Urwaldausflug in Hessen 92,2 km / 1488 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Uwe
Von Uwe –
Rundfahrt mit dem Crosser / Graveller, nicht für Rennrad geeignet!
14.05.2024
Man muss nicht ferne Kontinente bereisen, um in den Urwald zu fahren ;-)
Es war mal wieder soweit. Ein Kurzurlaub irgendwo mit Radfahrmöglichkeiten. Nach einem bisher eher dürftigen Saisonstart, da die Freizeit mehr für Baustelle als Radfahren genutzt wurde, waren die sportlichen Ansprüche eher gering, aber schön sollte die Gegend schon sein. Um diese Jahreszeit gab es in der Vergangenheit schon einige Kurzurlaube mit Einsatz des Fahrrades in diversen Regionen Deutschlands. Dieses Mal war dann der Kellerwald in Hessen das Ziel der Wahl. Hier komme ich zwar von meiner alten Heimat Wittgenstein oft durch, aber fast nie, um auch mal etwas intensiver in die Landschaft einzutauchen. Selbst im Nationalpark Kellerwald war ich schon gelegentlich mit dem Rad. Aber dieses Mal mit Quartier direkt vor Ort war der Anroller mit dem Crosser nicht so nervig.
So startete ich von Altenlotheim, einem Ortsteil der Nationparkstadt Frankenau und hatte nach kurzer Strecke schon keinen Asphalt mehr unter den Rädern. Zunächst ging es in den Nationalpark Kellerwald, einen Buchenurwald, der unter besonderem Schutz steht. Es gibt gute Fahrwege mit Kiesbelag, die auch ausdrücklich für die Benutzung mit dem Rad freigegeben sind. Schon die Auffahrt nach Fahrentriesch durch das frische Grün der Buchen bei Sonnenschein war ein Genuss. Oben angekommen folge ich der Beschilderung ?Quernst? auf einem leicht welligen Weg mit gelegentlichen Aussichten. Von Quernst hat man eine nette Aussicht, da hier der Wald eine größere Lichtung hat. Die nebenan stehende Quernstkapelle besuche ich dieses Mal nicht und fahre direkt nach Frankenau ab um den Nationalpark wieder zu verlassen. Aus Frankenau heraus fahre ich Richtung Lengelbachtal, welches ich aber an der Bärenmühle nur quere, um dann über diverse verschlafene Kuhdörfer zum Burgwald zu fahren. Auf dieser Strecke kommt man durch offenes, welliges Land mit gelegentlichen Ausblicken zum Rothaargebirge. Zwischendurch sieht man auch mal die Stadt Frankenberg / Eder. In Bottendorf, welches zur Kommune Burgwald gehört, verschwinde ich im nächsten Urwald, dem Burgwald. Vorbei an den Nempheteichen am gleichnamigen Bach Nemphe treffe ich nach einigen Kilometern auf die Landstraße bei Rosenthal-Roda, der ich ein kurzes Stück bis zum Rosenthaler Kreuz folge. Endlich wieder im Outback, aber noch länger sogar auf Asphalt komme ich in die Tiefen des Burgwaldes. An den Herrenbänken vorbei geht es zu den Franzosenwiesen und dann zum Christenberg, den man sich auf dieser Route nicht in die Passjagd eintragen kann. Ist mir aber auch egal, da ich sowieso keine Mittelgebirge eintrage. Leider hat das Restaurant am Christenberg Ruhetag, aber es war zum Glück auch nicht fest eingeplant. Zu anderen Zeiten war ich schon hier und dieses Mal passte sogar die Tageszeit perfekt, aber es war der falsche Tag. Ein alkoholfreies Bier hätte ich aber auch nicht weggeschüttet sondern genüsslich getrunken. Man kann aber auch nicht alles haben? So gibt es nur einen fast vergammelten Riegel aus dem Rucksack und Wassernachschub vom Friedhof nebenan.
Weiter geht die Fahrt auf einem frisch aufgeschotterten Waldweg nach Roda, der etwas mühsam zu fahren ist. Das Material ist nicht gewalzt, hat aber zum Glück keine grobe Körnung. Von Roda fahre ich noch mal das Stück Landstraße von vorhin und wieder in den Wald zu den Herrenbänken, von hier aber dann weiter ins Tal nach Rosenthal und nach Willershausen, einem total verschlafenen Nest am Ende der Welt. Hier endet wieder der Asphalt und bald erreiche ich die Nempheteiche, wo ich heute schon mal war. Nach ein paar Kilometern komme ich wieder durch Bottendorf und verlasse damit den bewaldeten Teil des Burgwaldes. Auf anderer Route, aber wieder über das offene Land fahre ich wieder nach Ellershausen und ins Lengelbachtal. Dieses Mal gibt es an der Bärenmühle trotz Baustelle ein alkoholfreies Hefeweizen. Sogar von Bosch. Ist das nicht der Antrieb, womit ältere Herrschaften ihr Zweirad antreiben? Als Wittgensteiner kennt man aber den Unterschied zwischen Bosch aus der Flasche und Bosch für Flaschen. Trotz fortschreitenden Alters steht Bosch nicht unter dem Tretlager sondern auf dem Glas.
