Hof Fallgrube (573 m) Außengehöfte, Karlsburg, Dachsloch
Hof Fallgrube musste als Namensgeber für diesen Übergang im Niemandsland herhalten (bitte nicht falsch verstehen, auf die Kuriositäten gehen wir noch ein). Die weiteren Bezeichnungen beziehen sich einerseits auf die verstreut liegenden Höfe und kleinen Ansiedlungen und der Begriff Außengehöfte sagt schon etwas über die Abgelegenheit der Gegend. Jedenfalls liegen alle genannten Punkte auf einem Kamm zwischen dem Tal der Elsoff (Zufluss der Eder) im Westen und verschiedenen Seitentälern der Eder im Osten. Auf der Westseite ist der Hang relativ steil und hat mehrere knackige Anstiege, von denen aber hier nur ein Anstieg als „Hauptzufahrt“ beschrieben wird. Die anderen Westauffahrten enden an verschiedenen Punkten des Kammes, ergeben aber keine logischen Fahrtrouten als Passübergang.
Wir befinden uns hier gerade außerhalb des Rothaargebirges oder auch noch drin (man möge mich korrigieren, aber laut Wikipedia ist das so). Im dortigen Artikel über das Rothaargebirge ist diese Ecke ausgeklammert, aber laut Ortsartikel von Dodenau (Ortsteil von Battenberg) sind wir hier im Rothaargebirge. Also Außengehöfte = Niemandsland.
Jedenfalls sind wir komplett in Hessen unterwegs, auch wenn die Postadressen der Gehöfte zumindest teilweise zu NRW gehören. Telefontechnisch befinden wir uns in Ortsnetzen, die zu NRW gehören und zu welcher Seite sich die Einwohner persönlich zählen, hat der Autor einfach nicht gefragt. Jedenfalls kann man es auch nicht am Dialekt festmachen, da dieser ohnehin zum hessischen Dialektraum gehört, wie auch nebenan das Wittgensteiner Platt (NRW). Üblicherweise gehen die Kinder in NRW zur Schule, der Einkauf findet vermutlich überwiegend in NRW statt, aber zur Behörde fährt man weite Wege nach Hessen. Also Außengehöfte = Niemandsland.
Orografisch befinden sich beide Seiten des „Passes“ im Einzugsgebiet der Eder (über Nebenflüsse) und gehören damit zum Einzugsgebiet der Weser.
Obwohl der Autor gebürtiger Wittgensteiner aus dem Edertal ist und sich durchaus intensiv mit der Gegend befasst hat und auch in der nahen Umgebung jeden Fetzen Asphalt versucht, für den QD-Tourenplaner zu kartographieren, hat es doch sehr lange gedauert, dieses Kleinod zu finden. Vielleicht war es nur die Angst, im Niemandsland hinten runter zu fallen…
Hier noch Hinweise zu den nicht weiter beschriebenen Westauffahrten:
Hof Fallgrube ist nicht der höchste Punkt des Kammes, der auf Asphalt angefahren werden kann, bildet aber den einzigen Pass über den Kamm. Auf dem Kamm entlang gibt es auch einen asphaltierten Weg, der alle Anfahrtmöglichkeiten verbindet, aber bedingt durch Zwischenanstiege und Abfahrten, ergeben sich keine logischen Passübergänge.
Es geht einmal um die Auffahrt vom Hof Schalsbach bei Diedenshausen im Elsofftal zum Dachsloch. Vom Dachsloch könnte man auf Naturpiste mit dem Gravelrad oder auch mit Vorsicht mit breiteren Reifen mit dem Renner nach Neu-Ludwigsdorf und Bromskirchen weiterfahren. Oder man fährt auf dem Kamm entlang auf zunächst verrotteter Piste über Karlsburg weiter zur Fallgrube. Landschaftlich schön, kein Verkehr, stellenweise auch etwas steil.
Dann gibt es noch eine Auffahrt von Alertshausen im Elsofftal zum Hof Karlsburg. Bocksteil, rauer Asphalt.
