Von majortom – Geht es noch einsamer in den Alpen? Eine schwierige Frage, aber vermutlich lautet die Antwort: nein. Bei unserer Rundreise durch die Cottischen Alpen zwischen Italien und Frankreich kommen vor allem Entdecker auf ihre Kosten. Und als Bonus gibt es noch ein paar Route-des-Grandes-Alpes-Pässe obendrauf.
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Cottische Alpen – Westalpen in Piemont und Dauphiné
Von thomsen79 – Tag eins der Cottischen Alpen 2023. Ich sitze mittlerweile auf einer Anhöhe in Cantalupa vor der Unterkunft. Die Grillen Zirpen, das Wasser plätschert und kleine Ziegenglöckchen klimpern in unmittelbarer Nähe. Die mittlerweile angenehmen Temperaturen und der Ausblick in Richtung Po-Ebene lassen die Anstrengungen des heutigen Tages so langsam vergessen. Vielleicht ist auch der kühle Pool in der Unterkunft dafür verantwortlich, denn auch hier im Piemont ist der heiße Sommer zurück. Die letzten schweren Gewitter sind schon einige Tage her, die Wiesen strahlen auch hier im Süden in einem angenehmen Grün. Mit Freude habe ich in den letzten Tagen schon festgestellt, dass aus jedem Brunnen Wasser raus kommt. Perfekte Vorraussetzungen für den heutigen Tag, schließlich geht es zum Colle delle Finestre hoch. Gleich ein 2000er am ersten Tag und auch noch mit fast 8 Kilometer Schotteranteil. 2 Teilnehmer konnte ich am Vorabend nicht überzeugen, den herausfordernden Anstieg zu bewältigen. Wobei beide den Finestre locker geschafft hätten. Aber nein, viel Interessanter war für beide der Anstieg nach Sestriere hoch. Eine lange Etappe die beide zusammen glücklich bis zum Ziel gefahren sind. Chapeau, aber auch genug von Sestriere denn viel Interessanter war natürlich der Finestre.
Bevor wir die Höhenmeter in Angriff genommen haben, ging es noch kurz nach Susa. Flaschen auffüllen! Ganz wichtig, denn laut meinen Infos gibt es zwar noch einen Brunnen am Anstieg des Tages (am Ende des Asphaltbandes), jedoch sind im letzten Jahr nur vereinzelte Tropfen raus gekommen.
Die ersten Kilometer, meistens steil aber oft im angenehmen Schatten, meisterten alle Problemlos. Dann standen wir plötzlich vor einem plätschernden Brunnen. Herrlich die Erfrischung und genau zum richtigen Zeitpunkt. Da kann man schonmal den ganzen Körper von Kopf bis Fuß nass machen:
Ab jetzt heißt es Augen auf, wo ist die beste Linie zum radeln. Wo fährt es sich am besten lang bis zum Gipfel. Fast 8 Kilometer Zeit für Fotos auf weißem Schotter. Landschaftlich ein Traum mit dem Rad dort hochzukurbeln, für Körper und Kopf eine Herausforderung. Oben angekommen:
Defekte: 0
Platten: 0
Körperliche Wunden: 0
Heißt das jetzt dort kann man unproblematisch auf dem Schotter hochfahren? Ich denke die Erfahrung muss jeder selber machen. Hier ein paar Impressionen:
Danke Sofia für diese kühlende Erfrischung:
Abfahrt, Mittagsbuffet und dann die Frage: Wie weiter?
5 Radler sind der Meinung, wir müssen noch nach Sestriere hoch. Das Vorhaben im Club 2k abzuräumen bietet sich einfach an. Ok, Tschüss
4 weitere Radler (mit mir 5) sind der Meinung noch einen weiteren, sportlich anspruchsvollen Anstieg zu bewältigen. Nur zu.
Der Rest fährt schließlich direkt ins Hotel. Erster Tag nach einer langen Anreise und dann noch die Hitze, vielleicht die vernünftigste Entscheidung am heutigen Tag. Wir halten fest: Jeder ist auf seine Kosten gekommen und mittlerweile sollten alle im Schlummerland angekommen sein.