Jetzt geht es aber nicht wieder nach Frankenau zurück, sondern ich fahre das Lengelbachtal abwärts bis zur Bundesstraße 252 im Edertal. Bei inzwischen kräftiger Hitze habe ich keine Lust auf Bundesstraße, muss ich aber auch nicht, denn nach vielleicht 150 m geht es schon rechts ab zur Jugendburg Hessenstein, wo sogar vor vielen Jahren einmal eine QD-Deutschlandtour Etappe machte. Weiter geht es noch mal über einen Hügel und schon kann ich mein Quartier am Gegenhang sehen.
Für mich war es heute genug, Fast überall war die Strecke sehr schön, Verkehr war gar kein Thema, da es fast ausschließlich nichtöffentliche Wege waren. Ziemlich warm war es auch, für mich aber gerade noch machbar, da der Getränkenachschub funktioniert hat. Kein Abschnitt der Strecke war wirklich schwer fahrbar. Mit dem Rennrad ist diese Fahrt absoluter Blödsinn, aber mit einem Crosser / Graveller durchaus angenehm zu fahren. Ich hätte noch gut und gerne den Druck in den Reifen reduzieren können, aber normal starte ich immer mit Maximaldruck, damit es auf der Straße fahrbar ist und reduziere erst, wenn es auf Schotter nervt. Selbst darauf habe ich komplett verzichtet, es wäre aber mit reduziertem Druck im Wald streckenweise ruhiger gerollt. Egal, nächstes Mal wieder?
Der Gerät: Cube Cross Race Pro, Bereifung 42-622 Schwalbe Smart Sam Plus (hundeschwer, rollen schlecht, sind aber recht pannensicher, mit 5,0 bar gefahren), Antrieb umgebaut vorne GRX 30-46, hinten 11-40. Diese Übersetzung ist für die Tour keineswegs erforderlich, aber bei mir einfach vorhanden und wird deshalb auch nicht zurückgebaut.
14.05.2024
Man muss nicht ferne Kontinente bereisen, um in den Urwald zu fahren ;-)
Es war mal wieder soweit. Ein Kurzurlaub irgendwo mit Radfahrmöglichkeiten. Nach einem bisher eher dürftigen Saisonstart, da die Freizeit mehr für Baustelle als Radfahren genutzt wurde, waren die sportlichen Ansprüche eher gering, aber schön sollte die Gegend schon sein. Um diese Jahreszeit gab es in der Vergangenheit schon einige Kurzurlaube mit Einsatz des Fahrrades in diversen Regionen Deutschlands. Dieses Mal war dann der Kellerwald in Hessen das Ziel der Wahl. Hier komme ich zwar von meiner alten Heimat Wittgenstein oft durch, aber fast nie, um auch mal etwas intensiver in die Landschaft einzutauchen. Selbst im Nationalpark Kellerwald war ich schon gelegentlich mit dem Rad. Aber dieses Mal mit Quartier direkt vor Ort war der Anroller mit dem Crosser nicht so nervig.
