Forchia Piccola (680 m) Forchia di Meduno

In den südlichsten Ausläufern der Karnischen Alpen ca. 16 km nordwestlich von Spillimbergo - also in der Italienischen Region Fiaul Julisch Ventien, Provinz Pordenone - liegt ein bewaldeter Bergstock mit Höhen bis etwas über 1100 m (Monte Ciauriec 1148 m). Er überragt damit die Ebene um gut 850 Meter. Begrenzt wird der Berg im Westen durch den Fiume Meduno und den Stausee Lago di Tramonti durch dieses Tal verläuft die SR 552 von Meduno zur Forcella di Monte Rest. Im Norden bildet die Torrente Chiarzo, die in obigen Stausee fließt, die Begrenzung. Das Tal endet an der Piani di Clauzetto. Im Osten schließlich begrenzen der Rio Secco und die Torrente Cosa den Bergrücken. Meist hoch über dem Talgrund führt hier die SP 22 von Paludea über Clauzetto, dem Balkon des Friaul, ebenfalls zum Piani di Clauzetto. Im Süden schließt sich die friulanische Ebene an.
Außer ein paar Schutzhütten und vielen Wanderwegen scheint es auf dem Höhenrücken nicht viel zu geben. Aber der Schein trügt, es gibt nämlich doch einen Übergang, der ist sogar rennradtauglich und verbindet Meduno mit Campone dem einzigen nennswerten Ort im Chiarzotal. Eine verkehrsarme, einspurige Straße, die Stand März 2024 entweder ganz schlechten - auf dem ersten Stück der Nordauffahrt, wobei sich auch da immer eine 23 mm breiter, gut fahrbarer Streifen findet - oder sehr guten, über weite Strecken sogar komplett frischen Asphalt aufweist.
Die Straße selbst hat einen Hochpunkt an der sogenannten Forchia Piccola (680 m), einer unspektaktulären Weggablung auf einer kleinen Lichtung im Wald zwischen dem Monte Valinis (1102 m) im Süden und dem Monte Mulon (1054 m) nördlich. Bekannter scheint auf der Strecke die Forchia di Meduno (635 m) mit einer kleinen Kapelle und Gedenkstätte für die Gefallenen sowie einem kleinen Wanderparkplatz zu sein. Dort ist aber kein weiterer Hochpunkt, es wird dort nur der Anstieg von Meduno aus deutlich flacher.
Flach ist ein auf dieser Strecke gutes Thema, außer dem Wegstück zwischen den beiden Forchie, verdient sich kein Streckenabschnitt dieses Attribut. Ganz im Gegenteil sind die beiden Auffahrten durchaus als eher steil einzustufen, die Nordostauffahrt aus dem Chiarzotal ist praktisch permanent über 10 % steil und überwindet auf den 2,6 km zur Forchia Piccola dabei 280 Hm. Nur etwas weniger steil ist die Südwestauffahrt zumindest bis zur Forchia di Meduna mit 4,3 km und 385 Hm, auch wieder mit Spitzen um 12 %.
Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen - und sicherlich auch wegen des Mangels an motorisiertem Verkehr - scheint die Strecke bei einheimischen Rennradfahrern sehr beliebt zu sein. An einem schönen Sonntag Mitte März traf der Autor dieser Zeilen jedenfalls zahlreiche Rennradfahrer auf dieser Strecke, die überwiegend von Norden nach Süden unterwegs waren.
Die Kombinationsmöglichkeit sind durch die Straßengegebenheiten run um den Bergstock ja schon grob umrissen. Neben dem Piani di Clauzetto und dem Monte Rest kann man aber sicher auch mit der Forcella di Pala Barzana kombinieren. Von Osten her kommt natürlich auch noch eine Anfahrt über Orton oder sogar zusätzlich über die auch sehr steile Cuel di Forcja in Frage.