Von Osten kommend gibt es noch diverse Möglichkeiten auf unbefestigten Wegen aufzusteigen, deren einige Varianten auch im QD-Tourenplaner verdatet sind. Gemeinsam habe sie alle den fehlenden Asphalt und die landschaftliche Abgeschiedenheit. Die Wahrscheinlichkeit, Tieren zu begegnen, ist höher als ein Auto zu sehen. Für alle Gattungen von Fahrern dreckfressender Räder ein Paradies (der Autor ist zeitweise ein ebensolcher Dreckfresser.)
Auffahrten
Westauffahrt aus dem Elsofftal
2,6 km | 151 Hm | 5,8 %
Hier ist es recht einfach zu beschreiben, dafür aber etwas schwieriger zu treten. Im Elsofftal aufwärts fahrend müssen wir kurz vor Alertshausen beim Hof Geisenberg hundssteil scharf rechts abzweigen und sofort aufpassen, nicht hinten vom Rad zu fallen. Auf dem ersten Kilometer erreichen wir auch mal eine Spitze von ca. 15 % Steigung, aber ab dem Hof Burghelle und seiner Kehre ist der Spuk schon vorbei. Der Rest der Strecke bis zum Hof Fallgrube ist zwar auch nicht flach, aber unkritisch. Hier nervt eher der Straßenzustand, wo man zwischen vielen Schlaglöchern eine Linie finden muss. Aussicht gibt es auf der Strecke nicht, da wir uns weitestgehend im Wald befinden.
In der Abfahrt auf dieser Strecke sind einerseits im oberen Teil die Schlaglöcher zu beachten und am unteren Ende beim Hof Geisenberg gibt es Bodenwellen und danach sofort die Landstraße.
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Ostauffahrt aus dem Edertal bei Dodenau
6,9 km | 260 Hm | 3,8 %
Für Radler, die aus Richtung Battenberg die Landstraße L 3382 das Edertal aufwärts fahren, beginnt kurz vor Dodenau zunächst noch die Landstraße leicht zu steigen und in einer Rechtskurve würde der Edertalradweg nach links abzweigen. Wir folgen aber der Landstraße bis zur nächsten Linkskurve, in der unser asphaltierter Weg nach rechts abzweigt mit der Beschilderung „Zu den Außengehöften“. Hier geht es um eine öffentliche Straße, sogar ohne Tonnagenbegrenzung, aber letztendlich ist es nicht viel mehr als ein asphaltierter Waldweg mit Schäden. Aber man muss sich dessen bewusst sein, dass mal ein Fahrzeug kommen könnte.
An dieser Abzweigung beginnt unsere Auffahrt. Zunächst dümpelt die Steigung auf ca. 4 Kilometern recht harmlos dahin. Wir folgen einem Tal durch ein Naturschutzgebiet mit Wäldern und Wiesen im Wechsel. Ab Kilometer 4 wird es etwas steiler und das Tal wird enger.
Wir bewegen uns inzwischen überwiegend im Buchenwald und wer Ende des Winters / mit beginnendem Frühling hier direkt nach der Schneeschmelze herauf fährt, sollte im Buchenwald die Augen besonders auf den in Fahrtrichtung linken Hang lenken und vielleicht einen noch gefrorenen kleinen Wasserfall sehen. Vor einigen Jahren hatte der Autor einmal das Glück, diesen Moment zu erleben, aber leider war keine Kamera an Bord. Man würde in diesem typischen Mittelgebirgstal so etwas sonst nicht suchen.
Ein Stück weiter gibt es sogar eine Doppelkehre, wo auch die Steigung einmal kurz bis ca. 10 % ansteigt und kurz danach sind wir am Hof Fallgrube.
Wer diese Strecke abwärts fährt, hat einmal sowieso die falsche Richtung gewählt, denn hier fährt man schon vom Landschaftseindruck her lieber bergauf. Aber besonders nervig ist der traurige Zustand der Straße, der uns bergauf eher egal ist.
Und wer hier aufgefahren ist und dann weiter direkt ins Elsofftal nach Westen abfahren möchte, wird oben nicht links fahren, denn das ist asphalttechnisch eine Sackgasse, sondern halblinks und in der streckenweise steilen Abfahrt auf die Schlaglöcher achten. Rechts kann man auf dem Kamm weiter aufsteigen und zum Hof Karlsburg, weiter zum Forsthaus Karlsburg und auch noch auf recht vergammelter Piste zum Dachsloch fahren. Auch dieser Teil ist landschaftlich durchaus schön.
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