des Kaiserwaldes. Sie wurde 1370 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte früher zu den Lehen der Landgrafen von Leuchtenberg. Ein wichtiges Datum war das Jahr 1946, als in der Gegend ein Truppenübungsplatz der tschechoslowakischen Armee eingerichtet wurde. O-Ton Infotafel: „Vor der Entstehung des Truppenübungsplatzes hatte Kostelní Bříza mit Kolonien 613 Konskriptionsnummern. Von diesen Häusern der deutschen Ureinwohner (sic) wurden 560 während dieser Zeit zerstört.“ Im Unterschied zu den umliegenden Gemeinden hat Kostelní Bříza aber nicht nur dieses, sondern auch alle anderen adverse events des 20. Jahrhunderts überlebt. Sogar eine Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit findet man hier: nämlich die Pension „U Bílého koníka“ („Zum weißen Pferd“), die česká kuchyně serviert.

Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes zählt zum einen die spätbarocke Dorfkirche St. Peter und Paul, die 2003 restauriert wurde. Interessanter ist aber die Schlossruine aus dem Jahre 1679 mit dem dazugehörigen Schlosspark. Das Schloss geriet nach dem Zweiten Weltkrieg wenig überraschenderweise in staatliches Eigentum. Die jahrzentelange Nutzung durch das Agrarkombinat Sokolov hat ihm gar nicht gut getan; heute stehen nur noch die Außenmauern. Im Gegensatz dazu wurde der Schlosspark in den Jahren 2009/10 mit EU-Geldern revitalisiert und ist in einem sehr gepflegten Zustand. Hier wachsen mächtige Buchen und Eichen mit einem Umfang von vier Metern und mehr in den Himmel. Aber auch die Kanadische Hemlocktanne (Tsuga canadensis) und der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) sind vertreten. In ihrem Schatten kann sich der edle Recke von den Strapazen der immerhin fast 200 Höhenmeter erholen und die Vibes des verfallenden Schlosses in sich aufsaugen.

Zum Rennradtechnischen: die Nordauffahrt bietet ein sehr schönes Panorama über das Falkenauer Becken und auf das gegenüberliegende Erzgebirge, das hier fast zum Greifen nah scheint. Nach Süden schließt sich eine kurze Kackwellenabfahrt an (56 Höhenmeter, QDH 37), über die man z.B. nach Rovná oder zum Vysoké Sedlo gelangen kann.