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Paso Chungará - Tambo Quemado (4660 m)

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Gefahren im Oktober 2022

  • kurt1232, 30.10.2022, 21:06 Uhr
    Bin den Passo Chungara im Oktober 2022 (chilenischer Sommer) solo unsupported mit dem Gravelbike gefahren. Grossartiger Anstieg vom Pazifik in Chile auf den Kamm der Hochanden mit 4660m. Mit dem Mauna Kea auf Hawaii gemeinsam, den ich vor einigen Jahren fuhr, wohl landschaftlich einmalig. 

    Bin mit dem Bus von La Paz nach Arnica gefahren. Die Grenzkontrollen sind sehr streng, das Rad samt Packtaschen wird genau untersucht und mit Seriennummer deklariert.

    Hier ein paar Hinweise. Auffahrt von Arnica 190km, sehr guter Asphalt, 20 km Schotter wegen Sanierung. Verpflegungsmöglichkeiten gibt's bei der Auffahrt von Arnica bis zu Grenze in Bolivien nur zwei. Die Grenze schließt um 18.00. Die letzte Schlafmöglichkeit in Chile ist Putre. Das Refugio Chungara gibt es nicht mehr. 

    Gleich nach der Grenze in Tambo Quemado gibt es einfache, wie überall, ungeheizte Schlafmöglichkeiten. Ab 18.00 kommen tiefe Minusgrade. Unsupported würde ich die Aufahrt in einem Stück kaum empfehlen. Was macht man, wenn man oben ist?

    Wirklich schöne Möglichkeit: Am ersten Tag von Arnica nach Putre, am zweiten nach Chungara und den Mittagsbus nach La Paz oder Abfahren nach Arnica. Optional nach Putre abfahren und von dort mit dem Bus nach Arnica oder La Paz.
  • rudi radlos, 02.11.2022, 10:48 Uhr
    Hallo Kurt1232,

    meinen Glückwunsch zur erfolgreichen Befahrung des Chungarapasses von Arica (nicht Arnica) aus! Ich glaube, wir sind einer Meinung, wenn ich sage, die Andenpässe sind einfach grandios und sind selbst im weltweiten Vergleich (Himalaya, Hawaii, Nordamerika etc.) unübertroffen, was Höhenmeter und Streckenlänge anbelangt, also wirklich ein unvergessliches Erlebnis! Obschon, ich glaube Dir, wenn Du sagst, es sind nur 190 km von der Küste aus bis nach oben, nicht 240, wie Julius Großmann schrieb und ich dann einfach nachgeplappert habe. Ich hatte damals bei der Überfahrung nicht auf die Kilometeranzeige an meinem Rad geachtet, Entschuldigung dafür. Bezüglich der scharfen Grenzkontrollen: Kann man demnach davon ausgehen, dass die meinerzeit (November 2016) noch nicht eröffnete, aber praktisch fertige Grenzstation direkt auf der Passhöhe jetzt in Betrieb ist? Gibt es noch die riesigen, viele Kilometer langen LKW-Schlangen davor?

    Grüße, Rudi Radlos
  • kurt1232, 12.11.2022, 07:06 Uhr
    Lieber Rudi, vielen Dank für die Glückwünsche! Ja, die Grenzstation ist fertig. Auf der bolivianischen Seite direkt bei der Grenze sind auch einige Geschäfte, kleine Quartiere und Wechselstuben. Die LKW-Schlange war kein sonderliches Problem. Liebe Grüße!
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Radtor über den Chungarapass