Die Beschreibung der Etappe, vor der Etappe:
Vor der Toren Turins, in Rivoli, starten wir unsere Rundfahrt durch die Cottischen Alpen, bei der wir zwei Mal den Alpenhauptkamm zwischen Italien und Frankreich überqueren. Gleich am ersten Tag gibt es dabei ein echtes Giro-Monument! HIer wagen wir uns an ein Novum auf quäldich-Reisen: eine nicht-asphaltierte Auffahrt auf Naturstraße. Der Giro d'Italia hat den Colle delle Finestre bekannt gemacht, und die spektakuläre Überfahrt auf der Naturstraße hat beim Profirennen den gewünschten Effekt erzielt und schöne ungewöhnliche Bilder geliefert. Dabei darf man jedoch auch nicht vergessen: Es ist auch ein schöner Pass, und wenn man schonmal in Susa ist... warum nicht? Die Abfahrt auf der Südseite ist dann wieder asphaltiert, und anschließend können wir den Rest der Etappe entpannt nach Cantalupo bei Pinerolo fahren.
Von majortom – Wer auf Asphalt bleiben möchte, aber trotzdem auf über 2000 m Höhe kommen, findet hier eine - lange - Alternative. Der Wintersportort Sestrière ist uns Rennradfahrern wohl vor allem als Zielort von Etappen des Giro d'Italia bekannt, auch die Tour de France hat hier schonmal ein Gastspiel gegeben. Auf 2033 m gelegen, bietet Sestrière die notwendige Infrastruktur für eine Bergankunft. Es handelt sich hierbei jedoch auch um einen Alpenpass von über 2000 m Höhe, den Colle del Sestrière, und so wollen wir diesen Pass am heutigen Tag natürlich überqueren.
Von thomsen79 – (R)auf zur Quelle des Lebens? Oh ja, auf einer langen Etappe durch die Po-Ebene in Richtung Cuneo muss man natürlich ein Tagesschmankerl einbauen. Heute sind also alle zur Pian del Re RAUF gefahren, die Quelle des größten italienischen Flusses, den Po.
Bei wiederum brütender Hitze und Sonne ohne Ende. Wo sich der Fotoapparat freut und mehrmals klick klick macht, sind bei uns Radlern viele Schweiß-Tropen auf den brennenden Asphalt gekullert. Für einige ging es vor dem Hauptanstieg noch einen kleinen steilen Stich hoch. Es gibt tatsächlich mitten in der komplett flachen Ebene einen kleinen Berg, der aussieht als ob er vom Himmel gefallen ist. Kann man hoch fahren, muss man aber nicht. Und so konzentrieren wir uns also wieder auf die eigentliche Aufgabe des Tages. Bestehend aus den schon erwähnten Schweiß-Tropfen und ständiger Suche nach kühlenden Brunnen. Die haben wir zum Glück auch heute wieder gefunden und mehrmals benutzt. Ob zum auffüllen der Flaschen, abkühlen des Körpers oder beides. Eigentlich war es immer beides.
Und so erarbeiteten wir uns Stück für Stück den langen Anstieg bis ganz nach oben. 4 Kilometer vor dem Gipfel noch schnell eine Cola bei Sebastian am Begleitfahrzeug in den Körper gießen und dann bis ganz nach oben.
Oben angekommen muss man natürlich zur tröpfelnden Quelle, mal wieder über Schotter. Wandern oder auch mit dem Rad, es ist nicht weit. Wobei mit dem Rad vielleicht auch einfacher ist, schließlich sind wir alle Finestre erprobt. So sind auch einige mit dem Rad Richtung Quelle geradelt. Nachdem am Vortag beim Finestre alle oben heil angekommen sind, soll sich auf dem heutigen kurzen Schotterteil etwas merkwürdiges ereignet haben. Alle mussten über eine Brücke rüber, auf einmal gab es einen lauten Knall, was ist passiert? Erster Gedanke, die Brücke ist kaputt. Nein, ist noch ganz. Ein Teilnehmer ist über den Lenker geflogen und hat artistisch mit Haltungsnote 10 (volle Punktzahl) seinen 100 Kilo schweren Körper mit stählerner Muskelkraft aufgefangen. Kein Kratzer, keine Blessuren. Perfekt, und so ging es weiter zur Quelle des Lebens und einem Abschließenden Gipfel-Quell-Foto.
