Von MunichCycler –
Am zweiten Tag - schon wieder Regen. Sowas strapaziert die Nerven doch gewaltig. Trotzdem geht es auf zur Tour, denn am zweiten Tag soll eine Legende folgen: Der Monte Baldo.
Da ich den Radweg an der SS240 schon vom Vortag kannte, war der Weg nach Mori ein Kinderspiel, die SP3 nach Brentonico war schnell gefunden und schon ging es in den Anstieg zum Baldo. Bis Brentonico war alles noch im Lot, doch dann die härteste Passage, ein Straßenschild meldet 16 % - da schluckt man shcon ein wenig. Trotzdem hilft nichts, Gang runter und pressen und ich weiß nicht wie, aber irgendwie bin ich nach San Valentino gekommen, obwohl ich in meinem Regengewand geschwitzt habe wie die Wurst in der Pelle.
Jetzt noch das letzte Stück und ich merke, dass 20 Kilometer Anstieg nichts für Weicheier sind. Ich folge der schmalen Straße hoch, offiziell hätte sie erst am 1. Mai eröffnet werden sollne, nun ist die Schranke auch heute am 30. April schon offen - umso besser. Die Qualität der Straße ist aber dementsprechend noch zweitklassig, denn überall noch Dreck und Kies und es ist entsetzlich nass. Die Straße zieht sich nach oben, es wird kälter und am Ende stehe ich ganz allein am Kulminationspunkt, der Bocca del Creer, am Straßenrand noch stellenweise meterhoch Schnee.
Nach einem kurzen Selbstporträt (wer soll mich auch zum Beweis fotografieren, wenn keiner da ist) geht es in die Abfahrt. Und das war eine der gefährlichsten Abfahrten, die ich bisher hatte: Nass, dreckig, schmale Straße und "Strada priva protezione" - keine Leitplanken, gar nichts. Dementsprechend langsam ging es nach San Valentino und erst als die Straße wieder breiter wurde, ging es mit Vollgas zurück ins Tal.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren