El Torcal (1209 m) Torcal de Antequera
Der Torcal nahe Antequera in Andalusien ist an Spektakularität kaum zu übertreffen. Das freistehende, karstige Felsmassiv auf bis zu knapp 1400m ist ein Ausläufer der Sierra Subbética. Die Erdgeschichte ist hier zum Greifen nah: Einst Meeresgrund, ist das Sedimentgestein aus den Kalkablagerungen der Muscheln hier oben seit nunmehr 100 Millionen Jahren der Erosion ausgesetzt. Vor allem der stete Wind hat im Zusammenspiel mit etwas Wasser hier tief in die Trickkiste der Naturgewalten gegriffen: Surreale Steintürme mit Namen wie "Schraube", "Hütchen" oder "Würfel" aus scheinbar aufeinander gestapelten Kalkscheiben, enge Klüfte, dann wieder große gestapelte Blöcke sind schlicht atemberaubend. Fast erscheint das Ganze wie ein Spielplatz der Riesen.
So ist der Torcal denn auch ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel - und für den rennradfahrenden Teil der Weltbevölkerung durchaus eine kleine Herausforderung: Ganz gleich, ob man von Norden unten aus Antequera oder von Südosten aus Villanueva de Concepción heraufkommt, erwartet einen auf den letzten 3,5km die finale Stichstraße. Durchaus strammer, im zweistelligen Steigungsgrad, drückt es sich etwas beschwerlich bis zum Parkplatz am Besucherzentrum. Von hier sollte man noch auf dem Schotterweg zum Mirador Las Ventanillas weiterrollen (oder je nach Fußgängerdichte schieben), denn erst dort wartet das Panorama aus Sierra de Tejeda, dahinter im Osten Sierra Nevada und ganz im Süden Mittelmeerküste.
Auffahrten
Nordanfahrt von Antequera
15,8 km | 785 Hm | 5,0 %
Startpunkt ist in Antequera der große Kreisel am Paseo Real. Der Name ist durchaus wörtlich zu nehmen: "Königlich" (real) ist nämlich das, was uns erwartet. Wir folgen der A 343 stadtauswärts nach Süden - nicht vergessen, oben nach den letzten Häusern noch einmal nach Norden zurückzuschauen, denn der Blick über die Sadt ist so typisch andalusisch, wie es nur geht: Weiße Häuser, oberhalb der Stadt thront die alte Festung, hinter der Stadt erhebt sich die markante Peña de los Enamorados (Berg der Verliebten) und am Horizont wirds olivig.
Alsbald führt die A 343 rechts weg in Richung El Chorro, wir fahren geradeaus weiter auf der A7075. Kurze Senke, vorbei an einigen alten Lokalen und entlang des Río de la Villa weiter. Bei Kilometer 6 am Abzweig zum Picknickplatz geht es dann so richtig los: Die Prozente ziehen an, bis wir bei 10km eine Dreierserpentine erreichen und die wenig befahrene Straße Südwesten abknickt. Auf den kommenden 2km ahnen und sehen wir nun allmählich das Massiv des Torcal zu unserer Rechten. Den nächsten Rechtsabzweig nehmen wir: eindeutig ist der Torcal ausgeschildert. Es steht der 3,5km Stich bis hinauf zum Besucherzentrum auf gut 1200m Höhe an. Ehrlich, steil und ohne Kurven taucht die Straße ein (oder auf?) in die surreale Felswelt des Torcal. Forderndster Abschitt ist die 13%-Rampe gut 2km vor dem Besucherzentrum. Oben am Parkplatz einfach weiter gerade aus und dem Fußweg zu Mirador de las Ventanillas folgen - wir sind auf dem Thron angekommen!
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Südanfahrt von Villanueva de la Concepción
9 km | 622 Hm | 6,9 %
Von Villanueva aus schlängelt sich die A7075 zunächst in herrlichen Kurven, teils deutlich über 12%, die ersten 3km bis auf die Torcal-Ostflanke. Ginster und Mohn am Wegesrand und die Blicke hinüber zur Sierra de Tejeda versüßen uns den Ansteig. Auf der Flanke verschnaufen wir für die nächsten 2,5km und rollen im fast ebenen Gelände bis zum nicht zu verfehlenden Linksabzweig. Wir folgen nun für die letzten 3km wie auch bei der Nordanfahrt dem steilen, aber immer spektakulärer werdenden Stich hinauf auf das Plateau des Torcal.
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