Das war es dann auch für heute, meine Body Batterie muss sich über Nacht wieder vollständig aufladen. Morgen wartet ein weiterer langer und spannender Tag im Sattel.
Ursprüngliche Etappenbeschhreibung:
Norditalien südlich des Alpenbogens wird geprägt von der Poebene. Heute fahren wir zur Quelle des Po, der ganz im Westen Italiens nur unweit vom Alpenhauptkamm an der französischen Grenze entspringt. Hier liegt das Pian del Re, aufgrund der Nähe zum Ballungsraum Turin ein beliebtes Ausflugsziel, da einem von hier oben auf über 2000 m Höhe das ganze Piemont zu Füßen liegt. Am Montag sollten hier jedoch nicht ganz so viele Ausflügler unterwegs sein, so dass wir die Sackgasse in die piemontesischen Alpen fast ganz für uns haben sollten. Vorher nehmen wir mit der Rocca di Cavour noch eine Kuriosität mit: ein quasi von der Poebene verschluckter letzter Vorposten der Alpen. Nach dem Pian del Re können wir es dann am Alpenrand entlang ausrollen lassen bis in den schönen Etappenort Cuneo.
Von majortom – Darf der Colle dei Morti a.k.a. Colle Fauniera noch als Geheimtipp gehandelt werden? Vermutlich schon, denn für einen 2000er-Pass ist er vergleichsweise unbekannt, überzeugt mit einer wilden, ursprünglichen Schönheit, und weist aufgrund der schmalen, verwegenen Staße auch gewisse Abenteuer-Charakteristik auf. Wir widmen dem Colle dei Morti die ganze dritte Etappe unserer Reise und fahren ihn in einer entspannten Rundtour ab Cuneo: das wunderschöne Valgrana hinauf von Osten bis zum Vorpasse Colle d'Esischie, weiter zur Morti-Passhöhe, und schließlich im Süden über das Stura-Tal zurück.
Von thomsen79 – Ein langer Tag neigt sich so langsam dem Ende entgegen, nur noch wenige Minuten dann ist schon Mitternacht. Wobei sich der lange Tag auf 6 tapfere Helden bezieht. Da reicht es nicht den Colle di Morti (Fauniera) hochzukurbeln, nein, es muss noch weiter zum einsamen Colle di Sampeyre gehen. Ca. 3500 Höhenmeter standen am Ende auf den Tacho, verteilt auf knapp 153 Kilometer. Ein ganz schön langer Ritt, da muss man wenn man am zweiten Pass angekommen ist erstmal das Rad bei Seite legen und sich sofort in die Wiese:
Was haben wir heute ausserdem gelernt?
Das schafft man auch noch mit 63 Jahren, Chapeau!
Richtig abgeräumt im Club 2K (die 2000er Alpenpässe), maximale Ausbeute heute +3 Pässe (den Colle d'Esischie haben wir auch noch kurz vor dem Morti überquert)
Der restlichen tapferen Radler mussten sich aber auch nicht verstecken denn der Morti hatte es in sich, kräftezehrend der lange Anstieg. Bei der Hitze eigentlich auch die vernünftigere Variante. Belohnt wurden wir alle am Pass mit Daniels Buffet, und viel Zeit auf 2480 Meter um unter anderem ein Gruppenfoto mit Marco Pantani zu machen:
An so einem Denkmal kann man sich auch schön ausruhen nachdem man aus eigener Kraft den Anstieg bewältigt hat. Nicht so 2 Italiener die mit einem E-Bike vorbei gekommen sind und sofort schimpfen. Was wollen wir deutschen hier am Denkmal? Das ist Pantani, der italienische Held. Haut ab wir wollen ein Foto machen.