  • rudi radlos, 26.05.2021, 14:40 Uhr 17.12.2021, 14:42 Uhr
    Hallo Julius Großmann,

    ich (rudi radlos) durfte den Chungarapass während meiner Radtour kreuz und quer über die Anden auch mal fahren, aber in die umgekehrte Richtung von Lagunas am Sajama über Tambo Quemado mit der Grenzstation bis nach Arica. Ich bin ebenfalls ganz begeistert von dem Pass und von Südamerika im Allgemeinen, es war meine bisher anstrengendste, aber auch tollste und großartigste Urlaubsreise. Also vielen Dank für Deine schon etwas ältere Beschreibung, unter anderem diese war eine Motivation für mich, das mal zu probieren. Ich habe auch eine Reihe neuer Fotos zum Pass, dem Parinacota und dem Chungarasee beizutragen, diese Fotos finden sich in meinem Bilderverzeichnis unter dem Autorennamen "rudi radlos". Einige Anmerkungen habe ich noch zu diesem Pass:

    - Auf dem Parinacota liegt inzwischen leider wesentlich weniger Schnee als noch zu Deiner Zeit. Daher habe ich ein neues Foto von dem Vulkan beigesteuert. Auch ein Blick vom Gipfel, der sich dadurch natürlich leichter ersteigen lässt, auf den benachbarten Pomerape ist dabei.

    - Auch ich habe versucht, im Niemandsland zwischen Bolivien und Chile die 100 km/h - Marke mal zu knacken. Leider war das trotz starkem Rückenwind und einem zusätzlichen 15 kg - Stein auf dem Gepäckträger gar nicht so einfach: Ich bin nur bis 97,6 km/h, immerhin sehr konservativ gemessen, gekommen. Vielleicht ist es auch ein Glück, denn mein Tacho hat keine Hunderterstelle für die Geschwindigkeitsanzeige und ich fürchte, er hätte wieder bei Null angefangen...

    - Auf der Passhöhe auf 4660 m war zum Zeitpunkt meines Besuchs, also im November 2016, eine neue Grenzstation im Bau, die schon fast fertig zu sein schien. Damit rücken dann die beiden alten Grenzkontrollstellen wohl zu einer einzigen zusammen.

    - Ein drolliger Anblik für den höhentrainierten Radfahrer, weniger hingegen für die betroffenen Buspassagiere ist es, wenn so ein Touristenbus aus Arica oben ankommt und alle Insassen bis auf den Fahrer an der jeweiligen Grenzstation aussteigen und zum Passkontrollgebäude hinüber laufen müssen. Viele der Touristen, aber auch Einheimische, die länger in Arica auf Meeresniveau waren und die Höhe nicht gewöhnt sind, torkeln oben herum wie Betrunkene und müssen sich schleunigst am Bus festhalten, um nicht umzukippen.

    - Fährt man zum Pass aus eigener Kraft hinauf, gelingt die Akklimatisierung hingegen einwandfrei, das Herz und die Lunge passen sich schnell an und man selbst hat keine Probleme mit der Höhe von 4660 m.

    - Leider ist die Straßenqualität vor allem auf der chilenischen Seite rund um den Chungarasee herum momentan in einem desolaten Zustand, siehe Foto. Wenn es dort mal einen Asphaltbelag gegeben hat, ist der jetzt auf viele Kilometer einer Staub- und Schotterschicht gewichen.

    - Eine Auffahrt von Arica zum Pass hinauf, so wie Du sie wohl an EINEM Tag gemeistert hast, halte ich für eine echte Herausforderung, Hut ab. Es sind ja nicht nur 240 km Strecke zu bewältigen, der Straßenverlauf ist auch so gemein, dass es vor allem um Putre herum, aber auch vor dem Chungarasee mehrmals und zum Teil über mehrere Streckenkilometer und manchmal über 100 Höhenmeter bei der Auffahrt(!) wieder bergab geht! Das sind alles Höhenmeter, die man sich zweimal erarbeiten muss! Ein Glück, dass ich vom Titicacasee und La Paz aus gekommen bin, ich hätte sonst geflucht wie ein Rohrspatz.

    Aber ein Erlebnis bleibt dieser Pass trotzdem.

    Viele Grüße,

    Rüdiger Heidrich alias Rudi Radlos
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