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Passo dell'Orecchiella (1225 m)

Orecch9.

Auffahrten

Von AP

Man beginnt die Auffahrt nicht im alten Teil von Castelnuovo di Garfagnana, sondern in der Neustadt, die teils Industriegebiet ist und etwas oberhalb auf der anderen Seite des Serchio liegt. An das nördlichen Ende dieser Neustadt schließt sich der Weiler Pontardeto an, und dort biegt eine Straße ab in Richtung Villa Collemandina.

Insgesamt gestaltet sich die Auffahrt abwechslungsreich, sowohl von Landschaft als auch Steigungsgrad her. Einen mehrere Kilometer durchgehenden Tenor findet man nicht. Die ersten sieben Kilometer sind etwas "welliger" und offener in dem Sinn, daß die Straße keine großen geschlossenen Waldgebiete durchquert. So richtig das Gefühl von einer Bergstraße kommt mit der Ponte Vergai auf, einer Brücke, die über eine Schlucht vor dem Dorf Canigiano reicht und kurioserweise einem Anwalt gewidmet ist. Attilio Vergai war sein voller Name, und die Brücke trägt seinen Namen nicht deswegen, weil er die Leute der Gegend vor Gericht rausboxte. Vielmehr war der gute Mann Bürgermeister von Villa Collemandina unterhalb der Brücke, und in dieser Funktion arbeitete er im Zweiten Weltkrieg mit den lokalen Partisanen zusammen. Im Spätwinter 1945 wurde er von Truppen festgenommen, die für das Mussolini-Regime kämpften. Seine Spur verliert sich während eines Gefangenentransports nach Genua. Man vermutet, daß er tragischerweise bei einem Angriff der Allierten auf das Überführungsboot ums Leben kam.

Von Canigiano klettern man zügig nach Corfino, einem etwas größeren Dorf, das von der Hauptstraße nur gestreift wird. Hinter dem Ort zieht die Steigung auch zum ersten Mal in den zweistelligen Prozentbereich.

Auf etwa 1000m Höhe passiert man das Alpeggio di Pruno, das aus einigen kleinen, grob gemauerten grauen Häusern mit Reetdach besteht. Man kann dort Appartments mieten und ein paar Tage in totaler Einsamkeit verbringen. Es folgt ein Flachstück oberhalb des Weilers Sulcina, von wo aus man tolle Blicke zu den Apuanischen Alpen hat. Nicht daß ich sie gehabt hätte, man bekommt davon aber eine Ahnung auf google streetview.

Hinter Sulcina muß man sich für anderthalb Kilometer ordentlich anstrengen, denn so lange braucht es, um das zweite Steilstück der Auffahrt zu überwinden. Zur Rechten sieht man einen Felskamm, oberhalb dessen sich der Piano di Corfino erstreckt. Das Steilstück endet in einem dichten Bergwald, in dem die Straße noch ein paar Hundert Meter flach zum Besucherzentrum führt. Vor dem höchsten Punkt am Besucherzentrum passiert man einige Blockhütten, Häuser und auch einen Parkplatz. Direkt am Besucherzentrum steht man immer noch mitten im Wald, so daß Ausblicke flachfallen. Nach oben geht es noch ein paar Meter höher zu einem Restaurant, während der unterhalb der Straße befindliche Teil des Besucherzentrums aus einem Museum und ein paar Tiergehegen besteht.


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