„Piano Piano“ hallte es daraufhin.
Da sieht man mal wieder dass die Italiener auch ihre Doping „Opfer“ verehren, aber das ist ein anderes Thema und würde jetzt zu weit führen.
So, der nächste Tag hat schon fast begonnen. Höchste Zeit um ins Schlummerland einzutreten. Also bis morgen, dann geht es nach Frankreich.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Die piemontesischen Riesen dei Morti und Sampeyre genießen ja den etwas zweifelhaften Ruf, dass sich ihre Passstraßen in Auflösung befänden. Tatsächlich mag das auf einige Stellen zutreffen, und wir müssen insbesondere bei den Abfahrten Vorsicht walten lassen. Dennoch sind beide so schön, dass sich eine Hammerrunde ab Cuneo anbietet. Zunächst die schöne Ostrampe zum Colle d'Esischie und weiter zum Colle dei Morti, dort drehen wir jedoch um und fahren nach Norden ab. Es schließt sich ab Ponte Marmora dann der Anstieg zum Colle di Sampeyre über Stroppo an - die Variante durch die Elva-Schlucht ist leider verfallen und uns nicht mehr erlaubt. Wir fahren auf der Nordseite ab und durch das Valle Varaita nach Cuneo zurück.
Von thomsen79 – Was habe ich da am Vorabend versprochen? Auf der heutigen Etappe hört die Massage von unten auf und eventuell kommt die Dusche von oben. Beides eingetreten, soviel schon vorab.
Nach drei Etappen auf italienischem Terrain geht es also heute nach Frankreich, und das auf einem meiner Lieblingspässe. Als ich im Juni dort hoch gefahren bin war Murmeltieralarm. Auch das habe ich am Vorabend angesprochen, aber die Natur kann man nicht vorhersehen. Ich glaube sogar die meisten von uns haben nicht ein einziges heute gesehen. Ca. 3 Kilometer vor dem Gipfel konnte man wieder das fiepen hören, wie schon im Juni als ich die kleinen dicken Dinger nicht zählen konnte weil es so viele waren. Heute kein einziges.
Wobei, ich fahre hier ja nicht allein. Aus Gruppe 3 habe ich von mehreren Seiten gehört, dass die kleinen dicken Tiere auf der Abfahrt zu sehen waren. Da ist sogar eins über die Straße gehüpft. Perfekt.
Tierisch war aber auch die Auffahrt, als uns Italiener entgegen gekommen sind und irgendwas mit „ihr seid stark wie Pferde“ entgegen gerufen haben. Etwas schmeichelhaft für uns muss ich zugeben, eine Kehre später hat sich aber alles aufgeklärt und uns auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Da standen einige Pferde teilweise auf der Straße oder auf der Wiese. Herrlich. Es war also nur ein Hinweis darauf.
Das obligatorische Gruppenfoto am Pass musste natürlich auch wieder sein, dabei stehen einige in Italien oder Frankreich, oder ein Bein auf der einen und das zweite auf der anderen Seite. Der Kopf in Italien und der Arsch in Frankreich. Kleiner Spaß, bei uns sah es zum Beispiel so aus:
Ich liebe diesen Pass. Schaut man auf die Französische Seite rüber, sieht man in der Ferne die schneebedeckten Berge, heute sogar den 4102 Meter hohen Barre des Écrins. Ein Traum, genauso wie die darauffolgende Abfahrt. Ohne Massage von unten rollten wir in Richtung Tagesziel, vorbei durch die Guil-Schlucht mit heißem Föhn von vorn. Eine Affenhitze auf ca. 1000 Meter im Zielort.
Kurz vor Guillestre konnte man schon wieder dank schöner Fernsicht das Écrins Massiv erblicken. Morgen fahren wir genau in diese Richtung und schauen uns die Schneebedeckten 4000er aus der Nähe etwas genauer an.