So startete ich von Altenlotheim, einem Ortsteil der Nationparkstadt Frankenau und hatte nach kurzer Strecke schon keinen Asphalt mehr unter den Rädern. Zunächst ging es in den Nationalpark Kellerwald, einen Buchenurwald, der unter besonderem Schutz steht. Es gibt gute Fahrwege mit Kiesbelag, die auch ausdrücklich für die Benutzung mit dem Rad freigegeben sind. Schon die Auffahrt nach Fahrentriesch durch das frische Grün der Buchen bei Sonnenschein war ein Genuss. Oben angekommen folge ich der Beschilderung ?Quernst? auf einem leicht welligen Weg mit gelegentlichen Aussichten. Von Quernst hat man eine nette Aussicht, da hier der Wald eine größere Lichtung hat. Die nebenan stehende Quernstkapelle besuche ich dieses Mal nicht und fahre direkt nach Frankenau ab um den Nationalpark wieder zu verlassen. Aus Frankenau heraus fahre ich Richtung Lengelbachtal, welches ich aber an der Bärenmühle nur quere, um dann über diverse verschlafene Kuhdörfer zum Burgwald zu fahren. Auf dieser Strecke kommt man durch offenes, welliges Land mit gelegentlichen Ausblicken zum Rothaargebirge. Zwischendurch sieht man auch mal die Stadt Frankenberg / Eder. In Bottendorf, welches zur Kommune Burgwald gehört, verschwinde ich im nächsten Urwald, dem Burgwald. Vorbei an den Nempheteichen am gleichnamigen Bach Nemphe treffe ich nach einigen Kilometern auf die Landstraße bei Rosenthal-Roda, der ich ein kurzes Stück bis zum Rosenthaler Kreuz folge. Endlich wieder im Outback, aber noch länger sogar auf Asphalt komme ich in die Tiefen des Burgwaldes. An den Herrenbänken vorbei geht es zu den Franzosenwiesen und dann zum Christenberg, den man sich auf dieser Route nicht in die Passjagd eintragen kann. Ist mir aber auch egal, da ich sowieso keine Mittelgebirge eintrage. Leider hat das Restaurant am Christenberg Ruhetag, aber es war zum Glück auch nicht fest eingeplant. Zu anderen Zeiten war ich schon hier und dieses Mal passte sogar die Tageszeit perfekt, aber es war der falsche Tag. Ein alkoholfreies Bier hätte ich aber auch nicht weggeschüttet sondern genüsslich getrunken. Man kann aber auch nicht alles haben? So gibt es nur einen fast vergammelten Riegel aus dem Rucksack und Wassernachschub vom Friedhof nebenan.
Weiter geht die Fahrt auf einem frisch aufgeschotterten Waldweg nach Roda, der etwas mühsam zu fahren ist. Das Material ist nicht gewalzt, hat aber zum Glück keine grobe Körnung. Von Roda fahre ich noch mal das Stück Landstraße von vorhin und wieder in den Wald zu den Herrenbänken, von hier aber dann weiter ins Tal nach Rosenthal und nach Willershausen, einem total verschlafenen Nest am Ende der Welt. Hier endet wieder der Asphalt und bald erreiche ich die Nempheteiche, wo ich heute schon mal war. Nach ein paar Kilometern komme ich wieder durch Bottendorf und verlasse damit den bewaldeten Teil des Burgwaldes. Auf anderer Route, aber wieder über das offene Land fahre ich wieder nach Ellershausen und ins Lengelbachtal. Dieses Mal gibt es an der Bärenmühle trotz Baustelle ein alkoholfreies Hefeweizen. Sogar von Bosch. Ist das nicht der Antrieb, womit ältere Herrschaften ihr Zweirad antreiben? Als Wittgensteiner kennt man aber den Unterschied zwischen Bosch aus der Flasche und Bosch für Flaschen. Trotz fortschreitenden Alters steht Bosch nicht unter dem Tretlager sondern auf dem Glas.
Jetzt geht es aber nicht wieder nach Frankenau zurück, sondern ich fahre das Lengelbachtal abwärts bis zur Bundesstraße 252 im Edertal. Bei inzwischen kräftiger Hitze habe ich keine Lust auf Bundesstraße, muss ich aber auch nicht, denn nach vielleicht 150 m geht es schon rechts ab zur Jugendburg Hessenstein, wo sogar vor vielen Jahren einmal eine QD-Deutschlandtour Etappe machte. Weiter geht es noch mal über einen Hügel und schon kann ich mein Quartier am Gegenhang sehen.
Für mich war es heute genug, Fast überall war die Strecke sehr schön, Verkehr war gar kein Thema, da es fast ausschließlich nichtöffentliche Wege waren. Ziemlich warm war es auch, für mich aber gerade noch machbar, da der Getränkenachschub funktioniert hat. Kein Abschnitt der Strecke war wirklich schwer fahrbar. Mit dem Rennrad ist diese Fahrt absoluter Blödsinn, aber mit einem Crosser / Graveller durchaus angenehm zu fahren. Ich hätte noch gut und gerne den Druck in den Reifen reduzieren können, aber normal starte ich immer mit Maximaldruck, damit es auf der Straße fahrbar ist und reduziere erst, wenn es auf Schotter nervt. Selbst darauf habe ich komplett verzichtet, es wäre aber mit reduziertem Druck im Wald streckenweise ruhiger gerollt. Egal, nächstes Mal wieder?
Der Gerät: Cube Cross Race Pro, Bereifung 42-622 Schwalbe Smart Sam Plus (hundeschwer, rollen schlecht, sind aber recht pannensicher, mit 5,0 bar gefahren), Antrieb umgebaut vorne GRX 30-46, hinten 11-40. Diese Übersetzung ist für die Tour keineswegs erforderlich, aber bei mir einfach vorhanden und wird deshalb auch nicht zurückgebaut.
Ein gefahrener Pass
ChristenbergStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am