Eigentlich könnte ich hier schon aufhören, aber wir müssen noch die Geschichte mit der Dusche von oben klären. Die haben wir beim Abendessen bekommen, garniert mit einem Gewitter. Zum Glück hatten wir da einen großen Schirm zwischen Kopf und Himmel der die Dicken nassen Tropfen von uns fern gehalten hat. Die nachfolgenden angenehmeren Temperaturen sind zum Glück ohne Barriere an uns ran gekommen, und auf dem Weg zur Unterkunft war der nasse Spuk von oben auch schon wieder vorbei.
Und hier wie die Etappe angekündigt wurde:
Es geht heute auf die französische Seite der Alpen, über unser Souvenir Jan Sahner, den höchsten Punkt der Woche. Die Etappe beginnt mit etwa 25 flachen Kilometern am Alpenrand, dann wenden wir uns nach Westen und dringen über das Valle Varaita immer tiefer in die Cottischen Alpen vor. Ab Sampeyre beginnt dann so langsam der Anstieg zum berüchtigten Colle dell'Agnello oder Col d'Agnel – der 2746 m hohe Grenzpass zwischen Piemont und Hochprovence, zwischen Italien und Frankreich. Der dritthöchste Pass der Alpen nach Iséran und Stilfserjoch, und unser Dach der Tour. Mit sagenhafter Alpenkulisse. Und dann auf französischer Seite einer langen Abfahrt hinab nach Guillestre.
Von thomsen79 – Was gibt es schlimmeres als am Vormittag ab 9 Uhr den Col d'Izoard hoch zu fahren?
Richtig, am Nachmittag. Denn da kann es richtig heiß werden im August.
Und damit man schon am Vormittag starten kann, benötigt man ein geeignetes Hotel welches wir in Guillestre gefunden haben mit ausreichend Platz für alle Teilnehmer und alle Räder. Gar nicht os einfach eins zu finden, aber wir haben da was passendes gefunden, immerhin sind wir hier auch nur für eine Nacht. Sogar mit erfrischendem Pool.
Da störte es heute morgen auch nicht, dass die ersten 17 Kilometer genau die gleichen wie am Vortag waren. Aber diesmal in die andere Richtung, so hatten wir nochmal genügend Zeit die schöne Guil-Schlucht bergauf etwas genauer unter die Lupe zu nehmen:
Nach einer kleinen Erfrischung am Brunnen:
düsten alle Unterstützt mit reichlich Rückenwind Richtung Serpentinen:
Vorbei an den berühmten Felsnadeln mit reichlich Fotomotiven rollten wir ganz schnell Richtung Gipfel hoch. Da muss man für das perfekte Bild schon mal kurz etwas langsamer fahren:
Oben angekommen, na klar. Passfoto (für Insider, die Baustelle da oben ist beendet. Man kommt wieder ran an den langen Turm):
Für einige reichte der Izoard bei weitem nicht aus, da gibt es ja noch den Pogacar / Vingegaard Berg. Vor einem Jahr hat der Däne dort den Toursieg klar gemacht. Also ging es diesen gleichmäßig steilen Anstieg auch noch rauf. Die Ablenkung gab es auch auf der Straße mit einigen Malereien der letzten Tour:
Natürlich meisterten auch diese steile Rame alle wagemutigen, belohnt wurden wir mit perfekter Aussicht über die Gletscher im Écrins Massiv:
Und das entspannt aus dem Liegestuhl heraus:
Draußen sind mittlerweile angenehme Temperaturen, das Fenster ist offen und ich kann lauschen was weiter unten so erzählt wird. Iseran? Plan du Lac? Was? Ne. Morgen steht erstmal das hier an, der „es steht auf dem Bierglas drauf“:
Ursprünglicher Etappenbericht:
Heute sind wir auf den Spuren der Tour de France. Der Col d'Izoard mit der sagenhaften Verwitterungslandschaft Casse Deserte ist natürlich monumental und einer der schönsten (manche sagen: der schönste) Pass der Route des Grandes Alpes, insbesondere in Süd-Nord-Richtung, wie wir ihn heute befahren, wenn wir die Verwitterungslandschaft Casse Déserte vor der Passhöhe mit ihren spektakulären Felsnadeln bergauf befahren. Nach der Abfahrt in die Vauban-Stadt Briancon hängen wir dann noch die Sackgasse zum Col du Granon an, die bei der Tour de France 2022 als spektakuläre Bergankunft auf dem Programm stand. Etappenort ist der Wintersportort La Salle-les-Alpes.
Von thomsen79 – Es war einmal ein Murmeltier am Col du Galibier. Das hatte so großen Hunger, dass es alles fressen würde was ihm vor die Nase kommt. Eines Tages kam eine große Rennrad Gruppe vorbei. Lecker dachte das kleine Dicke Tierchen und rannte schnell los. Leider waren alle Radler so schnell, dass es nur noch den Schaltzug am Schaltwerk mit den Zähnen greifen konnte. Wer hatte nun mehr Pech? Das Murmeltier mit großem Hunger, oder der Radler der ja noch einige Kilometer weiter fahren wollte und dabei öfter schalten muss??
Eindeutig das Murmeltier, satt geworden ist es definitiv nicht. Der Radler aber konnte einen neuen Schaltzug einbauen und die Fahrt fortsetzen. So geschehen auf der heutigen Etappe zum Fuße des Col du Mont Cenis.
Es waren einmal 2 sehr gute Freunde, die machten gerne einen gemeinsamen Radurlaub. Bergauf, bergab, in der Ebene...immer zusammen waren sie unterwegs und warteten aufeinander. Eines Tages ging es hinauf zum Lautaret. Kurz vor dem Gipfel hörte die Freundschaft auf. Beide strampelten auf einmal so heftig los, jeder wollte als erster am Berg ankommen und Tretschwein des Tages werden. Wer hat gewonnen? Am Ende wieder die Freundschaft, denn auch das ist natürlich nur ein Spaß wie man hier sehen kann:
Es war einmal ein Tollkühner Abfahrer mit dem Rennrad. Der war bergab so rasant, dass selbst eine Kamera Schwierigkeiten hatte, ihn perfekt zu treffen. Eines Tages kam ein Bagger mit einer Schaufel auf ihn zu. Wer hat gewonnen? In dieser kleinen Geschichte haben beide gewonnen. Die Schaufel hat etwas Platz gemacht und der tollkühne Abfahrer ist wie immer heil unten angekommen:
Unsere aktuelle Reise ist noch lange nicht vorbei. Morgen heißt es nochmal Sturzfrei bis ins Ziel ankommen. Es wird wieder hochalpin, mal schauen was dann für Geschichten geschrieben werden.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Diese Etappe steht ganz im Zeichen des wohl berühmtesten Passes der französischen Alpen: des Col du Galibier. Mit 2646 m Höhe wäre er auf (fast) jeder Frankreich-Reise der höchste Punkt der Woche, hier macht uns allerdings der Col d'Agnel einen Stich durch die Rechnung. Seis drum - das Panorama zum Ecrins-Massiv mit dem südlichsten und westlichsten Viertausender der Alpen auf der einen Seite und - mit etwas Glück - dem Montblanc-Massiv auf der anderen ist einmalig. Dann fahren wir ab in die Maurienne und beenden die Etappe in Lanslebourg.
Von majortom – Am letzten Tag geht es wieder zurück nach Italien. Wir fahren über den Col du Mont Cenis, was gar keine so große Herausforderung ist, da wir in Lanslebourg schon relativ hoch starten. Aber es ist ein schöner Pass, und somit ist es eine würdige Abschlussetappe. Von Susa nach Rivoli können wir dann gemütlich ausrollen.
Von majortom – Der Petit Mont Cenis liegt höher als der Mont Cenis - dieser Widerspruch ist uns jedoch völlig egal, denn die Stichstraße zum Col du Petit Mont Cenis führt durch eine herrliche einsame Hochalpenlandschaft. Eine Erweiterung, die zu empfehlen ist.